www.wikidata.de-de.nina.az
Das Altkraftwerk Lippendorf war ein mit Braunkohle befeuertes Dampfkraftwerk am Nordwestrand des Ortes Lippendorf der Gemeinde Neukieritzsch im Landkreis Leipzig Es wurde im Jahr 2000 durch das Neubaukraftwerk Lippendorf ersetzt Altkraftwerk LippendorfAltkraftwerk Lippendorf Altkraftwerk LippendorfLageAltkraftwerk Lippendorf Sachsen Sachsen DeutschlandKoordinaten 51 10 36 N 12 22 29 O 51 176666666667 12 374722222222 Koordinaten 51 10 36 N 12 22 29 OLand DeutschlandDatenTyp DampfkraftwerkPrimarenergie Fossile EnergieBrennstoff Braunkohle Heizol schwer ErdgasLeistung 600 Megawatt elektrisch550 Megawatt thermischBetreiber VEB Elbe Vockerode VEB Kombinat Braunkohlenkraftwerke bis 1990 Vereinigte Kraftwerke Aktiengesellschaft VK AG Peitz 1990 Vereinigte Energiewerke AG VEAG ab 1990 Projektbeginn 1963Betriebsaufnahme 1968Stilllegung 2000Turbine 4 Kondensationsturbinen2 Entnahmegegendruckturbinen 2 EntnahmekondensationsturbinenSchornsteinhohe 300 mf2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Kraftwerkstandortes 2 Planungsphase 3 Baugeschehen 4 Inbetriebnahme 5 Produktivphase 5 1 Betriebsgeschehen 5 2 Stabilisierungsmassnahmen an den Hauptgruppen der Dampferzeuger 5 3 Technische Entwicklungen und Erganzungen 5 4 Das Kraftwerk nach der politischen Wende in der DDR 1989 5 5 Havarien und Storfalle 6 Stilllegung und Ruckbau 7 Technische Daten im Vergleich zum Neubaukraftwerk Lippendorf 7 1 Gesamtubersicht 7 2 Dampferzeuger 7 2 1 Der 420 t h Dampferzeuger im IKW Altkraftwerk Lippendorf 7 2 1 1 Allgemeines 7 2 1 2 Technische Charakteristik des 420 t h Dampferzeugers 7 2 1 3 Aufbau der 420 t h Dampferzeuger im IKW 7 2 1 4 Technische Daten 7 3 Schornstein 7 4 Turbine 7 4 1 Entnahmekondensationsturbine 7 4 1 1 Vorteile 7 4 1 2 Nachteile 7 4 1 3 Konstruktive Merkmale 7 4 2 Entnahmegegendruckturbine 7 5 Generator 7 6 Maschinentransformator 7 7 Kuhlturm 8 Siehe auch 9 LiteraturGeschichte des Kraftwerkstandortes BearbeitenDer Grosstagebau Bohlen wurde 1921 erschlossen Der Abraum aus dem Aufschluss wurde oberhalb der Ortslage Lippendorf verkippt so entstand die Hochhalde Von 1923 bis 1926 erwarb die Aktiengesellschaft Sachsische Werke ASW den Grund der Gemarkung Medewitzsch Im Jahr 1926 begann der Bau des Industriekraftwerkes Bohlen dabei kam es am 24 Juni 1927 zu einem Dammbruch der Aschespulkippe Lippendorf wurde teilweise zerstort und musste evakuiert werden In den Kriegsjahren 1944 und 1945 wurden wahrend der Bombardierung der Bohlener Werke die umliegenden Orte in Mitleidenschaft gezogen Ab 1964 mussten Spahnsdorf und Teile von Lippendorf dem Altkraftwerk weichen Von 1968 bis 2000 wurde das Altkraftwerk Lippendorf betrieben von 1997 an startete ein schrittweiser Ruckbau des Altkraftwerkes Zwei Jahre zuvor 1995 begann mit der Grundsteinlegung des Neubaukraftwerkes Lippendorf die Bauphase Seit 2000 wird das Neubaukraftwerk dauerhaft betrieben 2006 gab es eine Festveranstaltung mit dem Thema 80 Jahre Kraftwerksstandort Bohlen Lippendorf Planungsphase BearbeitenAm 12 November 1963 legten sich der Volkswirtschaftsrat und die Staatliche Plankommission der DDR darauf fest anstelle des Standortes fur das Kraftwerk Rohrbach im Raum sudlich des Kombinates Bohlen ein kombiniertes Kondensations und Industriekraftwerk mit einer Aufbauleistung von 600 MW zu errichten Das Altkraftwerk bestand aus einem Kondensationskraftwerk mit 4 100 MW elektrischer Leistung nachfolgend Kond genannt und aus einem Industriekraftwerk mit 4 50 MW elektrischer und 550 MW thermischer Leistung nachfolgend IKW genannt Am 27 Juli 1964 wurde beschlossen das Vorhaben mit Ziel einer Inbetriebsetzung des ersten Blocks bis zum 1 Marz 1968 durchzufuhren Generalprojektant fur das Bauvorhaben war Energieprojektierung Berlin Das technische Projekt fur das Kondensationskraftwerk erarbeitete die VVB Braunkohle wahrend die VVB Mineralole das Industriekraftwerk projektierte Ende 1967 wurde beschlossen im IKW anstelle der ursprunglich geplanten vier nur zwei Entnahmegegendruckturbinen und zusatzlich 2 Entnahmekondensationsturbinen zu errichten Alle 4 Turbinen sollten eine Nennleistung von 50 MW aufweisen Baugeschehen BearbeitenIm Jahr 1964 erfolgte die Verlagerung von Produktionsanlagen des Kombinates Bohlen und der Abbruch von Teilen der Orte Lippendorf und Spahnsdorf am 1 September wurde die Baustelleneinrichtung durch die VE BMK Sud Leipzig aufgebaut Im November wurde damit begonnen den Mutterboden abzutragen 1965 fuhrte man die Gelandeberaumung sowie die Verlegung von Produktionsanlagen im Bereich der Standorte fur den spateren Kohlebunker mit Bandanlagen dem Kesselhaus mit Rauchgasanlagen und dem Hauptpumpenhaus durch Da der Schornstein auf dem Gelande von Klarteichen errichtet werden sollte mussten zur Gewahrleistung der Standfestigkeit vier Bohrungen im Fundamentbereich von bis zu 120 Metern Tiefe durchgefuhrt werden Diese Bohrungen wurden von Pontons aus im Klarteich niedergebracht und die ausgelaugten Hohlraume mit Beton verfullt Auch die 110 kV Kabeltrasse fur die Elektroschmelzofen des VEB Ferrolegierungswerkes wurde neu verlegt Mit Beginn des Jahres 1965 wurden zur Unterbringung der Bau und Montagearbeiter 600 Wohnungen in Neukieritzsch und westlich des Ortes Lippendorf ein Wohnlager errichtet Im Oktober 1967 erfolgte die Inbetriebnahme der Kuche und des Verwaltungsgebaudes Im Marz 1966 wurde das Kiesbett fur den Hallenbau eingebracht und Grundungsarbeiten fur das 6 geschossige Verwaltungsgebaude vorgenommen Es begannen die Erdarbeiten am Kuhlturm 1 Im ehemaligen Klarteich erfolgte der Erdaushub und die Einbringung des Unterbetons fur das Schornsteinfundament sowie der Aushub der Baugrube fur die Kraftwerksblocke Am 18 April 1966 wurde der Grundstein im Fundament des Kuhlturms 1 gelegt Im September folgte die Fertigstellung des Rohbaues fur das zukunftige Verwaltungsgebaude mit den Umkleideraumen und dem Kuchentrakt Im Dezember wurden die Fundamentierungsarbeiten fur den Schornstein abgeschlossen Im Januar 1967 wurde der Unterbeton fur die Kraftwerksblocke eingebracht im September war der Montagebeginn fur den Dampferzeuger 1 Am 15 Dezember 1967 war der Kuhlturm 1 rohbaufertig Im Januar 1968 folgte schliesslich noch die Rohbaufertigstellung der chemischen Wasseraufbereitung und im Mai der Montagebeginn am Turbosatz 1 Inbetriebnahme BearbeitenAm 8 Dezember 1968 wurde durch die Technische Abnahmekommission die Freigabe zum Probebetrieb des Block 1 erteilt Nachdem am 15 Dezember erstmals der Dampferzeuger 1 gezundet wurde und die Betriebsparameter angefahren wurden traten Unregelmassigkeiten an den Messeinrichtungen und Storungen am Generator auf woraufhin die Freigabeerklarung zuruckgenommen wurde Am 30 Dezember erfolgte eine erneute Freigabe sodass am 1 Januar 1969 der Generator 1 erstmals die Trockenfahrt durchlief Am 4 Januar 1969 ging Block 1 ans Netz und es erfolgte der erste Probebetrieb der am 1 Juli in den Dauerbetrieb uberging Am 29 April des gleichen Jahres ging Block 2 in Probebetrieb bevor dieser am 19 September auf Dauerbetrieb geschaltet wurde Am 30 Juli erfolgte die Probeinbetriebnahme des Block 3 Dieser endete am 1 November 1969 ebenfalls mit dem Ubergang in den Dauerbetrieb Am 17 Januar 1970 begann der Probebetrieb Block 4 Diesem folgte am 3 April 1970 ebenfalls der Dauerbetrieb Am 23 Juni 1970 erfolgte der Probebetrieb von Dampferzeuger 5 bevor