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Antoine Ferrein 25 Oktober 1693 in Frespech Agen Lot et Garonne 28 Februar 1769 in Paris war ein franzosischer Mediziner Anatom und Chirurg Antoine Ferrein Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenEr war der Sohn des Antoine Ferrein und der Francoise d Elprat beides Mitglieder alter Familien aus der Region Agenais 1 Er begann seine schulische Ausbildung am Jesuiten Kolleg Jesuites du college in Agen wo er sich von 1706 bis 1712 mit theologischen mathematischen und juristischen Fragen beschaftigte 2 Dann im Jahre 1713 verliess er Agens in Richtung Cahors um sich weiter zu bilden Hier beschaftigte er sich bis 1714 gleichzeitig mit Recht Theologie und spater intensiv mit der Medizin denn durch das Lesen des Hauptwerkes De motu animalium von Giovanni Alfonso Borelli beschloss Ferrein Medizin zu studieren Er begann seine medizinischen Studien im Jahre 1715 an der Universitat Montpellier wo er zwei Jahre spater den akademischen Grad des Bachelor erhielt Familiare Grunde zwangen ihn sein weiteres Studium zu unterbrechen Er hielt also darin inne um sich in der Provence niederzulassen In Marseille gab er privaten Unterricht in Anatomie Physiologie aber auch in der Chirurgie Sein Konnen wurde schnell von der medizinischen Gemeinschaft in Marseille bemerkt und so wurde ihm die Lehre uber Pathologie sowohl im Spital Hotel Dieu de Marseille als auch an der Schule der Chirurgen des Krankenhauses fur Straflinge hopital des forcats anvertraut Er lehrte aber auch Chirurgie Ferrein entwickelte ab 1717 mit Francois Pourfour du Petit eine als Boutonniere Knopfloch bezeichnete Starstich Technik 3 Spater ging er nach Montpellier zuruck vervollkommnete seine chirurgischen Fertigkeiten und medizinischen Kenntnisse Am 27 September 1728 wurde er zum Doktor der Medizin promoviert 4 1732 ernannte man ihn zum Professor der Anatomie an der Universitat Montpellier und er nahm eine Position als leitender Arzt der Armee chef des hopitaux militaires an In seiner Funktion als Anatomieprofessor vertrat er als suppleant zeitweise Jean Astruc Er ging diesen Aufgaben bis 1733 nach Als Oberfeldarzt begleitete er den Feldzug franzosischer Truppen von 1733 bis 1735 in Italien 1735 war an Bekampfungsmassnahmen bei einer Epidemie in der Region Vexin beteiligt Obgleich man fur ihn einen dritten Lehrstuhl fur Anatomie einrichten wollte um ihn weiter fur die Aufgaben als Professor der Anatomie an der Universitat Montpellier zu halten lehnte er diese Anderungen ab und verlegte seinen neuen Wirkort nach Paris In Paris wurde er 1738 zu einem Lizentaten an der medizinischen Fakultat ernannt um dann 1741 einen Lehrstuhl fur Anatomie an der Academie des sciences einzunehmen Ein Jahr spater wurde er am College de France Professor fur Medizin und Chirurgie 1741 untersuchte er die Kehlkopfstrukturen und fand dabei auch einen Zusammenhang zwischen Glottisgrosse und Lautstarke der Stimme Er verglich die Stimmlippen mit den Saiten einer Violine und pragte den Begriff cordes vocales Ferrein uberpruft und modifizierte Dodarts Theorie der Stimmbildung Gemass Ferrein bilden die Lippen der Glottis zwei wahre Stimmbander Tone entstehen allein aus den Schwingungen dieser cordes vocales die von dem Strom der ausgeatmeten Atemluft erzeugt werden Im Jahr 1742 wurde er zum Professor der Chirurgie an der Faculte de medecine de Paris berufen drei Jahre spater 1745 ubernahm er auch den Lehrstuhl fur Pharmazie Man beauftragte ihn im Jahre 1751 ferner die Lehre fur Anatomie und Chirurgie am Jardin du Roi aufzunehmen Zwei Jahre vor seinem Tod verlor er sein Gedachtnis und seine geistigen Fahigkeiten wurden geschwacht Er starb am 28 Februar 1769 nach einem Schlaganfall Man begrub ihn in Paris in der Kirche von Saint Andre des Arts Ehrungen BearbeitenVerschiedene anatomische Eponyme wurden in ihren Benennungen Antoine Ferrein gewidmet Ductus Ferreini auch Rivus lacrimalis ein Raum zwischen dem geschlossenen Augenlid und dem Bulbus oculi durch den die Tranenflussigkeit zum Punctum lacrimalis fliesst Foramen anonymum Ferreinii auch Hiatus canalis nervi petrosi majoris Durchtrittstelle des Nervus petrosus majorWerke Auswahl BearbeitenSur la structure du foie et sur ses vaisseaux 1733 De la formation de la voix de l homme 1741 consultable en ligne Observations sur de nouvelles arteres et veines lymphatiques 1744 online Sur les mouvements de la machoire inferieure 1744 online Sur les mouvements des deux machoires 1744 Rapport de Buffon Mairan et Ferrein sur la methode de Pereire 1749 online Sur la structure des visceres nommes glanduleux et particulierement sur celle des reins et du foie 1749 online Traite des maladies des yeux 1759 consultable en ligne Memoire sur l inflammation des visceres du bas ventre 1766 Memoire sur le veritable sexe de ceux qu on appelle hermaphrodites 1767 Cours de medecine pratique 1769 Matiere medicale extraite des meilleurs auteurs et principalement du traite des medicamens de M de Tournefort et des lecons de M Ferrein 1770 Elements de chirurgie pratique 1771 Literatur BearbeitenJean Eugene Dezeimeris Dictionnaire historique de la medecine ancienne et moderne Tome 2 premiere partie Bechet jeune Paris 1838 Edouard Fournie Physiologie de la voix et de la parole Adrien Delahaye Paris 1866 R Villey F Brunet G Valette u a Histoire de la Medicine de la Pharmacie de l Art Dentaire Veterinaire Albin Michel Laffont Tchou Paris 1978 Denis Dodart Memoire sur la vois de l homme et ses differents tons Paris 1725 Barbara I Tshisuaka Ferrein Antoine In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte Walter de Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 394 Weblinks BearbeitenEdouard Fournie Physiologie de la voix et de la parole Adrien Delahaye Paris 1866 online Literatur von und uber Antoine Ferrein im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Einzelnachweise Bearbeiten Biographie von M D Grmek Encyclopedia com online Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte de Gruyter 2004 ISBN 3 11 015714 4 S 394 Aloys Henning Zu den Augenoperationen am Kantor und am Archidiakon von St Thomas in Leipzig Johann Sebastian Bach und Christoph Wolle In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 17 1998 S 227 250 hier S 237 und 240 f J R Marboutin Antoine Ferrein In Revue de l Agenais Band 61 1934 S 309 311 Normdaten Person GND 116466898 lobid OGND AKS VIAF 74603966 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ferrein AntoineALTERNATIVNAMEN Ferrein AntoniusKURZBESCHREIBUNG franzosischer Arzt und AnatomGEBURTSDATUM 25 Oktober 1693GEBURTSORT Frespech Lot et Garonne STERBEDATUM 28 Februar 1769STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antoine Ferrein amp oldid 221405999