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Bainit benannt nach dem US amerikanischen Metallurgen Edgar C Bain ist ein Gefuge das bei der Warmebehandlung von kohlenstoffhaltigem Stahl durch isotherme Umwandlung oder kontinuierliche Abkuhlung entstehen kann Synonym zu Bainit wird im deutschen Sprachraum auch der Begriff Zwischenstufengefuge verwendet Es bildet sich bei Temperaturen und Abkuhlgeschwindigkeiten die zwischen denen fur die Perlit bzw Martensitbildung liegen Anders als bei der Bildung von Martensit sind hier Umklappvorgange im Kristallgitter und Diffusionsvorgange gekoppelt dadurch werden verschiedene Umwandlungsmechanismen moglich Aufgrund der Abhangigkeit von Abkuhlungsgeschwindigkeit Kohlenstoffgehalt Legierungselementen und der daraus resultierenden Bildungstemperatur besitzt der Bainit kein charakteristisches Gefuge Bainit besteht ebenso wie Perlit aus den Phasen Ferrit und Zementit Fe3C unterscheidet sich aber vom Perlit in Form Grosse und Verteilung Grundsatzlich wird in zwei Hauptgefugeformen unterschieden dem oberen Bainit auch korniger Bainit und dem unteren Bainit Bainitisieren oder auch isothermisches Umwandeln in der Bainitstufe ist ein Austenitisieren mit anschliessendem Abschrecken auf Temperaturen oberhalb der Martensitstarttemperatur Ms Die Abkuhlgeschwindigkeit muss dabei so gewahlt werden dass keine Umwandlung in der Perlitstufe stattfinden kann Beim Halten auf der Temperatur oberhalb Ms wandelt sich der Austenit so vollstandig wie moglich zu Bainit um Durch eine langsame Umklappung des Austenits entstehen von den Korngrenzen oder Storstellen ausgehend stark an Kohlenstoff ubersattigte Ferrit Kristalle mit kubisch raumzentriertem Kristallgitter krz Gitter Der Kohlenstoff scheidet sich beim unteren Bainit aufgrund der hoheren Diffusionsgeschwindigkeit im krz Gitter in Form kugeliger oder ellipsoider Zementitkristalle innerhalb des Ferritkorns aus Beim oberen Bainit kann der Kohlenstoff in den Austenitbereich eindiffundieren und dort Carbide bilden Der obere Bainit entsteht im oberen Temperaturbereich der Bainitbildung er hat ein nadelformiges Gefuge das sehr stark an Martensit erinnert Durch die gunstigen Bedingungen fur die Diffusion diffundiert der Kohlenstoff an die Korngrenzen der Ferritnadeln Es entstehen hier unregelmassige und unterbrochene Zementitkristalle Wegen der regellosen Verteilung hat das Gefuge oft ein korniges Aussehen Bei nicht ausreichender metallografischer Analyse kann das Gefuge leicht mit Perlit oder auch dem Widmanstatten Gefuge verwechselt werden Der untere Bainit entsteht bei isothermer und kontinuierlicher Abkuhlung im unteren Temperaturbereich der Bainitbildung Durch die Ferritbildung reichert sich der Austenit an Kohlenstoff an bei weiterer Abkuhlung wandeln sich die Austenitbereiche in Ferrit Zementit nadeligen Bainit und Martensit um Durch das Bainitisieren werden Eigenspannungen vermindert und die Zahigkeit erhoht so dass sich dieses Verfahren fur rissempfindliche Stahle und kompliziert geformte Bauteile anbietet Die schematische Darstellung der temperatur und zeitabhangigen Umwandlungsbereiche hier fur die Herstellung von Bainitischem Gusseisen mit Kugelgraphit zeigt auch den Bereich der Bainitbildung 1 Abschrecken auf Martensit 2 Zwischenstufenverguten 3 Abkuhlen auf Bainit 4 Perlitbereich 5 BainitbereichInhaltsverzeichnis 1 Bainitmorphologien 2 Definitionen des Bainit 2 1 Die mikrostrukturelle Definition 2 2 Die kinetische Definition 2 3 Die Oberflachenreliefdefinition 3 Keimbildung 4 Keimwachstum 5 Thermodynamik 6 Restaustenit 7 Unterer Bainit 7 1 Bildungskinetik 7 2 Kohlenstoffaufteilung an der Umwandlungsfront 7 3 Carbidbildung 7 4 Orientierungsbeziehung 7 5 Restaustenitstabilisierung 8 Ubergangstemperatur vom unteren zum oberen Bainit 9 Oberer Bainit 9 1 Bildungskinetik 9 2 Kohlenstoffaufteilung an der Umwandlungsfront 9 3 Carbidbildung 9 4 Orientierungsbeziehung 9 5 Restaustenitstabilisierung 10 Einfluss der Legierungselemente auf die Bainitbildung 11 Die bainitische Umwandlung in Siliziumstahlen 12 Phanomen der unvollstandigen Umwandlung 13 Mechanische Eigenschaften bainitischer Eisenbasislegierungen 13 1 Verfestigungsmechanismen 13 2 Einfluss des Restaustenits auf die mechanischen Eigenschaften 13 3 Verformungs und Festigkeitsverhalten 13 4 Zyklisches Verformungsverhalten bei Raumtemperatur 14 Literatur 15 Weblinks 16 EinzelnachweiseBainitmorphologien Bearbeiten nbsp Bild 1 BainitmorphologienBainit ist ein Gefuge das aus Austenit bei Temperaturen unterhalb der Perlitbildung bis hin zur Martensitbildung sowohl isotherm als auch bei kontinuierlicher Abkuhlung entsteht Man unterscheidet oberen und unteren Bainit 1 Oberer Bainit besteht aus nadelformigem Ferrit der in Paketen angeordnet ist Zwischen den einzelnen Ferritnadeln liegen mehr oder weniger kontinuierliche Filme aus Carbiden parallel zur Nadelachse vor 2 3 Unterer Bainit besteht dagegen aus Ferritplatten innerhalb derer sich die Carbide unter einem Winkel von 60 zur Nadelachse bilden Unter bestimmten Umwandlungsbedingungen konnen auch andere Bainitmorphologien wie inverser granularer oder langnadeliger Bainit entstehen 4 wie es Bild 1 Bainitmorphologien verdeutlicht 5 Definitionen des Bainit BearbeitenZurzeit finden sich in der Literatur drei verschiedene Definitionen fur Bainit die zu erheblichen Missverstandnissen fuhren Man unterscheidet die mikrostrukturelle Definition die kinetische Definition und die Oberflachenreliefdefinition die an spezielle Phanomene der Phasenumwandlung anknupfen so dass uber ihre generelle Gultigkeit oder Nichtgultigkeit nicht ohne weiteres entschieden werden kann Die mikrostrukturelle Definition Bearbeiten Danach wird bei Eisenbasiswerkstoffen Bainit als nichtlamellares Produkt des eutektoiden Zerfalls aus Ferrit und Carbid bestehend angesehen 6 Die beiden Produktphasen bilden sich diffusionskontrolliert zeitlich nacheinander 7 wobei die Carbide sich entweder im zuerst gebildeten Ferrit oder an dessen Grenzflache ausscheiden 8 Fehlt die Ausscheidung der zweiten Phase aus thermodynamischen oder kinetischen Grunden wie es bei der Umwandlung siliziumhaltiger Stahle moglich ist so durfte man nach dieser Definition eigentlich nicht mehr von Bainit sprechen Die getroffenen Festlegungen erlauben dagegen auch bei Nichteisenmetallen von bainitischen Umwandlungen zu sprechen Die kinetische Definition Bearbeiten Diese Definition geht davon aus dass im isothermen und im kontinuierlichen ZTU Diagramm fur Beginn und Ende der Bainitumwandlung von denen der Perlitumwandlung unterscheidbare Kurven auftreten und somit eine eigene Bildungskinetik des Bainits existiert Die Bainitumwandlung soll durch einen umwandlungstragen Bereich dessen Ausdehnung stark von Legierungselementen beeinflusst wird von der Perlitumwandlung getrennt sein Da bei einigen Stahlen sich trotz des Fehlens des umwandlungstragen