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Andrei Romanowitsch Tschikatilo russisch Andrej Romanovich Chikatilo wiss Transliteration Andrej Romanovic Cikatilo 16 Oktober 1936 in Jablotschnoje Oblast Sumy Ukrainische SSR Sowjetunion 14 Februar 1994 in Nowotscherkassk Russland war ein sowjetischer Serienmorder dem zwischen 1978 und 1990 nachweislich 53 Menschen zum Opfer fielen Zahlreiche Morde des sexuell sadistischen Psychopathen der nach eigenen Angaben 56 Menschen getotet hatte waren von Nekrophilie und Kannibalismus begleitet Fur seine Taten wurde er zum Tod durch Erschiessung verurteilt und 1994 hingerichtet Tschikatilos Opfer waren sowohl mannlich als auch weiblich die Mehrheit davon Kinder und Jugendliche die oft obdachlos oder von zu Hause weggelaufen waren bzw sich prostituierten In den Medien wurde Tschikatilo unter anderem als Der Ripper von Rostow bzw Bestie von Rostow bezeichnet da er einen Grossteil seiner Taten innerhalb der sudrussischen Oblast Rostow verubte Der Fall Tschikatilos loste international entsetzte Reaktionen aus und wurde Vorlage fur mehrere Bucher und Filme Der True Crime Roman The Killer Department von Robert Cullen 1 war zugleich die Vorlage fur den mehrfach pramierten Spielfilm Citizen X 2 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Heirat und eigene Familie 1 3 Berufliches und erste Straftaten 2 Chronik uber Tschikatilos Morde von 1978 bis 1990 2 1 1978 der erste Mord 2 2 Allgemeines zur Vorgehensweise 2 3 1981 das zweite Opfer 2 4 1982 sieben Morde 2 5 1983 acht Morde 2 6 1984 15 Morde 2 7 1985 zwei Morde 2 8 19 Monate Pause und ein Taterprofil 2 9 1987 drei Morde 2 10 1988 drei Morde 2 11 1989 funf Morde 2 12 1990 acht Morde 3 Die Ermittlungen 3 1 Anfangszeit 3 2 Nebeneffekte der Ermittlungen 3 3 Tschikatilo als biologischer Sonderfall 3 4 Fazit der Ermittlungen bis 1989 3 5 Enttarnung und Verhaftung 4 Verhore 4 1 23 November 4 2 29 November 4 3 30 November 4 4 Die folgenden Wochen 5 Verurteilung 6 Adaptionen 6 1 Bucher 6 2 Verfilmungen 6 3 Musik 7 Literatur 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Andrei Tschikatilo wurde 1936 in Jablutschne Rajon Welyka Pyssariwka einem kleinen Dorf in der Ukrainischen SSR geboren Drei Jahre zuvor herrschte in der Ukraine eine Hungersnot Holodomor die zu Kannibalismus unter der Bevolkerung gefuhrt haben soll Nach Erzahlung seiner Mutter wurde auch sein Bruder entfuhrt und zum Verzehr von hungernden Menschen getotet Beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kampfte sein Vater auf Seiten der Roten Armee und geriet 1941 in deutsche Kriegsgefangenschaft Seine Mutter brachte 1943 eine Tochter Tatjana zur Welt Da ihr Mann zum Zeitpunkt der Zeugung schon lange in Gefangenschaft war wurde immer wieder spekuliert Tschikatilos Mutter sei von deutschen Soldaten vergewaltigt worden 3 Der junge Andrei wurde wahrend der deutschen Okkupation immer wieder Zeuge von Bombardierungen Erschiessungen und anderen Grausamkeiten Nach Ende des Krieges wurde der Vater als Deserteur verurteilt und war jahrelang in einem Arbeitslager interniert Tschikatilos Schwester beschrieb die Mutter spater als hart und unversohnlich wahrend sie den Vater einen freundlichen Mann nannte 4 Der Junge der oft von seiner Mutter geschlagen wurde schlief lange im Bett seiner Eltern obwohl er bis zu seinem zwolften Lebensjahr Bettnasser war Als Kind hatte er Angst vor Monstern Hexen und Wolfen von denen er glaubte sie wurden Kinder fressen 5 Andrei war ein schwachliches Kind mit einer schweren Sehstorung Er galt als strebsamer und guter Schuler wurde aber immer wieder von anderen Kindern gehanselt ohne sich in irgendeiner Form zur Wehr setzen zu konnen In der Schule tat sich Tschikatilo durch gute Leistungen hervor und identifizierte sich daruber hinaus als Kommunist Mit zunehmendem Erwachsenwerden stellte er fest dass er impotent war Seine Reiz und Erregungsschwelle war derart hoch dass sie verbunden mit einer chronischen Erektionsschwache einen normalen Verkehr beinahe unmoglich machte Sein Lebensgefuhl beschrieb er spater als ohne Genitalien und Augen geboren worden zu sein Tschikatilos angeschlagenes Selbstwertgefuhl und seine soziale Zuruckgezogenheit verstarkten sich in Folge weiter 6 Um den Ruf seines Vaters als Landesverrater auszugleichen versuchte er der Sowjetunion eifrig zu dienen Er bewarb sich zum Studium der Rechtswissenschaften an der Universitat von Moskau wurde jedoch abgelehnt Daraufhin ging er fur zwei Jahre nach Nischni Tagil im Ural arbeitete auf Grossbaustellen und besuchte Vorlesungen in Ingenieurwissenschaften Er schrieb patriotische Artikel fur Zeitungen trat der KPdSU bei und liess sich als Informant fur