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Bei unseren Helden an der Somme ist ein deutscher Dokumentarstummfilm aus dem Jahre 1917 welcher vom Bild und Filmamt BUFA produziert und fur propagandistische Zwecke wahrend des Ersten Weltkrieges genutzt wurde FilmTitel Bei unseren Helden an der SommeProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1917Lange 46 MinutenProduktions unternehmen Bild und Filmamt Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Handlung 2 1 Teil 1 Hinter der deutschen Front 2 2 Teil 2 Die Kampfe im Wald von Saint Pierre Vaast 2 3 Teil 3 Ein heisser Kampf bei Bouchavesnes 3 Interpretation 4 Auffalligkeiten 5 Hintergrund 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksHintergrund BearbeitenDas Medium Film war zur Zeit des Ersten Weltkrieges ein noch recht neues Propagandamittel Es wurde erstmals bewusst als Propagandainstrument zur Meinungsbildung eingesetzt Die Meinungsbeeinflussung orientierte sich hierbei an den jeweiligen Kriegszielen 1 Propaganda kam vor allem als Mittel der psychologischen Kriegsfuhrung zum Einsatz 2 Durch den Einsatz der neuen Medien sollten so viele Menschen wie moglich erreicht werden 3 Propagandistische Filme boten hierbei eine Erganzung zu Karikaturen Flugblattern Postkarten und Plakaten Damit sollten hetzerische Botschaften gegenuber den Feinden verbreitet werden aber auch zum Durchhalten im Krieg motivieren als auch auf emotionaler Ebene bewegen 2 Sie wurden weniger dazu eingesetzt die Bevolkerung uber die Geschehnisse an der Front zu informieren als sie fur die Kriegsanstrengungen zu mobilisieren 3 Handlung BearbeitenDer Dokumentarfilm ist insgesamt in drei Teile gegliedert wobei das Publikum vor dem Zeigen jeweils mit einem kurzen Text uber die Handlung in den darauffolgenden Stummfilmszenen aufgeklart wird Teil 1 Hinter der deutschen Front Bearbeiten Nach vielen Monaten der Sommeschlacht versorgen deutsche Arzte den wunden Feind und heben die Tragen mit den Verwundeten in eine umgebaute Sanitats Strassenbahn In der darauffolgenden Szene sind erschopfte Franzosen und Briten in der Zitadelle von Cambrai abgebildet fur die der Krieg bereits vorbei ist Wahrend die Alliierten mude verwundet und erschopft dargestellt werden werden die Deutschen trotz der Beschreibung Die Reserven des erschopften Deutschland stark und machtig abgebildet indem eine endlose Schlange einer Reservetruppe mit Pickelhauben durch Cambrai marschiert bespannte Trainkolonnen Munitionskolonnen Scheinwerferzuge Bruckentrains mit Pontons und Minenwerfereinheiten durch die Ortschaften und Landstrassen zwischen Cambrai und Bapaume ziehen Dieses Bild wird durch die Darstellung jubelnder deutscher Sturmtruppen in offenen Lastwagen auf dem Weg zur Front bestarkt Mit den Worten Deutsche Eisenbahner bergen franzosische Fluchtlinge vor dem rucksichtslosen Feuer ihrer eigenen Landsleute wird die nachste Szene eingeleitet die zeigt wie franzosische Fluchtlinge mit Pferdegespannen durch die Ortschaft ziehen oder Guterzuge besteigen Bapaume wird hierbei als das schwachliche Opfer franzosischen und englischen Kriegswillens gesehen da die Stadt durch die zerstorten Landstrassen und rauchgeschwarzten teils komplett zerstorten Hauserreste einer Ruine gleichkommt 4 Teil 2 Die Kampfe im Wald von Saint Pierre Vaast Bearbeiten Die Soldaten legen Minen im Wald aus und versuchen den Feind in der Flanke zu beunruhigen Die Handlungen finden hauptsachlich am Waldbach oder in dessen Nahe statt von wo aus auch Handgranaten von deutschen Soldaten abgeworfen werden Das Ziel der deutschen Soldaten ist hierbei den Feind abzulenken um an die Hauptangriffsstelle zu gelangen was ihnen anschliessend auch gelingt Nach den Angriffen im Wald wird eine Gefangenengruppe darunter auch farbige Kolonialsoldaten gezeigt 4 Teil 3 Ein heisser Kampf bei Bouchavesnes Bearbeiten Pioniere minieren einen Stollen mit Sprengladungen schliessen jedoch den Stolleneingang darauf und verlegen den Zundkabel