www.wikidata.de-de.nina.az
Die Bergkirche in der rheinland pfalzischen Stadt Osthofen geht auf eine frankisch merowingische Remigius Kapelle zuruck Die im Kern romanische Kirche wird heute von der evangelischen Kirchengemeinde genutzt und steht unter Denkmalschutz 1 Bergkirche Osthofen Nordansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAuf dem Goldberg sudwestlich der Stadt entstand in der Merowingerzeit eine dem Remigius von Reims geweihte Kapelle In ihrem Umfeld wurde ein frankisches Graberfeld nachgewiesen Aus der Kapelle und einem benachbarten Gutshof entwickelte sich gegen Ende des ersten Jahrtausends eine Burganlage die von den Vogten fur Osthofen genutzt wurde 1241 wurde diese Befestigung nach einer Auseinandersetzung zwischen der Stadt Worms unterstutzt vom Wormser Bischof Landolf von Hoheneck und den Osthofener Burgern auf Verlangen der Wormser abgebrochen 2 die Kirche blieb aber erhalten Vom fruhromanischen Kirchenbau des 11 Jahrhunderts finden sich nur wenige Reste unter anderem das Untergeschoss des Glockenturms Langhaus Chor und das zweite Turmgeschoss entstanden in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts im Stil der Wormser Bauschule neu Um 1230 wurde sudlich des Chores die fruhgotische Katharinenkapelle angebaut um 1505 entstand auf der Nordseite eine spatgotische Sakristei Im Dreissigjahrigen Krieg brannte die Kirche 1621 aus anschliessend wurde sie nur notdurftig wiederhergestellt 1706 wurde sie in der Pfalzischen Kirchenteilung den Reformierten zugesprochen aber zunachst als Simultankirche genutzt Zugleich blieb aber die Baulast beim katholischen Wormser Domstift das Investitionen in eine reformierte Kirche ablehnte Wegen dieser Vernachlassigung sturzte das Langhaus an Christi Himmelfahrt 1729 ein Erst 1744 konnte nach langeren Rechtsstreitigkeiten ein Wiederaufbau begonnen werden zu dessen Finanzierung Kurfurst Karl Theodor als Landesherr das Wormser Domstift verpflichtete Der Neubau des Langhauses wurde 1745 eingeweiht Teile der Kirchenausstattung wie die Kanzel die Orgel oder die Emporen wurden aber erst bis 1780 fertiggestellt Zwei Drittel der Bau und Unterhaltskosten fur das Langhaus musste bis zur franzosischen Besetzung des Rheinlands 1798 das Wormser Domstift tragen ein Drittel die Kurpfalz wahrend der Turm einschliesslich der Glocken bis 1909 der burgerlichen Gemeinde gehorte Mit der rheinhessischen Kirchenunion 1822 schlossen sich die reformierte und die lutherische Gemeinde auch in Osthofen zusammen Seitdem besitzt die evangelische Gemeinde die zum Dekanat Worms Wonnegau in der Propstei Rheinhessen Nassauer Land der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gehort zwei Kirchen neben der reformierten Bergkirche oberhalb der Stadt noch die lutherische Kleine Kirche im Stadtkern Baubeschreibung BearbeitenAn das einschiffige barocke Langhaus in dessen Nordostecke der romanische Turm eingeschoben ist schliesst ein rechtwinklig geschlossener zweijochiger gotischer Chor an Nordlich des Chores ist an den Chor die spatgotische Sakristei angebaut sudlich die ehemalige Katharinenkapelle Belichtet wird das Langhaus durch acht schlichte Rundbogenfenster je drei in der Nord und Sudwand die restlichen zwei fassen die ebenfalls rundbogige Eingangstur auf der Westseite ein Ein zweiter barocker Zugang befindet sich auf der Nordseite neben dem Turmsockel Aus der Nordseite des Chores befindet sich ein vermauertes Renaissance Portal das wahrscheinlich wahrend der Nutzung als Simultankirche eingebaut wurde An den Innenwanden des Chores und in der Katharinenkapelle finden sich mehrere gotische Fresken die bei den Restaurierungen im 20 Jahrhundert freigelegt wurden Im Umfeld der Kirche stehen mehrere klassizistische Grabmaler Auf dem angrenzenden alten Friedhof aus dem 19 Jahrhundert finden sich grunderzeitliche Grabmaler und ein gusseisernes neugotisches Grabmal Ausstattung Bearbeiten nbsp Johann Conrad Seekatz Taufe Christi 1747 Brustung der Westempore Die Ausstattung der Kirche stammt in wesentlichen Teilen aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Die Kanzel wurde 1747 vom Osthofener Schreinermeister Johann Georg Wahl gebaut Von der Stumm Orgel von 1755 hat sich nur der Prospekt erhalten das Werk wurde 1903 von der Giengener Orgelmanufaktur Gebr Link neu gebaut Die Bilder in der Brustung der Westempore malte Johann Conrad Seekatz 1747 die Brustungsbilder der 1780 eingebauten Nordempore stammen von Wormser Maler Jung Das Altarkreuz wurde 1964 von Hermann Tomada gefertigt Auch die drei Chorfenster von Erhart Klonk wurden 1964 eingebaut Literatur BearbeitenWilhelm Diehl Baubuch fur die evangelischen Pfarreien der Provinz Rheinhessen und die kurpfalzischen Pfarreien der Provinz Starkenburg Hassia Sacra Bd 6 Darmstadt 1932 S 122 137 Volker Johannes Fey und Brigitte Kazenwadel Die Osthofener Bergkirche Selbstverlag der Evangelischen Kirchengemeinde Osthofen Osthofen 1997 Julius Grunewald Die Schreinerfamilie Wahl in Osthofen 250 Jahre Barock Langhaus der Bergkirche Selbstverlag der Evangelischen Kirchengemeinde Osthofen Osthofen 1995 Dehio Handbuch fur Rheinland Pfalz und Saarland 1972 S 695 696 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bergkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Evangelische Kirchengemeinde OsthofenEinzelnachweise Bearbeiten Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreis Alzey Worms Memento vom 19 Oktober 2020 im Internet Archive Mainz 2018 S 66 PDF 458 kB David S Bachrach Making Peace and War in the City State of Worms 1235 1273 In German History 2006 24 4 S 505 525 doi 10 1093 0266355406070327 Online Memento vom 4 Dezember 2014 im Internet Archive PDF 129 kB 49 702064 8 318716 Koordinaten 49 42 7 4 N 8 19 7 4 O Normdaten Geografikum GND 1096253712 lobid OGND AKS VIAF 17146095222000370207 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergkirche Osthofen amp oldid 239068760