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Ananas ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Bromeliengewachse Bromeliaceae Die bekannteste Art die Ananas Ananas comosus ist eine wichtige Obstpflanze Daneben werden andere Arten und Sorten aufgrund ihrer Laubblatter und dekorativen Fruchte als Zierpflanzen kultiviert AnanasAnanas Tricolor SystematikMonokotyledonenCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Bromeliengewachse Bromeliaceae Unterfamilie BromelioideaeGattung AnanasWissenschaftlicher NameAnanasMill Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Etymologie 3 Systematik 3 1 Klassische Einteilung 3 2 Problematik der Kulturpflanze und unterschiedliche Ansatze 4 Verbreitung und Nutzung 4 1 Wildpflanzen 4 2 Kulturpflanzen 5 Belege und weiterfuhrende Informationen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration der AnanasDie Ananas Arten sind bodenbewohnende terrestrische ausdauernde krautige Pflanzen Die Sprossachse ist gestaucht dadurch ist die Pflanze stammlos bis nur einen kurzen Stamm bildend und die Blatter stehen in dichten Rosetten die Durchmesser von bis zu 2 Metern erreichen Die derben zuruckgebogenen Laubblatter sind bis zu 80 Zentimeter lang und haben kaum Saugschuppen vergleiche andere Bromeliengattungen Die Blattscheiden sind kaum vergrossert Die Blattspreite ist am Rand dornig gezahnt Der kurze bis verlangerte meist aufrechte Blutenstandsschaft ist mit stacheligen Hochblattern besetzt Der Blutenstand ist ahrig und kugelig bis zapfenformig An der Spitze des Blutenstandes steht ein Schopf von sterilen laubblattartigen Brakteen Die zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch und dreizahlig mit doppelter Blutenhulle Die drei Kelchblatter sind frei Jedes der drei freien Kronblatter tragt innen zwei trichterformige zarte Schuppen Lupe und ist blau purpurfarben oder weiss Drei Fruchtblatter sind zu einem unterstandigen Fruchtknoten verwachsen Die Beeren die Tragblatter der Bluten und die Blutenstandsachse verwachsen zu einem fleischigen Fruchtstand Die kleinen 2 bis 3 Millimeter dicken eiformigen Samen sind braun bis schwarz und haben keine Anhangsel Kulturananas bilden keine Samen und werden daher als kenokarp leerfruchtig bezeichnet Die Vermehrung erfolgt deshalb vegetativ uber Kindel oder Bewurzelung der Blattschopfe Etymologie BearbeitenDer Name Ananas stammt aus dem Guarani anana nana nanas mit der Bedeutung Ananas Die erste schriftliche Uberlieferung stammt von Andre Thevenet 1555 1 In Osterreich und im suddeutschen Raum werden bzw wurden die besonders grossfruchtigen Zuchtformen der Erdbeere auch als Ananas bezeichnet um sie von der Walderdbeere zu unterscheiden wahrend die richtige Ananas im Zuge dessen als Hawaii Ananas bezeichnet wird Systematik Bearbeiten nbsp Ananas Variegatus mit dekorativen Blattern nbsp Fruchtstand von Ananas ananassoides var nanusDie Gattung Ananas wurde 1754 durch Philip Miller aufgestellt Ein Synonym fur Ananas Mill ist Ananassa Lindl 2 Klassische Einteilung Bearbeiten Wie u a die Bromelienliste des Bromelienspezialisten Harry E Luther The Marie Selby Botanical Gardens Sarasota Florida USA von 2008 zeigt werden die Arten der Gattung Ananas vgl Smith und Downs 1979 klassischerweise aufgrund ihrer Morphologie in bis zu acht Arten und 2 Varietaten aufgeteilt darunter Ananas ananassoides Baker L B Smith Ananas bracteatus Lindley Schultes f mit der Varietat A bracteatus var tricolor Bertoni L B Smith Ananas comosus Linnaeus Merrill mit der Varietat A comosus var variegatus E Lowe Moldenke Ananas fritzmuelleri Camargo Ananas lucidus Miller Ananas nanus L B Smith L B Smith Ananas parguazensis Camargo amp L B Smith 3 4 Die Gattung Ananas bildete seitdem gemass beschriebener systematischen Einteilung dabei eine eigene Gattung ohne die Gattung Pseudananas mit Pseudananas sagenarius als einzige