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Der Verein fur die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund kurz Bergbau Verein mit Sitz in Essen konstituierte sich am 17 Dezember 1858 nach einer vorbereitenden Sitzung vom 20 November 1858 als Unternehmerverband und Interessenvertretung im Oberbergamtsbezirk Dortmund 2 Verwaltungsgebaude um 1903 nach Planen von Eduard Linse erbaut 1 Verwaltungsgebaude um 1913Titelblatt eines Sonderdrucks aus der Zeitschrift Gluckauf 1909 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Von der Grundung bis zum Ersten Weltkrieg 1 2 Vom Ersten bis zum Zweiten Weltkrieg 1 3 Unternehmensverband Ruhrbergbau und Steinkohlenbergbauverein 2 Politik 3 Vereinseinrichtungen 4 Vereinsfuhrung 4 1 Vorsitzende 4 2 Geschaftsfuhrer 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVon der Grundung bis zum Ersten Weltkrieg Bearbeiten Der Verein entstand vor dem Hintergrund des schweren Konjunktureinbruchs nach 1857 Die Absatzkrise der 1860er Jahre verstarkten die Forderungen nach Schutzzollen Den Ideen auch auf Kohle einen Einfuhrzoll zu erheben widersprach der Verein nach langen internen Diskussionen Wichtiger waren fur den Verein zunachst der Ausbau des Eisenbahnnetzes und die Vereinheitlichung der Transporttarife 3 Gegenuber den Beschaftigten vertrat der Verein einen strikt antigewerkschaftlichen Kurs wie sich bereits beim Bergarbeiterstreik von 1872 gezeigt hatte Er pladierte in der Folge daher auch fur die Einschrankung des Koalitionsrechts Auch in der Folge hielt der Verein an diesem Kurs fest wie sich bei der Abwehr des Bergarbeiterstreik von 1889 zeigte Die extrem starre Haltung des Vereins isolierte den Verein etwa wahrend des Bergarbeiterstreik von 1905 selbst in der Arbeitgeberschaft und in der Offentlichkeit Aus der Umgebung des Vereins wurde als Arbeitgeberverband 1908 der Zechenverband gegrundet Die kompromisslose Haltung gegenuber den Arbeitern zeigte sich erneut beim Bergarbeiterstreik von 1912 4 Im Jahre 1893 wurde das Rheinisch Westfalische Kohlen Syndikat gegrundet das die Ziele einer Produktions und Marktkontrolle wirksamer erreichte und seinen Funktionsbereich beschnitt Vom Ersten bis zum Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Wahrend des Ersten Weltkriegs und spater ubernahm der Verein wiederum viele organisatorische Funktionen Insbesondere im Bereich der Rohstoffbewirtschaftung ubernahm er hoheitliche Aufgaben Er war eine zentrale Anlaufstelle fur die Arbeitskraftebeschaffung und zuteilung 2 Nach dem Kriege konzentrierte sich der Verein wieder auf seine bergtechnischen und wirtschaftlichen Aufgaben insbesondere wahrend der Rationalisierungswelle in der zweiten Halfte der 1920er Jahre Wegen seiner technisch wissenschaftlichen Bedeutung lebte der Bergbau Verein nach der Machtergreifung Adolf Hitlers 1933 weiter indem am 22 Dezember 1934 die Bezirksgruppe Ruhr als Unterorganisation der Wirtschaftsgruppe Bergbau gegrundet wurde zur Vertretung der wirtschaftspolitischen Interessen des Bergbaus mit den fuhrenden Vereinsmitgliedern in den neuen Leitungsgremien 2 Unternehmensverband Ruhrbergbau und Steinkohlenbergbauverein Bearbeiten Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges suspendierten die Alliierten am 11 Juli 1945 den Bergbau Verein 2 Am 15 Mai 1952 bildete sich der Unternehmensverband Ruhrbergbau UVR Darauf grundeten die Bergbau Unternehmen des Ruhrgebiets und des Aachener und niedersachsischen Steinkohlenbergbaus am 8 Dezember 1952 den Steinkohlenbergbauverein Stbv der die technisch wissenschaftliche Forschungsarbeit des fruheren Bergbau Vereins wieder aufnahm 2 Der alte Verein fur die bergbaulichen Interessen wurde am 9 Dezember 1958 reaktiviert zur Vermogensverwaltung verschiedener bergbaulicher Gemeinschaftsorganisationen Politik BearbeitenDer Bergbauverein finanzierte und forderte wahrend der Weimarer Republik extrem nationalistische