Bereiches Bainit nachweisen lasst 9 erweist sich diese Definition als ungeeignet Die Oberflachenreliefdefinition Bearbeiten Die Verwandtschaft der bainitischen Umwandlung mit der martensitischen zeigt sich im Auftreten eines Oberflachenreliefs 10 Das ist damit vertraglich Bainit als plattenformige Phase anzusehen die oberhalb der Martensitstarttemperatur Ms durch Scherung aus dem Austenitgitter entsteht Die Umwandlung geschieht durch einen koordinierten nicht thermisch aktivierten Atomtransfer uber die sich bewegende Phasengrenzflache 11 Die Kinetik der Umwandlung wird durch die Diffusion von Interstitionsatomen im Austenit bestimmt die sowohl vor als auch nach der Scherung erfolgen kann Diese Oberflachenreliefdefinition ist die zurzeit gebrauchlichste Bainitfestlegung Keimbildung Bearbeiten nbsp Bild 2 Unterteilung einer Bainitnadel in UntereinheitenBainitnadeln Sheaves sind langgestreckte Platten deren dickere Enden an Korngrenzen beginnen Sie umfassen ferritische Untereinheiten Subunits die mehr oder weniger komplett wie in Bild 2 angedeutet durch Carbide oder Restaustenit voneinander getrennt sind Die aneinanderstossenden Untereinheiten sind durch Kleinwinkelkorngrenzen voneinander getrennt und zeigen ihrerseits eine langliche Latten oder Plattenform 12 wie sie nach Nabarro fur in einem Spannungsfeld gebildete Phasen am gunstigsten ist siehe auch die elektronenmikroskopische Darstellung in Bild 3 13 Man ist sich zurzeit daruber einig dass in unlegierten untereutektoiden und siliziumhaltigen ubereutektoiden Stahlen die Bildung des unteren und des oberen Bainits mit einem kohlenstoffubersattigten Ferritkeim beginnt siehe dazu auch Keimbildung Lediglich in siliziumfreien unlegierten ubereutektoiden Stahlen kann bei hoheren Umwandlungstemperaturen auch Zementit die zuerst gebildete Phase sein Man spricht dann von inversem Bainit Die Ferritkeimbildung des Bainits erfolgt meist an den Austenitkorngrenzen aufgrund thermischer Gitterschwingungen durch eine kooperative Gitterscherung und seltener an anderen Gitterstorungen Nach Uberschreiten eines kritischen Radius wird der Keim wachstumsfahig und bildet eine Untereinheit Subunit An den Grenzflachen des ersten Bainitkeims bilden sich neue Keimstellen sympathetische Keimbildung Eine Keimbildung im Austenit ist trotz des dort erhohten Kohlenstoffgehaltes moglich da eine hochenergetische a g Grenzflache durch eine niederenergetische a a Grenzflache ersetzt wird 14 so dass damit die notwendige Energie zur Keimbildung zur Verfugung steht Die Keimbildungsgeschwindigkeit wachst mit steigender Unterkuhlung unter die Gleichgewichtstemperatur Dafur werden die Untereinheiten kleiner und zahlreicher weil das Wachstum der Untereinheiten stoppt sobald neue an ihren Phasengrenzen keimen Die Grosse der Untereinheiten ist unabhangig von der Austenitkorngrosse und der Bainitnadelgrosse Letztere wird von den Austenitkorngrenzen und schon vorhandenen Nadeln begrenzt Dem gegenuber gehen Olson Bhadeshia und Cohen in einer neueren Arbeit davon aus dass die Keimbildung des Bainits wie die des Martensits auf dem Vorhandensein von praformierten Keimen beruht 15 Es werden wachstumsfahige Embryonen kritischer Grosse angenommen so dass das Problem der Keimbildung auf den Beginn des Keimwachstums reduziert wird Die sympathetische Keimbildung wird damit erklart dass es durch die wachsenden Bainitnadeln zu Anpassungsverformungen im Austenit mit Versetzungsanordnungen in der Nahe der wachsenden Nadel kommt die praformierten Keimen entsprechen Keimwachstum Bearbeiten nbsp Bild 3 Gefuge von 80 Si 13 nach 2 h Umwandlung bei Tu 350 C 21 000 x Im Temperaturbereich der bainitischen Umwandlung findet praktisch keine Diffusion der Matrixatome statt wahrend gleichzeitig eine hohe Diffusionsfahigkeit der Kohlenstoff und Stickstoffatome gegeben ist Die Phasengrenzflache zwischen Austenit und Ferrit ist teilkoharent und kann als aus Grenzflachenversetzungen aufgebaut angesehen werden Die Umwandlung geschieht durch thermisch aktiviertes Gleiten dieser Grenzflache durch das Atomgitter wobei grossere Bewegungen der Matrixatome ohne Platzwechselvorgange erfolgen 16 Diese scherungsbedingte martensitahnliche Umwandlung ist durch die Diffusion der Interstitionsatome kontrolliert die im Vergleich zur Geschwindigkeit einer gleitenden Grenzflache langsam ablauft Bhadeshia betrachtet die gekoppelten Vorgange der Kohlenstoffdiffusion und der Gitterscherung im Zusammenhang mit der thermisch aktivierten Bewegung der Umwandlungsfront 17 Wahrend der Wartezeit der Umwandlungsfront vor einem Hindernis bis zum nachsten aktivierenden Ereignis konnen Diffusionsvorgange ablaufen die die freie Enthalpie der Produktphasen absenken und damit die treibende Kraft fur die Grenzflachenbewegung erhohen Nach Uberwindung des Hindernisses lauft die Umwandlungsfront dann wieder frei ohne Behinderung durch Diffusionsprozesse bis sie auf das nachste Hindernis trifft Dieser Vorstellung steht ein Diffusionsmodell gegenuber in dem das Wachsen des bainitischen Ferrits der diffusionskontrollierten Bewegung von Stufen Ledges in der a g Grenzflache zugeschrieben wird also dem gleichen Mechanismus der auch im Zusammenhang mit der Bildung des voreutektoiden Ferrits mit Widmanstatten Struktur diskutiert wird 18 Sandvik stellt jedoch fest dass die im verformten Austenit auftretenden Verformungszwillinge von wachsenden Bainitnadeln uberlaufen werden und sich als Gitterstorungen im Ferrit wiederfinden 19 Eine Umwandlung durch diffusionskontrollierte Bewegung von Stufen musste aber an Zwillingsgrenzen stoppen da dort die notwendige Gitterkoharenz gestort ist Auch die Ubernahme des Gitterfehlers in den Ferrit widerspricht einer diffusionskontrollierten Umwandlung Wichtig ist nach dem von Dahmen gefuhrten Nachweis dass ein Oberflachenrelief auch durch eine diffusionskontrollierte Umwandlung entstehen kann und damit kein eindeutiges Anzeichen einer scherungskontrollierten Umwandlung ist 20 Thermodynamik BearbeitenDie treibende Kraft einer Umwandlung ist durch die Differenz der freien Enthalpien der Ausgangsphasen und der Produktphasen gegeben Dabei mussen sich nicht unbedingt die Gleichgewichtsphasen einstellen die die grosste Differenz der freien Enthalpie zu den Ausgangsphasen besitzen Sowohl die martensitische als auch die bainitische Umwandlung fuhren zu einem metastabilen Zustand Diese Zustande liegen mit ihrem Energieinhalt uber dem Gleichgewichtszustand in einem relativen Minimum und konnen sich unter bestimmten Voraussetzungen unter Energieabgabe in Richtung Gleichgewicht verschieben 21 Solche metastabilen Zustande konnen bei der bainitischen Umwandlung zum Beispiel durch kohlenstoffreichen Ferrit im Gleichgewicht mit e Carbid erreicht werden Auch das Auftreten von Konzentrationsgradienten durch die die Unterschiede der freien Enthalpie innerhalb der Phasen sehr verschieden