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Die Anger ehemals auch Angerbach ist ein etwa 35 8 km langer rechtsrheinischer Zufluss zum Niederrhein Anger AngerbachDatenGewasserkennzahl DE 2756Lage Deutschland Nordrhein WestfalenFlusssystem RheinAbfluss uber Rhein NordseeQuelle in Velbert heute wird auch Wulfrath als Quelle genannt 51 19 39 N 7 3 10 O 51 3275 7 0527777777778 250Quellhohe ca 250 m u NN 1 Mundung bei Duisburg Angerhausen in den Rhein51 379444444444 6 7275 23 Koordinaten 51 22 46 N 6 43 39 O 51 22 46 N 6 43 39 O 51 379444444444 6 7275 23Mundungshohe ca 23 m u NN 1 Hohenunterschied ca 227 mSohlgefalle ca 6 3 Lange 35 8 km 2 Einzugsgebiet 111 412 km 2 Abfluss am Pegel Ratingen 3 AEo 63 23 km Lage 12 98 kmoberhalb der Mundung NNQ 11 07 1977 MNQ 1959 2007MQ 1959 2007Mq 1959 2007MHQ 1959 2007HHQ 03 06 1961 46 l s329 l s975 l s15 4 l s km 8 11 m s14 m sAngerbach zwischen Heiligenhaus und RatingenAngerbach zwischen Heiligenhaus und Ratingen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Quellflusse und Namensubertragungen 1 2 Verlauf 2 Hydrologie 3 Historische Bedeutung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographie BearbeitenQuellflusse und Namensubertragungen Bearbeiten Oberhalb des Kalkwerks Flandersbach entspricht der heute amtlich als Anger bezeichnete Oberlauf nicht mehr dem hydrologisch und historisch korrekten Verlauf wie Heimatforscher 2015 detailliert nachwiesen 4 Die historische Quelle der Anger lag in Velbert in einem Quelltal namens In den Fliethen 5 nahe dem Kotten Oberste Flieth dem Stammsitz der Familie Wodenbeck mit einst angebauter Buntmetallgiesserei In einem Wohnhaus des bachabwarts liegenden Gehofts Unterste Flieth im Felsenkeller des Hauses Hausmann befand sich eine weitere Quelle Dieser Quellfluss war mit einem Ursprung auf ca 250 m u NHN der hochstgelegene und langste und somit hydrologisch gesehen der Hauptquellast der Anger Am Angerhauschen erreichte ein weiterer Quellfluss vom Bastersteich kommend das junge Gewasser Im weiteren Verlauf bildete die Anger die historische Grenze zwischen der Honschaft Rutzkausen und der Bauerschaft Grosse Hohe Im Jahr 1943 wurde etwa 2 5 km unterhalb der historischen Angerquelle ein Damm errichtet Der dadurch entstandene Stausee diente als Sedimentationsbecken der Kalkwerke Wulfrath Der Damm hat eine Kronenhohe von 72 Metern und erzielte eine Stauhohe von 237 m u NHN Infolgedessen wurde das gesamte obere Angertal unter dem sich absetzenden Schlamm der Kalkwasche begraben Der 1 3 km grosse Klarteich erhielt den Namen Eignerbach dessen Herkunft nicht geklart ist 6 Die historische Anger dagegen wurde aus den amtlichen Kartenwerken geloscht Sein durch das Sedimentationsbecken abgeschnittener Oberlauf wird heute als Fliethenbeeke gefuhrt Nach Einstellung der Sedimentation 1998 wurde das ehemalige Sedimentationsbecken renaturiert 7 Die Anger erhielt wieder einen durchgehenden Lauf Anstelle des historischen Quellasts 8 wurde nach dem Bau des Sedimentationsbeckens der um 2 km kurzere Muhlenbach ein ursprunglich linker Zulauf aus Wulfrath haufig als Angerbach bezeichnet und so schliesslich auch in die amtlichen Kartenwerke ubernommen Die auf nur 170 m u NHN gelegenen unterirdischen Zuflusse zum Stadtteich in Wulfrath werden daher heute regelmassig als Angerquelle bezeichnet Verlauf Bearbeiten nbsp Die Auermuhle im unteren AngertalNach dem Zusammentreffen des oben beschriebenen alten und des neuen Oberlaufs am Kalkwerk Flandersbach bei Wulfrath Rohdenhaus fliesst die Anger zunachst nach Westen durch das nach ihr benannte weitgehend unbesiedelte und autoverkehrsfreie Angertal entlang der nur zum Kalktransport genutzten Angertalbahn Neben Wulfraths Stadtteil Flandersbach beruhrt sie dabei das Stadtgebiet von Heiligenhaus und fuhrt auch durch das Naturschutzgebiet Angertal Nach etwa 15 km Fluss durch das Angertal tritt sie in Ratingen aus dem Niederbergisch Markischen Hugelland in die Bergische Heideterrasse uber und verlauft von dort an bis zur Mundung flacher Sie fliesst weiter nach Westen durch den Poensgenpark zwischen den Ratinger Stadtteilen Tiefenbroich und West hindurch und trifft bei der A 52 auf Dusseldorfer