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Als Gauchheil Anagallis bezeichnet man eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Myrsinengewachse Myrsinoideae innerhalb der Familie der Primelgewachse Primulaceae Der botanische Name leitet sich von den griechischen Wortern ana fur wieder und agallein fur schmucken ab und deutet darauf hin dass Arten dieser Gattung in einem Jahr zwei bluhende Generationen hervorbringen Der deutsche Trivialname bezieht sich darauf dass etwa der lateinisch auch nur mit Anagallis bezeichnete Acker Gauchheil Anagallis arvensis fruher zur Behandlung von Gauchen Geisteskranken genutzt wurde GauchheilAcker Gauchheil Anagallis arvensis IllustrationSystematikKerneudikotyledonenAsteridenOrdnung Heidekrautartige Ericales Familie Primelgewachse Primulaceae Unterfamilie Myrsinengewachse Myrsinoideae Gattung GauchheilWissenschaftlicher NameAnagallisL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatter 1 2 Bluten Fruchte und Samen 1 3 Chromosomensatze 2 Systematik 3 Quellen 3 1 Einzelnachweise 4 WeblinksBeschreibung BearbeitenErscheinungsbild und Blatter Bearbeiten Anagallis Arten wachsen als einjahrige oder ausdauernde krautige Pflanzen Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl und es sind meist Harzkanale vorhanden Sie bilden je nach Art Pfahlwurzeln oder nur Faserwurzeln Die selbstandig aufrechten oder aufsteigenden Stangel sind einfach oder verzweigt 1 Die gegenstandig wechselstandig oder wirtelig am Stangel verteilten Laubblatter sind meist ungestielt Die einfachen Blattspreiten sind eiformig bis elliptisch oder lanzettlich mit meist gerundeter bis keilformiger oder selten herzformiger Spreitenbasis und spitzem bis stumpfem oder bespitztem oberen Ende Die Blattflachen sind kahl Der Blattrand ist meist glatt selten winzig fein gekerbt und meist etwas nach unten eingerollt Nebenblatter sind keine vorhanden 1 Bluten Fruchte und Samen Bearbeiten Die gestielten oder ungestielten Bluten stehen meist einzeln in den Blattachseln der oberen Blatter Die zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch und selten vier meist funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die Farben der Kronblatter reichen von weiss uber rosa sowie lachsfarben bis rot oder blau Die selten vier meist funf grunen Kelchblatter sind nur kurz verwachsen und die Kelchlappen sind lanzettlich Die selten vier meist funf Kronblatter bis hochsten der Halfte ihrer Lange stielteller bis fast rad oder etwas glockenformig verwachsen Die Kronlappen sind am oberen Ende gerundet oder gestutzt Es ist nur ein Staubblattkreis mit funf oder selten vier Staubblattern vorhanden Die Staubfaden sind an ihrer Basis verwachsen 1 Die bei einem Durchmesser von 1 bis 7 Millimetern kugeligen Kapselfruchte springen mit Deckel auf und enthalten 5 bis 45 Samen Die dunkelbraunen bis rotlich braunen Samen sind kantig mit papilloser bis wabenformiger Samenschale 1 Chromosomensatze Bearbeiten Die Chromosomengrundzahl betragt x 10 oder 11 1 nbsp Anagallis crassifolia nbsp Blauer Gauchheil Anagallis foemina nbsp Zwerg Gauchheil Anagallis minima nbsp Leinblattriger Gauchheil Anagallis monelli nbsp Zarter Gauchheil Anagallis tenella Systematik BearbeitenDie Gattung Anagallis wurde 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum 1 S 148 aufgestellt Lectotypusart ist Anagallis arvensis L Synonyme fur Anagallis L sind Centunculus L Micropyxis Duby 2 Die Gattung Anagallis gehort zur Unterfamilie Myrsinoideae innerhalb der Familie Primulaceae und wurde fruher in die Familie Myrsinaceae gestellt 2 Beispielsweise nach U Manns amp Arne A Anderberg New combinations and names in Lysimachia Myrsinaceae for species of Anagallis Pelletiera and Trientalis In Willdenowia Band 39 2009 S 49 54 gehoren die Anagallis Arten zu Lysimachia L In der Flora of North America 2009 ist Anagallis aber noch eine eigenstandige Gattung 1 Es gibt etwa 30 Anagallis Arten Hier eine Artenauswahl 2 Anagallis acuminata Welw ex Schinz Syn Lysimachia acuminata Welw ex Schinz U Manns amp Anderb Sie kommt vom sudlichen Tansania bis zum sudlichen tropischen Afrika vor Wechselblattriger Gauchheil Anagallis alternifolia Cav Er ist in Sudamerika verbreitet Anagallis angustiloba Engl Engl Syn Lysimachia angustiloba Engl U Manns amp Anderb Sie kommt im ostlich zentralen und im ostlichen tropischen Afrika vor 3 Acker Gauchheil auch Roter Gauchheil genannt Anagallis arvensis L Syn Anagallis platyphylla Baudo 3 Sein weites Verbreitungsgebiet reicht von Europa uber Makaronesien sowie Nordafrika bis zur Arabischen Halbinsel und Westasien bis zum Kaukasusraum und von Zentralasien bis zum Indischen Subkontinent und China nur Fujian Guangdong Heilongjiang sowie Taiwan 4 2 5 6 Anagallis barbata P Taylor Kupicha Syn Lysimachia barbata P Taylor U Manns amp Anderb Sie kommt im tropischen Afrika vor 3 Anagallis baumii R Knuth Sie kommt in Angola vor 3 Anagallis brevipes P Taylor Syn Lysimachia brevipes P Taylor U Manns amp Anderb Sie kommt im sudwestlichen Tansania vor 3 Anagallis crassifolia Thore Sie ist von Sudwesteuropa bis ins nordwestliche Afrika verbreitet 4 Anagallis elegantula P