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Die Bahnstrecke Lobau Radibor war eine Nebenbahn in Sachsen die ursprunglich als Teilabschnitt der Sachsischen Nordostbahn Lobau Riesa projektiert worden war Sie verlief von Lobau uber Weissenberg OL nach Radibor und hatte dort Anschluss an die Verbindung Bautzen Hoyerswerda Lobau Sachs RadiborStrecke der Bahnstrecke Lobau RadiborAusschnitt aus der Streckenkarte Sachsen 1911Streckennummer 6581 sa LRKursbuchstrecke 243 1972 Streckenlange 40 454 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Maximale Neigung 20 Minimaler Radius 300 mHochstgeschwindigkeit 50 km hLegende von Gorlitz0 00 Lobau Sachs 264 mnach Zittau und nach Ebersbach Sachs nach Grosspostwitznach Dresden Neustadt4 21 Kittlitz Sachs 253 m5 63 Oppeln 230 m7 32 Kleinradmeritz 202 m8 63 Glossen b Lobau Sachs 199 m11 17 Lautitz 188 m12 85 Wirtschaftsweg 10 m 13 30 Maltitz 190 mGorlitzer Kreisbahn von Gorlitz15 49 Weissenberg Sachs 184 m16 83 Viadukt Groditz 170 m 16 83 Bundesautobahn 418 41 Groditz Oberlausitz 184 m20 07 EU Wirtschaftsweg 18 m 20 61 EU Wirtschaftsweg 21 m Anst OLBA22 27 Baruth Sachs 152 m22 64 Lobauer Wasser 28 m 22 99 Lobauer Wasser 28 m 23 62 Muhlgraben 60 m 26 28 Guttau Sachs 148 m26 83 Flutbrucke 11 m 27 85 Kleine Spree 36 m 27 96 Flutbrucke 11 m 28 02 Flutbrucke 11 m 28 37 Zschertoniagraben 22 m 28 52 Spree 36 m 30 22 Klix 160 m33 85 Anst Adolfshutte Crosta33 88 Anst Margarethenhutte34 11 Grossdubrau 172 m36 12 Luttowitz 167 m37 95 Radibor Hp 158 mvon Hoyerswerda40 46 Radibor Sachs nach Bautzen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Bau 1 1 1 Lobau Weissenberg 1 1 2 Weissenberg Radibor 1 2 Betrieb 1 3 Stilllegung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte und Bau Bearbeiten Lobau Weissenberg Bearbeiten Bereits in den 1860er Jahren war das Projekt einer durchgehenden Verbindung von Weisswasser in der preussischen Oberlausitz uber Lobau nach Bohmen zum Anschluss an die Strecken der Bohmischen Nordbahn diskutiert worden Obwohl das Vorhaben vom sachsischen Landtag am 8 Mai 1868 genehmigt wurde kam es nicht zur Ausfuhrung Als 1874 die preussische Verbindung Kohlfurt Falkenberg der Oberlausitzer Eisenbahn Gesellschaft in Betrieb ging wurde das Projekt endgultig zu den Akten gelegt Erst der ab 1879 begonnene Bau von Sekundarbahnen in Sachsen ermoglichte letztlich auch fur Weissenberg den ersehnten Bahnanschluss Es sollte jedoch noch uber ein Jahrzehnt vergehen bis das Projekt einer Strecke von Lobau nach Weissenberg im Marz 1892 im sachsischen Landtag genehmigt wurde Erste Vermessungsarbeiten waren schon im Herbst 1891 durchgefuhrt worden der eigentliche Streckenbau begann am 1 April 1894 Die Trasse fuhrte unschwierig entlang des Lobauer Wassers sodass neben einigen Weguberfuhrungen keine weiteren Kunstbauten notig waren Am 1 August 1895 wurde die Strecke als normalspurige Sekundarbahn eroffnet Weissenberg Radibor Bearbeiten Um 1900 bestanden nordlich der Sachsisch Schlesischen Eisenbahn in der ostlichen Oberlausitz nur die beiden Sekundarbahnen Lobau Weissenberg und Bautzen Konigswartha Vor allem fur die nahe der Grenze zu Preussen gelegenen Orte waren die Bahnhofe der preussischen Linie Kohlfurt Falkenberg die nachstgelegenen Bei Grossdubrau waren Betriebe entstanden welche die vor Ort lagernden Kaoline und Tone zu keramischen Produkten verarbeiteten Die Margarethenhutte in Grossdubrau begann um 1900 mit der Produktion von keramischen Hochspannungsisolatoren die deutschlandweit nachgefragt wurden Da diese nicht mit den vor Ort lagernden Rohstoffen gefertigt werden konnten geriet eine Eisenbahnanbindung somit zur Existenzfrage Die nahe gelegene Adolfshutte liess darum 1891 eine eigene schmalspurige Anschlussbahn zum Bahnhof Quoos an der Strecke Bautzen Konigswartha errichten 1898 begannen die Vorarbeiten fur