die Polizei anwerben Nach seinem Militardienst von 1957 bis 1960 den er zum Teil als Nachrichtentechniker in Berlin verbrachte kehrte Andrei Tschikatilo in sein Heimatdorf zuruck Dort begann er eine Beziehung mit einer jungen kurz zuvor geschiedenen Frau Versuche Geschlechtsverkehr zu haben scheiterten stets an Tschikatilos Unfahigkeit eine Erektion zu bekommen sodass die Frau bei einer Freundin um Rat fragte Daraufhin verbreiteten sich in dem kleinen Dorf schnell die Geruchte uber Tschikatilos Impotenz Schwer gedemutigt und beschamt versuchte dieser sich zu erhangen wurde jedoch rechtzeitig gefunden und gerettet Nach dem Vorfall verliess er seine Heimat und zog in das Umland von Rostow am Don wo er eine Anstellung als Nachrichtentechniker fand Seine Mutter und Schwester kamen wenig spater nach Heirat und eigene Familie Bearbeiten 1963 erfolgte die Hochzeit mit seiner Frau Feodosija die er durch seine Schwester Tatjana kennengelernt hatte Tschikatilo beschrieb die Ehe spater als durch seine Schwester und deren Mann arrangiert 7 1965 wurde seine Tochter und 1969 sein Sohn geboren Aufgrund seiner Impotenz war es ihm nicht leicht gefallen Vater zu werden Seine Frau konnte er nur schwangern indem er masturbierte und seine Frau anschliessend manuell besamte 5 Seine Frau hatte sich mit der Impotenz Tschikatilos abgefunden und blieb bei ihm 1965 begann er parallel zu seinem Beruf ein Studium fur Russische Literatur und Sprache an der Universitat Rostow das er 1970 erfolgreich abschloss Berufliches und erste Straftaten Bearbeiten Noch im selben Jahr nahm Tschikatilo eine Lehramtsstelle im nahegelegenen Nowoschachtinsk auf einer Industriestadt mit damals etwa 100 000 Einwohnern nordlich von Rostow Er wurde Russisch und Sportlehrer aber es zeigte sich schnell dass er fur seine Schuler keine Autoritatsperson war Er konnte sich nicht richtig durchsetzen wurde von Schulern gedemutigt und sogar tatlich angegriffen und war taglich deren Spott ausgesetzt Dies fuhrte dazu dass er mehrmals seinen Arbeitsplatz wechseln musste 1973 beging er seinen ersten sexuellen Missbrauch als er eine 15 jahrige Schulerin beim Schwimmunterricht an Brusten und Genitalien beruhrte Nach dem Bekanntwerden weiterer ahnlicher Falle wurde Tschikatilo aus dem Schuldienst entlassen 1978 zog Tschikatilo schliesslich in die Nachbarstadt Schachty und versuchte sich dort als Lehrkraft an einer Bergwerksschule Seinen Beruf als Lehrer gab er 1981 endgultig auf nachdem erneut Vorwurfe laut wurden Tschikatilo habe Jungen und Madchen sexuell missbraucht 1981 trat er eine Stelle als Lagerverwalter in einer Lokomotivfabrik in Rostow an Durch seinen neuen Beruf musste er oft lange Dienstreisen in der gesamten Sowjetunion unternehmen nbsp Das Haus in Schachty in dem Tschikatilo seinen ersten Mord beging 2015Im September 1978 kaufte er ein halb verfallenes Hauschen in Schachty wohin er einige seiner Opfer lockte und wo er seinen ersten Mord beging Chronik uber Tschikatilos Morde von 1978 bis 1990 Bearbeiten1978 der erste Mord Bearbeiten 22 Dezember Nachdem ihn einige Schuler korperlich misshandelt getreten und geschlagen hatten ging Tschikatilo in ein Kaufhaus und kaufte sich ein Klappmesser seine erste Mordwaffe Er selbst gab an er brauche es zur Selbstverteidigung Schuler hatten zuvor den schwachlichen Tschikatilo ungehindert angegriffen da dieser sich erpressbar gemacht hatte als er nachts in den Schlafsaal der Schuler eingedrungen und einem Jungen gegenuber zudringlich geworden war Tschikatilo nahm sich vor zu trinken sich mit einer Frau zu vergnugen und so seinen Arger abzureagieren Er kaufte Alkohol und machte sich auf den Weg in seine Datscha Auf dem Weg dorthin traf er zufallig das neun Jahre alte Madchen Jelena Sakotnowa das er ansprach und in seine Datscha lockte Da es ihm nicht gelang die Neunjahrige sexuell zu missbrauchen totete er sie indem er ihr mit seinem Messer mehrfach in den Unterleib stach und ejakulierte anschliessend auf ihren Leichnam 5 8 Anschliessend kleidete er das Kind wieder an und warf es in einen nahe gelegenen Fluss Die Leiche wurde erst zwei Tage spater gefunden Tschikatilo geriet schnell unter Verdacht den Mord an Jelena Sakotnowa begangen zu haben und wurde mehrfach verhort So konnten im Schnee in der Nahe seiner Datsche Blutspuren und in einiger Entfernung auch der Schulranzen des Kindes gefunden werden Er wurde daruber hinaus von einem Zeugen am Tag des Mordes in der Nahe des Tatorts gesehen und Nachbarn bestatigten dass Tschikatilo am 22 Dezember in seiner Datscha gewesen sei Kurz darauf geriet jedoch der einschlagig vorbestrafte 25 jahrige Arbeiter Alexander Krawtschenko ins Visier der Polizei In seiner Wohnung