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Anna Katharina Rehmann Salten 18 August 1904 in Wien Osterreich Ungarn 27 Marz 1977 in Zurich war eine Ubersetzerin Journalistin Illustratorin und Schauspielerin Ihr Geburtsname war Salzmann 1911 wurde der Familienname in Salten geandert Ihre Veroffentlichungen nach ihrer ersten Heirat tragen gelegentlich nur den Nachnamen Rehmann meist aber Rehmann Salten Nach ihrer zweiten Heirat fuhrte sie den Namen Wyler bzw Wyler Salten Als zweiter Vorname wird gelegentlich auch Katherina angegeben dies passt jedoch nicht zu den Autorenvermerken ihrer eigenen Veroffentlichungen Weitere Abwandlungen der Vornamen sind Annerl und Katja Sie ist als Osterreicherin geboren und erwarb durch ihre erste Ehe die Schweizer Staatsburgerschaft Portratfoto von Anna Katharina Salten um 1928 in Die Buhne Heft 214 1928 S 11 Foto Edith BarakovichRehmann Salten ist heute vor allem durch ihre Ubersetzungen bekannt insbesondere von John Steinbecks antifaschistischem Roman The Moon is Down den sie auch fur Theater bearbeitete In ihrer Buhnenfassung wurde das Stuck in der Schweiz wahrend des Zweiten Weltkriegs vielfach aufgefuhrt Ferner spielt sie eine bedeutende Rolle in der Biografie und Nachlassverwaltung ihres Vaters Felix Salten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Als Illustratorin 2 2 Als Ubersetzerin 2 3 Als Autorin und Herausgeberin 3 Quellenlage 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAnna Katharina Salten war die Tochter des Journalisten und Schriftstellers Felix Salten und seiner Frau Ottilie geborene Metzl 1868 1942 einer Schauspielerin am Wiener Burgtheater Sie hatte einen alteren Bruder Paul Salten 1903 1937 der Filmregisseur wurde Nach dem Besuch eines Gymnasiums lernte Anna Katharina Salten an einer Kunstgewerbeschule ab 1921 Malen und Aktzeichnen verliess diese aber 1924 wieder 1925 schuf sie die Illustrationen zu einem Buch ihres Vaters Bob und Baby In der Folge widmete sie sich der Schauspielerei und lebte in Berlin und Wien Sie trat etwa 1928 in Tolstois Der lebende Leichnam auf inszeniert an der Berliner Volksbuhne unter anderem an der Seite von Heinrich George und Agnes Straub 1 und im selben Jahr in Stephan Kamare Leinen aus Irland im Wiener Theater in der Josefstadt 2 das damals von Max Reinhardt geleitet wurde Salten heiratete 1928 den Schauspieler Hans Rehmann einen Schweizer wodurch sie selbst auch die Schweizer Staatsburgerschaft erwarb Als Rehmann an Knochentuberkulose erkrankte begleitete sie ihn in die Schweiz Das Paar lebte schliesslich in Langenthal bei Rehmanns Schwester Rehmann starb im August 1939 Da Rehmann Saltens Eltern als Juden nach dem Anschluss Osterreichs 1938 aufs hochste gefahrdet waren bemuhte sie sich darum ihnen eine Emigration in die Schweiz zu ermoglichen Das gelang ihr im Februar 1939 auch jedoch musste sich Felix Salten verpflichten keine journalistischen Arbeiten in Schweizer Medien zu veroffentlichen und keine Stelle als Redakteur oder Lektor anzunehmen Daher war Rehmann Salten genotigt fur den Unterhalt der Familie aufzukommen Das notige Geld verdiente sie mit journalistischen Arbeiten Tatigkeiten fur den Verlag Bermann Fischer 3 und vor allem Ubersetzungen englischer Texte ins Deutsche Dies gestaltete sich freilich nicht einfach weil Schweizer Verleger vielfach auch auf dem deutschen Markt publizieren wollten und die Deutschen fur die Bucher einen Ariernachweis des Autors und des Ubersetzers verlangten wie aus einem Brief von Walter de Haas dem Lektor des Albert Muller Verlags hervorgeht Zu den ubersetzten Werken gehorten drei Kriminalromane von Agatha Christie Romane von John Boynton Priestley und Richard Aldington ein Krimi des Lassie