drei Tage spater auch Turbosatz 5 erstmals getestet wurden Beide gingen am 14 Oktober 1970 in den Dauerbetrieb Am 25 September 1970 erfolgte die erste Inbetriebnahme von Turbosatz 6 und am 4 November die von Dampferzeuger 6 Beides ging am 10 Dezember in den Dauerbetrieb Am 30 Juli 1971 ging Dampferzeuger 7 in Betrieb und wurde am 21 Dezember des gleichen Jahres gemeinsam mit Turbosatz 7 in den Dauerbetrieb uberfuhrt der seine Probezeit am 17 September begann Am 17 Februar 1972 begann der Probebetrieb von Turbosatz 8 Dieser wurde schliesslich am 22 April 1972 an den Dauerbetrieb angeschlossen Produktivphase BearbeitenBetriebsgeschehen Bearbeiten Bereits in der Inbetriebsetzungsphase dem Probebetrieb der Anlagen und in der ersten Phase des Dauerbetriebes aufgetretene Storungen erforderten umfangreiche Stabilisierungsmassnahmen Ein Grossbrand in der Bekohlungsanlage am 9 Dezember 1969 verursachte wegen seiner Auswirkung auf die Probe und Dauerbetriebsphase an den 100 MW Blocken eine Verzogerung von funf Tagen Unregelmassigkeiten in der Temperaturfahrweise des Schornsteines hatten den Abriss des Rauchrohres im oberen Bereich zur Folge Das Rauchrohr aus Schamottemauerwerk das alle 50 m ringformig in der statischen Stahlbetonsaule in Gleitschuhen gefuhrt wurde hatte sich offensichtlich durch zu hohe Temperaturunterschiede wahrend der An und Abfahrprozesse verklemmt was schliesslich zum Abriss fuhrte Zur Beseitigung dieser Schaden wurde im Zeitraum vom 16 Juni bis 13 Juli 1973 ein Kraftwerksstillstand angeordnet und durchgefuhrt Beim Abfahren und anschliessenden Wiederanfahren erfolgte eine gezielte Uberwachung der Temperaturgradienten am Rauchrohr des Schornsteines um weitergehende Schaden zu vermeiden Die nicht beherrschbare Entsorgung der Elektrofilterasche fuhrte 1973 zu einem grundlegenden Umbau des hydropneumatischen Entaschungssystems Import aus Ungarn im Bereich des Kond Kraftwerkes und damit zur Stilllegung der HP Station Nord Die nunmehr gemeinsame hydraulische Verspulung von Feuerraum und Elektrofilteraschen funktionierte ebenfalls nicht problemfrei Es konnten zwar Undichtheiten an den Aschebreileitungen durch mechanisches Abschleifen zuruckgedrangt werden dafur kam es zu Inkrustierungen in den Leitungen hervorgerufen durch den hohen Kalkanteil der Aschen Diese Inkrustierungen schrankten den Transport erheblich ein sodass nur durch standige Reinigungsarbeiten mittels Hochdrucktechnik bzw Molchen der Betrieb aufrechterhalten werden konnte Die Elektrofilteraschen des IKW wurden uber die HP Station Sud bis zu Umbaumassnahmen in den 1990er Jahren separat verspult Auf Grund der guten Zementierungseigenschaften dieser Aschen wurden sie uber einen langen Zeitraum zum Versetzen von alten ausgekohlten Strecken im Bergbau und auf Grund des hohen Kalkanteils im Bereich der Rekultivierung eingesetzt Zur Verladung auf LKWs ist in der HP Station Sud eine Verladestation errichtet worden Die eingesetzten Rohbraunkohlen der unterschiedlichsten Qualitat hatten in Verbindung mit Falschlufteinbruchen an den Dampferzeugern enorme Verschlackungserscheinungen zur Folge Schlackesturze wahrend des Betriebes und die damit verbundenen Schlackeanhaufungen in den Trichterschragen erforderten einen enormen Arbeitsaufwand In einigen Fallen kam es zu Schlackeanhaufungen bis 10 m im Feuerraum was den Einsatz von Sprengtechnik erforderlich machte wobei die Anwendung von Sprengtechnik auch in modernen Kraftwerken heute noch ublich ist Die Schlackeansatze am Rohrsystem wurden durch Abspritzen mit Wasser beseitigt Zunachst musste dies manuell durchgefuhrt werden spater jedoch ubernahmen steuerbare Automatiklanzen den Reinigungsprozess Der damit verbundene Wassereintrag teils auch hinter die Verdampferheizflachen fuhrte zur Korrosionserscheinungen an Abdichtungen und Anlenkungen der Sektionen die ihrerseits Schaden an den Druckkorpern bewirkten Etwa 40 aller Storungen an den Dampferzeugern fanden hier ihren Ursprung Die Abscheidungsgrade der Elektrofilter waren in den ersten Betriebsjahren nicht befriedigend Die Saugzuge liefen haufig als reine Aschepumpen Dementsprechend hoch war der Verschleiss am Saugzugkreisel Durch standiges Optimieren der Elektrofilter konnte der Abscheidungsgrad jedoch im Laufe der Jahre verbessert werden Als ein weiteres Problem erwies sich von Anfang an das kalte Ende der Turbosatze 1 bis 4 im Kond Kraftwerk Die kuhlwasserseitige Verschmutzung der Kondensatoren durch den Eintrag von Ablagerungen aus dem Leitungssystem war sehr gross und verhinderte die Funktionsfahigkeit der eingesetzten ABEKA Anlagen Dies alles hatte zur Folge dass ein grosser manueller Aufwand zur Reinigung der Kondensatoren und der Verspruhsysteme am Kuhlturm betrieben werden musste Die manuelle Reinigung der Kondensatoren mittels Durchschiessen von Gummistopfen Kondensatorschiessen war mit einer hohen korperlichen und gesundheitlichen Belastung des Reinigungspersonals verbunden Erst die Einfuhrung der thermischen Reinigung der Kondensatoren brachte eine wesentliche Verbesserung der Kondensatorgradigkeit und damit des Wirkungsgrades Mitte der 1970er Jahre machte eine Initiative zur warmewirtschaftlichen Fahrweise der Hauptanlagen Dampferzeuger und Turbine die sogenannte Kalorienjagerbewegung von sich reden Diese Initiative hatte die Fahrweise der Hauptanlagen mit den energiewirtschaftlich gunstigsten Parametern zum Inhalt Die Fahrweise der Anlagen wurde uber Prozessrechner abgerechnet und fuhrte in der Tat zu einer Verbesserung des spezifischen Brennstoffwarmeverbrauches In der Planungs und Projektierungsphase des Kraftwerkes wurde dem internationalen Stand entsprechend Prozessrechentechnik als immanenter Bestandteil der BMSR Technik vorgesehen Block 1 bis 4 je ein Prozessrechner vom Typ PR 2100 Dampferzeuger 5 bis 7 je ein Prozessrechner vom Typ PR 2100 Nebenanlagen ein Prozessrechner vom Typ PR 2100 Die durch den Generalauftragnehmer eingesetzte Technik erreichte anfangs nicht die projektierten Zuverlassigkeitswerte Deshalb wurde in den Jahren 1970 bis 1972 ein Ersatz der Zentraleinheit in verbesserter Technik vorgenommen Des Weiteren wurde die gesamte Rechentechnik im Maschinenhaus zentralisiert Dieser Prozessrechnereinsatz lief erfolgreich bis Mitte der 1980er Jahre und hatte folgende Aufgaben Warmewirtschaftliche Abrechnung fur Block 1 bis 4 und Dampferzeuger 5 bis 7 sowie der Nebenanlagen nach Einheitsmethodik Abrechnung der Elektroenergieerzeugung taglich und kumulativ mit Plan Ist Vergleich Planungs Emissionsrechnung VersuchsauswertungenDas Prozessrechensystem PR 4000 V 4010 loste die uberalterte Technik Mitte der 1980er Jahre ab Zusatzlich erfolgte der Aufbau eines rechnergesteuerten Schwarz Weiss Datensichtsystems mit Echtzeitdaten fur die Komponenten Gesamtubersicht Kraftwerk Bekohlung Bandstrassen Grabenschopfgerate Nebenanlagen Wasser Dampfsysteme Parameter der Blocke 1 bis 4 Verkaufsmessungen KesselspeisewasserbilanzAb 1984 wurde eigenverantwortlich mit der Konzeption Projektierung und Realisierung eines Farbdatensystemes begonnen das unmittelbar zur Prozessfuhrung geeignet war Voraussetzung war der Einsatz von Lichtwellenleiterkabel fur die geforderte hohe Ubertragungsgeschwindigkeit und Storsicherheit Es wurden die Leitstande der Blocke 1 bis 4 der Dampferzeuger 5 bis 7 sowie der Schichtleiter mit entsprechender Technik ausgerustet Des Weiteren wurde der Aufbau