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Der Bassinplatz ist der grosste der Potsdamer Platze Der Name bezieht sich auf ein ehemaliges Wasserbassin welches auf Anweisung des Soldatenkonigs Friedrich Wilhelm I ab 1737 zur Trockenlegung des Gebietes genutzt wurde Der Bassinplatz wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgestaltet er befindet sich am Rande des Hollandischen Viertels und grenzt im Sudwesten an den Platz der Einheit BassinplatzPlatz in PotsdamAnsicht eines Teils des PlatzesBasisdatenOrt PotsdamAngelegt 18 JahrhundertNeugestaltet 20 JahrhundertEinmundende Strassen Gutenbergstrasse Nord Hebbelstrasse Ost Charlottenstrasse Sud Am Bassin West Bauwerke Peter und Paul KircheNutzungNutzergruppen Fussganger RadfahrerPlatzgestaltung nach 1876 als das namensgebende Bassin zugeschuttet wurdeTechnische DatenPlatzflache 58 800 m abgeschatzt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Platzanlage 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Historische Gloriette am BassinplatzDas Areal des Bassinplatzes war ursprunglich ein sumpfiges Gelande Im Rahmen der zweiten Stadterweiterung veranlasste der Soldatenkonig Friedrich Wilhelm I die Nutzbarmachung des Platzes Das Gelande wurde in den Jahren 1737 bis 1739 trockengelegt dazu wurde ein Hollandisches Bassin ausgegraben Der Abfluss des Wassers wurde uber einen aufwendiges Kanalsystem geregelt von dem Heinrich Ludwig Manger in seiner Baugeschichte von Potsdam berichtet Dieser Teich das Bassin war vermittelst eines offenen Grabens mit dem Heiligen See und durch einen bedeckten schmalen Kanal mit dem Hauptkanale der Stadt Potsdamer Stadtkanal verbunden Da auch zugleich aus der Havel ein Graben bis in den Heiligen See ausgestochen ward bekam das Wasser Zug bis wieder in die Havel 1 In der Mitte dieses Bassins wurde am Kreuzpunkt der Achsen der Brandenburger und Kreuzstrasse eine kreisrunde Insel angelegt die als Zierde 1739 eine Gloriette erhielt Das pavillonartige Gebaude war als Point de vue gedacht ohne einen bestimmten Zweck zu erfullen Es zeigte in zahlreichen Ausstattungselementen niederlandische Formen wogegen sich fur die Dachgestalt kein Beispiel in der zeitgenossischen hollandischen Architektur findet Im 19 und 20 Jahrhundert war der Pavillon auch unter dem Namen Tabakshauschen bekannt und stand unter Denkmalschutz Letztere Bezeichnung ging auf den Irrtum zuruck der Vater Friedrichs des Grossen habe dort sein Tabakskollegium abgehalten Uberliefert ist lediglich ein Festessen des Konigs samt Bericht uber die umstandliche Anlieferung der Speisen 2 nbsp Bassin und Franzosische Kirche auf einem Bild von Johann Friedrich NagelDas Bassin drohte bald wegen der schrittweise eintretenden Verschlammung der Kanale und im Sommer aufgrund von Niedrigwasser der Havel zu versumpfen daher liess Friedrich der Grosse das Becken mit Mauerwerk einfassen Nach einem weiteren Verschonerungsplan von Peter Joseph Lenne erhielt das Bassin schliesslich eine runde nach Osten geoffnete Form Zwischen 1871 und 1876 wurde das Bassin zugeschuttet nbsp Kirche St Peter und Paul im Westen des PlatzesAn dem Platz entstanden zwei Kirchen Die Franzosische Kirche wurde 1752 nach Planen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff fur die verfolgten Hugenotten aus Frankreich errichtet Die innere Gestalt der Kirche geht auf Karl Friedrich Schinkel zuruck Der Bau der katholischen Kirche St Peter und Paul erfolgte zwischen 1867 und 1870 nach Planen von August Stuler und Wilhelm Salzenburg nbsp Sowjetischer EhrenfriedhofDie im Zweiten Weltkrieg unbeschadigt gebliebene Gloriette wurde im Winter 1945 46 abgerissen um Platz fur einen sowjetischen Soldatenfriedhof mit einem Ehrenmal in Form eines Obelisken zu schaffen 3 Im Jahr 1972 entstand daneben ein grossformatiger Busbahnhof der aber 2001 zuruckgebaut wurde Der Platz dient seit 1996 regelmassig als Wochenmarkt Im Jahr 1789 logierte Wolfgang Amadeus Mozart in Potsdam der genaue Ort ist nicht bekannt er wohnte wahrscheinlich in dem niederlandischen Backsteinhaus Am Bassin 10 In einem Brief schrieb er Mein liebes Weibchen Potsdam ist ein teurer Ort und ich muss hier auf eigene Kosten zehren Mit der Akademie ist nicht viel zu machen So musst Du Dich bei meiner Ruckkehr schon mehr auf mich freuen als auf das Geld Eine Gedenktafel uber der Tur erinnert daran Die barocken Hauserreihen entstanden wahrscheinlich unter der Bauleitung von Carl von Gontard Platzanlage BearbeitenDer Bassinplatz ist der grosste Platz Potsdams mit einer rechteckigen Grundform von rund 300 200 Metern das heutige Erscheinungsbild wird durch Gegensatze bestimmt Der Platz besteht seit den 1960er Jahren uberwiegend aus Grunflachen mit Baumreihen und Freiflachen Zwei sakrale Bauwerke unterschiedlicher Art pragen das Erscheinungsbild des Platzes An der Westseite steht die katholische Kirche St Peter und Paul mit einem 60 Meter hohen Turm im Stil eines italienischen Campanile der als Point de vue in die Brandenburger Strasse wirkt Am sudostlichen Rand amtlich jedoch nicht mehr auf der Platzflache steht der kleinere barocke Kuppelbau der Franzosischen Kirche die die alteste erhaltene Kirche im historischen Stadtgebiet Potsdams ist Im Westen und Norden des Platzes schliessen rote dreigeschossige und giebelgeschmuckte barocke Backsteinhauser im niederlandischen Stil den Platz uber die Verkehrswege hinweg ab erstere sind Teil des Hollandischen Viertels letztere Teil einer Erganzung des spaten 18 Jahrhunderts An der Sudseite befinden sich moderne Wohnhauser Auf der Ostseite der Hebbelstrasse dominiert das Klinikum Ernst von Bergmann das Bild des Platzes ein mehrteiliges Hochhaus in Plattenbauweise Siehe auch Liste von Sehenswurdigkeiten in PotsdamWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bassinplatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Bassinplatz Offizielle Seite der Stadt Potsdam uber den BassinplatzEinzelnachweise Bearbeiten Heinrich Ludwig Manger Baugeschichte von Potsdam Bd 1 Berlin 1789 S 15 Zur Gloriette siehe Friedrich Mielke Potsdamer Baukunst Das klassische Potsdam Propylaen Frankfurt am Main Berlin Wien 1981 ISBN 3 549 06648 1 S 30 396 mit Abb die ehemalige Kreuzstrasse ist die Benkertstrasse Hans Berg Die verlorene Potsdamer Mitte Eigenverlag Hans Berg Berlin 1999 S 31 52 401295 13 061113 Koordinaten 52 24 4 7 N 13 3 40 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bassinplatz amp oldid 211620208