Taylor Syn Lysimachia elegantula P Taylor U Manns amp Anderb Sie kommt von der sudlichen Demokratischen Republik Kongo bis Angola vor 3 Anagallis filifolia Engl amp Gilg Syn Lysimachia cubangensis U Manns amp Anderb Sie kommt im sudostlichen Angola vor 3 Anagallis filiformis Cham amp Schltdl Syn Lysimachia filiformis Cham amp Schltdl U Manns amp Anderb Sie kommt von Brasilien bis Argentinien vor 3 Blauer Gauchheil Anagallis foemina Mill 4 Anagallis gracilipes P Taylor Syn Lysimachia gracilipes P Taylor U Manns amp Anderb Sie kommt vom ostlichen Simbabwe bis zum westlichen Mosambik vor 3 Anagallis hexamera P Taylor Syn Lysimachia hexamera P Taylor U Manns amp Anderb Sie kommt vom sudlichen zentralen Athiopien bis Kenia und dem sudwestlichen Tansania vor 3 Anagallis huttonii Harv Syn Lysimachia huttonii Harv U Manns amp Anderb Sie kommt im sudlichen Afrika vor 3 Anagallis kingaensis Engl Syn Lysimachia kingaensis Engl U Manns amp Anderb Sie kommt in Tansania vor 3 Anagallis kochii H E Hess Syn Anagallis huerneri H E Hess Lysimachia kochii H E Hess U Manns amp Anderb Sie kommt von der sudlichen Demokratischen Republik Kongo bis Angola vor 3 Zwerg Gauchheil auch Kleinling oder Kleiner Gauchheil genannt Anagallis minima L E H L Krause Er ist von Europa bis Nordafrika verbreitet 4 5 6 Leinblattriger Gauchheil Anagallis monelli L Syn Anagallis linifolia L Anagallis collina Schousb Anagallis maritima Mariz amp Samp Anagallis monelli subsp collina Schousb Maire Er ist mit mehreren Unterarten von Sardinien Sizilien sowie Sudwesteuropa bis nach Nordafrika verbreitet 4 2 Anagallis myrtifolia Kostel Syn Anagallis amplexicaulis Larranaga Lysimachia buxifolia Molina Sie kommt vom sudlichen und sudostlichen Brasilien bis zum sudlichen Sudamerika und den Falklandinseln vor 3 Anagallis nummulariifolia Baker Sie kommt nur auf Madagaskar vor Anagallis oligantha P Taylor Syn Lysimachia oligantha P Taylor U Manns amp Anderb Sie kommt in Malawi vor 3 Anagallis peploides Baker Syn Lysimachia peploides Baker U Manns amp Anderb Sie kommt nur auf Madagaskar vor 3 Anagallis pumila Sw Sie ist in der Neuen Welt in Afrika beispielsweise Agypten sowie Madagaskar Asien Indien Nepal Indonesien und Australien verbreitet 2 Anagallis rhodesica R E Fr Syn Lysimachia rhodesica R E Fr U Manns amp Anderb Sie kommt vom sudlichen Tansania bis zum nordlichen Sambia vor 3 Anagallis rubricaulis Bojer ex Duby Syn Lysimachia rubricaulis Bojer ex Duby U Manns amp Anderb Sie kommt im zentralen Madagaskar vor 3 Anagallis schliebenii Knuth amp Mildbr Syn Lysimachia schliebenii R Knuth amp Mildbr U Manns amp Anderb Sie kommt im sudwestlichen Tansania vor 3 Anagallis serpens Hochst ex Duby Syn Lysimachia serpens Hochst ex Duby U Manns amp Anderb Sie kommt von Athiopien bis zum ostlichen Simbabwe vor 3 Zarter Gauchheil Anagallis tenella L L Er ist von Europa mit Schwerpunkt im Westen bis Nordafrika verbreitet 4 Anagallis tenuicaulis Baker Syn Lysimachia tenuicaulis Baker U Manns amp Anderb Sie ist von Athiopien bis KwaZulu Natal und in Madagaskar verbreitet 3 Anagallis tsaratananae M Peltier Syn Lysimachia tsaratananae M Peltier U Manns amp Anderb Sie kommt nur auf Madagaskar vor 3 Anagallis uruguayensis Arechav Syn Lysimachia filiformis Cham amp Schltdl U Manns amp Anderb Sie kommt von Brasilien bis Argentinien vor 3 Quellen BearbeitenQiming Hu amp Sylvia Kelso Primulaceae Anagallis S 79 textgleich online wie gedrucktes Werk Wu Zheng yi amp Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 15 Myrsinaceae through Loganiaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 1996 ISBN 0 915279 37 1 Abschnitte Beschreibung und Systematik Anita F Cholewa Anagallis S 305 textgleich online wie gedrucktes Werk In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 8 Paeoniaceae to Ericaceae Oxford University Press New York und Oxford 2009 ISBN 978 0 19 534026 6 Abschnitte Beschreibung und Systematik Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Anita F Cholewa Anagallis S 305 textgleich online wie gedrucktes Werk In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 8 Paeoniaceae to Ericaceae Oxford University Press New York und Oxford 2009 ISBN 978 0 19 534026 6 a b c d e f Anagallis im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 12 Juni 2014 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Datenblatt Lysimachia bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science a b c d e f K Marhold 2011 Primulaceae Datenblatt Anagallis bei Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity a b Manfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 verbesserte und erweiterte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 a b Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands Ein botanisch okologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten 6 vollig neu bearbeitete Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2005 ISBN 3 494 01397 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gauchheil Anagallis Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Gauchheil Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gauchheil amp oldid 214315217