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Die Austernfischer Haematopodidae Haematopus sind eine Familie mit nur einer Gattung aus der Ordnung der Regenpfeiferartigen Charadriiformes Sie umfasst 12 Arten die an den Kusten aller Kontinente verbreitet sind Je nach Art sind die Austernfischer entweder schwarz weiss oder ganzlich schwarz gefarbt Ihre Nahrung bilden vor allem Weichtiere und Ringelwurmer AusternfischerKlippen Austernfischer Haematopus bachmani Systematikohne Rang ArchosauriaKlasse Vogel Aves Unterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie HaematopodidaeGattung AusternfischerWissenschaftlicher Name der FamilieHaematopodidaeBonaparte 1838Wissenschaftlicher Name der GattungHaematopusLinnaeus 1758Austernfischer im Flug Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Ernahrung 3 2 Fortpflanzung 4 Systematik 5 Bedrohung und Schutz 6 Quellen und weiterfuhrende Informationen 6 1 Zitierte Quellen 6 2 Literatur 6 3 WeblinksMerkmale BearbeitenAusternfischer sind grosse gedrungene Watvogel Ihr Gefieder ist entweder schwarz weiss oder vollkommen schwarz Dabei gehoren sechs Arten der schwarz weissen Gruppe an funf der schwarzen und bei einer dem Neuseelandischen Austernfischer gibt es sowohl schwarze als auch schwarz weisse Morphen Bei schwarz weissen Austernfischern sind die Oberseite der Kopf der Hals die Vorderbrust und der Schwanz schwarz Die Unterseite ist weiss Es gibt ein weisses Flugelband und eine weisse Schwanzbinde Die einzelnen Arten sind sofern sie im gleichen Verbreitungsgebiet vorkommen nur schwer voneinander zu unterscheiden Die beste Moglichkeit bietet sich beim Auffliegen wenn die Form des Flugelbands sichtbar wird Auch die Augenfarbe die gelb oder rot sein kann bietet einen Anhaltspunkt Schwarze Austernfischer sind immer einfarbig schwarz ohne eine andersfarbige Gefiederregion Da jede Art von der anderen geographisch strikt getrennt ist gibt es bei der Feldbeobachtung keine Verwechslungsgefahr Die Bein und Augenfarbe unterscheidet sich aber von Art zu Art Austernfischer sind 40 bis 51 cm gross und wiegen zwischen 540 und 780 g Der eurasische Austernfischer ist die kleinste der Neuseelandische Austernfischer die grosste Art In der Regel sind die schwarzen Arten grosser als die schwarz weissen Diese Regel wird jedoch vom Neuseelandischen Austernfischer gebrochen bei dem gerade die schwarz weisse Morphe besonders gross ist Einen feldornithologisch nutzbaren Sexualdimorphismus gibt es nicht Weibchen sind im Schnitt schwerer und grosser als Mannchen und haben etwas langere Schnabel Austernfischer haben mittellange kraftige Beine mit denen sie schnell rennen konnen Die Fusse sind tridaktyl Die Flugel ermoglichen einen schnellen und ausdauernden Flug der allerdings keine wendigen Manover erlaubt Uber den Augen haben Austernfischer Salzdrusen durch die sie aufgenommenes Meersalz wieder ausscheiden konnen Der auffallige Schnabel ist 6 bis 9 5 cm lang Abgesehen von dem erwahnten geschlechtsspezifischen Grossenunterschied gibt es auch eine Abweichung zwischen den Bewohnern von Sandstranden und Felskusten Die an Sandstranden lebenden Austernfischer haben in der Regel langere und schlankere Schnabel als jene die an Felsenkusten beheimatet sind Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Austernfischer sind weltweit an Meereskusten verbreitet lediglich in den polaren Regionen fehlen sie Drei Arten Braunmantel Feuerland und Sudamerikanischer Austernfischer besiedeln die Kusten Sudamerikas der Klippen Austernfischer ist an der Pazifik und der Braunmantel Austernfischer an beiden Kusten Nordamerikas heimisch An Afrikas Kusten leben der seltene Schwarze Austernfischer und der Eurasische Austernfischer im Nordwinter In Australien kommen der Australische und der Russ Austernfischer in Neuseeland der Neuseelandische