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Die Andreaskirche war eine evangelisch lutherische Kirche in Dresden in der Johannstadt am Stephanienplatz zwischen Canalettostrasse und Dinglingerstrasse 1 Sie war eigentlich nur als Interimslosung bis zu einem grosseren Neubau gedacht wurde im neobarocken Stil erbaut und wurde 1945 beim Luftangriff auf Dresden am 13 Februar zerstort Andreaskirche in Dresden um 1915 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Andreaskirche 3 Zeit bis 1945 4 Nach 1945 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp AndreaskircheNachdem das Bauverbot fur das Gebiet im Jahr 1874 aufgehoben wurde entstand in sehr kurzer Zeit der Stadtteil Johannstadt Dieser wurde in Nord und Sud gegliedert Wahrend in Johannstadt Nord die von 1891 bis 1893 erbaute Trinitatiskirche die Seelsorge ubernahm wurde fur den sudlichen Teil eine neue Kirche benotigt Auf den starken Einwohnerzuwachs reagierte man von Juli 1901 bis 8 Juni 1902 mit dem Bau der Interimskirche fur die Andreasgemeinde mit 850 Sitzplatzen 2 Andreaskirche BearbeitenDer Dresdner Baumeister Oskar Kaiser wurde mit dem Bau beauftragt 3 Es entstand ein turmloser Zentralbau mit Kuppel im neobarocken Stil in der Grundrissform eines griechischen Kreuzes Das hervorgehobene Eingangsportal beidseitig von kleinen Glockenturmen flankiert besass uber der Eingangspforte ein Sandsteinrelief und daruber ein ovales bleiverglastes Fenster Der in Kombination von Ziegelmauerwerk mit Standerfachwerk errichtete Bau mit einfacher verputzter Fassade fugte sich in die Bebauung des Stephanienplatzes ein Die Kirche besass eine optisch wirkungsvolle Ausstattung mit reichen plastischen Stuckelementen ein geraumiges Inneres mit Altarplatz Mittelschiff und Seitenschiffen sowie beidseitigen Emporen Den oberen Abschluss des Innenraums bildete eine dekorativ verzierte gewolbte Stuckdecke Auf eine weitere kunstlerische Ausstattung wurde zugunsten des geplanten Neubaus verzichtet Das aus drei Bronze Glocken bestehende Gelaut war auf die beiden Glockenturme neben dem Eingangsportal und dem als Glockenturm ausgebildeten mittig aufgesetzten Dachreiter aufgeteilt Das Altargemalde war aus Sparsamkeitsgrunden eine Kopie Das Gestuhl bestand aus einfachem Holz war zweckmassig und schlicht gestaltet und wurde durch Stuhlreihen erganzt Am 8 Juni 1902 wurde die Kirche durch Oberhofprediger Franz Dibelius mit einem Festgottesdienst geweiht Vor der Kirche befand sich eine parkahnliche Anlage mit sternformig angeordneten Wegen Die dreimanualige Orgel wurde von der Dresdner Orgelbauwerkstatt Jehmlich im Jahr 1935 installiert Zeit bis 1945 Bearbeiten nbsp Gemeindehaus Haydnstrasse 23Um 1906 mietete man das Gebaude Haydnstrasse 23 und nutzte es fur Pfarramt und Verwaltung Entsprechend den Planungen sollte die Kirche nach zehn Jahren durch einen reprasentativen Sakralbau ersetzt werden Im Jahr 1912 fuhrte der Kirchenvorstand dafur einen Architekturwettbewerb durch Es wurden 178 Entwurfe eingereicht und vier vom prominent besetzten Preisgericht mit Preisen ausgezeichnet Der mit dem 2 Preis bedachte Entwurf des Dresdner Architekten Paul Bender wurde schliesslich zur Ausfuhrung bestimmt 4 5 Der Erste Weltkrieg und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der anschliessenden Inflationszeit verhinderte dieses Bauvorhaben Die Kirchgemeinde entschloss sich stattdessen zum Bau eines Gemeindehauses Dazu erwarb man das Grundstuck Canalettostrasse 15 und beauftragte den Architekten und stadtischen Baudirektor Ludwig Wirth Ende 1929 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung und im Jahr 1932 wurde das neue Gemeindehaus eingeweiht 6 Spater kam fur die Gemeindepflege ein weiteres Gebaude auf dem Grundstuck Schumannstrasse 14 hinzu Um 1934 wurden Baumassnahmen an der Kirche erforderlich so verstarkte man die mittleren Pfeiler und sorgte damit fur eine bessere Standsicherheit Weitere geplante Baumassnahmen verhinderte der Zweite Weltkrieg Nach 1945 Bearbeiten nbsp Erhaltene GlockeDie verheerenden Bombenangriffe 1945 zerstorten das Kirchengebaude Bereits beim ersten Angriff am 13 Februar von Spreng und Brandbomben mehrfach getroffen brannte es bis auf die Umfassungsmauern aus Aus den Trummern konnten eine Glocke und die silberne Taufschale gerettet werden Auch die Gebaude der Gemeindepflege Pfarramt und Gemeindehaus wurden vollig zerstort Um 1954 wurden die letzten Uberreste gesprengt und enttrummert 7 Das Pfarrhaus mit dem Gemeindesaal wurde wiederaufgebaut und am 22 September 1957 geweiht Die erhaltene Glocke ist vor dem Pfarrhaus an der Haydnstrasse angebracht Literatur BearbeitenF Th Blanckmeister Andreaskirche In Paul Flade Hrsg Neue Sachsische Kirchengalerie Ephorie Dresden I Strauch Leipzig 1906 XXI Sp 783 787 Digitalisat abgerufen am 29 Januar 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andreaskirche Dresden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Andreaskirche auf altesdresden deEinzelnachweise Bearbeiten Die Andreaskirche in Johannstadtarchiv Lars Herrmann Andreaskirche In dresdner stadtteile de Archiviert vom Original am 25 Mai 2022 abgerufen am 29 Januar 2016 Hansjorg Dehnert Verlorene Kirchen Dresdens zerstorte Gotteshauser Eine Dokumentation seit 1938 3 veranderte Auflage Landeshauptstadt Dresden Amt fur Kultur und Denkmalschutz Dresden 2018 S 64 66 Download als PDF mit 6 3 MB Deutsche Konkurrenzen vereinigt mit Architektur Konkurrenzen Band 29 1913 Heft 1 Nr 337 II Sammelheft S 2 S 16 ff Bericht uber den Wettbewerb mit kurzer Vorstellung der pramierten Entwurfe Paul Schumann Wettbewerb fur die Andreaskirche In Dresdner Anzeiger 183 Jahrgang 1912 S 5 6 Ludwig Wirth Gemeindehaus Andreaskirche In Deutsche Bauhutte Jahrgang 1933 S 62 63 Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Verluste historischer Bausubstanz nach 1945 Hinstorff Rostock 2000 ISBN 3 356 00876 5 S 223 S 275 51 047337 13 764611 Koordinaten 51 2 50 4 N 13 45 52 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreaskirche Dresden amp oldid 233948751