sein konnen fuhren zu metastabilen Zustanden nbsp Bild 4 Freie Enthalpie der Alpha Gamma Umwandlung im GleichgewichtBild 4 zeigt die Abhangigkeit der freien Enthalpie der Phasen a und g von ihrem Kohlenstoffgehalt Eine Gleichgewichtsreaktion von g mit der Kohlenstoffkonzentration Xg erfolgt zu a mit der Kohlenstoffkonzentration Xga und g mit der Kohlenstoffkonzentration Xag Die beiden Gleichgewichtskonzentrationen liegen auf einer Tangente mit der GleichungD G X G g a X X g a G a g G g a X a g X g a displaystyle Delta G X G gamma alpha X X gamma alpha frac G alpha gamma G gamma alpha X alpha gamma X gamma alpha nbsp die sowohl an der a als auch an der g Parabel anliegt 22 Um die Gleichgewichtskonzentration von Xga in a bzw Xag in g zu erreichen ist eine starke Kohlenstoffdiffusion notwendig Dabei sinkt die freie Enthalpie der g Phase etwas von Gg auf Gag wahrend die freie Enthalpie eines in a umgewandelten Volumenelements stark auf Gga erniedrigt wird Das Gesamtsystem senkt dabei seine freie Enthalpie um den Betrag DG ab Die Triebkraft fur die Umwandlung ist durch DGa gegeben Bei veranderten Umwandlungsbedingungen kann unter der Voraussetzung einer hinreichenden Triebkraft eine Nichtgleichgewichtsreaktion ablaufen bei der in den Produktphasen von Xga bzw Xag verschiedene Kohlenstoffkonzentrationen eingestellt werden In Bild 5 ist angenommen dass Austenit mit Konzentration Xg in Ferrit mit der Konzentration Xa gt Xga umwandelt Erfolgte die Umwandlung rein diffusionskontrolliert so wurde die Triebkraft DGa allein durch die Bewegung des Diffusionsfeldes vor der Umwandlungsfront dissipiert werden DG DGa an der sich dann die Konzentration Xm lt Xag einstellen wurde 23 Wird aber ein Anteil DGs fur die Bewegung der Phasengrenzflache und den scherungsbedingten kooperativen Atomtransfer uber die sich bewegende Grenzflache benotigt 24 so stellt sich dort die Konzentration Xi lt Xm ein nbsp Bild 5 Aufteilung der freien Enthalpie in scherungs und diffusionsbedingten AnteilDie Aufteilung von DGa in DGd und DGs ergibt sich aus der Bedingung dass die Diffusion mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Scherung ablaufen muss Durch diese Koppelung von Diffusion und Scherung bilden sich die Kohlenstoffkonzentrationen dynamisch vor der sich bewegenden Grenzflache aus wie Bild 14 zeigt Die hochste Kohlenstoffkonzentration des Austenits Xi stellt sich in der Grenzflache ein Der Kohlenstoff diffundiert von dort in den Austenit ab wodurch der Kohlenstoffgehalt des Austenits Xg steigt gestrichelte Kurve in Bild 14 Nahert sich Xg an den Wert Xm so wird eine weitere Reaktion unmoglich da keine Enthalpieabsenkung des Gesamtsystems DG mehr auftritt Die bainitische Umwandlung hort auf und kann nur durch Absenken von Xg z B durch Carbidbildung oder durch Absenken der Temperatur fortgesetzt werden Restaustenit BearbeitenVoraussetzung fur eine vollstandig ablaufende bainitische Umwandlung ist die Carbidbildung aus dem Austenit Da Carbide grosse Mengen an Kohlenstoff aufnehmen stellen sie Kohlenstoffsenken dar die Kohlenstoff aus dem Austenit absaugen Kohlenstoffanreicherungen im Austenit die wie oben gezeigt die Umwandlung zum Erliegen bringen wurden sind dann nicht mehr moglich Wird die Carbidbildung beispielsweise durch Silizium als Legierungselement verhindert oder verzogert so werden grossere Austenitmengen nicht umgewandelt Sie liegen dann nach dem Abschrecken auf Raumtemperatur ganz oder teilweise als Restaustenit vor Die Restaustenitmenge ist davon abhangig wie weit sich die Martensitstarttemperatur im verbliebenen Austenit abgesenkt hat Unterer Bainit Bearbeiten nbsp Bild 6 Gefuge von 80Si10 nach 4 h Umwandlung bei Tu 250 C 1200 x Der untere Bainit entsteht bei relativ niedrigen Umwandlungstemperaturen von unterhalb der Ubergangstemperatur zum oberen Bainit bis unterhalb der Martensitstarttemperatur Theoretisch kann sich unterer Bainit bis zur Martensitfinishtemperatur bilden Bild 6 zeigt das Gefuge von unterem Bainit im Siliziumstahl 80Si10 Bildungskinetik Bearbeiten Vasudevan Graham und Axon stellen fur die Bainitbildung eine Anderung der Umwandlungskinetik bei Unterschreiten einer Temperatur von 350 C fest und identifizieren das Umwandlungsprodukt als unteren Bainit 25 Dieser wachst mit einer Aktivierungsenergie von 14 000 cal mol 0 61 eV die im Zusammenhang mit der Kohlenstoffdiffusion im ubersattigten Ferrit als geschwindigkeitsbestimmender Prozess diskutiert wird Wegen des steigenden Kohlenstoffgehaltes nimmt bei sinkenden Umwandlungstemperaturen der Volumensprung bei der a g Umwandlung zu Radcliffe und Rollason geben als Aktivierungsenergie fur die Bildung des unteren Bainits Werte von 7 500 bis 13 000 cal mol 0 33 bis 0 56 eV J Barford solche von 14 500 bis 16 500 cal mol 0 63 bis 0 72 eV an 26 27 Dabei wird von einem eigenen Umwandlungsmechanismus fur den unteren Bainit ausgegangen Kohlenstoffaufteilung an der Umwandlungsfront Bearbeiten nbsp Bild 7 Kohlenstoffgradient in der Nahe der Grenzflache im unteren BainitBei den niedrigen Umwandlungstemperaturen kann wegen der geringen Diffusionsfahigkeit des Kohlenstoffs im Austenit und den gemessenen hohen Umwandlungsgeschwindigkeiten kein nennenswerter Anteil des Kohlenstoffs vom Ferrit in den Austenit abdiffundieren Es findet also zunachst eine martensitische Umwandlung des Austenits bei nahezu voller Kohlenstoffubersattigung statt so dass der Kohlenstoffgehalt des gebildeten Ferrits fast gleich dem des Austenits bleibt Bild 7 verdeutlicht diesen Sachverhalt Der hohe Kohlenstoffgehalt im Ferrit kann sich nach der Umwandlung entweder durch Carbidbildung im Ferrit oder durch Abdiffusion in den Restaustenit vermindern 28 Carbidbildung Bearbeiten nbsp Bild 8 Schematische Darstellung der Carbidanordnung im unteren Bainit nbsp Bild 9 Schematische Darstellung des Bildungsmechanismus des unteren BainitsZunachst dachte man daran dass bei der Bildung des unteren Bainits die Carbide unmittelbar an der Grenzflache aus dem Austenit so ausgeschieden werden dass sich die Grenzflachenenergie minimiert 29 Bhadeshia konnte jedoch nachweisen dass sich die Carbide wahrend der Umwandlung aus dem Ferrit ausscheiden 30 Ahnlich wie beim angelassenen Martensit bilden sich die Carbide im Inneren der Ferritnadeln in gleichen kristallographischen Richtungen mit Winkeln zur Nadelachse von etwa 60 vgl Bild 8 Dabei handelt es sich meist zunachst um e Carbid Fe2 4C das nach langeren Umwandlungszeiten in Zementit ubergeht Die Ausscheidung der Carbide hinter der Umwandlungsfront senkt die Kohlenstoffubersattigung des Ferrits und damit die freie Enthalpie des Gefuges Die Carbidform entspricht dem Zustand minimaler Verzerrungsenergie Die Zahl und die feine Verteilung der Carbide sind fur die guten mechanischen Eigenschaften des unteren Bainits verantwortlich Im Zusammenhang mit der Lage der ausgeschiedenen e Carbide in einem Winkel