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Der Zarte Gauchheil Anagallis tenella ist eine Pflanzenart aus der Gattung Gauchheil Anagallis innerhalb der Familie der Primelgewachse Primulaceae 1 Die Art wird heute oft wie schon zu Zeiten Carl von Linnes als Lysimachia tenella in die Gattung Gilbweideriche Lysimachia gestellt Zarter GauchheilZarter Gauchheil Anagallis tenella SystematikAsteridenOrdnung Heidekrautartige Ericales Familie Primelgewachse Primulaceae Unterfamilie Myrsinengewachse Myrsinoideae Gattung Gauchheil Anagallis Art Zarter GauchheilWissenschaftlicher NameAnagallis tenella L L Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Quellen 4 1 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Flora Batava Volume 13 1868Vegetative Merkmale Bearbeiten Der Zarte Gauchheil wachst als uberwinternd grune ausdauernde krautige Pflanze Die kriechenden dunnen Stangel sind bis zu 20 Zentimeter lang und wurzeln an den Knoten Die gegenstandigen Laubblatter sind kahl und bei einer Lange von hochstens 1 Zentimeter rundlich 1 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juni bis September Die Bluten stehen einzeln auf 10 bis zu 35 Millimeter 2 langen Blutenstielen in den Blattachseln Die zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch mit doppelter Blutenhulle Die Kelchzipfel sind 3 bis 4 Millimeter lang schmal lanzettlich und grannig zugespitzt 2 Die blassrosafarbenen Kronblatter sind dunkel geadert Die glockenformige Krone ist 6 bis 10 Millimeter lang und damit zwei bis dreimal so lang wie der Kelch 1 Die Kronzipfel sind schmal lanzettlich an der Spitze stumpf oder etwas ausgerandet und kahl 2 Bei den Staubblattern sind 2 langer und 3 kurzer Die Staubfaden sind lang und dicht bartig und zu einem Drittel ihrer Lange zu einer Rohre verwachsen 2 Der Griffel ist etwas langer als die Staubblatter 2 Die Fruchtkapsel ist etwa so lang wie der Kelch und vom verlangerten Griffel gekront 2 Die Chromosomenzahl betragt 2n 22 3 nbsp Zarter Gauchheil Anagallis tenella nbsp Zarter Gauchheil Anagallis tenella in IrlandOkologie BearbeitenBeim Zarten Gauchheil handelt es sich um einen Chamaephyten oder Hemikryptophyten 1 Vorkommen BearbeitenDer Zarte Gauchheil wachst in Eurasien wo Moore und Quellgebiete ihre Hauptvorkommen darstellen Die europaweit ungefahrdete Art gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht 1 In Mitteleuropa lebt der Zarte Gauchheil nur noch auf isolierten Vorposten er kommt dort nur noch vereinzelt in der Umgebung von Paderborn und im Sudschwarzwald 1 vor Der Zarte Gauchheil besitzt in Mitteleuropa ein typisch atlantisches Areal Noch im letzten Jahrhundert soll er im Sudschwarzwald in der Westschweiz und am Genfer See nicht selten gewesen sein 4 Seinen Ruckgang fuhrt man auch auf den Ruckgang der Wiesenbewasserung im Schwarzwald zuruck 5 Er ist gebietsweise in Mitteleuropa eine Charakterart des Anagallido tenellae Juncetum acutiflori aus dem Verband Juncion acutiflori 3 Er kommt aber auch in luckigen Scheuchzerio Caricetea fuscae Gesellschaften Niedermoore und Zwischenmoore oder in Littorelletea Gesellschaften Strandling Gesellschaften vor 3 In Schwarzwald steigt die Art heute nur bis 670 Meter Meereshohe auf 5 Fruher kam die Art dort auch noch bis 800 Meter Meereshohe vor 2 Der Zarte Gauchheil gedeiht am besten auf kalkarmen oder kalkfreien aber durchaus basenhaltigen feuchten oder nassen sandig Tonigen Boden 4 Er besiedelt vernasste Stellen in Mooren in Graben seltener auch auf Ackern oder auf Brachland Er kommt nur in Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit vor 4 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4 w nass aber massig wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 4 kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 1 ozeanisch 6 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Zarter Gauchheil auf FloraWeb de a b c d e f g Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 3 Seite 1871 1873 Verlag Carl Hanser Munchen 1966 a b c Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 744 a b c Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas 2 Auflage Band 3 Nachtkerzengewachse bis Rotegewachse Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08048 X a b Georg Philippi Anagallis L 1753 Gauchheil In O Sebald et al Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs 2 Auflage Band 2 Seite 410 412 ISBN 3 8001 3323 7 Anagallis tenella L L In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 12 Dezember 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zarter Gauchheil Anagallis tenella Album mit Bildern Videos und Audiodateien Zarter Gauchheil auf FloraWeb de Zarter Gauchheil In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Anagallis tenella L L In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 20 Januar 2016 Thomas Meyer Gauchheil Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zarter Gauchheil amp oldid 228890220