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Das Bergfuhrermuseum in St Niklaus walliserdeutsch Zaniglas im Schweizer Kanton Wallis fuhrt ein in die Zeit der Alpin und insbesondere der Zaniglaser Bergfuhrerpioniere die vor allem uber die ersten zwei Generationen hinweg weltweit das Bergfuhrerwesen massgeblich pragten Die Bergfuhrer von St Niklaus haben weltweit uber 300 Erstbesteigungen vollbracht 1 Keine andere Gemeinde im Alpenraum hat so viele grosse Bergfuhrer hervorgebracht wie St Niklaus im Mattertal das sich zum Zentrum des Bergfuhrerwesens entwickelte 2 Bergfuhrermuseum Eingang des Bergfuhrermuseums als Vorbild fur das lebensgrosse holzerne Standbild des Bergfuhrers der Belle Epoque dienten Fotos der Zaniglaser Bergfuhrerpioniere wie Josef Marie LochmatterDatenOrt Dorfstrasse 36 St Niklaus Dorf Kanton Wallis SchweizArt Kulturhistorisches Museum historisches Bergfuhrermuseum mit integrierter Mineralienausstellung und kleinem Heimatmuseum im Nebengebaude Westseite des Meierturms Architekt Bau historischer Meierturm 1273Eroffnung Bergfuhrermuseum 2000Betreiber Gemeinde St Niklaus VSLeitung Gemeinde St Niklaus VSWebsite Meierturm und Museen Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude Meierturm von St Niklaus Zaniglas 2 Geschichte Das Projekt Zaniglaser Bergfuhrerwesen 3 Raume 3 1 Burgerkeller Untergeschoss 3 2 Burgerstube Parterre 3 3 Erster Stock 3 4 Zweiter Stock 3 5 Dritter Stock 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 Quellen 8 EinzelnachweiseGebaude Meierturm von St Niklaus Zaniglas Bearbeiten nbsp Bergfuhrermuseum im historischen Meierturm in St Niklaus Dorf Ansicht Nord rechts und Ostseite des Meierturms Der Meierturm war Amts und Wohnsitz des Meiers 700 nach Christi Geburt entstand der Grossgrundbesitz mit genau festgelegten Rechten und Pflichten Dafur wurde der Meier vom Bischof von Sitten als Verwalter eingesetzt Ende des 13 Jahrhunderts wurde der heute noch existierende Meierturm in St Niklaus Dorf erbaut er hatte damals noch drei Stockwerke und ein Pyramidendach Anhand eingehender archaologischer Analysen die 1986 1987 durchgefuhrt wurden konnte das genaue Alter bestimmt werden Die dendrochronologische Untersuchung am Mitteltrager der Kellerdecke ergab die Jahreszahl 1273 Der alte Steinturm ist das alteste noch erhaltene Gebaude im Mattertal vermutlich der ganzen Region Um 1690 wurde der typische Wehrturm mit funf Geschossen und mit einer neuen Treppe versehen welche heute noch bestehen Das Pyramidendach wurde dabei in ein Satteldach umgebaut Nach dem Untergang der Walliser Zehndendemokratie Ende des 18 Jahrhunderts ging der Turm in Privatbesitz uber und diente ausschliesslich Wohnzwecken 1971 wurde der Turm durch die Gemeinde St Niklaus erworben 1974 wurde der Meierturm unter den staatlich geschutzten Denkmalern eingereiht In den Jahren 1986 1996 wurde er mit Unterstutzung des Staates der Gemeinde der Stiftung Pro Nikolai und der Scintilla AG vollstandig renoviert Im November 1996 wurden die Raumlichkeiten wieder der Offentlichkeit zuganglich gemacht Zur Heimattagung am 10 Juni 2000 erfolgte die Einweihung des ersten Bergfuhrermuseums Geschichte Das Projekt Zaniglaser Bergfuhrerwesen BearbeitenDas steinerne 3 70 Meter hohe Bergfuhrerdenkmal das sich auf dem Kirchplatz von St Niklaus Dorf befindet konnte am 4 Juni 1995 eingeweiht werden Auf Bronzetafeln sind die Namen aller verstorbenen Zaniglaser Bergfuhrer mit Geburts und Todesdatum aufgefuhrt die periodisch nachgefuhrt werden und die auf den zwei machtigen Augengneissteinen ausgehangt sind Am 10 Juni 2000 wurde das weltweit erste Bergfuhrermuseum in St Niklaus Dorf der Offentlichkeit zuganglich gemacht das auf den insgesamt funf Etagen des Meierturms eingerichtet wurde Raume BearbeitenDas gestalterische Grundkonzept des Bergfuhrermuseums prasentiert einerseits auf allen funf Stockwerken bzw in allen Lokalitaten inklusive Stiegenhaus des Meierturms die Leistungen der Bergfuhrerpioniere mit den Utensilien aus Vergangenheit und Gegenwart und lasst andererseits die Raume multifunktional nutzen wobei im Burgerkeller auch Gaste empfangen werden und in der