von 60 zur Ferritnadelachse wurde vermutet dass sich die Ausscheidungen an Verformungszwillingen ausbilden Es konnte aber keine Korrespondenz zwischen der Orientierung der Carbidausscheidungen und den Zwillingsebenen im Ferrit festgestellt werden Daher nahm man an dass die Carbidausscheidung aus energetischen Grunden orientiert erfolgt Man wies aber nach dass durch den wachsenden Ferrit bei der Verformung des Austenits Zwillinge entstehen Diese Zwillinge im Austenit werden von der Umwandlungsfront geschert und in das krz Gitter ubergefuhrt An diesen Gitterstorungen bilden sich im weiteren Verlauf der Umwandlung Carbide So ist es zu erklaren dass die Habitusebene der Carbidausscheidung keiner Zwillingsebene im Ferrit entspricht Bei dem von Spanos Fang und Aaronson entwickelten Mechanismus der Carbidbildung wird wie in Bild 9 skizziert von langen Ferritkeimen 1 ausgegangen an denen im zweiten Schritt durch sympathetische Keimbildung weitere Ferriteinheiten entstehen 2 31 Der zwischen den Ferriteinheiten eingeschlossene Austenit reichert sich durch Diffusion aus dem Ferrit stark an Kohlenstoff an bis es zur Carbidbildung aus dem Austenit kommt 3 Im letzten Schritt schliessen sich die Lucken um die Carbide da nunmehr weitere Ferritbildung in den jetzt an Kohlenstoff verarmten Austenitbereichen erfolgen kann Wandernde Kleinwinkelkorngrenzen gleichen vorhandene Orientierungsunterschiede zwischen den Ferriteinheiten aus so dass ihre ehemaligen Begrenzungen nahezu verschwinden 4 Orientierungsbeziehung Bearbeiten Nach Bhadeshia tritt zwischen Austenit und Ferrit des unteren Bainits uberwiegend die Kurdjumov Sachs Orientierungsbeziehung auf 30 2 6 0 1 1 a 111 g displaystyle 0 overline 1 1 alpha 111 gamma nbsp 1 1 1 a 1 10 g displaystyle 1 overline 1 overline 1 alpha overline 1 10 gamma nbsp Gleichzeitig bestehen Orientierungsbeziehungen nach Nishiama Wassermann 2 7 011 a 111 g displaystyle 011 alpha 111 gamma nbsp 0 1 1 a 1 1 2 g displaystyle 0 overline 1 1 alpha overline 1 overline 1 2 gamma nbsp Die beiden Orientierungsbeziehungen unterscheiden sich nur um etwa 5 Als Orientierungsbeziehung zwischen Ferrit und Zementit gilt fur den unteren Bainit 2 8 00 1 F e 3 C 112 a displaystyle 00 overline 1 Fe 3 C 112 alpha nbsp 100 F e 3 C 1 1 0 a displaystyle 100 Fe 3 C 1 overline 1 0 alpha nbsp 010 F e 3 C 111 a displaystyle 010 Fe 3 C 111 alpha nbsp In einer neueren Untersuchung findet man dagegen die Orientierungsbeziehung nach Bagaryatski 2 9 100 F e 3 C 1 1 0 a displaystyle 100 Fe 3 C 1 overline 1 0 alpha nbsp 010 F e 3 C 1 1 1 a displaystyle 010 Fe 3 C 1 overline 1 overline 1 alpha nbsp 001 F e 3 C 211 a displaystyle 001 Fe 3 C 211 alpha nbsp erfullt Schliesslich gelingt es Shackleton und Kelly nicht fur den unteren Bainit eine Orientierungsbeziehung zwischen Zementit und Austenit nachzuweisen 32 Daraus schliesst man dass der Zementit beim unteren Bainit innerhalb des Ferrits ausgeschieden wird und nicht aus dem Austenit Die e Carbide weisen nach Dorazil Podrabsky und Svejcar Orientierungsbeziehungen zum Austenit als auch zum Ferrit auf die sich durch 0001 ϵ 11 1 g displaystyle 0001 epsilon 11 overline 1 gamma nbsp 01 1 0 ϵ 2 1 1 g displaystyle 01 overline 1 0 epsilon 2 overline 1 1 gamma nbsp 0001 ϵ 1 01 a displaystyle 0001 epsilon overline 1 01 alpha nbsp 0 1 10 ϵ 1 2 1 a displaystyle 0 overline 1 10 epsilon 1 overline 2 1 alpha nbsp beschreiben lassen 33 Danach kann fur das e Carbid nicht entschieden werden ob es aus dem bainitischen Ferrit oder aus dem Austenit ausgeschieden wird Restaustenitstabilisierung Bearbeiten Da bei den Temperaturen im unteren Bainitbereich kaum Kohlenstoffpartitionierung stattfindet kann die bainitische Reaktion meist vollstandig ablaufen so dass kein oder nur wenig Restaustenit zuruckbleibt Wird die Reaktion jedoch vorzeitig durch Abschrecken abgebrochen so wandelt sich der noch nicht bainitisch umgewandelte Austenit martensitisch um und es kann je nach Kohlenstoffgehalt und Legierungszusammensetzung Restaustenit zuruckbleiben Durch Zulegieren von Silizium wird die Carbidbildung im C ubersattigten Ferrit unterdruckt Der Kohlenstoff diffundiert daher in den noch nicht umgewandelten Austenit und erhoht dort den Kohlenstoffgehalt bis die bainitische Umwandlung zum Erliegen kommt Der dann noch nicht umgewandelte Austenit ist so stark mit Kohlenstoff angereichert dass er auch nach Abschrecken auf Raumtemperatur als Restaustenit vorliegt Ubergangstemperatur vom unteren zum oberen Bainit Bearbeiten nbsp Bild 10 Einfluss des Kohlenstoffgehaltes auf die Ubergangstemperatur vom unteren zum oberen BainitEin weiterer umstrittener Aspekt der Bainitbildung ist die Ubergangstemperatur vom unteren zum oberen Bainit Man geht davon aus dass diese wie in Bild 10 gezeigt mit steigenden Kohlenstoffgehalten von 400 C auf etwa 550 C bei 0 5 Masse C ansteigt Bei weiter steigenden Kohlenstoffgehalten stellt sich bei gleichbleibender Umwandlungsgeschwindigkeit eine hohere Ubersattigung des gebildeten Ferrits ein so dass der Kohlenstoff immer langsamer in den Austenit abdiffundiert Entsprechend werden immer hohere Umwandlungstemperaturen fur eine hinreichende Kohlenstoffdiffusion in den Austenit benotigt damit sich dort Carbidausscheidungen bilden konnen Uberschreitet der Zustand der Legierung die extrapolierte Acm Linie des Fe Fe3C Diagramms so wird die Legierung quasi ubereutektoid und es kommt zur Carbidausscheidung aus dem Austenit was der Bildung des oberen Bainits entspricht Deshalb sinkt die Ubergangstemperatur oberhalb 0 7 Masse C auf 350 C ab Unterhalb dieser Temperatur verlauft die Carbidausscheidung aus dem Austenit langsamer als die aus dem Ferrit und es bildet sich unterer Bainit nbsp Bild 11 Schematisches Fe Fe3C Diagramm mit eingezeichnetem metastabilen Fe e Carbid DiagrammDas Ansteigen der Ubergangstemperatur fur kleine Kohlenstoffgehalte wie man es beobachtet hat ruhrt jedoch von der Definition her dass die Ubergangstemperatur die hochste Temperatur ist bei der sich noch Carbid aus dem Ferrit ausscheidet Da sich im Zuge der Bildung des oberen Bainits besonders nach langen Umwandlungszeiten wegen der Kohlenstoffanreicherung im Austenit und damit steigenden Ubersattigung des Ferrits durchaus auch Carbid im Ferrit ausscheiden kann reprasentiert die gefundene Kurve nicht den Ubergang der Bildungsmechanismen Man fuhrt vielmehr den Ubergang vom oberen zum unteren Bainit auf das hypothetische Fe e Carbid Zustandsdiagramm zuruck Bild 11 zeigt dass sich unter 350 C Umwandlungstemperatur e Carbid aus dem Ferrit ausscheidet Dementsprechend legt man die Ubergangstemperatur konstant bei 350 C unabhangig vom Kohlenstoffgehalt fest Die Ausscheidung von e Carbid ist nach dieser Theorie der wichtigste Mechanismus der Bildung des unteren Bainits Das metastabile e Carbid wandelt sich dann nach langeren Umwandlungszeiten in stabilen Zementit um nbsp