fand die Polizei Kleidung mit Blutspritzern deren Blutgruppe mit der von Sakotnowa und Krawtschenkos Frau ubereinstimmten Krawtschenko hatte als Jugendlicher wegen Vergewaltigung und Mord einer Gleichaltrigen eine Haftstrafe verbusst und wahrend des Verhors widerspruchliche Aussagen gemacht Krawtschenkos Frau gab bei der Polizei mehrfach an ihr Mann sei zum Tatzeitpunkt mit ihr zusammen in ihrer Wohnung gewesen was auch von Nachbarn bestatigt wurde widerrief aber ihre Aussage nachdem die Polizei sie unter Druck setzte und drohte sie wegen Komplizenschaft bei dem Mord an Sakotnowa anzuklagen Alexander Krawtschenko wurde schliesslich fur den Mord verurteilt zunachst zu einer lebenslangen Gefangnisstrafe Auf Druck der Angehorigen des Kindes wurde das Verfahren neu aufgerollt Krawtschenko zum Tode verurteilt und 1983 hingerichtet Spater gab Tschikatilo an dass er nach diesem Mord einen Orgasmus nur noch durch die brutale Totung seiner Opfer erreichen konnte Er sagte spater aus dass er nach seinem ersten Mord zunachst noch versuchte seine Triebe zu unterdrucken Acht Monate spater verubte er seinen zweiten Mord Allgemeines zur Vorgehensweise Bearbeiten Wahrend seiner Mordserie durch die in Russland im Laufe von 12 Jahren mindestens 53 Menschen getotet wurden entwickelte Tschikatilo einen fur ihn typischen Modus Operandi Er sprach Ausreisserinnen Obdachlose oder ab 1983 Prostituierte an und lockte sie in einen Wald In der Regel versuchte er sie zu vergewaltigen und totete sie aus Wut daruber dass es ihm aufgrund seiner Impotenz nicht gelang Nur durch die Verstummelung der Ermordeten konnte er zum Orgasmus kommen Die Morde fuhrte er auf unterschiedliche Art aus einige Opfer wurden erstochen andere erwurgt oder mit einem Hammer erschlagen Mannliche Opfer kastrierte er und ass die Genitalien seiner weiblichen Opfer die er entweder roh verzehrte oder auf einem improvisierten Feuer im Wald kochte 5 1981 das zweite Opfer Bearbeiten 3 September Tschikatilo traf die 17 jahrige Larissa Tkatschenko an einer Bushaltestelle vor der Bibliothek in Rostow lockte sie in ein nahe gelegenes verlassenes Waldstuck und totete sie dort Aus der Leiche biss er Hautstucke und eine Brustwarze heraus Sie wurde am 4 September am Ufer des Don gefunden 1982 sieben Morde Bearbeiten nbsp Ein Denkmal fur Irina Karabelnikowa von ihrem Vater am Ort des Mordes errichtet 20156 Juni Sein nachstes Opfer war die 13 jahrige Ljuba Birjuk Die Leiche wurde am 27 Juni auf einem Waldweg im Rostower Umland gefunden 25 Juli Wahrend einer Reise nach Krasnodar totete er Ljuba Wolobujewa Die Leiche wurde am 7 August gefunden 13 August Tschikatilo totete den neunjahrigen Oleg Poschidjew sein Leichnam wurde bis heute nicht gefunden 16 August An diesem Tag wurde die 16 jahrige Olga Kuprina ermordet Die Leiche wurde am 27 Oktober entdeckt 8 September Er ermordete die 19 jahrige Irina Karabelnikowa Die Leiche wurde am 20 September auf dem Land in der Nahe von Schachty gefunden 15 September Tschikatilo totete den 15 jahrigen Sergej Kusmin Die Leiche wurde am 12 Januar 1983 gefunden 11 Dezember Er totete die zehnjahrige Olja Stalmatschenok in Nowotscherkassk ihre Uberreste wurden funf Monate nach der Tat am 11 April 1983 gefunden 1983 acht Morde Bearbeiten In diesem Jahr anderte Tschikatilo sein bisheriges Opferprofil und suchte sich ab jetzt verstarkt erwachsene weibliche Prostituierte als Opfer 5 Zwischen dem 15 und 20 Juni ermordete Tschikatilo die 15 jahrige Laura Sarkisjan Ihre Leiche ist bis zum heutigen Tag nicht gefunden worden Im Juli totete er zwei weitere Menschen an die genauen Daten konnte sich Tschikatilo jedoch nicht mehr erinnern Zuerst ermordete er die 13 jahrige Ira Dunenkowa deren altere Schwester kurzzeitig Tschikatilos Geliebte war Ihre Leiche wurde in der Nahe des Flughafens Rostow im Park des Fliegers am 8 August gefunden Spater totete er auch die 24 jahrige Ljuda Kutsjuba deren sterblichen Uberreste fand man am 12 Marz 1984 ausserhalb von Schachty 8 August Sein nachstes Opfer war der siebenjahrige Igor Gudkow Die Leiche wurde 20 Tage spater ebenfalls im Park des Fliegers in Rostow entdeckt 19 September Er totete die 22 jahrige Walja Tschutschulina ihre Uberreste fand man am 27 November ausserhalb von Schachty Im Herbst 1983 ermordete Tschikatilo eine 18 bis 25 jahrige Frau deren Identitat nicht eindeutig geklart werden konnte Ihre Leiche wurde im Oktober in der Nahe von Nowotscherkassk gefunden 27 Oktober In einer Bergbaustadt nahe Schachty brachte er die 19 jahrige Vera Schewkun um Die Leiche wurde am 30 Oktober gefunden 27 Dezember Auf seinem Heimweg verschwand der 14 jahrige Sergej Markow Sein Leichnam wurde am 4 Januar 1984 gefunden 