Burgerstube kleinere Veranstaltungen und Versammlungen stattfinden Zudem nutzen die Ortsgruppe St Niklaus der Sektion Monte Rosa des Schweizer Alpen Clubs und der Friedensrichter den ersten Stock die Stiftung Pro Nikolai den dritten Stock Der Meierturm der vom Keller uber die vier Stockwerke Raume mit verschiedenen Funktionen aufweist wird mit dieser einmaligen Museumsgestaltung zusammengehalten Beim Betreten des Bergfuhrmuseums werden die Besucher akustisch begrusst In vier Minuten auf 4000 Meter Dabei kann man die verschiedensten Abschnitte einer Bergbesteigung miterleben die Gerausche wie Marschieren auf Wegen und Geroll den Einstieg in den Fels das Einschlagen von Haken Traversieren von Eis und Schnee Wind und Kalte dazwischen Rufe einer Bergdohle sowie die physische Anstrengung bis zum Erreichen des Gipfels Das Bergfuhrermuseum im historischen Meierturm in St Niklaus Dorf zeigt insbesondere die Biografien der grossen Bergfuhrerfamilien der Lochmatter Knubel Pollinger Imboden usw und illustriert herausragende Beispiele von Erstbegehungen dieser Pioniere Erstbesteigung des Viereselsgrats der Dent Blanche durch Alois Pollinger Erstbesteigung der Sudwand des Taschhorns durch Josef Lochmatter Erstbesteigung der Eiger Nordwand uber die Lauper Route durch Josef Knubel Erstbesteigung des Elbrus durch Peter Knubel Erstbesteigungen der Aiguilles Rouges von ChamonixBurgerkeller Untergeschoss Bearbeiten Die Pfarrei St Niklaus Der St Niklauser Pfarrer Josef Tantignoni war 1853 Erstbesteiger des Brunegghorns Die Gemeinde St Niklaus Der St Niklauser Bergfuhrer Ambros Imboden war von 1897 bis 1898 Gemeindeprasident der St Niklauser Bergfuhrer Josef Imboden von 1901 bis 1904 Der Meierturm Das altestes Gebaude des Mattertals vgl oben Gebaude Meierturm von St Niklaus Zaniglas Burgerstube Parterre Bearbeiten Anhand zweier Tafeln zum Thema Kunst und Alpinismus wird die Verbindung der St Niklauser Bergfuhrer zu zeitgenossischen Malern gezeigt Edward Whymper Edward Theodore Compton Albert und Francois Gos sowie Arthur Hiltmann der mit der St Niklauserin Adelheid Fux des Rudolf verheiratet war Zudem sind hier auch Bergfuhrerbucher der St Niklauser Bergfuhrer und weitergehende alpine Literatur zu finden Erster Stock Bearbeiten Entwicklung des Bergfuhrerberufes im Wallis Bergfuhrervereine WinteralpinismusZweiter Stock Bearbeiten Lebensgrosse Figuren zeigen aus drei Epochen Kleidung und Ausrustung der Bergfuhrer Wichtige alpine Objekte der Bergfuhrer und von Alpinisten sind in Vitrinen prasentiert Diese Vitrinen in der Form von verschiedenen Bergkristallen wurden speziell fur das Bergfuhrermuseum entworfen und hergestellt Hierzu konnen Besucher auch eine Auswahl der schonsten Mineralienfunde des Mattertales sehen Diese umfassen hauptsachlich Granat Vesuvian Diopsid Epidot und Quarz daneben ungewohntere Arten wie Perowskit Natrolith Edelserpentin und Klinochlor Ein dreidimensionales Modell des Weisshorns wurde im Massstab 1 625 fur das Bergfuhrermuseum gefertigt Das Weisshorn wird als einer der schonsten Berge des Mattertals angesehen und ist besonders beliebt bei den Alpinisten Auf zwei Computerstationen kann man sich durch ein Multimediaprogramm navigieren das speziell fur das Bergfuhrermuseum entwickelt wurde Darin gibt es den 3D Gelandeteil In einem interaktiven virtuellen Landschaftsmodell bewegt man sich frei zwischen den Bergen des Mattertals oder man wahlt eines der vorgeschlagenen Panoramen Verknupft mit der Liste der Erstbesteigungen gelangt man zu den ortsrelevanten Informationen Dieser Programmteil ist ein Novum und konnte nur in der Zusammenarbeit mit Spezialisten des Instituts fur Kartographie der ETH Zurich und dem Bundesamt fur Landestopographie erstellt werden Dabei integriert die Multimedia Produktion des Bergfuhrermuseums den Panoramateil des Moduls 3D Topografie des Instituts fur Kartographie wobei den Panoramaansichten Hyperlinks unterlegt wurden welche die Navigation zwischen 3D und 2D Teil sicherstellen 3 Dritter Stock Bearbeiten Wie die St Niklauser Bergfuhrer lebten und wohnten Siehe auch BearbeitenBergfuhrerdenkmalLiteratur BearbeitenChristian Imboden