Bild 12 Die Starttemperatur des unteren Bainits in Relation zu Bainit und MartensitstarttemperaturEine weitere Betrachtungsweise der Ubergangstemperatur wird wie folgt vorgeschlagen Man geht davon aus dass bei Unterschreiten der Ubergangstemperatur ein Wechsel des Umwandlungsmechanismus stattfindet der eine eigene Kinetik und eine eigene Einsatztemperatur besitzt die sich zwischen der Bainit und der Martensitstarttemperatur einordnet vgl Bild 12 Die Ubergangstemperatur steigt wie die beiden anderen Kurven mit sinkendem Kohlenstoffgehalt an da auch fur die Bildung unteren Bainits die erforderliche Triebkraft und damit die Unterkuhlung mit dem Kohlenstoffgehalt abnimmt Das experimentell beobachtete Absinken der Ubergangstemperatur bei niedrigen Kohlenstoffgehalten wird hier als Hartbarkeits problem bewertet Der Austenitzerfall beginnt schon nach kurzester Zeit so dass sich schon beim Abkuhlen auf Umwandlungstemperatur oberer Bainit bildet Erst bei tieferen Umwandlungstemperaturen kuhlen die Proben schnell genug ab Die Ausscheidung von e Carbid aus dem ubersattigten Ferrit wird als Wettlauf der Ausscheidung gegen die Abdiffusion des Kohlenstoffs in den Austenit dargestellt Entsprechend reicht nur bei hoher kohlenstoffhaltigen Stahlen der im Ferrit vorhandene Kohlenstoff zur e Carbidbildung aus was experimentell bestatigt wurde Oberer Bainit Bearbeiten nbsp Bild 13 Gefuge von 80Si10 nach 4 h Umwandlung bei Tu 450 C 1200 x Bei Umwandlungstemperaturen unterhalb des Bereichs der Perlitbildung und oberhalb des Bereichs der Bildung des unteren Bainits entsteht oberer Bainit Die Kohlenstoffdiffusion im Austenit ist fur diese Phasenumwandlung von entscheidender Bedeutung Bild 13 zeigt das Gefuge von oberem Bainit im Siliziumstahl 80Si10 Bildungskinetik Bearbeiten Im Temperaturbereich zwischen 350 C und 400 C findet man fur die Umwandlung eine Aktivierungsenergie von 34 000 cal mol 1 48 eV die etwa der fur die Kohlenstoffdiffusion in g Eisen 1 34 eV entspricht Oberhalb 350 C wird im Ferrit ein konstanter Kohlenstoffgehalt von 0 03 beobachtet der der Gleichgewichtskonzentration nahekommt Gleichzeitig wird eine linear mit steigender Umwandlungstemperatur sinkende Langenanderung der Probe beobachtet Alternativ findet man fur die Aktivierungsenergie der Bildung von oberem Bainit Werte von 18 000 bis 32 000 cal mol 0 78 bis 1 39 eV oder solche von 22 000 bis 30 000 cal mol 0 95 bis 1 30 eV Kohlenstoffaufteilung an der Umwandlungsfront Bearbeiten nbsp Bild 14 Kohlenstoffgradient in der Nahe der sich bewegenden Phasengrenzflache bei der bainitischen UmwandlungDer Ferrit des oberen Bainits enthalt einen geringeren Kohlenstoffgehalt als der Austenit aus dem er entstand ist aber dennoch ubersattigt 34 Diese Ubersattigung vermindert sich mit steigender Umwandlungstemperatur durch die steigende Abdiffusion in den Austenit der sich durch diesen Mechanismus stark an Kohlenstoff anreichert 35 Bei tiefen Umwandlungstemperaturen wird in der Nahe der Grenzflache schnell ein Kohlenstoffgehalt von Xm erreicht vgl Bild 14 da die Kohlenstoffdiffusion in den Austenit verzogert ablauft Die bainitische Reaktion kommt dadurch rasch zum Erliegen und kann nur durch erneute sympathetische Keimbildung weiterlaufen Damit lasst sich die mit sinkender Umwandlungstemperatur abnehmende Breite und wachsende Anzahl der Bainitaggregate erklaren Die hohe Anreicherung von Kohlenstoff im Austenit wird durch Carbidbildung vermindert Ist Carbidbildung unmoglich z B durch hohe Si Gehalte so verbleiben grosse Mengen Restaustenit im Gefuge Carbidbildung Bearbeiten nbsp Bild 15 Schematische Darstellung der Carbidausscheidung im oberen BainitWird der Austenit von wachsenden Ferritnadeln eingeschlossen so reichert er sich so stark an dass sich Carbide aus dem Austenit ausscheiden konnen Es handelt sich dabei immer um Zementit der direkt aus dem angereicherten Austenit ausgeschieden wird Die Carbide des oberen Bainits liegen stets in Form mehr oder weniger kontinuierlicher Carbidfilme zwischen den Ferritnadeln vor vgl Bild 15 Bei steigendem Kohlenstoffgehalt der Legierung werden die Ferritnadeln dunner die Carbidfilme diskontinuierlich und treten haufiger auf Man stellt fest dass die Keimbildung der Carbide durch die Spannungen die durch das Einformen der wachsenden Ferritnadeln in den umgebenden Austenit entstehen erleichtert wird Aus den Untersuchungen der Orientierungsbeziehung von Carbid Austenit und Ferrit schliesst man dass die Carbide im oberen Bainit ebenfalls durch eine Gitterscherung entstehen Dieser Theorie widerspricht Aaronson und zeigt dass sowohl die Bildung des bainitischen Ferrits als auch der Carbide mit einer diffusionskontrollierten Umwandlung zu erklaren sind 36 Orientierungsbeziehung Bearbeiten Man beobachtet zwischen Austenit und Ferrit des oberen Bainits die Orientierungsbeziehung nach Nishiyama Wassermann die auch beim unteren Bainit gultig ist Im Rahmen der Genauigkeit der erzeugten Beugungsbilder kann ebenfalls die Kurdjumov Sachs Beziehung gultig sein Fur die Orientierung zwischen Zementit und Austenit schlagt Pitsch die Beziehung 010 F e 3 C 110 g displaystyle 010 Fe 3 C 110 gamma nbsp 001 F e 3 C 2 25 g displaystyle 001 Fe 3 C overline 2 25 gamma nbsp 100 F e 3 C 5 5 4 g displaystyle 100 Fe 3 C 5 overline 5 4 gamma nbsp Pickering dagegen 010 F e 3 C 110 g displaystyle 010 Fe 3 C 110 gamma nbsp 001 F e 3 C 1 12 g displaystyle 001 Fe 3 C overline 1 12 gamma nbsp 100 F e 3 C 1 1 1 g displaystyle 100 Fe 3 C 1 overline 1 1 gamma nbsp vor 37 Nach Pickering werden keine Orientierungsbeziehungen zwischen Ferrit und Zementit beobachtet woraus er schliesst dass sich der Zementit nicht aus dem Ferrit sondern aus dem Austenit ausscheidet Restaustenitstabilisierung Bearbeiten Reichert sich der Austenit stark mit Kohlenstoff an so kann falls die Anreicherung nicht durch Bildung von Carbiden verringert wird die Bainitbildung zum Erliegen kommen Dieses Phanomen wird im Rahmen der kinetischen Definition des Bainits als Phanomen der unvollstandigen Umwandlung bezeichnet Im Temperaturbereich dieser unvollstandigen Umwandlung ist die Keimbildung des Zementits behindert Das kann durch Zugabe von Chrom oder Silizium erreicht werden In beiden Fallen erweist sich der angereicherte Austenit als sehr stabil gegen Abschrecken auf Raumtemperatur so dass erhebliche Mengen an Restaustenit zuruckbleiben konnen die die mechanischen Eigenschaften der Legierung wesentlich beeinflussen Einfluss der Legierungselemente auf die Bainitbildung BearbeitenDie Abschatzung des Einflusses der Legierungselemente auf die Bainitbildung ist relativ komplex da sich die Kinetik der auftretenden Reaktionen oft nicht proportional zu den Anteilen an Legierungszusatzen andert Erschwerend kommt hinzu dass sich die Elemente in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen Legierungskomponenten die mit den Eisenphasen