eines rechnergestutzten Gradientenmessgerates realisiert Erfassung der zeitabhangigen Temperaturanderung eines dickwandigen Bauteiles der Trommel Anzeige in K min ein Mass fur dessen thermische Beanspruchung Die gesamte Prozessrechentechnik wurde im Laufe der Jahre weiter ertuchtigt und lief erfolgreich bis zur Ausserbetriebnahme Am 12 Februar 1979 kam es durch Vereisung der Netz Schaltanlage zu einem Gesamtausfall des Kraftwerkes sog Schwarzwerdefall Die Netz Schaltanlage wurde daraufhin mit einer Beton Fertigteil Halle eingehaust Zur Substitution von Heizol Schwerol wurden Mitte der 80er Jahre beginnend an den Dampferzeugern 2 3 4 und 5 Anlagen fur den Einsatz von Kohlestaub als Zund und Stutzfeuer installiert Die Bevorratung mit Kohlestaub erfolgte uber die vorhandenen Muhlensysteme in entsprechend dafur errichteten Kohlestaubbunkern Die Anlagen bewahrten sich jedoch im praktischen Einsatz nicht die Systeme verstopften kontinuierlich infolge noch vorhandener Feuchtigkeit im Kohlenstaub Positiv gestaltete sich der Einsatz von Importerdgas IEG als Hauptfeuerung an den Dampferzeugern 6 und 7 in den Jahren 1973 bis 1978 Dabei wurde die Moglichkeit der Feuerung mit Rohbraunkohle niemals aufgegeben Die gleitende Umstellung einer Fahrweise von Erdgas auf Rohbraunkohle und umgekehrt sowie die Gemischtfahrweise waren jederzeit ohne Leistungseinschrankung moglich Der Aufbau einer Anlage zur Siebkohleproduktion im Bereich des Brecherturms der Bekohlungsanlage Mitte der 1980er Jahre hatte sich nicht bewahrt Der Einsatz dieser Anlage war durch die Bekohlungsfahrweise relativ begrenzt moglich und stellte mehr eine Steinaushaltung als eine Produktionsstatte fur Siebkohle dar Im Oktober 1970 begann mit dem Dauerbetrieb des Dampferzeugers 5 und des Turbosatzes 5 die Prozessdampfversorgung des ehemaligen Kombinates Otto Grotewohl Bohlen Nach Inbetriebnahme aller Anlagen des IKW und der Verdampferanlage wurde Prozessdampf in den Druckstufen 38 bar uber je eine Rohrleitung DN 300 und DN 400 4 8 bar uber vier Rohrleitungen DN 800zum Dampfverteiler im Petrolchemischen Kombinat Bohlen nachfolgend PCK genannt geliefert Der Prozessdampf 38 bar uber die Rohrleitung DN 400 wurde direkt zur Olefine im PCK Bohlen geliefert Dieser diente vorrangig zu Kuhlzwecken der Ethylenanlagen im PCK Die 38 bar Prozessdampflieferung der Eigenverbrauch der Turbospeisepumpen und HDV 2 im IKW wurde durch Entnahmen von den Gegendruckturbinen je 200 t h gedeckt Zusatzlich sicherte die 150 t h Station den Netzbedarf im Storungsfall mit 38 bar Dampf ab Die 4 8 bar Prozessdampflieferung Eigenverbrauch wie Polsterdampf aller Speisewasserbehalter und Heizdampf fur die Verdampferanlage wurden nach Warmebedarf des Dampfnetzes uber Gegendruck der Entnahmegegendruckmaschinen Abdampf der Turbospeisepumpen Brudendampf der Verdampferanlage bzw uber Anzapfungen der Entnahmekondensationsturbinen abgedeckt Die Kondensatrucklieferung der Dampfabnehmer betrug nur 60 und fuhrte speziell in den Wintermonaten zu akuten Kesselspeisewasser Engpassen Spitzenwerte der Prozessdampflieferungen Druckstufe 38 bar 150 t h Druckstufe 4 8 bar 350 t h Warmelieferung 380 MWthDie 100 Versorgung des 38 bar Prozessdampfnetzes uber alle Zeitraume war unabdingbar und hatte umfangreiche Stabilisierungsmassnahmen zur Folge Es wurde eine weitere 150 t h Station sowie eine Kalte Reserve 4 installiert Durch die Nutzung der Anzapfung 1 der Entnahmekondensationsturbinen und der Frischdampfsammelschiene im Kond IKW wurde die Verfugbarkeit noch weiter erhoht Des Weiteren erfolgte die Warmeversorgung der Gemeinde Neukieritzsch komplettes Neubaugebiet Kindergarten und Gemeindeverwaltung der Gartnerei Kieritzsch und des Wohnlagers Lippendorf mit 4 8 bar Prozessdampf wobei sich im Ferrolegierungswerk Lippendorf eine Umformerstation U3 befand In der Umformerstation U3 wurde mittels 4 8 bar Prozessdampf Sommerleitung DN 150 Winterleitung DN 400 Heizwasser bis auf 130 C erwarmt In Planung befand sich auch die Fernwarmeversorgung fur die Stadte Groitzsch und Pegau Auf Grund fehlender Investitionsmittel ist dieses Projekt niemals uber die Planungsphase hinaus gekommen Mit dem Wegbruch der Karbochemie im ehemaligen Kombinat Otto Grotewohl Bohlen und der Aufnahme der Eigenversorgung durch den Olefinekomplex erfolgte eine drastische Reduzierung der Prozessdampfabnahme Die vorhandenen freien Warmekapazitaten waren Grundlage fur die durch die ehemalige VEAG erfolgte Planung einer Fernwarmetrasse zur Stadt Leipzig Nach Abschluss komplizierter Verhandlungen mit den Stadtwerken Leipzig bildete die gemeinsame Erklarung der Vorstande von VEAG und Stadtwerke am 12 November 1993 zur Fernwarmeversorgung der Stadt Leipzig die Basis fur Planung Genehmigung und Bau der Fernwarmeversorgungsanlage bis zum Winter 1996 97 Zur Grundlastversorgung der Stadt Leipzig wurde aus dem IKW uber Heizdampf eine Warmeleistung von 207 MW ausgekoppelt in Heisswasser umgeformt in einer Fernwarmetrasse zum Standort Heizkraftwerk Leipzig Sud transportiert und dort in das Verbundnetz eingespeist Die Aufgaben der Instandhaltung umfassten nicht nur die Instandhaltung Instandsetzung der Kraftwerkshaupt und Nebenanlagen sondern auch die Gebaudeinstandsetzung Ersatz und Verschleissteilefertigung bis hin zur Rationalisierungsmittelfertigung und Konsumguterproduktion also alles was in einem so grossen Betrieb notwendig war Maler Glaser Tischlerarbeiten etc Alle Massnahmen mussten mit eigenen Kraften realisiert werden Das setzte in Zeiten chronischer Mangelwirtschaft hohes Improvisationsvermogen voraus Im Rahmen der Konsumguterproduktion wurden fur die werktatige Bevolkerung der DDR Gartenschaukeln Terrazzoplatten Auspuffanlagen fur den PKW Moskwitsch Rechauds Kuchengerat zum Warmhalten der Speisen Garderobenwandegefertigt Stabilisierungsmassnahmen an den Hauptgruppen der Dampferzeuger Bearbeiten 1975 wurden Lochleibungsrisse an den 420 t h Dampferzeugern im IKW festgestellt Funf Jahre wurden die Befunde von Lochleibungsrissen an den Trommeln der 420 t h Dampferzeuger erweitert Ein Jahr spater stellte man eine Vergrosserung dieser fest 1982 begann man mit der Umrustung und Inbetriebnahme von Gas und Stutzfeuer auf der Basis von Importerdgas IEG an den Dampferzeugern 1 3 5 6 und 7 Technische Entwicklungen und Erganzungen Bearbeiten Auf Weisungen des ehemaligen Energieministers der DDR und des Generaldirektors der VVB Kraftwerke wurde von 1973 bis 1982 der Einsatz von Importerdgas IEG vorbereitet und realisiert Dazu gehorten die Errichtung einer Gasreglerstation mit Einbindung in die am Standort vorbeifuhrende Ferngasleitung und die Verlegung einer Gasleitung von der Gasreglerstation zu den Dampferzeuger 6 und 7 sowie deren Umrustung auf Gasfeuerung Des Weiteren wurde eine Erdgasfullstelle errichtet und ein Fahrzeug des Betriebes auf Gasbetrieb umgestellt Die Fullstelle wurde auch vom ehemaligen Kraftverkehr der Stadt Zwenkau genutzt Von 1980 bis 1984 wurde eine neue Prozessrechentechnik schrittweise installiert Das Kraftwerk nach der politischen Wende in der DDR 1989 Bearbeiten Bereits im Herbst 1989 fanden sich in mehreren Bereichen des Kraftwerkes Gruppen von Mitarbeitern die sich mit der Zukunft der weiteren Interessenvertretungen auseinandersetzten Treffen dazu gab es im Betrieb als auch bei den Montagsdemonstrationen in Leipzig Seit Anfang 1990 wurde immer klarer dass eine