und der Sudinsel Austernfischer vor Der Chatham Austernfischer ist nur auf den Chatham Inseln sudlich von Neuseeland anzutreffen In der westlichen Palaarktis ist heute mit dem eurasischen Austernfischer nur noch eine Art vertreten Der fruher auf den ostlichen Kanaren brutende endemische Kanaren Austernfischer gilt seit 1968 als ausgestorben Die nordlichen Populationen des eurasischen Austernfischers ziehen im Winter in den Suden oder zumindest an die Kusten Von Island findet eine Zugbewegung nach den britischen Inseln statt von Skandinavien in die Nordsee Die meisten anderen Arten sind Standvogel bei denen es allenfalls zu kurzen Wanderungen kommt Den Lebensraum bilden Meereskusten Einige Arten bruten auch im Binnenland Dies betrifft vor allem den eurasischen Austernfischer der schon seit langem in Westsibirien weitab der Kusten brutet und der wahrend des 20 Jahrhunderts auch von den europaischen Kusten aus allmahlich ins Binnenland vordrang Manche Arten sind mehr an Sandstrande andere an felsige Kusten angepasst Es gibt jedoch keine ausgesprochenen Spezialisten so dass man die Arten auch im jeweils anderen Habitat antreffen kann Lebensweise BearbeitenErnahrung Bearbeiten An den Kusten bilden vor allem Weichtiere und Wurmer die Nahrung der Austernfischer Dabei uberwiegen bei den Felskustenbewohnern die Muscheln und Schnecken bei den Sandstrandbewohnern die Vielborster Nebenbei werden ausserdem Flohkrebse Krabben und Seesterne erbeutet ausnahmsweise auch sehr kleine Fische Bei den im Binnenland lebenden Populationen bilden Regenwurmer und Insektenlarven die Nahrung Bedingt durch die Unterschiede im Schnabelbau gibt es oft auch zwischen Mannchen und Weibchen unterschiedliche Nahrungsvorlieben Der Schnabel der Mannchen ist meistens kurzer und robuster so dass er sich selbst fur hartschalige Napfschnecken eignet Um Muscheln zu erbeuten suchen Austernfischer bevorzugt nach solchen deren Schale einen Spalt geoffnet ist Hier fahrt der Schnabel durch die Lucke ins Innere so dass der Schliessmuskel zerstort werden kann Oft werden aber auch die Muschelschalen von aussen mit Schnabelhieben zerstort Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Braunmantel Austernfischer mit DunenjungenAusternfischer leben in Monogamie nur bei der eurasischen Art wurde gelegentlich Bigamie beobachtet Sie sind ausserordentlich standorttreu kehren also alljahrlich zu denselben Brutplatzen zuruck Als Nest wird eine Mulde im Boden ausgekratzt Fur den Bau ist das Mannchen zustandig das mehrere solcher Nistmulden anlegt von denen dann das Weibchen eine auswahlt Das Gelege umfasst ein bis vier selten funf Eier Austernfischer der Nordhalbkugel haben grossere Gelege als solche der Sudhalbkugel Die Eier haben eine blaulichgraue bis beigegraue Farbung und sind mit unregelmassigen dunklen Flecken uberzogen Nur beim Feuerland Austernfischer ist die Farbe der Eier grunlich was auf dem Gras eine bessere Tarnung bewirkt Die Eier werden 24 bis 39 Tage bebrutet Die kurzeste Brutdauer hat dabei die eurasische Art die langste der Schwarze Austernfischer Bebrutet wird von beiden Partnern der Anteil des Weibchens ist jedoch etwas grosser Das Mannchen kummert sich in dieser Phase mehr um die Verteidigung des Reviers Die Jungen haben ein graubraunes Daunenkleid mit dunklen Flecken das sie im Kies oder Sand schwer zu erkennen macht Sie sind Nestfluchter werden aber trotzdem mehrere Wochen von den Eltern gefuttert diese Kombination ist unter Vogeln einmalig Insgesamt bleiben Junge bis zu sechs Monate bei den Eltern flugge sind sie nach 33 bis 49 Tagen Unter den Jungen bildet sich eine Hierarchie die dafur sorgt dass bei Nahrungsknappheit nur das starkste Junge durchkommt Unter guten Bedingungen konnen aber durchaus mehrere oder alle Jungen uberleben Systematik BearbeitenAuffallig ist die