einen Substitutionsmischkristall bilden beeinflussen die bainitische Umwandlung nur indirekt da in diesem Temperaturbereich der Bainitbildung keine Substitutionsatomdiffusion auftritt 38 39 So kann die Wachstumskinetik des Bainits durch eine Beeinflussung der Diffusionsrate des Kohlenstoffs durch das Legierungselement verandert werden Qualitativ betrachtet senken die Elemente Mangan Nickel Chrom und Silizium die Bainitstarttemperatur ab und verlangern die Umwandlungszeit Die Elemente Chrom Molybdan Vanadium und Wolfram fuhren im ZTU Diagramm zu einer Trennung des Perlitbereichs vom Bainitbereich und zur Bildung eines umwandlungstragen Bereichs Kohlenstoff ist der wesentliche Einflussfaktor bezuglich der Morphologie des Bainits Bei steigendem Kohlenstoffgehalt kommt das Breitenwachstum der Bainitnadeln wegen der erschwerten Kohlenstoffdiffusion fruher zum Erliegen Entsprechend werden die Bainitnadeln dunner und zahlreicher Ein steigender Kohlenstoffgehalt fordert ausserdem die Carbidbildung sowohl aus dem Ferrit beim unteren Bainit als auch aus dem Austenit beim oberen Bainit Mit steigendem Kohlenstoffgehalt wird die Inkubationszeit verlangert und die Bainit Starttemperatur Bs abgesenkt Durch Zugabe von Chrom wird ebenfalls die Inkubationszeit verlangert und Bs abgesenkt Die Steigerung der Austenitbestandigkeit kann so weit fuhren dass in bestimmten Temperaturbereichen uber lange Zeiten keine Umwandlung mehr stattfindet und ein umwandlungstrager Bereich auftritt Silizium hebt die AC1 und die AC3 Temperatur des metastabilen Fe Fe3C Diagramms an und verschiebt die eutektoide Konzentration zu geringeren Kohlenstoffgehalten Die Kinetik der Perlit und der Bainitbildung wird durch Silizium nur unwesentlich beeinflusst 40 Silizium ist in Zementit praktisch unloslich Mangan erhoht stark die Austenitstabilitat sowohl in der Perlit als auch in der Bainitstufe 41 was in Manganstahlen zu hohen Restaustenitgehalten fuhren kann und die Umwandlungszeiten in der Bainitstufe relativ lang werden lasst Dadurch wird auch fur die bainitische Umwandlung die Durchvergutbarkeit verbessert Mangan ist im Zementit loslich und bildet mit Kohlenstoff Mn3C mit einer zum Zementit isomorphen Struktur Ein Zusatz von Nickel fuhrt wie Chrom oder Mangan zu einer Erniedrigung von BS Bei hohen Nickelgehalten schnurt sich der Bereich der vollstandigen bainitischen Umwandlung stark ein beispielsweise auf den Temperaturbereich bis 10 C uber der Martensitstarttemperatur bei Zugabe von 4 Nickel 42 Molybdan erhoht die AC3 Temperatur ohne die AC1 Temperatur zu beeinflussen Es verzogert vor allem die voreutektoide Ferritausscheidung und die Perlitbildung 43 Das erleichtert bei grossen Bauteilen das Abkuhlen auf die Temperaturen der bainitischen Umwandlung ohne Vorausscheidung von Ferrit oder Perlit Die Ferrit und die Perlitbildung werden ebenfalls durch Bor stark verzogert Der Perlitbereich verschiebt sich zu langeren Umwandlungszeiten wahrend die Bainitbildung unbeeinflusst bleibt Vor allem bei der kontinuierlichen Umwandlung konnen so rein bainitische Gefuge erzeugt werden Dabei ist es wichtig dass vorhandener Stickstoff durch Aluminium oder Titan gebunden wird da die sonst entstehenden Bornitride eine Versprodung verursachen Die bainitische Umwandlung in Siliziumstahlen Bearbeiten nbsp Bild 16 Verlauf der Si und C Konzentrationen X linkes Teilbild sowie der Si und C Aktivitaten A rechtes Teilbild bei der Keimbildung von ZementitBei siliziumhaltigen Stahlen ergeben sich im Vergleich zu den schon beschriebenen Mechanismen der bainitischen Umwandlung in siliziumfreien Stahlen einige Besonderheiten da Silizium die Bildung von Zementit unterdruckt Da die Carbidbildung Voraussetzung fur eine vollstandige bainitische Umwandlung ist kommt es in Siliziumstahlen zu unvollstandigen Umwandlungen mit hohen Restaustenitgehalten Untersuchungen an Siliziumstahlen konnen wichtige Hinweise fur die Aufklarung der Bildung des bainitischen Ferrits liefern da die Umwandlungsprodukte nicht durch eine nachfolgende Carbidbildung verandert werden Silizium ist in Zementit praktisch unloslich Das Wachstum eines Zementitkeimes setzt also die Abdiffusion von Silizium voraus die bei den Umwandlungstemperaturen der Bainitbildung nur sehr langsam erfolgen kann Um den Zementitkeim baut sich ein Siliziumgradient auf der lokal die Aktivitat des Kohlenstoffs stark erhoht vgl Bild 16 44 Dadurch wird der Kohlenstoffzufluss zum Zementitkeim reduziert so dass der Keim nicht weiter wachsen kann Die Umwandlung im Bereich des oberen Bainits lauft in Siliziumstahlen wegen der erschwerten Carbidbildung in zwei Phasen ab In der ersten Phase entsteht bainitischer Ferrit mit relativ hoher Bildungsgeschwindigkeit wobei der umgebende Austenit stark mit Kohlenstoff angereichert wird In der zweiten Phase die in Siliziumstahlen erst nach sehr langen Zeiten einsetzt 45 bilden sich dann Carbide aus diesem angereicherten Austenit Durch die Absenkung des Kohlenstoffgehaltes im Austenit kann die Ferritbildung weiterlaufen und es bildet sich Sekundarferrit durch seitliches Wachsen der vorhandenen Ferritnadeln Im Bereich des unteren Bainits scheiden sich schon nach kurzen Umwandlungszeiten e Carbide innerhalb des Ferrits aus da Silizium die e Carbidbildung wenig beeinflusst Lediglich die Umwandlung des e Carbids in Zementit wird durch das vorhandene Silizium unterdruckt Durch die vorhandene Carbidbildung weist der untere Bainit geringere Restaustenitmengen als der obere Bainit auf Die gefundenen Carbide konnen nicht als Zementit identifiziert werden da sie erhebliche Mengen an Silizium enthalten Auch Rohrig und Dorazil berichten vom Auftreten von Silicocarbiden nach langerer Umwandlung im Temperaturbereich des oberen Bainits 46 47 Bei hoherem Siliziumgehalt und Umwandlungstemperaturen zwischen 350 C und 400 C konnen grosse Restaustenitbereiche entstehen die nur wenig mit Kohlenstoff angereichert sind und sich negativ auf die mechanischen Eigenschaften der Legierung auswirken Im Austenit der zwischen wachsenden Ferritnadeln eingeschlossen ist finden sich Verformungszwillinge die auf den lokal hohen Kohlenstoffgehalt des Austenits zwischen den Ferritnadeln deuten Phanomen der unvollstandigen Umwandlung BearbeitenMan beobachtet dass die bainitische Umwandlung bei Annaherung an BS immer unvollstandiger verlauft bis sie bei BS zum Erliegen kommt Nach einiger Zeit in der nichts geschieht setzt Perlitbildung ein Wird nun durch Zugabe von Legierungselementen der Temperaturbereich der Perlitbildung zu hoheren oder der Bainitbildung zu tieferen Temperaturen verschoben so entsteht ein Temperaturbereich in dem Umwandlungen wenn uberhaupt erst nach sehr langen Zeiten ablaufen Man erklart dieses Phanomen mit der unterdruckten Carbidbildung bei hoheren Temperaturen Der Austenit reichert sich schnell mit Kohlenstoff an so dass die Umwandlung schon nach kurzer