Art Die Art Ananas monstrosus die bei Givnish und Downs 1979 noch vertreten war wurde bereits durch Leal 1990 ausgeschlossen 5 Problematik der Kulturpflanze und unterschiedliche Ansatze Bearbeiten Coppens d Eeckenbrugge und Leal interpretierten bereits 2003 in The pineapple botany production and uses aus ihren Ergebnissen heraus dass die Gattungen Ananas und Pseudananas zu einer einzigen zusammengelegt werden mussten und so ergaben sich erste Ansatze die klassische Einteilung nach Smith und Downs 1979 zu modifizieren 6 Zum Ziel der Anderungen gehorten die Umbenennung von P sagenarius in Ananas macrodontes von A ananassoides und A nanus jeweils in A comosus var ananassoides von A lucidus in A comosus var erectifolius von A parguazensis in A comosus var parguazensis sowie von A comosus in A comosus var comosus Der o g ungultige Status von A monstrosus gemass Leal 1990 wurde akzeptiert sodass die Art als Sorte von A comosus beschrieben wurde 6 Nachdem die Arbeitsgruppe Butcher und Gouda 2014 den damals aktuellen Forschungsstand hinsichtlich der Gattung Ananas betrachtet hatten schlussfolgerten sie dass alle botanischen Beschreibungen der Ananas Arten mithilfe von Exemplaren kultivierter Pflanzen durchgefuhrt worden waren Eine Ausnahme vermuteten sie dabei bei den Arten A ananassoides A parguazensis sowie A macrodontes da diese anders als beispielsweise Ananas comosus nicht auf Grund ihrer essbaren Fruchte kultiviert und so wohl kaum eine Selektion unterlagen die sie von ihren naturlichen Populationen unterscheiden wurde Butcher und Gouda 2014 bezeichneten die Art Ananas comosus L Merr als eine durch Menschen erzeugte Kulturform die deshalb nach der Nomenklatur der ICNCP International Code for Nomenclature of Cultivated plants nicht die Typusart sein konne Deshalb schlug die Forschergruppe vor A ananassoides Baker L B Sm als Typusart festzulegen da sie die erstbeschriebene Art sei Es wurde ein neuer Typus Lectotypus festgelegt Die beiden anderen Arten A sagenaria Schult f und A parguazensis Camargo amp L B Sm wurden spater 1830 bzw 1968 erstbeschrieben 5 Alle anderen fruheren Arten sollen gemass Butcher und Gouda 2014 Kulturformen sein und mussten entsprechend unter Berucksichtigung des ICNCP unter dem neuen Status einer pflanzlichen Sorte neu benannt werden Ananas Bracteatus Ananas Comosus Ananas Erectifolius Ananas Lucidus etc 5 Die interspezifische sowie infraspezifische Verwandtschaft der Ananas innerhalb der Bromeliengewachse ist auch heute noch ein nicht abgeschlossener Gegenstand der aktuellen Forschung bei der nicht nur morphologische sondern auch molekulare Merkmale zu Rate gezogen werden Je nach Autor in der Gattung Ananas werden bis zu acht Arten unterschieden und die nahere Verwandtschaft der Ananas Arten und Pseudananas sagenarius unterstutzt 7 8 gemass Butcher und Gouda 2014 werden neben A comosus L Merr nur drei Ananas Arten wie folgt anerkannt 5 2 A ananassoides Baker L B Sm Syn Acanthostachys ananassoides Baker mit zwei Varietaten 2 A ananassoides Baker L B Sm var ananassoides Syn A microstachys var typicus Camargo A microstachys Lindm A sativus var microstachys Mez A comosus sensu Mez non L Merr A guaraniticus Bertoni A comosus var microstachys Mez L B Sm A ananassoides var typicus L B Sm 2 A ananassoides var nanus L B Sm Syn A nanus L B Sm L B Sm A parguazensis Camargo amp L B Sm Syn A ananassoides sensu L B Sm non Baker L B Sm 2 A sagenaria Arruda Schult amp Schult f Syn Ananas macrodontes E Morren Pseudananas sagenarius Arruda CamargoVerbreitung und Nutzung BearbeitenWildpflanzen Bearbeiten Die Gattung Ananas ist als Wildpflanze in Sudamerika verbreitet Gemass Butcher und Gouda 2014 ist die Art A ananassoides in Hohenlagen von 0 bis 1000 Metern in Paraguay Brasilien und Argentinien verbreitet Sie gedeiht eher an offenen und trockeneren Standorten im Vergleich zu den