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Andrei Iwanowitsch Wostrikow russisch Andrej Ivanovich Vostrikov wiss Transliteration Andrej Ivanovic Vostrikov 10 Oktoberjul 23 Oktober 1902greg in Ogarewka Atkarsker Ujesd Gouvernement Saratow 26 September 1937 in Leningrad war ein russisch sowjetischer Ostasienwissenschaftler Er war Doktor der Philosophie was dem deutschen akademischen Titel Dr phil habil entspricht sowie Doktor der Literaturwissenschaften Andrei Iwanowitsch Wostrikow Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Publikationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise 6 AnmerkungenBiografie BearbeitenIm Jahr 1924 schloss Wostrikow sein Studium an der sozio padagogischen Abteilung der Fakultat fur Sozialwissenschaften der Universitat Petrograd ab Seit Juni 1925 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter 2 Grades an der Universitat Leningrad Er war Sprachlehrer am Leningrader Institut fur lebende orientalische Sprachen und seit 1929 an der staatlichen Universitat Leningrad Daruber hinaus war er Mitarbeiter des Leningrader Asiatischen Museums ab 1926 und am Institut fur buddhistische Kultur 1928 bis 1929 Im Jahr 1930 wurde er zu einem leitenden Forscher der orientalischen Wissenschaften der UdSSR ernannt Er gehorte zu den Schulern Fjodor Schtscherbatskois Sanskrit Tibetisch und Boris Wladimirzows Mongolisch Von 1928 bis 1932 begab sich Wostrikow funfmal auf Forschungsreisen in die Burjatisch Mongolische ASSR um dort an den buddhistischen Dazan die Lebensweise der Monche den Buddhismus als Religion und als eine philosophische Lehre zu studieren Von diesen Reisen brachte er eine grosse Anzahl tibetischer Handschriften und Druckblocke nach Leningrad von denen die meisten im Institut Fernostlicher Handschriften in Sankt Petersburg aufbewahrt werden Die Materialien wurden von Wostrikow sehr sorgfaltig gesammelt und katalogisiert Seine personliche Bibliothek ist aus diesem Grund besonders wertvoll Am 15 Januar 1935 erhielt er den Titel Doktor der Literaturwissenschaften In den 1930er Jahren ubersetzte er grundlegende Texte uber das indische philosophische System Nyaya und Schriften uber buddhistische Logik ins Russische Zeitgleich studierte er das Yoga System Kalachakra Rad der Zeit Er hatte 1935 die Moglichkeit den Aufsatz The Nyayavartika of Udyotakara and the Vadanyaya of Dharmakirti in der Zeitschrift Indian Historical Quarterly zu veroffentlichen 1 Im Fruhjahr 1937 wurde er zum Vorsitzenden der tibetischen Gruppe des Instituts Fernostlicher Handschriften der UdSSR ernannt In der Nacht vom 8 auf den 9 April 1937 wurde er vermutlich wegen einer Denunziation von der sowjetischen Staatssicherheit NKWD verhaftet Am 26 September 1937 wurde er in Leningrad hingerichtet Er gehort damit zu der grossen Gruppe begabter sowjetischer Wissenschaftler die dem Grossen Terror zum Opfer fielen 1956 wurden die Anschuldigungen gegen Wostrikow fur nichtig erklart und der Wissenschaftler im Zuge des Entstalinisierungsprozesses postum juristisch rehabilitiert Wegen der umfangreichen Zensur in der Sowjetunion konnte Wostrikow nur eine kleine Anzahl von Studien zu Lebzeiten veroffentlichen Ein Teil seiner Arbeiten wurde durch das NKWD unwiederbringlich vernichtet andere Teile konnten dank der Bemuhungen von Wostrikows Ehefrau N P Wostrikowa und Juri Nikolajewitsch Roerich die Zeit bis zur postumen Rehabilitation Wostrikows uberdauern Nach der Rehabilitation gab Wostrikows Ehefrau seine erhalten gebliebenen Arbeiten heraus die bald zu Klassikern der Tibetologie wurden 2 30 Jahre nach Wostrikows Verhaftung gab der KGB schliesslich wertvolle tibetische Handschriften zuruck