Gebiet wo sie nach einigen hundert Metern nordwarts schwenkt und im weiteren Verlauf bis Angermund die Westgrenze des Hinkesforst bildet Sie passiert Angermund und verlauft von dort nordwestlich vorbei an Schloss Heltorf dessen Park sie fur knapp 1 5 km durchlauft Nach dem Ubertritt zu Duisburg verlauft sie noch etwa 4 km lang weitgehend kanalisiert in nordwestlicher Richtung bis zur Mundung in den Rhein am Haus Angerort Hydrologie BearbeitenDie Anger unterliegt einem strengen Hochwasserschutz da sie ohne Regulierungsmassnahmen weite Teile der Stadte Ratingen Duisburg und Dusseldorf gefahrden konnte Historische Bedeutung BearbeitenDie fruheste bekannte urkundliche Erwahnung unter dem Namen Angero stammt aus dem Jahr 875 9 Nach der Schlacht von Worringen im Jahr 1288 wurde im Friedensvertrag zwischen Adolf V von Berg und dem Kolner Erzbischof Siegfried von Westerburg den Kolnern verboten an der Anger Befestigungen oder Burgen anzulegen Die heute noch zahlreichen Burgen Ritterguter und Herrensitze zeugen womoglich von der Zeit des fruhen Mittelalters In Heiligenhaus liegt Gut Laubeck in Ratingen liegen Haus Anger Burg Grafgenstein und die Wasserburg Haus zum Haus an der Anger auf Dusseldorfer Gebiet Burg Angermund Schloss Heltorf Rittersitz Gross Winkelhausen sowie auf Duisburger Gebiet Haus Bockum Haus Remberg und Haus Angerort Weitere historische Gebaude und Tourismusziele sind in Ratingen die ehemalige Wassermuhle Auermuhle die historische Textilfabrik Cromford und der Poensgenpark auf Duisburger Gebiet Gut Kesselsberg die Sandmuhle der Biegerhof und der ehemalige Medefurter Hof mit Muhle Die historisch zu Gross Winkelhausen gehorende Winkelhauser Olmuhle wurde Anfang 2014 abgerissen Das Gebiet um die untere Anger wird als Angerland bezeichnet und entspricht dem alten bergischen Amt Angermund das den Norden des heutigen Kreises Mettmann Kettwig Teile der heutigen Stadt Mulheim an der Ruhr die nordlichen Dusseldorfer Stadtteile und den grossten Teil des heutigen Duisburger Stadtbezirks Duisburg Sud umfasste 1928 wurde das Amt Angermund aufgelost und durch das Amt Angerland ersetzt welches bis zur Kommunalen Neugliederung 1975 bestand Literatur BearbeitenFriedhelm Koppshoff August Wilhelm Rees Jurgen Scheidsteger Das Obere Angertal Die Geschichte verlorener Hofe und der Angerquelle in Velbert 2 Auflage Scala Verlag Velbert 2020 ISBN 978 3 9816362 5 3 212 S Adolf Hermann Mackrodt Michael Lumer Das Mittlere Angertal Die Geschichte vom Kalkabbau von Hofen Kotten und mehr Scala Verlag Velbert 2020 ISBN 978 3 9819265 4 5 168 S Hans Georg Hillenbrand Ferdinand Wolff Dietmar Ahlemann Theo Kupper Adolf Hermann Mackrodt Jurgen Scheidsteger Das Untere Angertal Von Angermund uber Huckingen und Wanheim Angerhausen bis zur Mundung in den Rhein Scala Verlag Velbert 2022 ISBN 978 3 9824061 0 7 172 S Einzelnachweise Bearbeiten a b Topografische Karte 1 25 000 a b Topographisches Informationsmanagement Bezirksregierung Koln Abteilung GEObasis NRW Hinweise Deutsches gewasserkundliches Jahrbuch 2007 Friedhelm Koppshoff August Wilhelm Rees Jurgen Scheidsteger Das Obere Angertal Die Geschichte verlorener Hofe und der Angerquelle in Velbert 2 Auflage Scala Verlag Velbert 2020 ISBN 978 3 9816362 5 3 212 S Topographisches Informationsmanagement Bezirksregierung Koln Abteilung GEObasis NRW Hinweise Ein Beitrag zu Velberts Vergangenheit Das Obere Angertal Die Geschichte verlorener Hofe und der Angerquelle in Velbert In Velberter Burger Januar 2016 abgerufen am 7 Januar 2021 Eignerbach Klarteich teilweise gerettet Memento des Originals vom 24 Juni 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot kreisgruppe mettmann bund net PDF auf kreisgruppe mettmann bund net 2013 Rheinische Post Ausgabe Ratingen Kettwig Amt Angerland 1951 Bericht Heimatkundliche Exkursion zur Angerquelle Wilhelm Crecelius Traditiones Werdinenses Erster Theil in Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins Band 6 Bonn 1869 S 36f Nr 70 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Angerbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Anger bei OSM Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anger Rhein amp oldid 238347360