1984 15 Morde Bearbeiten 9 Januar Die 17 jahrige Natalja Schalapinina wurde ermordet Fund der Leiche am 10 Januar im Park des Fliegers in Rostow 21 Februar Marta Rjabjenko wurde in Schachty ermordet und am selben Tag gefunden 24 Marz Dima Ptaschnikow 13 wurde ermordet Die Leiche wurde am 27 Marz in dem Nowoschachtinsker Vorort Atx gefunden 25 Mai Tschikatilo brachte zwei Menschen an einem Tag um die 32 jahrige Tanja Petosjan gefunden am 27 Juni und ihre elfjahrige Tochter Sweta gefunden am 5 Juni Juni Juli Jelena Bakulina 27 wurde ermordet das genaue Todesdatum lasst sich nicht feststellen 10 Juli Der 13 jahrige Dima Illarionow wurde in Rostow getotet und am 12 August gefunden 19 Juli Anna Lemeschewa 19 wurde ermordet die Leiche wurde 6 Tage spater in der Nahe von Schachty gefunden Ende Juli Tschikatilo ermordete die 20 jahrige Swetlana Tschana 2 August Die 16 jahrige Natascha Golosowskaja wurde im Park des Fliegers in Rostow ermordet 7 August Die 17 jahrige Ljudmila Alexejewa wurde umgebracht Die am 10 August gefundene Leiche lag am Ufer des Don 8 11 August Auf Geschaftsreise in Usbekistan ermordete Tschikatilo eine unbekannte Frau 13 August Immer noch in Usbekistan totete er die 12 jahrige Akmarala Sejdaliewa 28 August Nachdem er zuruck zu Hause war totete er Alexander Tschepel 11 Der Tatort lag nahe dem des Alexejewa Mordes drei Wochen zuvor 6 September Die 24 jahrige Irina Lutschinskaja wurde im Park des Fliegers in Rostow ermordet die Leiche einen Tag spater gefunden 1985 zwei Morde Bearbeiten Am 13 September 1984 wurde Tschikatilo von einem Zivilpolizisten beobachtet wie er versuchte junge Frauen von einer Bushaltestelle wegzulocken Er wurde verhaftet es konnte ihm die Mordserie aber nicht nachgewiesen werden Stattdessen wurde er wegen Diebstahls bei seinem Arbeitgeber zu einem Jahr Haft verurteilt aber bereits nach drei Monaten am 12 Dezember 1984 wieder entlassen Er nahm eine neue Arbeit in Nowotscherkassk an und hielt sich von nun an mit weiteren Taten zuruck 1985 gab es zwei nachgewiesene Taten 1986 gar keine 31 Juli Natalja Pochlistowa 18 wurde aus einem Zug nahe dem Flughafen Moskau Domodedowo gelockt Ihre Leiche fand man am 3 August 27 August In einer Baumgruppe nahe einer Bushaltestelle in Schachty wurde Irina Guljajewa 18 umgebracht Am folgenden Tag fand man ihre Leiche 19 Monate Pause und ein Taterprofil Bearbeiten Zwischenzeitlich war mit Hilfe des Profilers Alexandr Buchanowski ein Taterprofil entstanden in dem festgestellt wurde es handle sich bei dem Tater um einen Nekro Sadisten zwischen 45 und 50 der durch Aggressionen Leid Qualen und schliesslich den Tod seiner Opfer ausloste um dadurch sexuell erregt zu werden Um moglicherweise Ruckschlusse auf das Verhalten von Serienmordern ziehen zu konnen interviewte Buchanowski sogar den 1985 verhafteten Serienmorder Anatoli Jemeljanowitsch Sliwko eine Methode fur die bisher in erster Linie amerikanische Fallanalytiker bekannt waren 9 In der Retrospektive wird festgestellt dass Tschikatilo bereits sehr fruh in seiner Personlichkeitsentwicklung gestort gewesen sein muss und daruber hinaus paraphil war Durch die fehlende Fahigkeit zur Impulskontrolle setzte er seine Fantasien in die Realitat um wobei er als psychopathisch veranlagter Tater keine Empathie fur seine Opfer empfunden haben durfte Die Art und Weise wie er spater selbst uber seine eigenen Taten berichtete bestatigt diese Beobachtung 10 1987 drei Morde Bearbeiten 16 Mai Oleg Makarenkow 13 wurde in Swerdlowsk in der heutigen Ukraine Opfer von Tschikatilo Dieser fuhrte die Ermittler nach seiner Festnahme zu den sterblichen Uberresten des Jungen 29 Juli Wahrend einer Geschaftsreise totete er Iwan Bilowetschki 12 in Saporischschja Die Leiche wurde am folgenden Tag gefunden 15 September In der Oblast Leningrad wurde Juri Tereschonok 16 aus einem Zug gelockt Auch sein Korper konnte erst durch Tschikatilo nach dessen Festnahme aufgefunden werden 1988 drei Morde Bearbeiten 1 4 April Nahe dem Bahnhof von Krasny Sulin wurde eine unbekannte Frau umgebracht deren Leiche am 6 April gefunden wurde Ihr Alter wurde auf 18 25 geschatzt 15 Mai Der 9 jahrige Alexei Woronko wurde in der Nahe des Bahnhofes von Ilowajsk heutige Ukraine getotet 14 Juli Erstmals seit 1985 gab es wieder ein Opfer im Umkreis von Rostow Die Leiche von Jewgeni Muratow 15 wurde neun Monate spater am 10 April 1989 gefunden 1989 funf Morde Bearbeiten 8 Marz Die 16 jahrige Ausreisserin Tatjana Ruschowa aus Krasny Sulin wurde in der Wohnung von Tschikatilos eigener Tochter ermordet 11 Mai Einen Tag nach seinem achten Geburtstag wurde Alexander Djakonow im Stadtzentrum von Rostow ermordet Seine Leiche wurde am 14 Juli