Erfinders Eric Knight aber auch Biografien und Reiseberichte Ihr grosster Erfolg war aber die Ubersetzung und Theaterbearbeitung des Romans The Moon is down Der Mond ging unter von John Steinbeck Der Roman 1942 in den USA erschienen beschrieb die Besetzung einer nordeuropaischen Stadt durch eine fremde Macht leicht erkennbar motiviert durch die deutsche Besetzung Norwegens 1940 Rehmann Salten ubertrug ihn im Herbst 1942 ins Deutsche er erschien 1943 im Zurcher Humanitas Verlag und erlebte allein 1943 und 1944 mindestens acht Auflagen Zudem arrangierte sie die Dialoge fur eine szenische Auffuhrung Die Urauffuhrung des Dramas fand am 27 Oktober 1943 am Theater Basel statt das Stuck wurde dort 46 Mal gespielt und war damit so ein zeitgenossischer Chronist das eigentliche Zug und Kassenstuck der Spielzeit 4 Das Zurcher Schauspielhaus hatte das Stuck zunachst abgelehnt weil es ihm wegen des Themas einer faschistischen Invasion zu heikel erschien Nach dem Erfolg der Basler Urauffuhrung gaben die Zurcher jedoch nach und Der Mond ging unter lief ab 2 Dezember 1943 wochenlang vor ausverkauftem Haus im Schauspielhaus danach an zahlreichen anderen Deutschschweizer Buhnen Das Drama galt als einer der grossten Erfolge des Schweizer Theaters in der Zeit des Zweiten Weltkriegs 5 Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im September und Oktober 1945 lief es in Rehmann Saltens Bearbeitung auch an den Wiener Kammerspielen 6 Am 13 Dezember 1944 heiratete Rehmann Salten den Anwalt Veit Wyler einen Antifaschisten und Zionisten der unter anderem an der Verteidigung von David Frankfurter beteiligt gewesen war Das Paar hatte zwei Tochter Lea Wyler Schauspielerin und Mitgrunderin des Hilfswerks Rokpa und Judith Siano Wyler Kunsttherapeutin in Israel Anna Wyler Salten verfasste weiter Ubersetzungen unter dem eingefuhrten Namen Anna Katharina Rehmann Salten schrieb Theaterkritiken fur die Weltwoche bis sie von Friedrich Durrenmatt abgelost wurde und arbeitete an Wylers Zeitschrift Das neue Israel mit Nach Felix Saltens Tod stellte sie eine englischsprachige Anthologie seiner liebsten Tiergeschichten u a von Marie von Ebner Eschenbach Rudyard Kipling und Jack London fur den amerikanischen Markt zusammen und schrieb die Einleitung dazu 7 Sie kummerte sich zudem als Erbin von Felix Salten um die Nachlassverwaltung ihres Vaters und die Verwertung seiner Rechte So erneuerte sie 1954 Saltens amerikanisches Copyright an seinem Erfolgswerk Bambi und handelte 1958 mit der Walt Disney Company drei Vertrage aus die Disney die weitere Verwertung der Rechte zugestanden Nach ihrem Tod kam es zu einem ausgedehnten Rechtsstreit in den USA um diese Rechte insbesondere um die Frage der Gemeinfreiheit des Werks und um das Verfugungsrecht von Veit Wyler der die Rechte von seiner Frau geerbt hatte 8 Im Alter litt Anna Wyler Salten an einer Krebserkrankung die 1977 zu ihrem Tod fuhrte Werk BearbeitenAls Illustratorin Bearbeiten Felix Salten Bob und Baby Mit 37 farbigen Zeichnungen von Anna Katharina Salten Zsolnay Wien 1925 Als Ubersetzerin Bearbeiten Agatha Christie Die Tote in der Bibliothek Original The Body in the Library Scherz Bern 1943 John Steinbeck Der Mond ging unter Original The Moon is Down Humanitas Zurich 1943 Jan Struther Mrs Miniver erlebt die Vorkriegszeit Original Mrs Miniver Scherz Bern 1943 Agatha Christie Die Schattenhand Original The Moving Finger Scherz Bern 1944 Agatha Christie Letztes Weekend Original Ten Little Niggers auch publiziert unter dem Titel And Then There were None im Deutschen besser bekannt unter dem Titel Und dann gabs keines mehr Scherz Bern 1944 Eric Knight Wer verliert gewinnt Original You play the black and the red comes up Scherz