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36 166111111111 36 636111111111 Koordinaten 36 9 58 N 36 38 10 O Residenz mit Pfeilerportikus links der Ostgiebel der BasilikaBarischa arabisch باريشا DMG Barisa auch Barisha und Baricha ist ein Dorf und eine antike Siedlung im Gebiet der Toten Stadte im Nordwesten von Syrien Aus fruhbyzantinischer Zeit sind die Reste von meist einfachen Wohngebauden und von einigen Olivenpressen erhalten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Ortsbild 3 Sonstiges 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Ort liegt im Gouvernement Idlib auf dem gleichnamigen Hohenrucken dem Dschebel Barischa im mittleren Bereich des nordsyrischen Kalksteinmassivs Die Strasse in nordlicher Richtung fuhrt nach einem Kilometer an der Abzweigung Richtung Dehes vorbei und erreicht nach vier Kilometern an einer Kreuzung das kleine Dorf Ras al Hosn nach weiteren zwei Kilometern die fruhbyzantinischen Nachbarorte Baqirha und Dar Qita Von hier sind es weitere acht Kilometer Richtung Osten bis zur Einmundung in die Schnellstrasse von Aleppo am syrisch turkischen Grenzubergang Bal al Hawa Der bekannteste Ort der Region ist Qalb Loze das acht Kilometer westlich von Barischa durch ein Tal getrennt auf dem ebenfalls in nord sudlicher Richtung verlaufenden Dschebel il Ala liegt Weitere antike Ruinenstatte befinden sich in der Nahe Richtung Suden fuhrt die Strasse uber Deir Seta nach Idlib Vom modernen Dorf ohne Infrastruktur ist das Ruinenfeld einen halben Kilometer im Norden zu erkennen Es liegt an einem flachen Hang jenseits eines Tals inmitten von Olivenhainen und Getreidefeldern in kleinen Parzellen die durch Lesesteinmauern getrennt sind Die antiken Mauerreste sind teilweise von Gebusch eingewachsen Ortsbild BearbeitenDer Anbau von Oliven und Wein war zur Blutezeit vom 4 bis 6 Jahrhundert die wirtschaftliche Grundlage des Ortes In Barischa sind im Vergleich zu anderen Toten Stadten uberdurchschnittlich viele Olivenpressen erhalten geblieben Es gab im Ortszentrum im Bereich der Kirche einige herrschaftliche zweigeschossige Gebaude die als Residenzen bezeichnet werden und denen an einer Langsseite ein Pfeilerportikus vorgestellt war Auffallig ist die hohe Zahl kleinerer und sehr einfacher Wohngebaude mit rechteckigen schmucklosen Fenstern ohne Portikus deren aufrecht stehende Wande aus riesigen Steinquadern aufgemauert sind Barischa wurde im Unterschied zu den meisten Toten Stadten erst spat archaologisch untersucht und ist daher auch in der allgemeinen Literatur wenig bekannt Die erste grundliche Untersuchung der Kirche aus dem 6 Jahrhundert nahm Christine Strube ab den 1970er Jahren vor nbsp Gewolbe uber der ZisterneDie einzige von einer lokalen Werkstatt errichtete Kirche ist eine dreischiffige Saulenbasilika mit einem rechteckigen Altarraum im Osten der von seitlichen Nebenraumen flankiert wird Sie hat eine gerade abschliessende Ostwand Diese Kombination ist eine Entwicklung des spaten 5 Jahrhunderts Der nordliche Nebenraum war vom Seitenschiff durch eine Tur zuganglich deren Umrahmung aus Bandern im Flachrelief besteht Einzig der Sturzstein ist durch ein Wellenband mit Blattwerk aufwandiger gestaltet Wegen der Tur ist dieser Raum als Diakonikon auszumachen der sudliche Nebenraum war durch einen breiteren Rundbogen mit dem Kirchenschiff verbunden wie es fur das Martyrion Reliquienkammer typisch ist In der vollstandig erhaltenen ostlichen Giebelwand befinden sich vier Fenster mit Rundbogensturz arcuated lintel und schwach reliefierter Umrahmung auf gleicher Hohe Das Gesimsband ragt dagegen mit einer kraftigen Hohlkehle hervor Als Wasserspeicher fur die trockene Jahreszeit dienten in vielen Orten Hohlen in den karstigen Felsen die nur an Schopfoffnungen im Boden erkennbar sind In Barischa ist eine aus dem massiven Kalksteinuntergrund gehauene Zisterne mit oberirdischem Gewolbe erhalten Die Innenmasse betragen etwa 4 6 5 Meter Zum Boden der etwa acht Meter tiefen Zisterne fuhrt eine monolithische Steintreppe entlang der Wand hinab Der Scheitelpunkt des Gewolbes liegt drei Meter uber dem Gelande Sonstiges BearbeitenAm 26 Oktober 2019 totete sich der Terrorist und Anfuhrer des sogenannten Islamischen Staats Abu Bakr al Baghdadi wahrend der Operation Kayla Mueller US amerikanischer Spezialkrafte in Barischa selbst um einer Gefangennahme zu entgehen 1 Literatur BearbeitenChristine Strube Baudekoration im Nordsyrischen Kalksteinmassiv Bd II Kapitell Tur und Gesimsformen des 6 und fruhen 7 Jahrhunderts n Chr Damaszener Forschungen 12 Philipp von Zabern Mainz 2002 S 85 87 Einzelnachweise Bearbeiten US Kommando in Syrien Donald Trump bestatigt Tod des IS Fuhrers Abu Bakr al Baghdadi In Spiegel Online 27 Oktober 2019 abgerufen am 28 Oktober 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barischa amp oldid 196410043