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Die Barbarossa wurde ursprunglich als Britannia fur die englische Cunard Line als Passagier und Postschiff gebaut beendete ihre Karriere aber als Kriegsschiff der deutschen Marine Sie war ein Raddampfer mit zusatzlicher Segeltakelage Barbarossa SchiffsdatenFlagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichDeutscher Bund Deutscher BundPreussen PreussenDeutsches Reich Deutsches Reichandere Schiffsnamen Britannia 1840 1849 Schiffstyp RaddampferBauwerft Robert Duncan amp Co GreenockStapellauf 5 Februar 1840Indienststellung 1840Verbleib 1880 als Zielschiff versenkt spater gehoben und abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 64 69 m Lua Breite 16 50 mTiefgang max 5 18 mVerdrangung 1135 t Besatzung etwa 200 MannMaschinenanlageMaschine 4 Kofferkessel2 1 Zyl SeitenbalanciermaschineMaschinen leistung 440 PS 324 kW Hochst geschwindigkeit 9 kn 17 km h Propeller 2 Schaufelrad 8 97 mTakelung und RiggTakelung BriggAnzahl Masten 2TransportkapazitatenZugelassene Passagierzahl bis 1848 114Bewaffnung ab 18489 9 68 Pfunder BombenkanonenAls Britannia 1840 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Beschreibung 3 Literatur 4 Siehe auch 5 FussnotenGeschichte BearbeitenDie Barbarossa wurde im Auftrag der Cunard Line auf der Werft Robert Duncan and Company in Greenock gebaut Am 5 Februar 1840 lief sie unter dem Namen Britannia vom Stapel Ihr Auftrag war zunachst der Post und Passagiertransport im Transatlantikverkehr In diesem Zusammenhang war es ihr erlaubt das Prafix der Royal Mail Ships zu fuhren so dass sie als RMS Britannia bekannt wurde Am 4 Juli 1840 lief die Britannia mit Post beladen zu ihrer ersten Reise aus und erreichte Halifax am 17 Juli Nach 99 Atlantikuberquerungen wurde die Britannia im Marz 1849 im Zuge der Schaffung einer Reichsflotte fur 451 Gulden nach Deutschland verkauft um dort zum Kriegsschiff Barbarossa umgebaut zu werden 1 Bei der Morgan Werft in Liverpool wurden die Spanten verstarkt und zusatzliche Decksbalken eingebaut damit das Schiff auf dem Oberdeck die vorgesehene Bewaffnung tragen konnte Aus Neutralitatsgrunden wurde das Schiff ohne militarische Ausrustung unter britischer Flagge und mit britischer Besatzung nach Geestemunde uberfuhrt wo es am 19 Marz 1849 eintraf In Brake erfolgten weitere Umbauten sowie Bewaffnung und Ausrustung Nach Beendigung der Ausrustung wurde das Schiff unter dem Namen Barbarossa als Flaggschiff der Reichsflotte in Dienst gestellt Am 4 Juni 1849 unternahm Admiral Karl Rudolf Bromme von Bremerhaven aus einen Erkundungsvorstoss in die deutsche Bucht mit Kurs auf die Insel Helgoland die 1849 noch zu Grossbritannien gehorte Auf dieser Fahrt kam es zu einem Seegefecht bei Helgoland welches das Schiff aber unbeschadet uberstand Am 31 Dezember 1851 beschloss die Bundesversammlung die Auflosung der Flotte Die Barbarossa wurde zusammen mit der Segelfregatte Gefion am 16 Februar 1852 Preussen gegen Zahlung des Taxwertes ubergeben Das Schiff wurde nach Danzig uberfuhrt wo es untersucht und festgestellt wurde dass Kessel und Maschine erneuert werden mussten was aber im Verhaltnis zum Neubau eines entsprechenden Kriegsschiffes zu teuer erschien Es wurde bestimmt dass die Barbarossa nicht in den aktiven Dienst genommen sondern als Kasernenschiff dienen sollte 1854 erfolgte ein entsprechender Umbau bei der Koniglichen