gefunden 20 Juni Ostlich von Moskau in der Oblast Wladimir wurde Alexei Moissejew 10 umgebracht Tschikatilo gestand diesen Mord spater 19 August Die ungarische Studentin und junge Mutter Helena Varga 19 wurde aus einem Bus gelockt und in einem Dorf nahe Rostow getotet 28 August Alexei Chobotow 10 wurde ausserhalb eines Theaters in Schachty letztmals gesehen Tschikatilo fuhrte die Polizei spater zu seinen Uberresten 1990 acht Morde Bearbeiten 14 Januar Andrei Krawtschenko 11 wurde aus einem Kino gelockt und in Schachty ermordet Seine Leiche wurde am 19 Februar gefunden 7 Marz Der junge Jaroslow Makarow 10 wurde vom Rostower Bahnhof weggelockt und im dortigen botanischen Garten umgebracht 4 April Von einem Bahnhof nahe Schachty wurde Ljubow Zujewa 31 weggelockt Ihre sterblichen Uberreste wurden am 24 August gefunden 28 Juli Wenige Meter von der Stelle entfernt an der bereits im Marz Jaroslow Makarow im Botanischen Garten von Rostow getotet worden war starb nun auch Wiktor Petrow 13 14 August Am Strand von Nowotscherkassk wurde Iwan Fomin 11 ermordet Seine Leiche wurde drei Tage spater gefunden Medien nannten diesen Mord spater den wohl dreistesten da der Tater den elfjahrigen ins Schilf lockte wo er ihn zerfleischte obwohl eine Gruppe von Badegasten in der Nahe war 11 16 Oktober Wadim Gromow 16 kam aus Schachty und verschwand wahrend einer Zugfahrt nach Taganrog 30 Oktober Sein vorletztes Opfer Viktor Tischenko 16 totete Tschikatilo in Schachty nahe einem kleinen Bahnhof Wahrend des Kampfes biss dieser Tschikatilo in den Finger Diese Verletzung konnte nach der Festnahme festgestellt und diesem Mord zugeordnet werden 6 November Swetlana Korostik 22 war das letzte Opfer der Mordserie Ihre Leiche wurde am 13 November in einem Waldgebiet nahe einem Bahnhof gefunden Die Ermittlungen BearbeitenAnfangszeit Bearbeiten Im Fall der Tschikatilo Morde ermittelte die Polizei bereits seit dem ersten Mord 1978 mit zunehmender Intensitat Jedoch wurde von der Miliz erst spat erkannt dass die Taten einem Einzeltater zuzuordnen waren da Tschikatilo hinsichtlich seines Opfertyps weniger festgelegt war als die meisten Serienmorder Er totete Madchen Jungen Frauen und auch Mutter in einem Fall eine Mutter zusammen mit ihrer Tochter lediglich Manner liess er aus Entweder entsprachen sie nicht seiner Sexualpraferenz oder er hatte zu viel Angst vor moglicher Gegenwehr 1984 wurde zeitweise sogar daran gedacht Schachty vollstandig zu evakuieren und die 200 000 Bewohner in der ganzen UdSSR zu verteilen Die Plane scheiterten jedoch daran dass auch der Morder mit umgezogen ware und wahrscheinlich in einem anderen Ort weiter gemordet hatte Nebeneffekte der Ermittlungen Bearbeiten Wahrend der zwolf Jahre andauernden Ermittlungen an der 127 Ermittler beteiligt waren wurden knapp eine halbe Million Menschen uberpruft und 165 000 Blutproben ausgewertet Dabei waren bereits 1984 uber 400 Homosexuelle aus der Umgebung von Rostow uberpruft worden Nach dem damals geltenden Anti Sodomie Gesetz wurden 105 von ihnen zu Haftstrafen verurteilt mit der Folge dass drei von ihnen sich das Leben nahmen 11 Weitere zu Unrecht Beschuldigte starben entweder in Untersuchungshaft oder begingen ebenfalls Selbstmord Der Unschuldige Alexander Krawtschenko gestand sogar unter Folter einen Mord den Tschikatilo begangen hatte Dafur wurde der damals 20 Jahrige am 23 Marz 1982 hingerichtet 12 Wahrend der Uberprufung Verdachtiger konnten die Ermittler allerdings auch insgesamt 1 662 andere Verbrechen aufklaren zu denen 95 Morde und 245 Vergewaltigungen zahlten 12 Tschikatilo als biologischer Sonderfall Bearbeiten Tschikatilo wurde vor seiner Verhaftung bereits zweimal verdachtigt und sogar in Gewahrsam genommen und verhort Das erste Mal nach dem Mord an Elena Sakotnowa im Jahre 1978 dann nochmals im Jahr 1984 Dennoch konnte man ihn nicht mit den Morden in Verbindung bringen Auf allen erstochenen Leichen waren Spermien gefunden worden die auf einen Tater mit der Blutgruppe A schliessen liessen Als Tschikatilo erstmals als der gesuchte Lessopolossa Morder inhaftiert wurde lagen bereits einige belastende Indizien gegen ihn vor Die Blutgruppenanalyse aus Moskau ergab jedoch dass er die mit 5 Prozent Verbreitung sehr seltene Blutgruppe AB hatte und nicht A wie der vermeintliche Tater Aus diesem Grund liess man ihn wieder laufen Zahlreiche Publikationen uber den Fall befassen sich mit dem Phanomen auf dem diese Fehleinschatzung basierte Insbesondere in der Transfusionsmedizin und fur forensische Zwecke unterscheidet man mittlerweile zwischen einer Gruppe von Menschen deren Blutgruppen Antigene in Korperflussigkeiten wie Speichel Schleim und Sperma enthalten sind die