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Andreas Hannewaldt von Eckersdorf auch Hanniwald Hannewald tschechisch Ondrej Hannewald z Eckersdorfu um 1560 nach 1622 war ein politisch einflussreicher Reichshofrat am Hof Rudolf II in Prag Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksFamilie BearbeitenEr entstammte einer schlesischen Familie aus Bunzlau Sein Vater Simon Hannewaldt war Rat der schlesischen Stande in Breslau und wurde 1569 in den Reichsadelsstand aufgenommen Die Mutter Eva war eine geborene Wolf Sein Bruder Adam 1567 1621 war schlesischer Kammerrat Hannewaldt heiratete in erster Ehe eine Tochter des Reichshofrates Andreas von Erstensberger Nach deren Tod vermahlte er sich am 4 Mai 1609 in Prag mit Magdalena Helena verwitwete Michalowitsch geborene Freiin von Waldstein Leben BearbeitenAndreas Hannewaldt studierte an den Universitaten Padua und Bologna 1 Wahrscheinlich schon vorher war er vom evangelischen zum katholischen Glauben konvertiert Hannewaldt war zunachst in der Kanzlei von Erzherzog Maximilian und des Breslauer Bischofs Andreas von Jerin tatig Als Gesandter des Erzherzogs kam er 1588 an den Hof des Kaisers Rudolf II in Prag Er wechselte in kaiserliche Dienste und war 1590 Hofsekretar Spatestens seit 1593 war er Sekretar des Geheimen Rates Im kaiserlichen Auftrag war er 1594 erfolgreich auf dem Reichstags in Regensburg tatig Daraufhin erfolgte seine Ernennung zum kaiserlichen Rat und Reichshofsekretar 1594 wurde Hannewaldt Mitglied des Reichshofrates in dem er einen betrachtlichen politischen Einfluss ausubte Auch an der Vorbereitung des Regensburger Reichstags von 1597 war er wesentlich beteiligt und dort auch selbst tatig Seit 1601 vertraute ihm der Kaiser auch Gesandtschaften zu verschiedenen Reichsstanden an So war er in diesem Jahr in Ostfriesland um dort von den Standen eine finanzielle Unterstutzung fur den Turkenkrieg zu erbitten Dies war einer der Ausloser fur Unruhen die sich gegen die Steuerpolitik des Grafen Enno richteten 2 Fur den Reichstag von 1603 der ebenfalls in Regensburg stattfand entwarf er die kaiserlichen Schriftstucke im Auftrag des Erzherzogs Matthias als kaiserlichem Stellvertreter Auf Betreiben des Reichsvizekanzlers Leopold von Stralendorf wurde Hannewaldt 1606 zum Geheimen Rat ernannt Zusammen bestimmten sie die kaiserliche Reichspolitik entscheidend mit Wegen seines unbegrenzten Zugangs zum Kaiser und seinem Einfluss auf die Reichspolitik wird er teilweise als Graue Eminenz Rudolfs II bezeichnet Sein stark betonter Katholizismus und sein im kaiserlichen Dienst erworbener Reichtum hatten ihm Gegner geschaffen Sie unterstellten ihm exzessiven Alkoholgenuss sowie Verrat von Staatsgeheimnissen an seine protestantischen Verwandten Seine burgerliche Herkunft wurde stark uberzeichnet und das Gerucht verbreitet der Vater sei von einer gemeinen offentlichen Hure geboren worden Zusammen mit seinem Bruder Adam setzte er sich am Hof auch fur schlesische Interessen ein So befurwortete er 1608 die Erhebung von Karl von Osterreich zum Bischof von Breslau 3 Auf dem Reichstag von 1608 stand er klar gegen die protestantischen Stande Er setzte sich fur die Rekatholisierung von Donauworth ein Auch mit seiner Haltung im Julich Klevischen Erbfolgestreit machte er sich die protestantischen Stande zu Gegnern Allerdings war er trotz seiner gegenreformatorischen Haltung auch politischer Realist Er riet dem Kaiser zur Kompromissbereitschaft gegenuber den bohmischen Standen und befurwortete auch den kaiserlichen Majestatsbrief wodurch er sich Kritik des bayerischen Herzogs Maximilian I zuzog Er stand auch auf der Seite des Markgrafen Ernst Friedrich von Baden und dessen Bruder Georg Friedrich von Baden obwohl beide Protestanten waren Seine Haltung im Streit im Haus Habsburg ist nicht ganz deutlich Die Schuld am Konflikt der um 1606 an Scharfe gewann wurde von kaiserlicher Seite dem Bischof Melchior Khlesl zugeschrieben Dieser wiederum machte die Ratschlage Hannewaldts als Ursache aus Nach dem Marsch des Erzherzogs Matthias auf Prag 1611 wurde Hannewaldt festgenommen jedoch einige Monate spater wieder frei gelassen Wenig spater wurde er zum kaiserlichen Gesandten fur den Kurfurstentag von Nurnberg ernannt Nach dem Tod Rudolfs II ubernahm ihn 1612 dessen Nachfolger Kaiser Matthias In dessen Namen bereitete er den bevorstehenden Reichstag vor Nach 1613 spielte er kaum noch eine politische Rolle 1616 erwarb er das westlich von Prag gelegene Schloss Pruhonice Einzelnachweise Bearbeiten Claudia Zonta Schlesische Studenten an italienischen Universitaten PDF Eine prosopographische Studie zur fruhneuzeitlichen Bildungsgeschichte Archiviert vom Original am 27 Dezember 2008 abgerufen am 23 August 2019 Thomas Winkelbauer Furst und Furstendiener Gundaker von Liechtenstein 1580 1658 ein osterreichischer Aristokrat im konfessionellen Zeitalter Munchen 1999 S 512f Piotr Oszczanowski Silesians at the Court of the Emperor Rudolf II In Studia Rudolphina 4 2004 5f Literatur BearbeitenLandfried Franziska Hannewaldt Andreas In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 621 f Digitalisat Moriz Ritter Hannewaldt von Eckersdorf Andreas In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 522 f Weblinks BearbeitenEintrag auf documenta rudolphina orgNormdaten Person GND 136952542 lobid OGND AKS VIAF 81211466 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hannewaldt AndreasALTERNATIVNAMEN Hannewaldt Andreas von Hannewaldt von Eckersdorf Andreas Hanniwald Andreas Hannewald Andreas Hannewald z Eckersdorfu Ondrej tschechisch KURZBESCHREIBUNG schlesischer ReichshofratGEBURTSDATUM um 1560STERBEDATUM nach 1622 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreas Hannewaldt amp oldid 191603612