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Die Anatolische Gamse Rupicapra asiatica deutsch auch Kleinasien Gamse oder Turkische Gamse ist eine in Kleinasien beheimatete Art der Ziegenartigen Zusammen mit der Pyrenaen Gamse und weiteren Arten gehort sie zur Gattung der Gamsen Rupicapra Sie wurde lange als Unterart der Alpen Gamse aufgefasst doch erkannte eine Revision der Horntrager durch Colin Peter Groves und Peter Grubb im Jahr 2011 diese als eigenstandige Art an Die Kaukasusgamse R a caucasica einst ebenfalls Unterart der Gamse wird nun zur Anatolischen Gamse gezahlt 1 2 3 Anatolische GamseSystematikohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Horntrager Bovidae Unterfamilie AntilopinaeTribus Ziegenartige Caprini Gattung Gamsen Rupicapra Art Anatolische GamseWissenschaftlicher NameRupicapra asiaticaLydekker 1908 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Literatur 5 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Anatolische Gamse ist ein sehr selten diskutiertes und dokumentiertes Taxon Die Beschreibung basiert daher im Wesentlichen auf der der Alpen Gamse als deren Unterart die Anatolische Gamse lange aufgefasst wurde Ausgewachsene Anatolische Gamsen haben eine Kopf Rumpf Lange von 125 bis 135 Zentimetern ca 96 bei Weibchen einen bis zu acht Zentimeter langen Schwanz eine Widerristhohe von 70 bis 85 Zentimetern und ein Gewicht von 25 bis 42 Kilogramm Weibchen bzw 30 bis 50 Kilogramm Mannchen 4 Anatolische Gamsen verfugen uber einen kraftigen jedoch gedrungenen Korperbau Der schlanke Hals tragt einen zur Schnauze hin stark verschmalerten kurzen Kopf Beide Geschlechter tragen Horner auch Krucken oder Krickel genannt Diese werden bis zu 25 Zentimeter lang und sind drehrund Sie sind an der Wurzel kreisformig eingekerbt gerade aufsteigend und an der Spitze ruckwarts gebogen Die Horner werden im Gegensatz zu dem Geweih der Hirsche und des Rehwilds im Winter nicht abgeworfen Die spitzen Ohren der Gamsen besitzen eine Lange von ca einer halben Kopflange Die Anatolische Gamse hat verhaltnismassig lange kraftige Beine mit relativ grossen Hufen Gamsen haben im Unterschied zum Rotwild keine Tranengruben aber eine sogenannte Brunftfeige Dieses Drusenorgan befindet sich in einer Hohlung hinter den Hornern Zur Brunftzeit sondert es ein schmieriges streng riechendes Sekret ab Im Sommer ist die Gamse schmutzig rotbraun auf der Unterseite hell rotgelb auf dem Rucken mit einem schwarzbraunen Aalstrich an der Kehle fahlgelb im Nacken weissgelblich Die Hinterseite der Schenkel ist weiss der Schwanz auf der Unterseite und an der Spitze schwarz Von den Ohren verlauft uber die Augen hin eine schwarze Langsbinde Im Winter ist die Gamse oben dunkelbraun oder braunschwarz am Bauch weiss an den Fussen und am Kopf gelblichweiss auf dem Scheitel und an der Schnauze etwas dunkler Beide Kleider gehen unmerklich ineinander uber Jager unterscheiden das grosse dunkelbraune Waldtier von dem kleineren rotbraunen Grattier Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet der Gamsen Rupicapra im Holozan grau und heute rot Anatolische Gamsen kommen in den Hochgebirgen Vorderasiens bis zum Kaukasus hier kommt die Unterart Kaukasusgamse R a caucasica vor Als Lebensraum ist die Gamse auf steiles moglichst teils felsiges Gelande angewiesen Dort kommen ihre korperlichen Fahigkeiten am besten zum Tragen So ermoglichen ein vergleichsweise grosses Herz ein hoher Anteil sauerstoffbindender roter Blutkorperchen und der spezielle Bau der spreizbaren Hufe den Gamsen Bewegungssicherheit und Leistungsvermogen unter diesen Bedingungen Auch wird das Gefalle der Landschaft genutzt um sich stets in einem geeigneten Mikroklima aufzuhalten zumal bereits Temperaturen ab 12 Grad von den Tieren als eher unangenehm empfunden werden Ob das Gelande bewaldet ist hat im Grunde keine zentrale Bedeutung Lebensweise BearbeitenWeibchen und Jungtiere leben in Herden von 15 bis 30 Tieren Die sozialen Bande andern sich mit den Jahreszeiten Im Sommer sind sie sehr intensiv Zum Winter hin wird der Herdenzusammenhalt lockerer und manche Herden vermischen sich oder losen sich auf Bocke leben einzelgangerisch und suchen erst im Spatsommer eine Herde auf Sie vertreiben die mannlichen Jungtiere wenn sie alt genug sind und behaupten sich in Kampfen gegen Geschlechtsgenossen In der zweiten Novemberhalfte erfolgt dann die Paarung Ende Mai oder Anfang Juni wirft die Gamse ein selten zwei oder drei Junge die bald der Mutter folgen und drei Monate gesaugt werden Die Tragzeit betragt sechs Monate Die Geissen werden nach zwei Jahren geschlechtsreif Im dritten Jahr ist das Junge ausgewachsen Die Gamsbocke erreichen ein Alter von 15 Jahren die Weibchen werden bis zu 20 Jahre alt Ihre Nahrung besteht aus vor allem jungen Trieben von Strauchern und Baumen sowie aus Krautern Blattern und Grasern im Winter auch aus Moos und Flechten Literatur BearbeitenHuseyin Ambarli Status and Management of Anatolian Chamois Rupicapra rupicapra asiatica Implications for Conservation In Antonucci A amp Di Domenico Ed 2015 Chamois international Congress Proceedings 17 19 June 2014 Lama dei Peligni Majella National Park Italien 272 Seiten Anderwald P Ambarli H Avramov S Ciach M Corlatti L Farkas A Jovanovic M Papaioannou H Peters W Sarasa M Sprem N Weinberg P amp Willisch C Rupicapra rupicapra amended version of 2020 assessment The IUCN Red List of Threatened Species 2021 e T39255A195863093 https www iucnredlist org species 39255 195863093Einzelnachweise Bearbeiten Colin P Groves und David M Leslie Jr Family Bovidae Hollow horned Ruminants In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 741 743 Colin Groves und Peter Grubb Ungulate Taxonomy Johns Hopkins University Press 2011 S 1 317 S 108 280 Fernando Rodriguez Trinidad Perez Sabine E Hammer Jesus Albornoz und Ana Dominguez Integrating phylogeographic patterns of microsatellite and mtDNA divergence to infer the evolutionary history of chamois genus Rupicapra BMC Evolutionary Biology 10 2010 S 222 doi 10 1186 1471 2148 10 222 Anatolian Chamois Rupicapra rupicapra asiatica Ralfs Wildlife and Wild Places Abgerufen am 23 April 2022 deutsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anatolische Gamse amp oldid 222316120