Organisationen So wurde der Hugenberg Konzern uber die Wirtschaftsvereinigung zur Forderung der geistigen Wiederaufbaukrafte finanziert Auch der Alldeutsche Verband dessen Grundungsvater Alfred Hugenberg war und die Deutschenhilfe wurden vom Bergbauverein finanziert Ebenso wurde die rechtsgerichtete Rheinisch Westfalische Zeitung vom Bergbauverein finanziell kontrolliert 5 Die NSDAP wurde ebenfalls unterstutzt Am 20 September 1932 schrieb der Verbindungsmann des Ruhrbergbaus zur NSDAP August Heinrichsbauer an Gregor Strasser dass sich fuhrende Bergbauindustrielle fur Hitler als Reichskanzler eingesetzt hatten Heinrichsbauer schrieb wortlich dass sehr massgebliche Herren des Reviers sich bei ausschlaggebenden Berliner Stellen sehr stark dafur eingesetzt haben dass man Herrn Hitler das Reichskanzleramt ubertrage 6 Am 29 Januar 1933 einen Tag vor der Machtergreifung schrieb die Deutsche Bergwerks Zeitung Der Wirtschaft muss daran liegen dass die in der nationalsozialistischen Bewegung gesammelte Kraft die nicht zuletzt einen guten Teil begeisterungsfahiger deutscher Jugend darstellt fur die Arbeit am Staate endlich nutzbar gemacht wird 7 Beim Treffen Hitlers mit Industriellen am 20 Februar 1933 bei dem der NSDAP und der Kampffront Schwarz Weiss Rot ein Wahlfonds von 3 Millionen Reichsmark zu Verfugung gestellt wurde nahmen als Vertreter des Bergbauvereins Ernst Brandi und Hans von und zu Loewenstein teil An diesem Wahlfonds beteiligte sich der Bergbauverein mit 600 000 Reichsmark Vereinseinrichtungen BearbeitenDie Zeitschrift der Vereinigung nannte sich Gluckauf Berg und Huttenmannische Zeitschrift Ihr erster Jahrgang erschien 1865 In ihr gingen seitdem einige andere Fachzeitschriften aus dem bergmannischen Bereich auf Der Verein ist heute unter anderem Gesellschafter des Verlags Gluckauf in Essen und der 1951 gegrundeten Gluckauf Wohnungsbaugesellschaft jetzt Viva West Wohnen GmbH ursprunglich mit Sitz in Lunen Brambauer Vereinsfuhrung BearbeitenVorsitzende Bearbeiten 1858 1889 Friedrich Hammacher 1889 1902 Hanns Jencke 1902 1908 Emil Krabler 1908 1909 Eduard Kleine 1909 1912 Paul Randebrock 1912 1925 Alfred Hugenberg 1925 1927 Fritz Winkhaus 1927 1933 Ernst Brandi alle Vorsitzenden waren zugleich Vorsitzende des Zechenverbandes Geschaftsfuhrer Bearbeiten 1864 1891 Gustav Natorp 1891 1895 Theodor Reismann Grone 1895 1905 Konrad Engel 1906 1938 Hans von und zu Lowenstein 1938 1945 Martin SogemeierLiteratur BearbeitenStefan Przigoda Unternehmensverbande im Ruhrbergbau Zur Geschichte von Bergbau Verein und Zechenverband 1858 1933 Deutsches Bergbau Museum Bochum 2002 ISBN 3 921533 86 4 zugleich Dissertation Ruhr Universitat Bochum 2002 Hans Meis Der Ruhrbergbau im Wechsel der Zeiten Essen 1933 Festschrift zum 75 jahrigen Bestehen des Vereins Weblinks BearbeitenDer Bergbau Verein im Bergbauarchiv Rezension uber Przigodas DissertationEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Hermann Gertrude Hermann Die alten Zechen an der Ruhr Verlag Langewiesche Nachfolger Konigstein im Taunus 6 Aufl 2008 ISBN 978 3 7845 6994 9 S 63 a b c d e Archive in Nordrhein Westfalen Bestand 16 Verein fur die bergbaulichen Interessen Bergbau Verein Essen abgerufen am 27 November 2015 Toni Pierenkemper Gewerbe und Industrie im 19 und 20 Jahrhundert Munchen 2007 S 79 f Toni Pierenkemper Gewerbe und Industrie im 19 und 20 Jahrhundert Munchen 2007 S 85 f Henry Ashby Turner Die Grossunternehmer und der Aufstieg Hitlers Berlin 1985 S 364 Joachim Petzold Die Demagogie des Hitlerfaschismus Berlin 1982 S 373 ff Deutsche Bergwerks Zeitung Nr 25 29 Januar 1933 Zit n Klaus Wisotzky Der Ruhrbergbau im Dritten Reich Dusseldorf 1983 S 20 Normdaten Korperschaft GND 17102 5 lobid OGND AKS LCCN no2007059781 VIAF 129584920 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verein fur die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund amp oldid 238413693