Werft zur Unterbringung von ca 500 Mann 1856 stellte man die Barbarossa als nicht seegehendes Wachtschiff in Dienst 1865 wurde sie nach Kiel in den neuen preussischen Kriegshafen geschleppt wo sie weiterhin als Ausbildungsschiff diente Ab 1875 diente das Schiff nur noch als Wohnhulk fur Schiffsjungen Am 5 Mai 1880 wurde die Barbarossa ausser Dienst gestellt und ihre Verwendung als Zielschiff beschlossen Am 28 Juli wurde das Schiff im Beisein des Kronprinzen durch einen Torpedoschuss von der Zieten versenkt Das Wrack wurde spater gehoben und in Kiel abgebrochen Technische Beschreibung BearbeitenDie Barbarossa wurde in Querspant Kraweelbauweise aus Eichen und Gelbpinienholz als Dampfschiff mit Schaufelradantrieb gefertigt Sie glich in ihrer Form den damals gangigen Stuckgutseglern mit zwei Decks Spiegelheck und dem typischen Galionsbau Zusatzlich zum Dampfantrieb hatte sie eine Besegelung in Form eines Barkriggs Ihre Maschine war eine Seitenbalanciermaschine mit 440 PS und zwei Zylindern mit je 1829 mm Durchmesser und 2083 mm Kolbenhub Vier Rauchrohrkessel mit je drei Feuerungen lieferten Dampf mit einem Druck von 0 633 bar Der Kohleverbrauch lag bei 31 bis 38 Tonnen je Tag insgesamt konnte ein Vorrat von 376 Tonnen Kohle gebunkert werden Die Schaufelrader mit einem Durchmesser von 8 53 m hatten 21 Radialschaufeln machten 16 Umdrehungen pro Minute und erlaubten dem Schiff eine maximale Geschwindigkeit von 8 5 kn Ihre Durchschnittsreisegeschwindigkeit betrug jedoch 8 19 Knoten Ursprunglich bot die Britannia Platz fur 115 Passagiere der I Klasse sowie fur eine Besatzung von 89 Personen bestehend aus Offizieren und Mannschaften Anlasslich des Umbaus in einem Trockendock in Brake erhielt das Schiff eine Schonertakelung das Heck wurde den Notwendigkeiten eines Kriegsschiffes entsprechend umgebaut und ein Mast entfernt Sie erhielt eine neue den Kaiser Barbarossa darstellende Galionsfigur Bei dem letzten Umbau zum Kasernenschiff wurde das Schiff zu einer Brigg umgetakelt Der Schornstein wurde entfernt und die alte Galionsfigur die in die Marineabteilung des Museums fur Meereskunde gebracht wurde wurde durch eine andere Figur ersetzt 1873 wurde die Takelage schliesslich entfernt Ihre Schwesterschiffe bei Cunard waren die Acadia die Caledonia und die Columbia im deutschen Dienst die Erzherzog Johann Literatur BearbeitenLuder Arenhold Erinnerungsblatter an die Koniglich Preussische Flotte 1848 1860 Neudruck der Ausgabe von 1902 dbm Media Verlag Berlin 1994 Robert D Ballard Ken Marschall Lost Liners Von der Titanic zur Andrea Doria Glanz und Untergang der grossen Luxusliner Wilhelm Heyne Verlag GmbH amp Co Munchen 1997 ISBN 3 453 12905 9 englisch Lost Liners From the Titanic to the Andrea Doria The ocean floor reveals its greatest lost ships Ubersetzt von Helmut Gerstberger Hans Jurgen Hansen Die Schiffe der deutschen Flotten 1848 1945 Weltbild Verlag Augsburg 1998 Arnold Kludas Die Schiffe der deutschen Bundesflotte 1848 1853 in Deutsche Marine Die erste Deutsche Flotte Fuhrer des Deutschen Schiffahrtsmuseums Nr 10 Bremerhaven 1979 S 47 57 Siehe auch BearbeitenListe der Schiffe der ReichsflotteFussnoten Bearbeiten Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Genehmigte Lizenzausgabe Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg S 34 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barbarossa Schiff 1840 amp oldid 237632166