eine parallel zur preussischen Grenze verlaufende Sekundarbahn Weissenberg Radibor Da man die Strecke als ein Teilstuck der noch im Planungsstadium befindlichen Sachsischen Nordostbahn betrachtete wurde auf die Moglichkeit des spateren Ausbaues zu einer zweigleisigen Hauptbahn geachtet Am 14 Juni 1900 wurde der Bahnbau genehmigt Der eigentliche Streckenbau begann am 1 Oktober 1902 Als einziges grosseres Bauwerk musste nahe Weissenberg ein zehnbogiger Viadukt uber das Lobauer Wasser errichtet werden der in der damals neuartigen Betonbauweise entstand Die Arbeiten fuhrte die darauf spezialisierte A G fur Beton und Monierbau aus Am 10 November 1903 wurde der Abschnitt Weissenberg Baruth eroffnet Der Weiterbau nach Radibor verzogerte sich jedoch Erst um die Jahreswende 1904 1905 genehmigte der sachsische Landtag insgesamt 2 Mio Mark fur die Fertigstellung der Strecke Am 7 Marz 1905 begannen die Bauarbeiten Neben der Spreebrucke mit den notwendigen Flutoffnungen war insbesondere auch ein Neubau des Bahnhofes Radibor notwendig der zur Abzweigstation umgebaut werden musste Am 1 Mai 1906 wurde die Gesamtstrecke Lobau Radibor eroffnet Betrieb Bearbeiten In den Anfangsjahren verkehrten nur vier Zugpaare uber die Gesamtstrecke Die Hochstgeschwindigkeit betrug 30 km h Der Bau der Sachsischen Nordostbahn wurde 1927 endgultig abgebrochen sodass ein weiterer Ausbau der Strecke unterblieb Am 17 Dezember 1913 wurde die Strecke Gorlitz Weissenberg der Gorlitzer Kreisbahn eroffnet Diese eroffnete ihre eigenen Gleisanlagen an der Ostseite des bestehenden Bahnhofes Ein Verbindungsgleis ermoglichte den Austausch von Guterwagen nbsp Viadukt GroditzAm Ende des Zweiten Weltkrieges sprengte die Wehrmacht neben einigen Weguberfuhrungen auch den Groditzer Viadukt Am 7 Juni 1945 wurde der Verkehr nach Weissenberg wieder aufgenommen Der Viadukt wurde spater wieder aufgebaut Stilllegung Bearbeiten nbsp Bahnhof Grossdubrau 2009 Ab Mitte der 1960er Jahre machte sich ein Ruckgang der Beforderungsleistungen bemerkbar Neue Buslinien die direkt nach dem Oberzentrum Bautzen fuhren zogen Fahrgaste ab Im Guterverkehr war die Strecke allerdings fur die Margarethenhutte und das Basaltwerk Baruth unverzichtbar Die Erzeugnisse aus dem Basaltwerk gelangten uber eine 600 mm Feldbahn zum Bahnhof Baruth 1 2 Zum Fahrplanwechsel am 27 Mai 1972 wurde der Personenverkehr zwischen Lobau und Baruth eingestellt Zum Fahrplanwechsel im Herbst verlor auch die Reststrecke ihren Personenverkehr Fortan bestand nur noch Guterverkehr zwischen Baruth und Radibor Im Fruhjahr 1973 wurde die Strecke Lobau Baruth abgebaut Allerdings wurde 1978 zwischen Lobau und Kittlitz wieder ein neues Gleis verlegt welches fur Panzerverladungen des NVA Standortes Lobau genutzt wurde Als die Margarethenhutte Ende 1993 ihre Produktion einstellte kam auch das Ende der Reststrecke Zum Jahresende 1994 endete offiziell der Guterverkehr zwischen Baruth und Guttau 1997 wurde auch der Guterbahnhof Guttau geschlossen Die Stilllegung der Strecke erfolgte am 1 September 1996 Baruth Guttau bzw 15 August 1998 Guttau Radibor 2004 wurden die verbliebenen Gleise abgebaut Literatur BearbeitenHans von Polenz Eisenbahnen im Bautzener Land Ostsachsische Eisenbahnfreunde e V Lobau 2006 ISBN 3 00 018243 8 Wilfried Rettig Eisenbahnen im Dreilandereck Ostsachsen D Niederschlesien PL Nordbohmen CZ Teil 2 Neben Klein und Schmalspurbahnen Bahnbetriebs und Ausbesserungswerke Bahnpost EK Verlag Freiburg 2011 ISBN 978 388255 733 6 S 57 65Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnstrecke Lobau Radibor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Streckenbeschreibung bei sachsenschiene deEinzelnachweise Bearbeiten Website Basaltwerk Baruth Website Feldbahnmuseum Herrenleite Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Lobau Radibor amp oldid 236490155