in einen Graben Anschliessend wird Feldgeschutz geladen und abgefeuert Es werden hauptsachlich feuernde Geschutze und Granateinschlage gezeigt sowie die Vorbereitung der Soldaten auf die folgenden Angriffe die sich in den Graben befinden und sich dadurch versuchen zu schutzen Nach den Angriffen wird Folgendes eingeblendet Meldung des Abschnitts an die Division Uberfall gelungen Befohlenes Ziel erreicht Zahlreiche Gefangene gemacht Daraufhin marschiert eine Kolonne franzosischer Gefangener auf den Weg ins Sammellager wo Getranke fur sie ausgegeben werden 4 Interpretation BearbeitenWie fur Propaganda ublich spielt der Film mit emotionalisierenden Worten Die Deutschen werden als eine starke Nation dargestellt die dem Feind zwar immer uberlegen ist aber ihm trotzdem nach der Niederlage hilft Dies wird vor allem durch die Szenen in denen deutsche Arzte die verwundeten Feinde in eine Sanitats Strassenbahn heben oder durch die Versorgung der Alliierten mit Wasser nach der Schlacht verdeutlicht Die Filme sollten die Bevolkerung mobilisieren in den Krieg zu ziehen dies erklart auch warum keine Szenen von verletzten oder toten deutschen Soldaten gezeigt werden Die Bevolkerung sollte dadurch nicht abgeschreckt werden Die deutschen Soldaten werden nie erschopft gezeigt sondern siegesgewiss kampferisch und patriotisch Der Feind wird hingegen als hilflos erschopft und niedergeschlagen dargestellt Diverse Schuldzuweisungen fur die zerstorten Stadte Strassen und Umgebungen gelten den alliierten Nationen Mit diesen Mitteln wurde vor allem versucht der deutschen Nation ein offentliches Bild des Zusammenhalts zu liefern und durch das Weglassen bestimmter Szenen die eigene Nation ins positive Licht zu stellen und folglich den Kampfergeist der Bevolkerung anzukurbeln und fur Kriegsanleihen zu werben 5 4 Auffalligkeiten BearbeitenBeim Betrachten des Dokumentarfilms fallt auf dass vor allem im zweiten und dritten Teil des Films uberwiegend dieselben Szenen gezeigt werden Es scheint eine langere Aufnahme aus einem Standpunkt gemacht worden zu sein diese wurden anschliessend in mehrere Teile geschnitten und jeweils in verschiedenen Abstanden wiederkehrend gezeigt jedoch mit einem anderen Text unterlegt 5 Hintergrund BearbeitenDas BUFA schickte Kameramanner an die Front um die Geschehnisse zu dokumentieren Die Aufnahmen wurden folglich von Mitarbeitern der Behorde kontrolliert und anschliessend zensiert Hierbei wurden die Folgen das Leid und Elend des Krieges von dem BUFA enorm verharmlost 3 Der Film Bei unseren Helden an der Somme wurde im Januar 1917 in Berlin uraufgefuhrt und orientierte sich an dem in Grossbritannien gedrehten Film The Battle of the Somme welcher zu den erfolgreichsten Dokumentarfilmen Grossbritanniens zahlt Die deutsche Fassung des Films kam jedoch nicht an die Authentizitat des britischen Pendants heran und konnte somit nicht an den Erfolg der britischen Fassung anknupfen 6 Einige Szenen in dem Film wurden nachgestellt 7 Der Film wird bis heute in bestimmten deutschen Kinos und Museen abgespielt Literatur BearbeitenBernhard Chiari Matthias Rogg Wolfgang Schmidt Krieg und Militar im Film des 20 Jahrhunderts Oldenbourg Verlag 1 Januar 2003 ISBN 978 3 486 59624 3 Einzelnachweise Bearbeiten Uni Kiel Lexikon der Filmbegriffe abgerufen am 28 Februar 2017 a b Habsburger net Krieg der Worte und Bilder Propaganda im Ersten Weltkrieg abgerufen am 28 Februar 2017 a b c Bundeszentrale fur politische Bildung Geschichte der Kriegspropaganda abgerufen am 28 Februar 2017 a b c d Krieg und Militar im Film des 20 Jahrhunderts Oldenbourg Verlag 1 Januar 2003 ISBN 978 3 486 59624 3 a b Kinofenster Dossier Erster Weltkrieg im Film Dresdner Kinokalender abgerufen am 28 Februar 2017 Bei unseren Helden an der Somme 1916 1917 In filmportal de 28 Mai 2014 abgerufen am 3 Juni 2023 Weblinks BearbeitenBundesfilmarchiv Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bei unseren Helden an der Somme amp oldid 241266249