Interessenvertretung der Arbeitnehmer durch die Betriebsgewerkschaftsleitung BGL keine Zukunft mehr hatte Es fanden sich lange Zeit keine Kandidaten fur eine Neuwahl der BGL Die Wahl fand trotzdem am 16 Mai 1990 statt Auf Grund der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung wurde die BGL jedoch kaum noch wirksam Am 4 April 1990 fand die konstituierende Sitzung zur Schaffung von Betriebsraten statt Damit entstand erstmals eine abteilungsubergreifende Gruppe deren Hauptziele die Vorbereitung von Betriebsratswahlen und das Herauslosen des Kraftwerkes Lippendorf aus dem ehemaligen Kraftwerksverbundes VEB Elbe Vockerode waren In Vorbereitung der Uberfuhrung des ehemaligen VEB Kombinat Braunkohlenkraftwerke in die geplante Vereinigte Kraftwerke Aktiengesellschaft VK AG Peitz mit Sitz in Peitz wurde als Vorlaufer des Gesamtbetriebsrates die Arbeitsgruppe Gewerkschaft Betriebsrate gegrundet Am 16 17 Juli 1990 fanden die ersten Betriebsratswahlen im Kraftwerk Lippendorf statt Die erlangte Selbststandigkeit des Kraftwerkes Lippendorf im Jahre 1990 war nur von kurzer Dauer Bereits Ende des Jahres erfolgte der Beschluss die beiden Kraftwerksstandorte Lippendorf und Thierbach zu einer Niederlassung zu verschmelzen Diese Massnahme wurde von den Lippendorfer Kraftwerkern scherzhaft MW s statt Wandzeitung genannt Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde auch die Mitte 1990 begonnene Umstrukturierung der Energiewirtschaft der DDR mit der Grundung der VEAG Vereinigte Energiewerke Aktiengesellschaft im Dezember 1990 abgeschlossen Die VEAG wurde Rechtsnachfolgerin der ehemaligen Kombinate Braunkohlenkraftwerke der zwischenzeitlich gegrundeten VK AG Peitz der Netzbetriebe und der Staatlichen Hauptlastverteilung der DDR Fur die Weiterfuhrung der Energieerzeugung und Verteilung wurde ein Unternehmenskonzept erstellt das auf drei Hauptziele ausgerichtet war Verbesserung der Zuverlassigkeit und der Qualitat der Stromversorgung in Ostdeutschland Verbesserung des Umweltschutzes durch drastische Senkung des Schadstoffausstosses Erhohung der Wirtschaftlichkeit der Stromerzeugung und VerteilungFur das Kraftwerk Lippendorf war ein Weiterbetrieb im Rahmen der Grossraumfeuerungsverordnung vorgesehen Im offentlich rechtlichen Vertrag zwischen der VEAG und dem Freistaat Sachsen vom 23 Juli 1993 wurde eine Restnutzung von 30 000 Volllaststunden vereinbart Beginn 1 Juli 1992 Laut Bundesemissionsschutzgesetz wurden umfangreiche Massnahmen zur Einhaltung der Emissionsgrenzwerte durchgefuhrt Die Werte laut Genehmigungsbescheid galten per 1 Juli 1996 fur Staub mit 80 mg Nm fur NOx mit 650 mg Nm fur CO mit 250 mg Nm fur SO2 mit 10 500 mg Nm Der finanzielle Aufwand betrug fur die Stabilisierungsmassnahmen Ertuchtigung aller Elektrofilter 6 150 000 DM Einbau des System TALAS zur automatischen Emissionswerterfassung und auswertung 192 000 DM Rekonstruktion der Elektrofilter an den Dampferzeugern 3 5 und 6 Neubau bzw Vergrosserung 13 060 000 DMTrotz umfangreicher Stabilisierungsmassnahmen besiegelten die nun geltenden bundesdeutschen Gesetze und die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zum Weiterbetrieb des Kraftwerkes das weitere Schicksal des Standortes Altkraftwerk Lippendorf Eine Rauchgasentschwefelungsanlage fur die 100 MW Anlagen und die 50 MW Anlagen sowie weitere Massnahmen zur Verbesserung des Wirkungsgrades der Haupt und Nebenaggregate waren wirtschaftlich nicht vertretbar Es begann der schwierige Kampf um den Erhalt des Standortes 15 Januar 1991 Konferenz zur zukunftigen Standortentwicklung im Kraftwerk Thierbach 10 Juni 1991 Betriebsratekonferenz in Hoyerswerda mit dem damaligen Ministerprasidenten des Freistaates Sachsen Kurt Biedenkopf 2 Juli 1991 Regionalkonferenz in Markkleeberg zur zukunftigen Entwicklung des Sudraum Leipzig 4 Marz 1992 Fussnotenbeschluss des Aufsichtsrates der VEAG zur Standortfrage 4 Juni 1992 Die Betriebsrate der Kraftwerke Lippendorf Thierbach richteten einen offenen Brief an die Vorstande der kunftigen Anteilseigner der VEAG und forderten darin klare Entscheidungen zugunsten eines Kraftwerksneubaues am Standort Lippendorf 5 Juni 1992 Demonstration der Berg und Energiearbeiter fur den Erhalt ihrer Arbeitsplatze in Leipzig 27 Juni 1992 Eine weitere Demonstration mit anschliessender Podiumsdiskussion zwischen Berg und Energiearbeitern und Aufsichtsratsmitgliedern fand in Borna statt 15 Oktober 1992 Gesprache mit dem Vorstandsvorsitzenden der RWE 4 November 1992 Gemeinsame Pressekonferenz der VEAG und der Bayernwerke in Lippendorf brachte die Bekanntgabe der Absichtserklarung zum Neubau eines Kraftwerkes am Standort mit einer damals geplanten elektrischen Leistung von 2 800 MW 11 Marz 1993 Gemeinsame Presseerklarung des Prasidiums des Aufsichtsrates der VEAG zum Bau eines neuen Kraftwerkes am Standort Lippendorf gemeinsam mit der Badenwerk AG der Bayernwerk AG und der Energie Versorgung Schwaben AG nachfolgend als Sudpartner bezeichnet 1 April 1993 Konsolidierungsgesprache mit dem Oberburgermeister von Leipzig sowie Vertretern der Stadtwerke zur geplanten Fernwarmeversorgung vom Neubaukraftwerk Lippendorf 2 November 1993 Vertrag zwischen VEAG und Stadtwerke Leipzig zur Fernwarmeversorgung aus Lippendorf Somit war ein Weiterbetrieb des Altkraftwerkes bis zum 31 Dezember 1999 gesichert 29 November 1995 Grundsteinlegung fur das Neubaukraftwerk Lippendorf im Beisein des damaligen Ministerprasidenten des Freistaates Sachsen Kurt Biedenkopf Havarien und Storfalle Bearbeiten 9 Dezember 1969 In den Abendstunden ereignete sich in der Bekohlungsanlage im Bereich Bunkerschwerbau ein Grossbrand in dessen Folge umfangreiche Schaden an den Anlagen und am Baukorper eintraten Ursache des Brandes waren Schweiss und Schneidarbeiten an den noch nicht ganz fertiggestellten Bekohlungsanlagen 8 Oktober 1970 Durch eine nicht projektgemass ausgefuhrte Olpumpenautomatik fur die Olversorgung der Traglager am Turbosatz 1 kam es zu einer Unterbrechung der Lagerolzufuhr Ohne ausreichende Lagerolzufuhr wurde der Turbosatz ausser Betrieb genommen Es entstand ein hoher Sachschaden an allen Traglagern 25 Februar 1972 Gegen 1 50 Uhr fiel am Turbosatz 5 die Mess und Steuerspannung der Turbinensicherheitseinrichtung aus Infolgedessen wurde der Turbosatz abgefahren und der Generator vom Netz getrennt Nach Wiederherstellung der Spannungsversorgung fur die Turbinensicherheitseinrichtung wurde der Turbosatz wieder hochgefahren Dabei bemerkte man dass sich die Drehzahl immer weiter erhohte die Drehzahlanzeige an der Turbine zeigte im Endausschlag 3 500 min Der Versuch uber den Drehzahlversteller gegenzuregeln misslang Das Schlagen des Handschnellschlusses und das Schliessen der Kontrollventilauslosung der Frischdampfschnellschlussventile fuhrten ebenfalls nicht zum Erfolg Erst durch das Zufahren der Frischdampfschieber erfolgte eine Drehzahlsenkung Die vom Hersteller spater durchgefuhrten Berechnungen ergaben eine Uberdrehzahl von mehr als 4 500 min Ursache fur das Verhalten der Turbinenregelung war ein defektes Drehzahlmesswerk 28 Juni 1976 Infolge nicht moglicher Wasserabfuhr und dadurch bedingter Stillstandskorrosion der Dampfabfuhrrohre im oberen Totraum des Dampferzeugers 6 kam es zur Zerstorung dieser Rohre Durch den schlagartigen Dampfaustritt im Bereich des vorderen Totraumes des Dampferzeugers wurden die ebenfalls dort verlaufenden Speisewasserleitungen