sogenannten Secretors oder Sekretoren und der deutlich kleineren Gruppe bei denen dies nicht der Fall ist Mit 80 Prozent Verbreitung ist der Sekretor fast die Norm wahrend der andere Typ entweder der non Secretor selten auch aberranter Sekretor genannt nur 20 Prozent der Falle ausmacht Daher liessen Tschikatilos Korperflussigkeiten keinen direkten Ruckschluss auf seine Blutgruppe zu 11 13 Fazit der Ermittlungen bis 1989 Bearbeiten Nach Recherchen des Spiegels verliefen die Ermittlungen vor 1989 insgesamt hektisch und chaotisch So wurde die Offentlichkeit beispielsweise nicht gewarnt oder zur Mithilfe aufgerufen obwohl allein sieben Leichen in einem Waldstuck beim Flugplatz von Rostow gefunden worden waren In der Bevolkerung kursierte unterdessen das Gerucht eine Organhandel Bande aus Armenien schlachte die Opfer aus denen mitunter das Herz oder die Gebarmutter fehlten 11 Erst in der Schlussphase der Ermittlungen wurde die Offentlichkeit um Unterstutzung gebeten Enttarnung und Verhaftung Bearbeiten Die Reformpolitik Perestroika und Glasnost Gorbatschows eroffnete den Medien immer mehr Moglichkeiten zur Berichterstattung Nach dem Morder der inzwischen schon mehr als 40 Menschen umgebracht hatte wurde zunehmend offentlich gefahndet Laut Angaben der Miliz wurden in allen Schulen Rostows und Schachtys Aufklarungskampagnen durchgefuhrt An jeder Eisenbahnstrecke um Rostow patrouillierten rund um die Uhr insgesamt mehr als 600 Milizbeamte An einer kleinen Station entdeckte ein wachhabender Beamter Tschikatilo der 200 Meter entfernt vom Bahnhof aus dem Wald kam Er hatte rote Flecken und war stark mit Schlamm beschmutzt welchen er mit Wasser aus einem Hydranten abzuwaschen versuchte Die Milizionare hatten die Anweisung die Personalien jedes Passanten am Bahnhof zu kontrollieren Tschikatilos Dokumente waren einwandfrei weshalb er ungehindert in den einfahrenden Zug einsteigen konnte Diese Begegnung wurde allerdings in einem Bericht festgehalten der dem Polizeirevier in Rostow ubermittelt wurde Durch Zufall entdeckten zwei Kommissare Kleidungsreste an derselben Stelle an der Tschikatilo aus dem Wald kommend gesehen worden war Einige Monate zuvor war hier schon einmal eine Leiche gefunden und alles abgesucht worden wobei die Kleidungsreste entdeckt worden waren Nach einer ausgiebigen Suche mit 40 Beamten und Hunden fand man eine Kinderleiche Tschikatilo geriet immer mehr ins Fadenkreuz der Ermittler Danach wurde er rund um die Uhr von Fahndern des KGB auf seinem Weg zur Arbeit observiert auch sein Verhalten im Zug sowie sein Privatleben wurden beobachtet Am 20 November 1990 griff die Polizei zu und drei Beamte in Zivil nahmen Tschikatilo fest Weder wehrte er sich noch fragte er nach dem Grund fur die Verhaftung Die Ermittler hatten Bedenken Tschikatilo konnte einen Nervenzusammenbruch oder einen Herzinfarkt bei der Festnahme erleiden da er bereits 50 Jahre uberschritten hatte Verhore BearbeitenTschikatilo wurde in das Miliz Hauptquartier nach Rostow gebracht und mit seinem Mantel seiner Ledermutze und seiner grossen Aktentasche fotografiert Ordnungsgemass wurden eine Haar und eine Blutprobe genommen Die Durchsuchung der von ihm mitgefuhrten Aktentasche bestatigte die Ermittler in ihrem Verdacht denn es befanden sich keine Akten oder Dokumente darin sondern zwei Stricke ein Taschenspiegel und ein Kuchenmesser mit einer fast 30 cm langen Klinge Wahrend der Verhore sass Tschikatilo den Beamten immer schweigend gegenuber und behauptete dass er nur von den Behorden festgehalten und drangsaliert werde weil er oft Beschwerden uber korrupte Beamte verschickt habe 23 November Bearbeiten An diesem Tag wurde Tschikatilos Haltung zu Prostituierten und Landstreichern durch folgende Aussage deutlich Ich habe oft meine Zeit auf Bahnhofen verbracht in Fern und Nahverkehrszugen und in Bussen Es halten sich dort immer eine Menge unterschiedlicher Landstreicher auf sowohl junge als auch alte Sie betteln fordern und stehlen Ich habe in Bahnhofen Szenen aus dem Sexualleben dieser Landstreicher beobachtet Und dabei wurde mir klar wie demutigend es ist dass ich nie fahig war mich als richtigen Mann zu empfinden Er stelle sich die Frage ob diese degenerierten Elemente uberhaupt das Recht besitzen zu existieren Auszug aus dem Verhorprotokoll der Miliz Rostow Spater sagte er er sei dankbar dass man ihn gefasst habe Er beteuerte zwar nicht mehr seine Unschuld sprach jedoch nicht uber die Morde Sein ubersteigertes Schamgefuhl machte es ihm kaum moglich mit einem anderen Mann uber die Morde und seine sexuellen Handlungen zu sprechen 29 November Bearbeiten Die Zeit fur die Beamten wurde knapp zehn Tage durfte man einen Verdachtigen nach