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Anisolabis maritima auch Meerstrandohrwurm genannt ist eine Art der zu den Insekten gehorenden Ohrwurmer Die ursprunglich in Ostasien beheimatete Art wurde weltweit verschleppt und ist dadurch auch unter anderem in Sudeuropa und Nordamerika zu finden Anisolabis maritimaMannchenSystematikStamm Gliederfusser Arthropoda Klasse Insekten Insecta Ordnung Ohrwurmer Dermaptera Familie AnisolabididaeGattung AnisolabisArt Anisolabis maritimaWissenschaftlicher NameAnisolabis maritima Bonelli 1832 Weibchen Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Ahnliche Arten 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebensweise 5 Taxonomie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Korperlange betragt 16 30 mm Jedoch sind beachtliche regionale Unterschiede in der Korpergrosse zu finden Tiere aus Japan sind beispielsweise grosser als Exemplare aus Europa Die Korperfarbe ist braun bis schwarzbraun die Unterseite rotlichbraun Die Beine sind einfarbig gelb Die Flugel fehlen vollig Die Cerci der Mannchen sind asymmetrisch eine der beiden kraftigen Zangenhalften ist stark nach innen gebogen 1 Die Antennenglieder sind alle gelb gefarbt Ahnliche Arten Bearbeiten In Europa kann die Art vor allem mit Euborellia arcanum aber auch mit Euborellia annulipes und Euborellia moesta verwechselt werden E annulipes besitzt jedoch geringelte Beine und E moesta uberwiegend dunkle Beine Ausserdem bleiben beide Arten kleiner als A maritima Bei E arcanum sind die Antennenglieder braun mit mehreren weissen Gliedern zur Spitze hin der Korper ist ausserdem dunkler und die Zangen weniger markant und bei den Mannchen weniger eingebogen In Neuseeland kann die Art mit Anisolabis littorea verwechselt werden Verbreitung BearbeitenDas ursprungliche Verbreitungsgebiet der Art liegt in Ostasien Hier ist die Art bekannt aus Sudkorea Nordkorea Japan und der Region Primorje in Russland Anisolabis maritima wurde jedoch weltweit verschleppt In Europa findet sich die Art von den Azoren Madeira und den Kanaren uber den Mittelmeerraum bis in die Kustenregionen rund um das Schwarze Meer In Nordamerika kommt die Art vor allem entlang der Ostkuste vor von Nova Scotia bis Florida sowie auf den Bermudas An der Westkuste kommt die Art vor allem rund um die Strasse von Georgia bei Seattle sowie rund um San Francisco Los Angeles und San Diego vor Weitere Fundorte sind Sudafrika Australien Neuseeland die Karibik Mittelamerika und manche Kustengebiete Sudamerikas 2 3 Weitere Verschleppungen als die bisher genannten sind moglich Lebensraum BearbeitenDie Art lebt zwischen Spulicht an Kusten und Flussufern im oberen Litoral 4 auch in feuchten Waldern Sie wird auch durch Schiffe mit der Ladung verschleppt 1 Als Verstecke werden vor allem dunkle warme und feuchte Orte gewahlt Auffallig ist dass die Art fast immer in Kustennahe lebt Lebensweise BearbeitenDie meisten Nachweise der Art gelingen zwischen Marz und Oktober jedoch ist sie ganzjahrig zu finden 3 1 Die Ernahrung findet vorwiegend rauberisch von anderen Wirbellosen statt beispielsweise von Asseln Flohkrebsen 4 Grillen Ameisen oder Kafern auch Kannibalismus ist bekannt Die Mannchen konnen mit ihren kraftigen Zangen Konkurrenzkampfe austragen Bei grosseren Mannchen ist dabei eine besonders grosse Korpergrosse von Vorteil grossere Mannchen gewinnen mehr Kampfe Bei kleineren Mannchen sind besonders asymmetrische Zangen von Vorteil bei Kampfen 5 Weibchen setzen ihre Zangen auch zur Verteidigung ihrer Nester ein 5 Dabei ist auch bei Weibchen die Korpergrosse ein Faktor fur die erfolgreiche Verteidigung Grossere Weibchen