und Impulsleitungen fur die Steuerventile der Hochdrucksicherheitsventile zerstort 12 Februar 1979 Um 12 53 Uhr kam es zu Uberschlagen an den Isolatoren des 110 kV Freileitungsportals Grund fur diese Uberschlage war starke Vereisung durch eine extreme Wettersituation Die zuerst auftretenden Erdschlusse des induktiv geerdeten 110 kV Netzes erweiterten sich durch weitere Uberschlage zu Doppelerdschlussen und fuhrten zur Kurzschlussauslosung der sogenannten Vollkupplung in der 110 kV Schaltanlage Der zum damaligen Zeitpunkt bestehende Sonderschaltzustand Inselbetrieb zur Versorgung des Olefinekomplexes war somit nicht mehr gegeben und fuhrte unter anderem zur Auslosung der 110 kV Leistungsschalter der vier Eigenbedarfstransformatoren Damit brach die 6 kV Eigenbedarfsversorgung des Kraftwerkes zusammen und es kam zum Ausfall aller sich zum Zeitpunkt in Betrieb befindlichen Dampferzeuger und Turbosatze einschliesslich aller Nebenanlagen Bekohlung Entaschung chemische und thermische Wasseraufbereitung Durch das umsichtige Handeln des diensthabenden Schichtpersonals sowie die einwandfrei funktionierende Notstromversorgung Diesel und Batterieanlagen konnten Schaden an den Anlagen verhindert werden Nach Wiederherstellung der Eigenbedarfsversorgung konnten schon in den spaten Abendstunden desselben Tages die ersten Turbosatze wieder ans Netz geschaltet werden Dieser sogenannte Schwarzwerdefall gehorte zu den bittersten Tagen in der langjahrigen Kraftwerksgeschichte Infolge des Vorfalls wurde das 110 kV Freileitungsportal mit einer Beton Fertigteil Halle eingehaust 3 Oktober 1990 Die Rohrwandsektion 8 der linken Seitenwand des Dampferzeuger 5 wurde durch Materialermudung aus ihren Halterungen gerissen und sturzte bei starker Deformierung in die Brennkammer Dabei entstanden weitere Schaden an der Brennkammerberohrung im oberen Totraum am Strahlungsuberhitzer am Kesselgerust und an der Aussenhaut 24 Juni 1992 In den Nachmittagsstunden kontrollierte ein Schaltelektriker routinemassig die Spannung der vier Eigenbedarfstransformatoren ET 105 bis ET 108 Ubersetzungsverhaltnis der Transformatoren 110 kV 6 kV Dabei stellte er eine geringere Spannung Normalfahrweise des Eigenbedarfsnetzes betrug 6 2 kV am Eigenbedarfstransformator ET 106 fest Durch Ansteuern des Stufenschaltwerkes von der Schaltwarte sollte eine Spannungsangleichung erfolgen Nach dem Ansteuern fuhr das Stufenschaltwerk des ET 106 selbsttatig bis auf die Stufe 19 letzte Stufe im Stufenschaltwerk Normalerweise konnte immer nur eine Stufung durchgefuhrt werden und erst nach der Ruckmeldung vom Stufenschaltwerk die nachste Stufe angefahren werden Die Spannung des vom ET 106 versorgten Eigenbedarfsnetzes stieg auf 10 kV an Da ein Betreten der Trafobox um das Stufenschaltwerk mit einer Handkurbel zuruckzustufen unter diesen Umstanden zu gefahrlich war entschied der diensthabende Schaltmeister die beiden Eigenbedarfsnetze zu kuppeln und danach den ET 106 mittels 110 kV Einspeiseleistungsschalter ausser Betrieb zu nehmen Um eine annahernd gleiche Spannung beider Eigenbedarfsnetze zu erreichen Erfullung der Synchronisationsbedingungen wurde am ET 105 ebenfalls die Spannung erhoht Mittlerweile kam es zu ersten Ausfallen im Eigenbedarfsnetz des ET 106 Bei einer Spannung von ca 8 kV im Eigenbedarfsnetz des ET 105 und von 10 kV im Eigenbedarfsnetz des ET 106 wurde mittels Kuppelschalter beide Netze zusammengeschaltet Am Synchronisiergerat bestehend aus Doppelspannungs Doppelfrequenzmesser und Synchronoskop war eine Abweichung von ca 12 vom Synchronpunkt zu erkennen Die bei der Kupplung beider Netze auftretenden Ausgleichstrome verursachten den Ausfall weiterer Anlagen des Eigenbedarfsnetzes Nach erfolgter Kupplung der Netze wurde der ET 106 sofort ausser Betrieb genommen und die Spannung des Eigenbedarfsnetzes wieder auf 6 2 kV reduziert Ursache fur das selbsttatige Stufen des ET 106 waren zum ersten ein defekter Endschalter in der Stufenschaltersteuerung am Trafo und zum zweiten ein defektes Spannungssteigerungsschutzrelais das die Stufung nach einer eingestellten Zeit abschaltet 18 August 1993 Gegen 7 00 Uhr kam es infolge unsachgemasser Kranarbeiten zum Abriss der Halterungen fur die Kuhlwasserruckfuhrleitung des Turbosatzes 7 Die Leitung mit einem Durchmesser DN 1200 sturzte auf einer Lange von 60 m zu Boden Stilllegung und Ruckbau BearbeitenGemass dem Strategiekonzept der damaligen VEAG erfolgte die unvermeidliche Stilllegung Dieses Konzept fand verstandlicherweise nicht die ungeteilte Zustimmung der vielen Beschaftigten denn viele von ihnen hatten die Anlagen seit ihrer Erstinbetriebnahme betreut und gewartet Bis zur vollen Inbetriebnahme der beiden Neubaublocke im Sommer 2000 wurden die Anlagen schrittweise stillgelegt 15 Dezember 1993 Stilllegung Dampferzeuger 7 23 Marz 1996 Stilllegung Block 4 29 Juni 1996 Stilllegung Block 1 6 Dezember 1997 Sprengung Kuhlturm 1Im Zuge des Aufbaus der Kohlebandanlage zur Brennstoffversorgung des Neubaukraftwerkes wurden der Kuhlturm 1 ausser Betrieb genommen und entkernt sowie mittels Kran Knickpunkte in die Betonhulle geschlagen um die gewunschte Fallrichtung beim Sprengen zu erzielen Zum Zeitpunkt der Sprengung blieben alle Anlagen in Betrieb Lediglich die 110 kV Schaltanlage in unmittelbarer Nahe wurde erstmals in der Geschichte des Kraftwerkes fur eine Stunde abgeschaltet 4 Februar 2000 Stilllegung Block 3 10 Marz 2000 Stilllegung Dampferzeuger 5 31 Marz 2000 Stilllegung Dampferzeuger 6 2005 Ruckbau mittels Abbruchzange Kuhlturm 2 27 August 2005 Sprengung Schornstein 5 September 2005 Sprengung Kesselhaus 10 September 2011 Sprengung BunkerschwerbauTechnische Daten im Vergleich zum Neubaukraftwerk Lippendorf BearbeitenGesamtubersicht Bearbeiten Kond IKW NeubauNennleistung je Werk in MW 400 200 1867 2Dampferzeuger 4 3 SS KW 1 2Turbosatze 4 4 2Nennleistung je Block TS in MW 100 50 933 6Kurzzeitleistung je TS in MW 110 55 970Feuerungsart Braunkohlenstaubfeuerung Braunkohlenstaubfeuerung BraunkohlenstaubfeuerungEinsatzart Grundlast Fahrplan 2 fur Grundlast ausgelegt aber bedingt durch EEG auch MittellastRauchgasentstaubung je DE 2 E Filterstrassen mit je 4 Einzelfilter 2 E Filterstrassen mit je 4 Einzelfilter 2 E Filterstrassen mit je 16 EinzelfilterRauchgasentschwefelungsanlage nicht vorhanden nicht vorhanden vorhandenRauchgasentstickung nicht vorhanden nicht vorhanden nicht benotigt da Grenzwerte durch NOx arme Feuerung unterschritten werdenCO2 Verminderung nicht vorhanden nicht vorhanden durch Wirkungsgradsteigerung und teilweiser Primarbrennstoffsubstitution mit CO2 neutralem SekundarbrennstoffWarmeauskopplung in MWth nicht vorhanden 550 330Nettowirkungsgrad in 26 24 42 5Brennstoffausnutzungsgrad in 26 60 461 Sammelschienenkraftwerk 3 Dampferzeuger speisen eine Sammelschiene welche 4 Turbosatze versorgt 2 Verhaltnis Elektroenergie zu Warmenergieerzeugung je nach Lastanforderung Dampferzeuger Bearbeiten Kond IKW NeubauArt 4 Naturumlauf 3 Naturumlauf 2 ZwangdurchlaufHohe in m 54 54 163Nennleistung in t h 330 420 2420Brennkammerhohe in m 35 35 90FD Druck in bar 135 120 267 5FD Temp in C 535 535 554ZD Druck in bar 30 ohne Zwischenuberhitzung 52ZD Temp in C 530 ohne Zwischenuberhitzung 583Muhlen pro DE 4 NV 50 1 4 NV 50 8 NV 1101 Nassventilatormuhlen mit je 50 bzw 110 t h Kohledurchsatz davon je eine Muhle in Reserve Der 420 t h Dampferzeuger im IKW Altkraftwerk