sowjetischem Recht festhalten langer nur wenn eine Anklage gegen ihn erhoben wurde Am 30 hatte man Tschikatilo wieder entlassen mussen Die Ermittler unternahmen deshalb einen Strategiewechsel Kein Milizbeamter sollte Tschikatilo zum Reden bringen sondern Alexander Buchanowski ein ortsansassiger Psychiater welcher gemeinsam mit Tschikatilo eine detaillierte Liste der Morde erstellen sollte Buchanowski willigte nur unter drei Bedingungen ein Buchanowski wurde Tschikatilo als Arzt und nicht als Ermittler gegenubertreten Buchanowski wurde seine eigenen Aufzeichnungen machen anstatt eine Aussage aufzunehmen Sollte Tschikatilo tatsachlich seine Taten gestehen sollte nichts was Buchanowski mit ihm besprochen hatte gegen Tschikatilo verwendet werden Die Behorden willigten ein Zwischen Tschikatilo und Buchanowski entstand in der Folge ein vertrauliches Verhaltnis Tschikatilo erzahlte von seiner Kindheit und erzahlte seine Lebensgeschichte Am Abend des 29 November gab Tschikatilo zum ersten Mal zu einen Mord begangen zu haben 30 November Bearbeiten Gegen Tschikatilo wurde formell Anklage erhoben in der er beschuldigt wurde in der Zeit von 1982 bis 1990 36 Morde verubt zu haben Die folgenden Wochen Bearbeiten Tschikatilo erzahlte was die Behorden horen wollten 34 Morde gestand er jedoch bestritt er zwei aus dem Jahre 1986 und leugnete mit den Opfern sexuellen Verkehr gehabt zu haben dies sei aufgrund seiner Impotenz nicht moglich gewesen Er sprach bei Vernehmungen selten lauter als im Flusterton und gestand im Nachhinein sogar den Mord an der neunjahrigen Elena im Jahr 1978 Seine Aussagen waren vage wobei bedacht werden musste dass sein erster Mord schon mehr als zwolf Jahre zurucklag und er sich an Einzelheiten nicht mehr erinnern konnte Letztlich gestand er auch Morde ausserhalb der Stadt Rostow und ihrer unmittelbaren Umgebung wie diejenigen im Jahr 1987 in Moskau welche nicht mit ihm in Verbindung gebracht worden waren Er berichtete auch von Morden welche der Miliz noch gar nicht bekannt waren Erst als man mit Tschikatilo die von ihm beschriebenen Orte aufsuchte fand man die Leichen Bei zwei seiner Gestandnisse konnte die Polizei trotz Beschreibung von Tschikatilo die Leichen nicht finden und so auch nicht deren Identitat feststellen Diese zwei Gestandnisse wurden deshalb fur nichtig erklart Schliesslich wurden 53 Morde aufgeklart bei drei weiteren Opfern ist die Beteiligung von Tschikatilo nicht eindeutig nachweisbar Er wurde fur den Tod von 21 Frauen und 32 Kindern 21 Jungen und 10 Madchen verurteilt 11 Verurteilung BearbeitenDer Gutachter Andrei Tkatschenko stellte fest dass Tschikatilo ein sexuell sadistischer Psychopath war befand ihn jedoch nicht fur geisteskrank Somit lag keine Schuldunfahigkeit vor was die Todesstrafe auch aufgrund der detaillierten Gestandnisse sehr wahrscheinlich werden liess 5 Im April 1992 begann der Gerichtsprozess gegen Tschikatilo vor dem Bezirksgericht Rostow Man hatte zu seinem eigenen Schutz vor den Gerichtszuschauern einen Kafig fur ihn aufgestellt Bisher kannte die Bevolkerung auch die Angehorigen der Opfer Tschikatilo weder namentlich noch gab es Fotos von ihm Es wurde lediglich ein Phantombild veroffentlicht wobei Tschikatilo nur mit dem Pseudonym Burger T bezeichnet wurde Die Jury und zahlreiche Schaulustige hegten einen starken Hass auf Tschikatilo sodass der Richter Leonid Akubschanow alle Muhe hatte die Ruhe im Gerichtssaal zu wahren Schliesslich wurde am 14 Oktober 1992 Andrei Romanowitsch Tschikatilo nach dem geltenden Recht in drei Schritten verurteilt Todesstrafe und 56 Jahre Haft fur die Morde in Russland Todesstrafe und 5 Jahre Haft fur die Morde in der Ukraine Todesstrafe und 25 Jahre Haft fur die Morde in Usbekistan Insgesamt Dreifache Todesstrafe und 86 Jahre Haft Nach dem russischen Gesetz hatte er sieben Tage Zeit vor dem Obersten Gericht in Revision zu gehen ein Antrag auf Berufung hatte jedoch kaum Erfolgsaussichten gehabt Nach dem Urteil wurde er in den Todestrakt des Gefangnisses von Nowotscherkassk gebracht und dort am 14 Februar 1994 durch Genickschuss hingerichtet Adaptionen BearbeitenBucher Bearbeiten True Crime Mikhail Krivitch Olgert Olgin Der Mann aus der Holle Heyne Munchen 1995 ISBN 3 453 06367 8 Richard Lourie Tschikatilo Die Jagd nach dem Teufel von Rostow Goldmann Munchen 1997 ISBN 3 442 42201 9 Peter Conradi Der Todesengel von Rostow Bastei Lubbe Koln 1997 ISBN 3 404 13456 7 Robert Cullen The Killer Department Pantheon Books New York 1993 ISBN 0 679 42276 5 Fiktion Tom Rob Smith Kind 44 Dumont Buchverlag Koln 2008 ISBN 978 3 8321 8056 0 Der Fall ist ausser in den hier genannten Buchern Teil zahlreicher Enzyklopadien die sich mit