Bern 1944 John B Priestley Verdunkelung in Gretley Original Black Out in Gretley Pan Zurich 1944 Richard Aldington Der Himmel selbst Original Very Heaven Humanitas Zurich 1946 John B Priestley Drei Manner Original Three Men in New Suits Pan Zurich 1946 Erna Barschak Erlebnisse in USA Original My American Adventure Pan Zurich 1947 Rhoda Truax Joseph Lister Vater der modernen Chirurgie Original Joseph Lister Father of Modern Surgery Scherz Bern 1947 Ethel Wilson Lilly Original The Equations of Love Lilly s Story Pan Zurich 1952 Als Autorin und Herausgeberin Bearbeiten Anna Katharina Salten Dichterkinder III Wohlbehutet In Der Querschnitt Band 9 1929 Nr 3 Marz S 160 162 9 Online Anna Katharina Salten Bankellied In Der Querschnitt Band 12 1932 Nr 4 April S 252 Online Felix Salten s Favorite Animal Stories Zusammengestellt und eingeleitet von Anna Wyler Salten Julian Messner New York 1948 Inhaltsverzeichnis K Wyler Salten Meine Kinder sind es Schauspiel in 7 Szenen Zum Tag des judischen Kindes Uraufgefuhrt in Zurich am 27 Marz 1955 10 Quellenlage BearbeitenEs gibt eine kurze biografische Darstellung von Susanne Blumesberger die sich neben veroffentlichten Quellen auch auf personliche Gesprache mit Rehmann Saltens Tochter Lea Wyler stutzt Der Artikel orientiert sich wo nicht anders nachgewiesen an dieser Darstellung Literatur BearbeitenSusanne Blumesberger Rehmann Salten In Ilse Korotin Hrsg biografiA Lexikon osterreichischer Frauen Band 3 P Z Bohlau Wien Koln Weimar 2016 ISBN 978 3 205 79590 2 S 2667 2668 online Einzelnachweise Bearbeiten Spielzeitchronik 1920 bis 1930 der Volksbuhne Spielzeit 1928 1929 online Siehe das Archiv des Theaters in der Josefstadt 1 Diese konnten Korrekturen aber auch PR und Vertriebstatigkeiten umfasst haben So fragte Carl Zuckmayer in einem Brief an Gottfried Bermann Fischer vom 19 Februar 1946 ob noch Annerl Salten in der Schweiz fur die publicity und distribution des Verlags arbeite und im Kommentarband wird erlautert dass diese in der Schweiz unter anderem Korrekturen fur Fischer las Siehe Irene Nawrocka Hrsg Carl Zuckmayer Gottfried Bermann Fischer Briefwechsel 2 Bande Wallstein Gottingen 2004 Der Brief findet sich in Bd I S 285 der Kommentar in Bd II S 165 Karl Gotthilf Kachler Das kunstlerische Leben in Basel vom 1 Oktober 1943 bis 30 September 1944 In Basler Jahrbuch 1945 S 196 204 online Hier S 198f Donald W Coers John Steinbeck as propagandist The Moon Is Down goes to war The University of Alabama Press Tuscaloosa 1991 S 118 119 siehe auch Michael Peter Loeffler Oskar Walterlin Ein Profil Birkhauser Basel 1979 S 132f Siehe unter anderem Osterreichische Volksstimme vom 15 September 1945 S 3 Oberosterreichische Nachrichten vom 26 September 1945 S 3 Die Buhne 9 1945 und 10 1945 jeweils S 23 Zlata Fuss Phillips German children s and youth literature in exile 1933 1950 Biographies and bibliographies Saur Munchen 2001 S 67 68 191 Siehe etwa Twin Books Corporation v Walt Disney Company online auf der Seite caselaw findlaw com Ein autobiografischer Abriss ihrer Kindheit und Jugend Der Beitrag Dichterkinder versammelte zudem Erinnerungen von Anselm Eulenberg dem Sohn von Herbert Eulenberg Minderbegabt Rainer Schickele dem Sohn von Rene Schickele Uninteressant und Klaus Mann Fruh vergiftet Vorbericht in Das neue Israel Jg 7 Nr 9 3 1955 S 236 239 Online Normdaten Person GND 116393157 lobid OGND AKS VIAF 167232589 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rehmann Salten Anna KatharinaALTERNATIVNAMEN Salzmann Anna Katharina Geburtsname Salten Anna Katharina Rehmann Anna Katharina Wyler Salten AnnaKURZBESCHREIBUNG osterreichisch schweizerische Ubersetzerin 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