Lippendorf Bearbeiten Allgemeines Bearbeiten Im Industriekraftwerk IKW waren drei 420 t h Dampferzeuger DE 5 DE 6 und DE 7 installiert Errichtet wurden diese durch das ehemalige VEB Dampferzeugerbau Berlin Diese Dampferzeuger speisten auf Sammelschienen SS von denen die 4 im IKW installierten Turbosatze ihren Dampf bezogen Es gab zwei Sammelschienen wobei die SS NW 200 als Anfahr und Reservesammelschiene und die SS NW 300 als Betriebssammelschiene fungierte Technische Charakteristik des 420 t h Dampferzeugers Bearbeiten Dampferzeugerbauart Strahlungskessel Dampferzeugerbauform Zweizug Halbfreiluftbauweise Art des Wasserumlaufes Naturumlauf Uberhitzer 4 davon 2 Strahlungsuberhitzer und 2 Beruhrungsuberhitzer Speisewasservorwarmer Stahlrohreco Luftvorwarmer Rohrenluvo Heissdampfkuhlung Einspritzung von Speisewasser Sicherheitsventile hilfsgesteuert Reinigungseinrichtungen Brennkammer Wasserabspritzung Feuerungsart Braunkohlenstaub Muhleneckfeuerung Zundeinrichtung Gasbrenner Entaschungsart Kratzerband Entstaubungsart ElektrofilterDer 420 t h Dampferzeuger ist ein Strahlungsdampferzeuger mit Naturumlauf Strahlungsdampferzeuger sind Kleinwasserraumdampferzeuger wobei das zu verdampfende Wasser durch die Rohre stromt die wiederum durch die strahlende Flamme im Feuerraum bzw durch die Rauchgase beheizt werden Durch die ausserhalb des direkt beheizten Feuerraumes angeordneten Fallrohre von der Trommel wird der Naturumlauf des Wassers aktiviert da das kaltere Wasser im Fallrohr absinkt und durch seine grossere Dichte das leichtere Wasserdampf Gemisch aus dem Siederohr verdrangt Die Stromung des Dampfes durch die Uberhitzer kommt durch den Druckunterschied zwischen Trommel und den nachgeschalteten Dampfleitungen zustande Die Vorteile des Kleinwasserraumdampferzeugers liegen in seiner grossen Dampferzeugerleistung und in der relativ kurzen Zeit in der er aus Betriebsbereitschaft auf Betriebsparameter gefahren werden kann Aufbau der 420 t h Dampferzeuger im IKW Bearbeiten Jeder Dampferzeuger hatte eine Hohe von 53 m eine Tiefe von 22 m und eine Breite von 13 m Den 1 Zug des Dampferzeugers stellte der achteckige Feuerraum mit dem daruberliegenden Schottenraum dar Beide Feuerraum und Schottenraum waren allseitig mit den 20 Sektionen der Verdampferheizflachen ausgekleidet Der Schottenraum leitete sich aus der Bauform der Strahlungsuberhitzer nachfolgend SU genannt der Warmeubergang erfolgte durch Strahlungswarme die in ihm untergebracht waren ab In Summe gab es 12 Schottenwande pro Dampferzeuger Die drei jeweils ausseren Wande gehorten zum SU1 die sechs in der Mitte zum SU2 Die Austrittssammler des SU1 die Eintrittssammler des SU2 und die beiden Mischrohre der zwischen beiden Uberhitzerstufen SU1 2 vorhandenen Grobeinspritzung jeweils links rechts befanden sich im Totraum Dieser Raum der durch die besondere Rohrfuhrung der Verdampferheizflachen gebildet wurde war nicht direkt der Strahlung des Feuers ausgesetzt Im Querzug des Dampferzeugers befanden sich die beiden Stufen der Beruhrungsuberhitzer nachfolgend BU genannt der Warmeubergang erfolgte durch Beruhrungswarmeubertragung Konvektion Der BU2 der die letzte Stufe der 4 Hochdruckuberhitzerstufen darstellte war vor dem Rauchgasgitter eingebaut Das Rauchgasgitter sind die zur Trommel fuhrenden Sektionen der Verdampferheizflachen die an der Ruckwand des ersten Zuges angebracht waren Die erste Stufe der Hochdruckuberhitzer der BU1 war nach dem Rauchgasgitter installiert Oberhalb des Querzuges bzw des Schottenraumes befand sich der obere Totraum Er war wie der untere Totraum nicht der Strahlung des Feuers ausgesetzt Die Abgrenzung zum Feuerraum erfolgte durch Schottwandungen aus Feuerbeton Dieser obere Totraum war nochmals in zwei Sektionen unterteilt Im vorderen Teil des oberen Totraumes befand sich die Dampferzeugertrommel Diese diente zur Trennung des Wassers vom Sattdampf In die Trommel waren eine Fulle von Leitungen eingebunden Speisewasserleitungen Dampfabfuhrrohre von den Sektionen der Verdampferheizflachen bzw zu den Uberhitzern Impulsleitungen fur die Steuerventile der Hochdrucksicherheitsventile Trommelschnellablass Trommelabsalzung diverse Messleitungen Entluftungen und die Fallrohre Diese 32 Fallrohre wurden ausserhalb des Dampferzeugers zu den unteren Sammlern der Verdampferheizflachen gefuhrt Im hinteren Teil des oberen Totraumes waren die Austrittssammler des BU1 die Ein und Austrittssammler des BU2 die Eintrittssammler des SU1 und die Austrittssammler des SU2 untergebracht Des Weiteren befanden sich die beiden Mischrohre der Grundeinspritzung jeweils links rechts zwischen BU1 und SU1 und die beiden Mischrohre der Feineinspritzung jeweils links rechts zwischen SU2 und BU2 im hinteren Teil Auch die Speisewasserleitungen vom Speisewasservorwarmer zur Dampferzeugertrommel fuhrten durch diesen hinteren Totraum Von den Austrittsammlern des BU2 wurden die Frischdampfleitungen links rechts des Dampferzeugers aus dem Totraum herausgefuhrt Ausserhalb befanden sich jeweils links und rechts an den Frischdampfleitungen zwei Abgange zu den Hauptventilen der vier hilfsgesteuerten Hochdrucksicherheitsventile Im oberen Teil des zweiten Zuges war der zweistufige Speisewasservorwarmer installiert Jede Stufe war in acht Pakete unterteilt vier Pakete gehorten zur linken Seite vier Pakete gehorten zur rechten Seite Das Speisewasser gelangte uber eine Druckleitung die sich ausserhalb des Kessels aufteilte links und rechts in die erste Stufe des Speisewasservorwarmers Nach der ersten Stufe erfolgte eine Kreuzung der Speisewasserleitungen von links nach rechts bzw von rechts nach links Im unteren Teil des zweiten Zuges am Kesselende war der Luftvorwarmer eingebaut Der Bauart nach war er ein Rohrenluftvorwarmer unterteilt in drei Stufen in liegender Ausfuhrung Er hatte die Aufgabe die fur die Verbrennung notwendige Luft vorzuwarmen Diese vorgewarmte Luft wurde uber Luftkanale und entsprechenden Brennerheissluftklappen den Kohlestaubbrennern zugefuhrt Im Bedarfsfall konnte mit der vorgewarmten Luft uber Muhlenheissluftklappen die Temperatur der Muhlen nach unten beeinflusst werden Jeder Muhle war eine Heissluftklappe zugeordnet Die Bereitstellung der notwendigen Verbrennungsluft erfolgte uber zwei Frischlufter Radiallufter Zu jedem Frischlufter gehorte eine Kalorifereneinheit Diese Kaloriferen sind Warmeubertrager und wurden aus dem 4 8 bar Netz des IKW versorgt Die Kalorifere sollten Taupunktunterschreitungen des Rauchgases an der ersten Stufe des Luftvorwarmers verhindern Die zur Verbrennung notwendige vorgewarmte Luft wurde den Kohlestaubbrennern die als Flachbrenner ausgefuhrt waren zugefuhrt Als Feuerungsart kam die 4 Muhleneckfeuerung zum Einsatz Die fur die Feuerung notwendige Kohle wurde pro Dampferzeuger in vier Bunkertaschen pro Kohlemuhle eine Bunkertasche mit einem Fassungsvermogen von ca 150 t gelagert und uber Uberleitkasten den Plattenzuteilern zugefuhrt Uber diese Plattenzuteiler pro Kohlemuhle ein Zuteiler gelangte die Kohle zum Kohleeinfallschacht der in die Rauchgasrucksaugung mundete Uber den Rauchgasrucksaugungskanal saugte die Muhle heisse Rauchgase aus dem Feuerraum an die sowohl als Schutzgas gegen Verpuffungen Inertgas als auch zur Vortrocknung der Kohle dienten In der Kohlemuhle wurde die Kohle thermisch und mechanisch zerkleinert in einem Schwerkraftsichter gesichtet zu grosse