Serienmordern befassen Verfilmungen Bearbeiten Andrei Tschikatilos Lebensgeschichte bildet die Basis fur den 1995 erschienenen Film Citizen X In dem Film werden die Morde und die Suche nach dem Serienmorder aus der Sicht der Ermittler beschrieben Im Drehbuch wird jedoch eine andere These fur die jahrelang dauernde Suche nach dem Tater aufgegriffen So wurde angeblich aus politischen Grunden lange Zeit ein aufwendiger und imageschadigender Grosseinsatz verhindert Nachdem die Blutuntersuchung bei der ersten Verhaftung Tschikatilos eine andere als die gesuchte Blutgruppe ergeben hatte wurde er auf politischen Druck wieder freigelassen Dies wird mit der Mitgliedschaft des Morders in der KPdSU begrundet In dem Film scheint eine kritische Stellung zur Moglichkeit der unterschiedlichen Blutgruppen eingenommen zu werden Es wird im Abspann darauf hingewiesen dass diese These von Wissenschaftlern in aller Welt belachelt wird Es wird jedoch nicht explizit Stellung zu dieser Kontroverse bezogen Ein weiterer Film Evilenko 2004 basiert ebenfalls auf diesem Fall jedoch wurden einige Fakten geandert Die Figur von Tschikatilo wurde Andrei Evilenko genannt Malcolm McDowell spielt die Rolle des psychopathischen Killers 2015 wurde der Film Kind 44 veroffentlicht in dem nach der gleichnamigen Romanvorlage die Ermittlungen im Fall Tschikatilo beschrieben werden der zeitlich jedoch in der Zeit des Stalinismus spielt Musik Bearbeiten 2002 veroffentlichte die deutsche Deathgrind Band Kadath das zweite Album Chasing the Devil ein Konzeptalbum in dem das Leben und Handeln von Andrei Romanowitsch Tschikatilo thematisiert wird 2004 veroffentlichte die deutsche Metal Band Eisregen auf ihrem Album Wundwasser das Lied Ripper von Rostow in welchem der Mord Tschikatilos an Sweta Tschana 1984 sowie seine Festnahme behandelt werden wobei sich die Gruppe jedoch nicht exakt an die tatsachlichen Ablaufe hielt 2009 veroffentlichte die US amerikanische Thrash Metal Band Slayer auf ihrem zehnten Album World Painted Blood das Lied Psychopathy Red welches von den Taten Tschikatilos handelt Literatur BearbeitenHans Pfeiffer Der Zwang zur Serie Serienmorder ohne Maske Militzke Verlag OA 1996 ISBN 3 86189 729 6 S 54 ff Fallanalyse und Taterprofile Geschichte Methoden und Erkenntnisse einer jungen Disziplin Hrsg vom Bundeskriminalamt 1 Aufl 2000 Mikhail Volokhov Tchikatilo s Calvary englisch franzosisch russisch Christina Molinari Necrophilic and Necrophagic Serial Killers Understanding Their Motivations through Case Study Analysis Florida Gulf Coast University S 53 ff engl Einzelnachweise Bearbeiten The Killer Department Detective Viktor Burakov s Eight Year Hunt for the Most Savage Serial Killer in Russian History by Robert Cullen engl Good Reads abgerufen am 3 Juli Citizen X amerikanisches Drama aus dem Jahr 1995 Filme wahre Begebenheiten abgerufen am 3 Juli Archivierte Kopie Memento des Originals vom 7 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tv com Dokumentationsfilm The Beast of Ukraine Andrei Chikatilo Gesendet auf A amp E 3 November 2004 Laut tv com abgerufen am 7 Februar 2016 Cullen Robert 1993 The Killer Department Detective Viktor Burakov s Eight Year Hunt for the Most Savage Serial Killer of Our Times Orion Media ISBN 1 85797 210 4 S 213 a b c d e f Necrophilic and Necrophagic Serial Killers Understanding Their Motivations through Case Study Analysis engl Christina Molinari Florida Gulf Coast University abgerufen am 3 Juli Archivlink Memento vom 21 Februar 2009 im Internet Archive Cullen Robert 1993 The Killer Department Detective Viktor Burakov s Eight Year Hunt for the Most Savage Serial Killer of Our Times Orion Media ISBN 1 85797 210 4 S 219 Krivich M Olgin O Tovarish ubijca Rostovskoe delo Andrej Chikatilo i ego zhertvy M Tekst 1992 352 s ISBN 5 87106 071 4 Andrei Romanovich CHIKATILO Murderpedia abgerufen am 3 Juli Fallanalyse und Taterprofil Bundeskriminalamt abgerufen am 3 Juli a b c d e Wie ein gehetzter Wolf Der Spiegel abgerufen am 3 Juli a b Serienmorder Vor 25 Jahren Die Bestie von Rostow wird hingerichtet Stuttgarter Nachrichten abgerufen am 3 Juli Sekretor und Non Secretor 4 Blutgruppen abgerufen am 3 Juli Normdaten Person GND 119136031 lobid OGND AKS LCCN n92111543 VIAF 15573186 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tschikatilo Andrei RomanowitschALTERNATIVNAMEN Chikatilo Andrej Romanovich russisch Ripper von RostowKURZBESCHREIBUNG sowjetischer SerienmorderGEBURTSDATUM 16 Oktober 1936GEBURTSORT Jablotschnoje Oblast Sumy SowjetunionSTERBEDATUM 14 Februar 1994STERBEORT Nowotscherkassk Russland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andrei Romanowitsch Tschikatilo amp oldid 238873460