die die Grundlage fur Wostrikows Arbeit gebildet hatten 3 Publikationen BearbeitenTibetskaya istoricheskaya literatura Tibetische historische Literatur Moskau 1962 PDF abgerufen am 6 Februar 2021 A I Vostrikov S F Oldenburg i izuchenie A I Wostrikow S F Oldenburg et al Tibeta Tibet in Zapiski Instituta Vostokovedeniya Akademii Nauk Schriften des Instituts fur Ostasienwissenschaften des Akademie der Wissenschaften Band 4 Moskau Leningrad 1935 S 59 81 S F Oldenburg F I Sherbatski E E Obermiller A I Vostrikov B V Semichov S F Oldenburg F I Schtscherbatski E E Obermiller A I Wostrikow B W Semitschow Arthashastra ili Nauka politiki Perevod s sanskrita Arthashastra oder Politikwissenschaft Ubersetzung aus dem Sanskrit Verlag der Akademie der Wissenschaften Moskau Leningrad 1959 Artikel Tibetische Literatur und Tibetische Sprache in Literaturnoj enciklopedii Literaturenzyklopadie Band 9 Moskau 1939 ohne Nennung des Autors Kalachakra Kalatschakra 1936 in Druck gegeben verschollen 1 A 1 A I Vostrikov N N Poppe A I Wostrikow N N Poppe Letopis barguzinskih buryat Teksty i issledovaniya Die Annalen der Bargusiner Burjaten Texte und Studien Moskau Leningrad 1935 PDF abgerufen am 6 Februar 2021 Some Corrections and Critical Remarks on Dr Johan van Manen s Contribution to the Bibliography of Tibet Bulletin of the School of Oriental and African Studies Februar 1935 S 51 76 The Nyayavartika of Udyotakara and the Vadanyaya of Dharmakirti Indian Historical Quarterly Vol XI Nr 1 Marz 1935 1 online abgerufen am 5 Februar 2021 Logic of Vasubandhu 1935 nach Indien verschickt verschollen 1 A 1 4 Logical works of Vasubandhu 1934 verschollen 1 5 A 1 O filosofii Dharmakirti Uber die Philosophie Dharmakirtis 1931 verlesen wahrend einer Versammlung des Institutes fur Buddhismusforschung Leningrad in Druck gegeben verschollen 1 A 1 F I Schtscherbatskoi zitierte diese Schrift in seinem Werk Buddist Logic 6 Liste samtlicher erhaltener Publikationen russisch PDF 69 kB Literatur BearbeitenAlexander Solschenizyn Der Archipel GULag Band 1 Rowohlt 1993 ISBN 3 499 14196 5Weblinks BearbeitenBiografie des Sankt Petersburger Instituts fur ostasiatische Handschriften russisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Tibetskaya istoricheskaya literatura S 6 7 Martin Tibetan Histories a Bibliography of Tibetan Language Historical Works Vorwort Solschenizyn Der Archipel GULag S 17 Andrew Ivanovich Vostrikov Institute of Oriental Manuscripts St Petersburg abgerufen am 23 Januar 2021 Boris Vassiliev Ju shih Lun a logical treatise ascribed to Vasubandhu Bulletin of the School of Oriental Studies University of London 1937 online F I Schtscherbatskoi Buddist Logic Munshiram Manoharial Pvt Ltd 1996 ISBN 81 215 0724 3 Bd 1 S 39Anmerkungen Bearbeiten a b c d Alle in Druck gegebenen Werke mussten in der Sowjetunion erst von der Vorzensur uberpruft werden bevor sie verlegt werden konnten War ein Autor in der zweiten Halfte der 1930er Jahre verhaftet worden wurden seine Bucher unabhangig von ihrem Inhalt unverzuglich aus den sowjetischen Bibliotheken entfernt und vernichtet oder in Spezchran geheime Bibliotheksabteilungen gebracht Zensur in der Sowjetunion Normdaten Person GND 107784300 lobid OGND AKS LCCN n92001775 VIAF 237508399 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wostrikow Andrei IwanowitschALTERNATIVNAMEN Vostrikov Andrej Ivanovich russisch KURZBESCHREIBUNG russisch sowjetischer OstasienwissenschaftlerGEBURTSDATUM 23 Oktober 1902GEBURTSORT Ogarewka Gouvernement SaratowSTERBEDATUM 26 September 1937STERBEORT Leningrad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andrei Iwanowitsch Wostrikow amp oldid 229723006