Zeit zum Stillstand kommt Auch an dem Phanomen der unvollstandigen Umwandlung entzundet sich die Kontroverse um den Mechanismus der Bainitbildung Bradley und Aaronson fuhren den umwandlungstragen Bereich auf einen Solute Drag Like Effect SDLE zuruck 48 Dieses Modell geht davon aus dass Substitutionsatome im Temperaturbereich der Bainitbildung nicht frei durch das Atomgitter diffundieren konnen sich aber in der bewegten Phasengrenzflache anreichern Handelt es sich dabei um Elemente die die Kohlenstoffaktivitat erniedrigen so sinkt die treibende Kraft fur die Abdiffusion des Kohlenstoffs aus dem Ferrit in den Austenit Dieser Effekt erniedrigt die Umwandlungsgeschwindigkeit und kann im Extremfall die sich wahrend der Umwandlung bewegende Phasengrenzflache schon nach kurzer Zeit durch Bildung von Carbiden innerhalb dieser Grenzflache zum Stillstand bringen In einer direkten Stellungnahme widersprechen Bhadeshia und Edmonds da es Beispiele fur Legierungselemente gibt die die Kohlenstoffaktivitat erniedrigen aber keinen umwandlungstragen Bereich verursachen 49 Ferner lasst sich mit dem SDLE nur der umwandlungstrage Bereich zwischen Bainit und Perlit erklaren nicht aber der zweite umwandlungstrage Bereich der zwischen unterem Bainit und oberem Bainit gefunden wurde Mechanische Eigenschaften bainitischer Eisenbasislegierungen BearbeitenVerfestigungsmechanismen Bearbeiten Die wichtigsten im bainitischen Gefuge auftretenden Verfestigung smechanismen sind die Korngrenzenverfestigung die Versetzungs verfestigung die Mischkristallverfestigung und die Dispersionsverfestigung Bei der Korngrenzenverfestigung stellt sich die Frage wie eine Korngrosse im bainitischen Gefuge zu definieren ist Eine Moglichkeit ist die ehemalige Austenitkorngrosse die indirekt die Lange der Bainitnadeln und die Grosse der Pakete bestimmt die sich aus mehreren Nadeln zusammensetzen Edmonds und Cochrane finden fur die Austenitkorngrosse keine Beziehung zu den Festigkeitseigenschaften wahrend sie fur die Paketgrosse die Beziehung s Latten l 1 displaystyle sigma text Latten propto l 1 nbsp finden 50 Man definiert die Breite der einzelnen Bainitnadeln als Korngrosse und bestimmt s K g a 3 d 1 2 displaystyle sigma mathrm Kg alpha 3 cdot d frac 1 2 nbsp die der Hall Petch Beziehung entspricht Da die Ferritnadeln mit sinkender Umwandlungstemperatur kleiner und zahlreicher werden kann der beobachtete Festigkeitsanstieg begrundet werden Je nach Umwandlungstemperatur liegen im bainitischen Ferrit hohe Versetzungsdichten von 109 bis 1010 cm 2 vor Die Versetzungsdichte nimmt wegen der abnehmenden Einformung des Ferrits bei steigenden Umwandlungstemperaturen ab Sie ist umso hoher je mehr Carbide vorhanden sind Nur ein Teil dieser Versetzungen nehmen als Gleitversetzungen an der plastischen Verformung teil Ihre Bewegung durch das Metallgitter wird durch die raumliche Struktur der nichtgleitfahigen Versetzungen die gelosten Fremdatome die Carbide sowie durch Korn und Phasengrenzen behindert 51 Der Anteil der Versetzungsverfestigung lasst sich quantitativ durch s vers a 1 G b r displaystyle sigma text vers alpha 1 cdot G cdot b cdot sqrt rho nbsp abschatzen a1 ist dabei eine Konstante G displaystyle G nbsp der Schubmodul b displaystyle b nbsp der Betrag des Burgersvektors und r die Gesamtversetzungsdichte Die Wechselwirkung zwischen Gleitversetzungen und in den jeweiligen Gleitebenen liegenden Interstitions oder Substitutionsatomen fuhren zu einem Spannungsanteil s M K a 2 G C M displaystyle sigma MK alpha 2 cdot G cdot C M nbsp wobei a2 und M displaystyle M nbsp Konstanten sind und C displaystyle C nbsp die Fremdatomkonzentration Der im bainitischen Ferrit geloste Kohlenstoff wachst mit sinkender Umwandlungstemperatur an was zu zunehmender Mischkristallverfestigung fuhrt Die Carbide im oberen Bainit beeinflussen die Festigkeitseigenschaften nur dahingehend dass sie die Rissbildung und ausbreitung begunstigen Mit den Gleitversetzungen treten sie nicht in Wechselwirkung da sie an den Ferritnadelgrenzen liegen Im unteren Bainit verursachen die im Ferrit gebildeten Carbide eine Ausscheidungsverfestigung die den Spannungsanteil s K A n e ln B n e displaystyle sigma K A cdot n e ln left frac B n e right nbsp liefert Dabei ist ne die Anzahl an Carbidteilchen pro mm2 und A displaystyle A nbsp B displaystyle B nbsp Konstanten Zur Bestimmung der Festigkeitseigenschaften von Gemischen verschiedener Phasen wird die Mischungsregel s i 1 N V i s i displaystyle sigma sum i 1 N V i sigma i nbsp vorgeschlagen Dabei stellt Vi den Volumenanteil des Gefuges i und si den Festigkeitskennwert dar Diese Abschatzung hat sich fur die Mischung von oberem Bainit und Martensit als geeignet erwiesen Bei der Mischung von unterem Bainit mit Martensit treten jedoch grossere Ungenauigkeiten auf Die Mischung von Bainit mit Restaustenit lasst sich nach dieser Formel beurteilen solange der Restaustenit nicht in Martensit umwandelt Einfluss des Restaustenits auf die mechanischen Eigenschaften Bearbeiten Man stellt fest dass sich die Restaustenitmenge und morphologie aufgrund der hohen Duktilitat und Umwandlungsfahigkeit des Restaustenits stark auf die Zahigkeitseigenschaften von unterschiedlich hoch siliziumhaltigen Stahlen auswirkt Bei der Verformung von Zustanden mit hoherer Kohlenstoffkonzentration wandelt der Restaustenit in Martensit um wahrend bei der Verformung von Zustanden mit niedrigerem Kohlenstoffgehalt Zwillingsbildung im Austenit beobachtet wird Die Restaustenitmenge bei der die grosste Bruchdehnung auftritt wird mit 33 bis 37 Vol angegeben Proben mit hoherem Restaustenitgehalt bis zu 50 Vol weisen wieder schlechtere Zahigkeitseigenschaften auf Der Grund fur dieses Verhalten liegt in der Morphologie des Restaustenits Bei geringeren Restaustenitgehalten liegt der Restaustenit filmartig zwischen den Ferritnadeln und wirkt als Gleitfilm zwischen den harteren Ferritaggregaten wodurch die Verformbarkeit des Gefuges verbessert wird Der Beitrag des Restaustenits an der gesamten Verformung ist wegen der dehnungsinduzierten Martensitbildung sehr hoch so dass eine Vergrosserung der Restaustenitmenge einer Verbesserung der Bruchdehnung gleichkommt Bei hoheren Restaustenitmengen ordnet sich der Restaustenit blockformig an und sein Verformungsmechanismus wechselt von der dehnungsinduzierten Martensitbildung zur Verformung durch Zwillingsbildung Da bei weiter steigendem Restaustenitgehalt der blockformig angeordnete Anteil des Restaustenits steigt fuhrt dies ab einer Restaustenitmenge von 37 Vol wieder zu sinkenden Bruchdehnungen Dieser Zusammenhang ist auch fur den mit steigender Umwandlungstemperatur sinkenden KIC Wert verantwortlich Verformungs und Festigkeitsverhalten Bearbeiten Die isotherme Bainitumwandlung bietet eine Reihe von Vorteilen Im Gebiet des unteren Bainits werden neben hohen Festigkeiten sehr gute Zahigkeitseigenschaften