Berge Beruf Berufung Schicksal Rotten Verlag Visp 2013 ISBN 978 3 907624 48 7 Claudia Imboden Kunst und Alpinismus Ein erhabener Aufstieg zum eroberten Berg Universitat Basel 2000 Truffer Rovina Dar Turu va Zaniglas Dokumentation der Renovationsarbeiten des Meierturms von St Niklaus 1986 1996 St Niklaus 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bergfuhrermuseum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bergfuhrermuseum und Verein Zaniglaser Bergfuhrerwesen Weitergehende Informationen hinsichtlich Adresse Auskunft Offnungszeiten usw Meierturm und Museen auf der Website von St Niklaus VSQuellen BearbeitenDie Alpen Zeitschrift des Schweizer Alpen Clubs Angelo Brack November 2014 Seite 66 Berge Beruf Berufung Schicksal Viele noch nie veroffentlichte Fotos und unbekannte Fakten machen das Werk lesenswert Walliser Bote Thomas Rieder 13 Juli 2013 Seite 3 Uber zwei Generationen hinweg pragten die St Niklauser Bergfuhrer weltweit den Anfang des Alpinismus in den verschiedensten Bereichen Walliser Bote Thomas Rieder 12 Juli 2013 Seite 3 Bergsteigerpioniere werden im Buch gewurdigt Ganze Epoche gepragt Die Alpen Zeitschrift des Schweizer Alpen Clubs Redaktion 7 2000 Erstes Bergfuhrermuseum in St Niklaus Newsletter Alpine Club Redaktion 3 2000 Seite 5 Museum of Alpine Guides in St Niklaus A museum dedicated to alpine guides was opened in St Niklaus on 10th June 2000 The museum celebrates the achievements of guides from the Imboden Knubel Lochmatter and Pollinger families all of whom came from St Niklaus Rhone Zeitung RZ Waldemar Schon 14 April 2000 Seite 15 Ein Konzept von 1992 sah vor diese Tradition mit einem Denkmal einem Museum und einem Buch wieder aufleben zu lassen Valais Wallis Monatszeitschrift Christian Imboden Marz 1996 Drei Zaniglaser bei der Erstbesteigung des Aconcagua Basler Zeitung Fredy Widmer 2 Juni 1995 Die grosse Tradition der Zaniglaser Bergfuhrer Walliser Bote Stefan Eggel 2 Juni 1995 Seite 8 Bergfuhrer aus St Niklaus haben eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Alpinismus und speziell des Bergfuhrerwesens gespielt Zaniglaser Anmerkung St Niklauser Bergfuhrer leisteten im In und Ausland Pionierarbeit Neue Zurcher Zeitung Christine Kopp 12 Januar 1995 Seite 61 Obwohl die Bergfuhrer aus St Niklaus ein wichtiges Kapitel des Alpinismus geschrieben haben ist ihre Geschichte in neuerer Zeit mehr oder weniger in Vergessenheit geraten Die Alpen Zeitschrift des Schweizer Alpen Clubs Christian Imboden 1 1995 Seite 105 ff Die Anfange des Tourismus in den Alpen Les debuts du tourisme dans les Alpes Die Seilschaft Zeitschrift der Sektion Monte Rosa des Schweizer Alpen Clubs Christian Imboden 3 1995 Seite 8 Auf dem grosseren uber 3 Meter hohen Stein wurden die gegen hundert Namen der Bergfuhrer aus St Niklaus mit Geburts und Todesjahr aufgelistet Den grossen Bergfuhrerpionieren Josef Marie Lochmatter Peter Knubel Alois Pollinger Josef Imboden und Peter Sarbach wurde auf dem kleineren Stein unter dem Emblem des SBV der ihnen gebuhrende Platz zugewiesen Die Seilschaft Zeitschrift der Sektion Monte Rosa des Schweizer Alpen Clubs Christian Imboden 6 1995 Seite 9 Aufgrund der Initiative des Prasidenten des Vereins Zaniglaser Bergfuhrerwesens und dank der tatkraftigen Unterstutzung seiner Mitglieder sowie vieler grosszugiger Gonner konnte am Pfingstsonntag dem 4 Juni 1995 das Bergfuhrerdenkmal zu Ehren der Zaniglaser Bergfuhrer in St Niklaus Dorf eingeweiht werden 13 Etoiles Christian Imboden September 1994 Les guides de montagne de Saint Nicolas Einzelnachweise Bearbeiten Die Erstbegehungen der St Niklauser Bergfuhrer bis zur Gegenwart In Berge Beruf Berufung Schicksal Rotten Verlag Visp 2013 S 108 157 Carl Egger Pioniere der Alpen 1946 S 311 75 Jahre Institut fur Kartographie der ETH Zurich In Vermessung Photogrammetrie Kulturtechnik Band 98 Nr 10 2000 S 606 William Cartwright Michael P Peterson Georg Gartner Hrsg Multimedia Cartography Springer 2007 S 162 englisch 46 17576 7 80161 Koordinaten 46 10 32 7 N 7 48 5 8 O CH1903 628030 113875 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergfuhrermuseum amp oldid 237175516