Kohlestucke gelangen per Schwerkraft wieder in den Muhlenraum und uber den Staubkanal und Hosenstuck den Kohlestaubbrennern zugefuhrt Jede Muhle hatte einen Doppelbrenner mit zwei dazugehorigen Heissluftkanalen und Brennerheissluftklappen Als Zundeinrichtung oder als Stutzfeuer standen vier Gasbrenner zur Verfugung Die Abfuhrung der Rauchgase aus dem Dampferzeuger ubernahmen zwei Saugzuge Vor den Saugzugen befanden sich unterhalb des Luftvorwarmers drei Schwerkraftabscheider Diese sollten einen Teil der im Rauchgas enthaltenen Flugasche bei Braunkohlestaubfeuerung ca 90 der Gesamtasche abscheiden Dem Schwerkraftabscheider schloss sich die Elektrofilteranlage an In ihr wurde der grosste Teil der noch vorhandenen Flugasche herausgefiltert Danach wurden die Rauchgase uber die Saugzuge dem Schornstein zugefuhrt Zur Abfuhrung grosserer Asche und Schlacketeile ca 10 befand sich unter dem Feuerraum des Dampferzeugers ein Kratzband Des Weiteren gehorten zur Dampferzeugeranlage noch Einrichtungen zur Reinigung des Feuerraumes Speisevorrichtungen und eine umfangreiche Fulle von Armaturen bzw Mess Regel Sicherheits und Warneinrichtungen Technische Daten Bearbeiten Maximale Dampfdauerleistung 420 t h Standige Uberlast 450 t h Genehmigungsdruck 137 bar Druck nach HD Uberhitzer 117 bar Heissdampftemperatur nach BU1 410 C Heissdampftemperatur vor SU1 410 C Heissdampftemperatur nach SU1 450 C Heissdampftemperatur vor SU2 436 C Heissdampftemperatur nach SU2 510 C Heissdampftemperatur vor BU2 510 C Heissdampftemperatur nach BU2 535 C HD Kuhlung mit 1 Einspritzung vor SU1 Grundeinspritzung HD Kuhlung mit 2 Einspritzung vor SU2 Grobeinspritzung ca 10 t h HD Kuhlung mit 3 Einspritzung vor BU2 Feineinspritzung ca 5 t h Speisewassertemperatur vor HDV 150 C Temperatur Polsterdampf Speisewasserbehalter Speisewassertemperatur nach HDV 236 C Speisewassertemperatur vor Eco 236 C Temperatur Luft nach Luvo 290 C Rauchgastemperatur vor Gitter 780 C Rauchgastemperatur vor Eco 550 C Rauchgastemperatur vor Luvo 314 C Rauchgastemperatur am Dampferzeugerende 2 Zug 170 C Heizflachenauslegung Verdampferheizflache 3750 m Heizflachenauslegung Uberhitzerflache Strahlungsuberhitzer 1420 m Heizflachenauslegung Uberhitzerflache Beruhrungsuberhitzer 3035 m Heizflachenauslegung Speisewasservorwarmer 5520 m Heizflachenauslegung Luftvorwarmer 19260 m Fullmengen Speisewasservorwarmer 25 m Fullmengen Verdampferteil 150 m Fullmengen Uberhitzer 40 m Fullmengen Trommel 28 m Kohlemuhlentyp je vier NV 50 Nassventilatormuhlen mit 50 t h Durchsatz Rauchgastemperaturen vor Muhle max 700 C Rauchgastemperaturen nach Muhle mit Kohledurchsatz max 180 C Sichtertemperatur Brennerart Flachbrenner Brenneranordnung Register Anzahl der Brenner vier Doppelbrenner Zundbrennerart Gasbrenner Anzahl der Gasbrenner vier StuckSchornstein Bearbeiten Altkraftwerk NeubauHohe in m 300 1 nicht vorhanden 21 Zum Bauzeitpunkt der hochste Massivbau der DDR diente als Testobjekt fur den Berliner Fernsehturm und war zum Ruckbautermin das hochste gesprengte Bauwerk in Europa Der untere Schornsteinschaft wurde aus Stahlbeton in Kletterschalung ausgefuhrt Ab einer Hohe von 44 7 m erfolgte erstmals bei einem 300 m Schornstein die Bauweise mittels Gleitschalung Das innen liegende zylindrische Rauchrohr aus Schamotte wurde alle 50 m ringformig im Schornsteinschaft gefuhrt Die Hohenausdehnung war durch Gleitfuhrungen gewahrleistet Zwischen Schornsteinschaft und Rauchrohr fuhrte ein ALPICA Aufzug bis auf die Hohe von 250 m Die restlichen 50 m mussten fur Kontrollen am Schornsteinkopf aussen bestiegen werden 2 Die gereinigten Abgase werden durch Ausnutzung der Kuhlturmkonvektion uber die beiden 174 5 m hohen Kuhlturme an die Umwelt abgegeben Turbine Bearbeiten Kond IKW NeubauAnzahl 4 2 2 2Typ P 50 130 und PR 50 111 38 5Bauart 3 gehausige Kondensationsturbine 1 gehausige Entnahme Kondensationsturbine2 gehausige Entnahme Gegendruckturbine 5 gehausige KondensationsturbineDruck v HD Teil in bar 128 115 259 5Temp v HD Teil in C 530 530 550Druck v MD Teil in bar 30 ohne Zwischenuberhitzung 50Temp v MD Teil in C 530 ohne Zwischenuberhitzung 582Nenndrehzahl in min 1 3000 3000 3000FD Menge in t h 320 250 Entnahmekondensationsturbine 420 Entnahmegegendruckturbine 2420Entnahmekondensationsturbine Bearbeiten Der Typ P 50 130 5 ist eine Entnahme Kondensationsturbine aus der 50 MW Industriedampfturbinen Baukastenreihe des VEB Bergmann Borsig Gorlitzer Maschinenbau Diese Turbinen Turbosatz 7 und 8 sind speziell fur den Einsatz in Industriekraftwerken entwickelt Warmeelastisches Verhalten automatisierter An und Abfahrprozess bei Eignung zum taglichen An und Abfahren gestattete einen optimalen Kraftwerksbetrieb auch bei Ubergangszustanden fur die Warme und Stromerzeugung Die Maschinen waren eingehausig ausgefuhrt und mit warmeelastischen radialen Abdichtungen versehen Alle Hilfsanlagen wurden in Montageblocken vereinigt Der Kondensator war als Kastenkonstruktion ausgefuhrt Die hydraulische Turbinen Einheitsregelung wurde zur Brandschutzsicherheit mit Wasser als Regelflussigkeit betrieben Entnahmedruck normal 5 bar Einsatzbereich 4 7 bar Anzahl der Anzapfungen 5 Kuhlwassertemperatur 28 40 C HD Teil 7 stufige Ausfuhrung ND Teil 6 stufige Ausfuhrung Turbinenlager 8 Traglager 1 Klotzlager Kritischer Drehzahlbereich zwischen 1050 und 2000 min Drehfrequenz ist gleich der Eigenfrequenz des Laufzeuges und es entstehen durch Resonanz gefahrliche Vibrationen dieser Drehzahlbereich ist beim Anfahren schnell zu durchlaufenIn der Projektierungsphase fur die Turbosatze 7 und 8 des IKW entschied man sich fur eine wasserhydraulische Einheitsregelung der Firma VEB Bergmann Borsig Gorlitzer Maschinenbau Ausschlaggebend fur den Einsatz dieser Regelung war unter anderem die Lieferung und Inbetriebnahme einer 57 62 MW Heizgegendruckturbine fur das Kraftwerk Naistenlahti in Tampere Finnland durch VEB BB GMB Die wasserhydraulische Einheitsregelung ist eine hydrodynamische Regelung die nach dem Zulauf Ablauf Prinzip arbeitet und einen weitestgehend reibungs und verschleissfreien Aufbau hatte Da Wasser als Regelflussigkeit verwendet wurde ist eine Brandgefahr ausgeschlossen Die Anlage bestand aus vier Grundbausteinen und mehreren Zusatzbausteinen fur besondere Regelaufgaben Erganzt wird diese Regelung durch ein einheitliches Sicherheitssystem Was sprach fur den Einsatz einer wasserhydraulischen Regelung gegenuber einer olhydraulischen Regelung Vorteile Bearbeiten Die Regelung ist absolut brandsicher die mit dieser Regelung ausgestatteten Turbinen waren die brandsichersten der Welt Kein erhohter Verschleiss gegenuber olhydraulischen Regelungen Keine Verringerung der Funktionstuchtigkeit Verbesserung der Arbeiten bei Montage Prufung Einstellung und Wartung Besonders ausgebildete Schmierolversorgung mit folgenden Hauptkennzeichen Minimiertes Schmierolvolumen Zusammenfassung aller fur die Lagerolversorgung notwendigen Aggregate zu einem Schmierolblock Entfernen des Schmierolblockes von der Turbine und eine separate Aufstellung nach baulichen Gegebenheiten Keine turbinenwellengetriebene Hauptolpumpe Anstelle der Hauptolpumpe traten elektrische Pumpen im Schmierolblock Notolversorgung erfolgte uber einen turbinenwellengetriebenen Notolkreisel Abschirmung samtlicher Olleitungen gegenuber Heissteilen Nachteile Bearbeiten Wasser ist durch den in ihm gelosten Sauerstoff aggressiv und lasst