konnen ihre Nester besser gegenuber Artgenossen verteidigen die die Eier fressen wollen wodurch sich der Bruterfolg erhoht Eine hohe Korpergrosse bietet somit in beiden Geschlechtern einen Selektionsvorteil Anisolabis maritima lebt haufig in Aggregationen grossere Aggregationen fuhren jedoch nicht zu einem starkeren Kannibalismus von Eiern anderer Individuen 6 Anisolabis maritima besitzt ein ausgepragtes Brutverhalten Eier werden von Schimmelpilzen gesaubert und die Nymphen werden von den Weibchen gefuttert Sieht sich ein Weibchen dazu gezwungen das Gelege aufzugeben frisst es zuvor alle Eier um keine Energieressourcen zu vergeuden Weibchen die kunstlich von ihrem Gelege entfernt wurden hatten grossere Folgegelege in kurzeren Abstanden jedoch einen geringeren Bruterfolg Es ist jedoch auch Kannibalismus von Weibchen an ihren eigenen Eiern bekannt Dabei fressen vor allem Weibchen mit im Verhaltnis zur Korpergrosse besonders grossen Gelegen ihre Eier um einen Ernahrungsmangel auszugleichen Ausserdem werden bevorzugt die jungsten Eier gefressen um die gesamte Brutdauer zu verkurzen Nicht lebensfahige Eier werden aus hygienischen Grunden ebenfalls gefressen Gegen Ende des Nistens steigt die Rate an Kannibalismus was darauf hindeuten kann dass die Nymphen ebenfalls Eier fressen 7 In Abwesenheit von Weibchen fallen die Eier meist Verpilzungen zum Opfer 8 Taxonomie BearbeitenDie Art wurde als Forficula maritima erstbeschrieben Synonyme lauten Anisolabis addita Burr 1913 Anisolabis piceus Shiraki 1905 Gonolabis picea Borelli 1907 Labidura advena Meinert 1868 und Labidurodes singularis Shiraki 1905 2 Literatur BearbeitenMichael Chinery Pareys Buch der Insekten Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 2004 ISBN 3 440 09969 5 S 68 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anisolabis maritima Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Anisolabis maritima Maritime Earwig In BugGuide Iowa State University Department of Plant Pathology Entomology and Microbiology abgerufen am 17 Januar 2023 englisch Maritime Earwig Anisolabis maritima In InsectIdentification Abgerufen am 18 Januar 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Michael Chinery Pareys Buch der Insekten Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 2004 ISBN 3 440 09969 5 S 68 a b Anisolabis maritima Bonelli 1832 in GBIF Secretariat 2022 GBIF Backbone Taxonomy Checklist dataset doi 10 15468 39omei abgerufen via GBIF org am 16 Januar 2023 a b Anisolabis maritima auf inaturalist org abgerufen am 16 Januar 2023 a b Charles L Griffiths 2018 First record of the maritime earwigAnisolabis maritima Bonelli 1832 Dermaptera Anisolabididae from South Africa BioInvasions Records 7 4 459 462 doi 10 3391 bir 2018 7 4 18 a b Nicole E Munoz amp Andrew G Zink 2012 Asymmetric Forceps Increase Fighting Success among Males of Similar size in the Maritime Earwig international journal of behavioural biology doi 10 1111 j 1439 0310 2012 02086 x Julie S Miller Lena Rudolph amp Andrew G Zink 2011 Maternal nest defense reduces egg cannibalism by conspecific females in the maritime earwigAnisolabis maritima Behavioral Ecology and Sociobiology 65 1873 1879 Julie S Miller amp Andrew G Zink 2012 Parental care trade offs and the role of filial cannibalism in the maritime earwig Anisolabis maritima Animal Behaviour 83 6 1387 1394 doi 10 1016 j anbehav 2012 03 006 N Mouret C Lecureuil amp J Meunie 2022 The costs and benefits of maternal egg care in the earwigForficula pubescens Insectes Sociaux doi 10 1007 s00040 022 00890 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anisolabis maritima amp oldid 236592201