anderen Arten A ananassoides var nanus syn A nanus gedeiht in mehr oder weniger lichten Waldern in Hohenlagen von bis zu 1000 Metern in Surinam sowie Brasilien 2 Sie ist mit Wuchshohen von maximal 20 Zentimetern eine kleinwuchsige sowie wenigblutige Art und wird als robuste Zierpflanze genutzt 5 A parguazensis wachst an relativ feuchten Standorten in Hohenlagen von 45 bis 1200 Metern in den Landern Kolumbien Venezuela Guyana Surinam sowie Brasilien 2 Kulturpflanzen Bearbeiten In Kultur werden einige Sorten der Art Ananas Ananas Comosus in fast allen tropischen Gebieten der Erde angebaut Sie ist eine wichtige Obstpflanze siehe dort Daneben wird sie sowie andere Arten und deren Sorten aufgrund ihrer Laubblatter und dekorativen Fruchte als Zierpflanzen kultiviert Die Laubblatter der Ananas Lucidus sind am Rand nicht bewehrt und sie werden als Faserpflanze genutzt Belege und weiterfuhrende Informationen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Derek Butcher Eric J Gouda Most Ananas are Cultivars In Bromeliaceae Journal of the Bromeliad Society of Queensland Inc 48 1 2014 S 14 16 Werner Rauh Bromelien Tillandsien und andere kulturwurdige Bromelien Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1990 ISBN 3 8001 6371 3 Wei liang Ma Bruce Bartholomew Die Gattung Ananas Miller S 18 textgleich online wie gedrucktes Werk In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 24 Flagellariaceae through Marantaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 24 2000 S 18 ISBN 0 915279 83 5 Abschnitt Beschreibung Online PDF 30 5 kB Freddy Leal George Coppens d Eeckenbrugge Bruce K Holst Taxonomy of the genera Ananas and Pseudananas a historical review In Selbyana 19 2 1998 S 227 235 JSTOR 41759992 M F Duval G S C Buso F R Ferreira J L Noyer George Coppens d Eeckenbrugge P Hamon M E Ferreira Relationships in Ananas and other related genera using chloroplast DNA restriction site variation In Genome 46 2003 S 990 1004 doi 10 1139 G03 074 George Coppens d Eeckenbrugge Freddy Leal Morphology Anatomy and Taxonomy In Bartholomew et al The Pineapple Botany Production and Uses 2003 S 13 32 Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Birkhauser Basel Boston Berlin 1996 ISBN 3 7643 2390 6 Nachdruck ISBN 3 937872 16 7 a b c d e f g Eric J Gouda D Butcher C S Gouda kontinuierlich aktualisiert Encyclopaedia of Bromeliads Ananas unter Species Index Version 4 Botanischer Garten der Universitat Utrecht Online Memento des Originals vom 14 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot botu07 bio uu nl Aufgerufen am 09 Juni 2018 L B Smith R J Downs Bromelioideae Bromeliaceae In Flora Neotropica Band 14 Nr 3 Hafner Press New York 1979 S 1493 2142 Harry E Luther An Alphabetical List of Bromeliad Binomials 2008 in The Marie Selby Botanical Gardens Sarasota Florida USA Veroffentlicht durch The Bromeliad Society International a b c d e Derek Butcher Eric J Gouda Most Ananas are Cultivars In Bromeliaceae Journal of the Bromeliad Society of Queensland Inc 48 1 2014 S 14 16 a b G Coppens d Eeckenbrugge F Leal Morphology anatomy and taxonomy In D Bartholomew et al Hrsg The pineapple botany production and uses Pineapple prod uses 2003 S 13 33 Sabine Matuszak Renger Juraj Paule Sascha Heller Elton M C Leme Gerardo M Steinbeisser Michael H J Barfuss Georg Zizka Phylogenetic relationships among Ananas and related taxa Bromelioideae Bromeliaceae based on nuclear plastid and AFLP data In Plant Systematics and Evolution 3 Mai 2018 ISSN 0378 2697 doi 10 1007 s00606 018 1514 3 englisch Ananas im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ananas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Miller Ananas In www ciat cgiar org Archiviert vom Original am 22 Dezember 2007 abgerufen am 17 Februar 2014 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ananas Gattung amp oldid 239283779