Stahl korrodieren Wasser ist dunnflussiger als Ol Wasser besitzt so gut wie keine Schmierfahigkeit Konstruktive Merkmale Bearbeiten Regelungs und Olsystem wurden getrennt aufgebaut Anstelle des unter hohem Druck stehenden Oles wird Wasser Kondensat verwendet das eine zentrale Wasserversorgung liefert Vermeidung aufeinander gleitender Teile wie Kolben Buchsen und Bolzengelenke im Ubertragungssystem Verwendung von Steuerelementen deren Steuerkanten bzw Steuerflachen durch konstruktive Massnahmen beruhrungs oder relativbewegungsfrei angeordnet sind Duse Prallplattesystem Verwendung von Weichpackungen zur Abdichtung von Zylinderraumen bei Kraftkolben und Kraftkolbenspindeln von Stellmotoren Verwendung nichtrostender Materialien Unter Beachtung dieser Voraussetzungen wurden die Erfahrungen mit olhydraulischen Regelungen genutzt Auch die Grundkonzeption mit den standardisierten Bausteinen Regelblock Universalmesswerk Rechenwerk und Stellmotor wurden beibehalten 1 Baustein RegelblockIm Regelblock sind Elemente der Regelung und Olversorgung vereinigt In diesem Block wirkt Ol bis zu den Trenneinrichtungen Es hat die Aufgabe das Drehzahlsignal und Signale fur das Turbinensicherheitssystem zu bilden Der Regelblock besteht aus einem zylinderformigen Gehause das eine kleine Notolpumpe Impeller die das Drehzahlsignal erzeugt sowie den Uberdrehzahlschalter und die Drucklagersicherung aufnimmt Der Reglerblock wurde an das Aussenlager der Turbine angeflanscht und mit der Turbinenwelle gekuppelt 2 Baustein UniversalmesswerkDas Universalmesswerk ist ein Mess und Ubertragungsglied Es hat die Aufgabe Drucke zu messen und in eine dem nachgeschalteten Gerat entsprechende Grosse umzuwandeln Das Messwerk besteht aus zwei Hauptteilen Messeinrichtung und Verstelleinrichtung Der auf den Faltenbelag wirkende Eingangsdruck ist je nach Verwendungszweck des Bausteines entweder der Entnahmedruck der Gegendruck oder das vom Regelblock kommende Drehzahlsignal 3 Baustein RechenwerkDas Rechenwerk ist ein proportional wirkendes Ubertragungsglied das sowohl eine Signalverstarkung als auch eine Signalmischung unter Einhaltung der notwendigen Entkopplungen bei Mehrfachregelungen ermoglicht Das Rechenwerk besteht aus einem Gehause das einen Hebel enthalt auf den ein Faltenbelag und eine Druckfeder wirkt Der Hebel steuert je nach Turbinenart ein bis drei Ablaufe in Abhangigkeit vom Universalmesswerk kommenden Signal und erzeugt dadurch entsprechende Ausgangssignale 4 Baustein StellmotorDer Stellmotor ist ein Druck Wegeumformer der dem Rechenwerk nachgeschaltet ist Er dient der Betatigung der Regelventile wobei zu jedem Regelventil ein Stellmotor gehort Der Stellmotor besteht aus dem Steuerteil und dem Kraftteil Durch verschiedene Ruckfuhrfedern und Anschlage im Steuerteil wird das gewunschte Verhaltnis zwischen dem vom Rechenwerk kommenden Eingangssignal und dem Ventilhub erzielt Entnahmegegendruckturbine Bearbeiten Der Typ PR 50 111 38 5 eine zweigehausige Entnahme Gegendruckturbine stellte auf Grund hoher Entnahmedampfmengen eine Spezialkonstruktion dar Diese Turbinen Turbosatz 5 und 6 fur das IKW Kraftwerk wurden von der Firma VEB Bergmann Borsig BB Gorlitzer Maschinenbau GMB konstruiert und gefertigt Die Turbine ist fur den Einsatz in Industriekraftwerken entwickelt und hatte sich in langjahrigen Betriebseinsatz bewahrt Die Maschinen waren in hohem Masse warmebeweglich gestaltet und mit dem bewahrten System der hydraulischen BB GMB Einheitsreglung ausgerustet Nennentnahmedruck 38 bar Regelbereich 36 40 bar Anzahl der Anzapfungen 1 Nenngegendruck 5 bar Regelbereich 4 7 bar HD Teil 9 stufige Ausfuhrung 1 Stufe als Curtisrad ausgelegt ND Teil 8 stufige Ausfuhrung Turbinenlager 10 Traglager 1 Klotzlager Kritischer Drehzahlbereich zwischen 1100 und 1750 min der Drehzahlbereich wo sich die Welleneigenschwingung mit der Drehzahl Frequenz uberschneidet und es zu unerwunschten Resonanzen kommt Dieser Bereich muss beim Anfahren schnell uberfahren werden sonst kommt es zu erhohter Wellenschwingung was bis zur mechanischen Zerstorung des Laufers bzw der Lager fuhrt Die Dampfstromung einer Entnahmegegendruckturbine ist analog der einer Entnahmekondensationsturbine nur dass der Dampf aus dem Niederdruckteil nicht in einen Kondensator stromt sondern einer weiteren Verwendung zugefuhrt wird Der Drehzahlregler einer Entnahmegegendruckturbine wird nur zum Anfahren des Turbosatzes gebraucht und nach Inbetriebnahme des Entnahme und Gegendruckreglers ausgeschaltet Das bedeutet dass die Drehzahl der Maschine von dem elektrischen Netz bestimmt wird mit dem sie synchron lauft Das Primare ist die Reglung der Dampfdrucke Die elektrische Leistung ist von ihnen abhangig Bei diesem Turbinentyp verstellen die Faltbelage der Druckregler sogenannte Prallplatten durch die die Aufblenden gesteuert werden Arbeiten auf ein Dampfnetz mehrere derartige Turbinen so werden die Regelimpulse nicht direkt von den Dampfleitungen entnommen sondern erst von Druckmesswandlern umgeformt Damit soll verhindert werden dass mehrere Druckregler in einem Dampfnetz gleichzeitig arbeiten Von den Druckmesswandlern werden die Impulse an die einzelnen Turbinen weitergegeben Der Gegendruckregler beeinflusst Hoch und Niederdruckventile gleichsinnig wahrend der Entnahmedruckregler nur die Hochdruckventile beeinflusst Mit einer Anderung der einzelnen Dampfmengen ist also auch immer eine Anderung der elektrischen Leistung verbunden Die Sicherheitseinrichtungen fur die Turbine sind die gleichen wie bei der Entnahmekondensationsturbine nur dass hier die Kondensatordrucksicherung entfallt Hinzu kommt eine Verriegelung zum Generatorschutz der bei elektrischer Uberlastung des Generators auf den Gegendruckregler wirkt und die Maschine entlastet Generator Bearbeiten Kond IKW NeubauAnzahl 4 4 2Hersteller Bergmann Borsig Bergmann Borsig ABBTyp H 125 10 5 H 58 8 10 5 50WT25E 158Scheinleistung in MVA 125 58 8 1167Schaltung Stern Stern SternSpannung in kV 10 5 10 5 27Strom in kA 3 235 24 954cos phi 0 85 0 8Erregerspannung in V 180 757Erregerstrom in A 6001H2 Uberdruck in bar 0 29 5Masse Stator in t 105 430 3Masse Rotor in t 23 93 6Frequenz in Hz 50 50 50Drehzahl in min 1 3000 3000 3000Kuhlung H2 H2O H2 H2 gt H2OMaschinentransformator Bearbeiten Kond IKW NeubauAnzahl 4 4 4 1Typ KDRF 63001 110 TWSM KDORScheinleistung in MVA 125 63 1100Art LT R LT RSchaltung Yd5 Yd5 YNd5max Kurzschlussdauer in s 10 8Masse in t 87 550 555Olmasse in t 21 92 5 102Schaltwerk in Stufen 19 19 27Ubersetzung in kV 10 5 220 10 5 110 27 4101 Parallelschaltung zweier Transformatoren je Block Kuhlturm Bearbeiten Altkraftwerk NeubauAnzahl 2 1 2 2Bauart Naturzug Nasskuhlturm Naturzug NasskuhlturmKuhlwasserdurchsatz in t h 36000 84600Hohe in m 113 2 174 51 Errichtet mit einer hydraulisch betriebenen Gleitschalung bei laufenden Vortrieb Zum damaligen Zeitpunkt eine ingenieurtechnische Glanzleistung durch die bauausfuhrende SBKM Kuhlturmbau Leipzig da weltweit erstmals angewandt Als hochste Leistung wurden 1 5 m Vortrieb in 24 Stunden erreicht 2 Durch die beiden Kuhlturme werden auch die Abgase abgefuhrt Siehe auch BearbeitenListe stillgelegter Kraftwerke in Deutschland Kraftwerk Lippendorf Vattenfall Deutschland Literatur BearbeitenVEAG Kraftwerk Lippendorf 1969 2000 Lippendorf Thierbach 2000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altkraftwerk Lippendorf amp oldid 237882032