Existenz zweier Farbvarianten die schwarz weissen und die schwarzen Austernfischer Jedoch taugt diese offensichtliche Unterscheidung nicht fur eine Klassifikation Wahrscheinlich sind die schwarz weissen Austernfischer die altere Variante und schwarze haben sich zweimal unabhangig aus diesen entwickelt einmal in Amerika und einmal in der alten Welt Die folgende Unterteilung in Arten ist nicht unumstritten Der Sudinsel Austernfischer wird gelegentlich auch als Unterart des eurasischen Austernfischers eingestuft und der Galapagos Austernfischer vom Braunmantel Austernfischer als eigene Art abgetrennt Sudamerikanischer Austernfischer Haematopus ater schwarz Kusten von Peru Chile und Argentinien Klippen Austernfischer Haematopus bachmani schwarz nordamerikanische Pazifikkuste von den Aleuten bis Baja California Chatham Austernfischer Haematopus chathamensis schwarz weiss Chatham Inseln Sudinsel Austernfischer Haematopus finschi schwarz weiss Sudinsel Neuseelands Uberwinterungsgebiete auch auf der Nordinsel Russ Austernfischer Haematopus fuliginosus schwarz Australien Tasmanien Feuerland Austernfischer Haematopus leucopodus schwarz weiss Patagonien und Falklandinseln Australischer Austernfischer Haematopus longirostris schwarz weiss Australien Tasmanien Molukken Kanaren Austernfischer Haematopus meadewaldoi schwarz Kanarische Inseln ausgestorben Schwarzer Austernfischer Haematopus moquini schwarz Namibia und Sudafrika Austernfischer Haematopus ostralegus schwarz weiss Brutgebiete in Europa Westsibirien und Ostasien Uberwinterungsgebiete auch in Afrika und Sudasien Braunmantel Austernfischer Haematopus palliatus schwarz weiss Sudamerika sudliches Nordamerika Neuseelandischer Austernfischer Haematopus unicolor variabel NeuseelandBedrohung und Schutz BearbeitenDie meisten Austernfischer Arten sind haufig Im Fall des eurasischen Austernfischers gibt es sogar eine stetige Zunahme der Population mit Erweiterung des Verbreitungsgebiets Die seltenste lebende Art ist der Chatham Austernfischer den die IUCN im Status stark gefahrdet endangered listet In seinem kleinen Verbreitungsgebiet gibt es eine Population von nur etwa 320 Vogeln was aber immerhin eine Verdreifachung des Bestands innerhalb der letzten zwanzig Jahre bedeutet 1 Bereits ausgestorben ist der Kanaren Austernfischer Dieser Vogel der Kanarischen Inseln wurde erst 1888 wissenschaftlich beschrieben und wurde schon 1913 das letzte Mal sicher gesehen Seitdem gab es immer wieder Berichte dass der Vogel noch einmal gesehen wurde zuletzt 1981 Da aber koordinierte Suchaktionen in dem gut erschlossenen Gebiet keinen Nachweis brachten gilt der Kanaren Austernfischer als sicher ausgestorben 2 Vor allem fur Insel Populationen sind Saugetiere wie Katzen und Ratten eine Bedrohung wenn diese zuvor nicht auf den Inseln heimisch waren So werden Katzen auf den Chatham Inseln fur den zwischenzeitlichen Bestandseinbruch des Chatham Austernfischers verantwortlich gemacht Einen ahnlichen Effekt hatte der Bau einer Brucke nach Marcus Island fur den Schwarzen Austernfischer Quellen und weiterfuhrende Informationen BearbeitenZitierte Quellen Bearbeiten Die Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil der unter Literatur angegebenen Quelle daruber hinaus werden folgende Quellen zitiert Haematopus chathamensis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Abgerufen am 14 November 2007 Haematopus meadewaldoi in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Abgerufen am 14 November 2007 Literatur Bearbeiten Josep del Hoyo et al Handbook of the Birds of the World Band 3 Hoatzins to Auks Lynx Edicions Barcelona 1996 ISBN 84 87334 20 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Austernfischer Haematopodidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Austernfischer Gattung amp oldid 214468363