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Alois Martin David 8 Dezember 1757 in Zeberheisch bei Theusing Bohmen 22 Februar 1836 im Stift Tepl war ein bohmischer katholischer Geistlicher Pramonstratenser Astronom Kartograph und Rektor der Karl Ferdinands Universitat Prag Alois Martin David 1816 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke 4 Literatur 5 Siehe auch 6 WeblinksLeben BearbeitenDavid wuchs in Tepl in Westbohmen auf Der Pfarrer des Ortes bereitete ihn auf den Besuch des Gymnasiums des Stift Tepl vor Von Jahr 1776 an studierte er Philosophie Physik Mathematik und Theologie an der Prager Universitat 1777 wurde er Magister der Philosophie und begann mit einem Studium der Theologie Ausserdem besuchte er Vorlesungen von Jan Tesanek uber hohere Mathematik Mechanik und Astronomie Im Jahr 1780 trat er im Stift Tepl dem Orden der Pramonstratenser bei und kehrte 1783 nach Prag zuruck um das Studium fortzusetzen Er promovierte im Jahr 1790 mit einer Arbeit zu Isaac Newtons Physik 1787 wurde er im Stift Tepl zum Priester der romisch katholischen Kirche geweiht Seit 1785 widmete sich Martin Alois David verstarkt dem Studium der Astronomie einem Forschungsgebiet das in Prag seit Ende des 16 Jahrhunderts eine bedeutende Tradition hatte Die Rudolfinischen Tafeln benannt nach Kaiser Rudolph II und die Forschungen der Astronomen und Mathematiker Tycho Brahe und Johannes Kepler hatten das Weltbild verandert Seit dem 4 Dezember 1789 lehrte David als Professor der Metaphysik an der Universitat Prag und war Mitarbeiter der Prager Sternwarte im Clementinum Er unternahm auf eigene Kosten Auslandsreisen fand Kontakte zu dortigen Astronomen und wurde 1799 Direktor der Sternwarte in Prag David stand in Briefwechsel mit Johann Wolfgang von Goethe der in seinen Tagebuchern auf den Gelehrten verwies Seit 1795 war er zunachst Mitglied und nach 1800 standiges Mitglied der Koniglich bohmischen Gesellschaft der Wissenschaften Er war von 1806 bis 1831 deren Sekretar und wurde nach 1832 Direktor der Gesellschaft Die Karl Ferdinands Universitat in Prag wahlte David 1805 zum Dekan der philosophischen Fakultat Er wurde Mitglied der Gesellschaft zur Forderung der Naturkunde und Industrie in Schlesien in Breslau Im Jahr 1809 folgte die Mitgliedschaft in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Munchen und 1816 in der Okonomisch wissenschaftlichen Vereinigung in Leipzig 1816 wurde er Rektor der Karl Ferdinands Universitat in Prag Mitglied der Mahrisch schlesischen Gesellschaft fur die Entwicklung der Landwirtschaft Naturwissenschaften und Erdkunde und war 1822 Mitglied der Danischen Gesellschaft fur nordische Alterthumskunde Im Jahr 1815 erhielt er fur seine Verdienste von Kaiser Franz I einen bedeutenden Orden am Band wurde zum koniglichen Astronom ernannt und erhielt 1830 den Titel Kaiserlich Koniglicher Rat Mit 76 Jahren kehrte er in das Stift Tepl zuruck und verstarb dort am 22 Februar 1836 Wirken BearbeitenDavids Forschungsarbeiten bezogen sich vor allem auf die Geodasie und Meteorologie Er verbesserte die Messgenauigkeit von Landkarten und studierte Sonnenfinsternisse aber auch biologische Phanomene David war eine richtungsweisende Personlichkeit beim Ausbau der Sternwarte in Prag Da es an Geldzuwendungen fehlte um hochwertige Fernrohre zu kaufen und wissenschaftlich zu arbeiten lag der Schwerpunkt der Forschungen bei Fragen der geodathischen Astronomie Die Mitarbeiter der Sternwarte begannen seit 1801 mit der Vermessung des Landes Bohmen und erstellten mit Hilfe von Edmond Halleys Spiegelsextanten den Chronometern des englischen Herstellers Josiah Emery und dem demochromatischen Fernrohr von Jesse Ramsden eine Landkarte von Bohmen die nach 1820 publiziert wurde Grossen Beachtung unter Fachleuten fand seine Perfektionierung der Bestimmung zweier Punkte der geographischen Langen Es gelang ihm die Zeitdifferenz die damals zwischen den Messungen auftauchte auszuschliessen und die genauen geographischen Langen der Sternwarten in Prag Breslau und Dresden zu errechnen Martin Alois David richtete sich zwei eigene kleine Sternwarten ein die eine im Park des Stifts Tepl eine zweite auf dem Branisovsky vrch Ein 1989 entdeckter kleiner Planet ist nach ihm benannt Asteroid 6385 Martindavid 1989 EC2 Werke BearbeitenGesamtverzeichnis in Uta Egert Personalbiographien von Professoren der philosophischen Fakultat zu Prag im ungefahren Zeitraum von 1800 bis 1860 1970 Gerhard Welss Personalbibliographien der Professoren und Dozenten der philosophischen Fakultat der Karl Ferdinands Universitat in Prag im ungefahren Zeitraum von 1700 bis 1800 1971 Wahrend seines Studiums schrieb Martin Alois David eine Biographie uber Isaac Newton Ergebnisse seiner Forschungen publizierte er in Pojednani Ucene spolecnosti spater im Selbstverlag Er hinterliess 33 Fachartikel uber Astronomie und Topographie Zahlreiche seiner wissenschaftlichen Instrumente die er selbst angefertigt hat haben sich im Museum des Stift Tepl erhalten Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach David Alois Martin In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 3 Theil Verlag der typogr literar artist Anstalt L C Zamarski C Dittmarsch amp Comp Wien 1858 S 177 179 Digitalisat Karl Christian Bruhns David Martin Alois In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 786 f Hubert Slouka Astronomie v Ceskoslovensku od dob nejstarsich do dneska Astronomy in Czechoslovakia from its early beginning to present times Osveta Prag 1952 Veda a zivot 11 David Martin Alois In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 172 Lubos Novy Dejiny exaktnich ved v ceskych zemich do konce 19 stoleti Naklad Ceskoslovenske Akademie ved Prag 1961 Heribert Sturm Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum Institut R Oldenbourg Verlag Munchen und Wien 1979 ISBN 3 486 49491 0 S 236 Wolfgang Grassl Culture of Place An Intellectual Profile of the Premonstratensian Order Nordhausen Traugott Bautz 2012 S 383 385 Siehe auch BearbeitenListe der Rektoren der Karls UniversitatWeblinks BearbeitenKarte vom Konigreich Bohmen des Alois Martin David Veroffentlichungen von A M David im Astrophysics Data SystemNormdaten Person GND 116034912 lobid OGND AKS LCCN no2001035716 VIAF 303274142 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME David Alois MartinKURZBESCHREIBUNG bohmischer Pramonstratenser Astronom und KartographGEBURTSDATUM 8 Dezember 1757GEBURTSORT ZeberheischSTERBEDATUM 22 Februar 1836STERBEORT Stift Tepl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alois Martin David amp oldid 224379683