erreicht wie es sich fur Stahle mit einem Kohlenstoffgehalt von 0 1 bis 1 zeigt Dabei wurde der Chromgehalt von 0 bis 1 und der Siliziumgehalt von 0 1 bis 0 6 variiert Bei Umwandlungstemperaturen von 400 bis 600 C wurde ein Streckgrenzenverhaltnis von 0 6 bis 0 8 ermittelt Fur Zugfestigkeiten uber 850 N mm2 zeigten die in der Bainitstufe umgewandelten Stahle eine uberlegene Duktilitat gegenuber normal verguteten Stahlen Diese sehr guten mechanischen Eigenschaften des Bainits bleiben bis zu tiefsten Temperaturen erhalten Ferner sind die Bruchdehnung Brucheinschnurung und Kerbschlagzahigkeit hoher als bei vergleichbarer Festigkeit nach normaler Vergutung Auch die Zeitstandfestigkeit Dauerschwingfestigkeit und Zeitschwingfestigkeit werden durch dieses Warmebehandlungsverfahren gunstig beeinflusst Der Ubergang von unterem zu oberem Bainit bewirkt einen Sprung in der Ubergangstemperatur der Schlagzahigkeit Oberer Bainit zeigt dabei die hoheren Ubergangstemperaturen was auf die unterschiedliche Carbidstruktur zuruckzufuhren ist Die Facettengrosse der Spaltbruchflachen stimmt mit der Grosse der Bainitkolonien uberein Eventuell anwesender Martensit fuhrt dabei zu einer Verkleinerung der Facettengrosse Mitunter zeigen bainitische Stahle eine recht geringe Streckgrenze Schaaber macht dafur eine nur unvollstandig durchgefuhrte Umwandlung verantwortlich 52 Nach seinen Untersuchungen erreicht die Streckgrenze nur dann ihr Maximum wenn ein moglichst hoher Umwandlungsgrad erreicht wird Neben der Streckgrenze reagiert die Dauerfestigkeit besonders empfindlich auf eine unvollstandige Umwandlung Werkstoffe mit bainitischen Gefugezustanden werden erfolgreich fur Ventil und Tellerfedern eingesetzt da die bainitischen Gefuge Vorteile in der Dauerfestigkeit und Zeitfestigkeit dieser Bauteile bringen Man kann zeigen dass die Dauerfestigkeit bainitisch umgewandelter Proben uber der von verguteten Proben mit vergleichbarer Zugfestigkeit liegt Es ist dabei auf eine moglichst vollstandige bainitische Umwandlung zu achten Dabei zeichnet sich das bainitische Gefuge dadurch aus dass es durch innere oder aussere Kerben sowie von Rissen erzeugte Spannungsspitzen wirksam abbauen kann 53 Die Umwandlung in der Bainitstufe ist aber nicht nur aufgrund der guten mechanischen Eigenschaften interessant sondern auch unter dem Aspekt einer verzugsarmen und praktisch harterissfreien Warmebehandlung Infolge der relativ hohen Umwandlungstemperaturen sind sowohl die Abschreck als auch die Umwandlungsspannungen sehr viel geringer als bei der ublichen Hartung Zudem ist die Umwandlung in der Bainitstufe mit erheblich kleineren Volumenanderungen verbunden als die martensitische Umwandlung Zyklisches Verformungsverhalten bei Raumtemperatur Bearbeiten Bei der zyklischen Beanspruchung von Stahlen kann man nach Macherauch vier Ermudungsstadien unterscheiden 54 Das elastisch plastische Wechselverformungsstadium das Mikrorissbildungsstadium das Stadium der stabilen Rissausbreitung und schliesslich den Ermudungsbruch Bei geharteten Stahlen uberwiegt das Wechselverformungsstadium und Mikrorissbildung tritt erst kurz vor dem Ermudungsbruch auf Bei normalisierten oder verguteten und dabei hoch angelassenen Stahlen kann die stabile Rissausbreitung je nach Beanspruchungshohe einen erheblichen Teil der Lebensdauer umfassen nbsp Bild 17 Nennspannungs Totaldehnungs Hysteresisschleife mit den Kenngrossen der WechselverformungBei elastisch plastischer Wechselverformung liefert der Spannungs Totaldehnungs Zusammenhang Hysteresisschleifen 55 denen bei hinreichend stabilisiertem Werkstoffverhalten nach Bild 17 verschiedene Kenngrossen entnommen werden konnen Bei spannungskontrollierter Versuchsfuhrung lassen sich die Totaldehnungsamplitude ea t und die plastischen Dehnungsamplituden ea p als Funktion der Lastspielzahl N bestimmen Zyklische Verfestigung Entfestigung ist dabei mit einer Abnahme Zunahme von ea p und damit auch von ea t verbunden Bei totaldehnungskontrollierter Versuchsfuhrung stellen sich dagegen die Spannungsamplituden sa und die plastischen Dehnungsamplituden ea p als abhangige Grossen ein Eine zyklische Verfestigung Entfestigung ist dabei mit einer Zunahme Abnahme von sa und einer Abnahme Zunahme von ea p verknupft 56 Werden die abhangigen Grossen bei gegebener Beanspruchungsamplitude als Funktion des Logarithmus der Lastspielzahl aufgetragen so ergeben sich sogenannte Wechselverformungskurven Entnimmt man diesen zugehorige Wertepaare von sa und ea p bzw ea t und tragt diese gegeneinander auf so erhalt man die zyklische Spannungs Dehnungs Kurve Dieser konnen wie einer Spannungs Dehnungs Kurve des Zugversuchs zyklische Streck und Dehngrenzwerte entnommen werden Die Wechselverformungskurven erlauben Ruckschlusse auf das Werkstoffverhalten wahrend der zyklischen Beanspruchung Normalisierte Stahle zeigen meist nach einer quasi elastischen Inkubationszeit ein Lastspielzahlintervall starker Wechselentfestigung an das sich ein Lebensdauerbereich mit Wechselverfestigung anschliesst Die beobachtete Wechselentfestigung ist auf das Auftreten von Dehnungsinhomogenitaten zuruckzufuhren die als Ermudungsludersbander uber die Messstrecke laufen 57 Auch vergutete Stahle zeigen nach einer Inkubationszeit eine starke Wechselentfestigung die bis zur Anrissbildung anhalt Mit steigender Spannungsamplitude sinkt dabei sowohl die Inkubationszeit als auch die Lebensdauer ab Da wegen der vorhandenen sehr hohen Versetzungsdichte eine Neubildung von Versetzungen unwahrscheinlich ist mussen die auftretenden plastischen Verformungen durch Umordnung der vorhandenen Versetzungsstruktur erzeugt werden Bei geharteten Werkstoffzustanden bieten sich fur die Versetzungen verstarkt Moglichkeiten zur elastischen Wechselwirkung mit den in erhohter Nichtgleichgewichtskonzentration gelosten Kohlenstoffatomen was zu einer Wechselverfestigung fuhrt Da durch Anlassen der Anteil des gelosten Kohlenstoffs geringer wird reduzieren sich die Wechselwirkungsmoglichkeiten der Versetzungen mit den Kohlenstoffatomen und Umbildungen der Versetzungsstruktur fuhren zu Wechselentfestigungen Fur die stabile Rissausbreitung sind die zyklischen plastischen Deformationen an der Rissspitze massgeblich Die Rissausbreitung wird durch die Schwingbreite der Spannungsintensitat DK bestimmt Der Risslangenzuwachs pro Lastwechsel wird durch d a d N c D K n displaystyle frac da dN c Delta K n nbsp beschrieben wobei c und n Konstanten sind Bei doppelt logarithmischer Auftragung von da dN uber DK ergibt sich ein linearer Zusammenhang Unterhalb eines Schwellwertes von DK tritt kein Risswachstum mehr auf Bei sehr hohen DK Werten fuhrt instabile Rissausbreitung zum Bruch Literatur BearbeitenAxel Lunenburger Zum Umwandlungs und Verformungsverhalten bainitisch austenitischer Siliziumstahle Hochschulschrift 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