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Alfred Slawik 20 Oktober 1913 in Wien Osterreich Ungarn 11 Mai 1973 ebenda 1 war ein osterreichischer SS Oberscharfuhrer 1943 und Mitarbeiter der Zentralstelle fur judische Auswanderung in Wien die praktisch dem Eichmannreferat im Reichssicherheitshauptamt RSHA unterstellt war Slawik war an der Deportation von Juden aus Wien der Slowakei Griechenland und Ungarn in die Vernichtungslager beteiligt Leben BearbeitenSlawik von Beruf Selcher war bereits vor dem Anschluss von Osterreich an das Deutsche Reich Mitglied der zu diesem Zeitpunkt in Osterreich verbotenen NSDAP und SS Ab Anfang Februar 1939 war er in der Zentralstelle fur judische Auswanderung in Wien tatig wo er zunachst Wach und Telefondienst verrichtete Ab Oktober 1939 begleitete er Deportationstransporte von Juden nach Nisko Danach war Slawik zeitweise Aufseher in den der Zentralstelle angegliederten Wiener Umschulungslagern Doppl und Sandhof 2 Ab Fruhjahr 1942 war Slawik Angehoriger eines Kommandos unter Dieter Wisliceny in der Slowakei welches die Deportation der dortigen Juden in die Vernichtungslager organisierte 3 Ab dem Fruhjahr 1943 war Slawik in gleicher Funktion in Saloniki und ab Herbst Winter 1943 in Athen ebenfalls unter Wisliceny Angehoriger von Deportationskommandos 4 Danach gehorte Slawik noch von Marz bis Dezember 1944 dem Sonderkommando Eichmann in Budapest an Dort war er an der Deportation der ungarischen Juden in das KZ Auschwitz beteiligt 5 Gegen Ende April 1945 gelangte Slawik gemeinsam mit Adolf Eichmann Anton Burger Otto Hunsche Franz Novak und Richard Hartenberger in das Salzkammergut Anfang Mai 1945 versteckten sie dort Kisten unbekannten Inhalts wahrscheinlich Raubgold und andere Vermogenswerte und tauchten unter Gemeinsam mit Novak und Hartenberger floh Slawik nach Braunau am Inn wo sie inkognito als Knechte auf einem landwirtschaftlichen Gut bei Burgkirchen arbeiteten 6 In Mauerkirchen wurde Slawik 1946 verhaftet und war fur kurze Zeit im Anhaltelager Glasenbach inhaftiert Durch den CIC wurde er im Marz 1947 an die osterreichische Justiz ausgeliefert Aufgrund von Misshandlungen und seiner Beteiligung an den Deportationen wurde Slawik am 20 September 1949 zu funf Jahren schwerem Kerker bei Vermogensverfall verurteilt Durch Anrechnung der seit September 1946 verbussten Haft wurde er bereits im Mai 1950 aus dem Gefangnis entlassen 2 Danach war er als Magazinmeister in Wien tatig 7 Im Zuge des Eichmann Prozesses erregte Slawik erneut die Aufmerksamkeit der Justiz Aufgrund des Tatvorwurfs gemeinsam mit Eichmann einen Mord an einem judischen Gefangenen in Budapest begangen zu haben wurde Slawik im Juni 1961 in Untersuchungshaft genommen Da die Aussagen der Zeugen widerspruchlich waren und nach Meinung der Staatsanwaltschaft wenig Aussicht auf eine Verurteilung boten stellte sie das Verfahren ein und Slawik wurde im Februar 1962 aus der Haft entlassen 8 Uber seinen weiteren Lebensweg ist nichts bekannt Literatur BearbeitenHans Safrian Eichmann und seine Gehilfen Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 596 12076 4 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Einzelnachweise Bearbeiten Taufbuch Wien St Anton tom XXVI fol 738 Faksimile a b Aus Gabriele Anderl Die Umschulungslager Doppl und Sandhof der Wiener Zentralstelle fur judische Auswanderung Memento vom 21 Januar 2016 im Internet Archive Hans Safrian Eichmann und seine Gehilfen S 177f Hans Safrian Eichmann und seine Gehilfen S 233f 270 Hans Safrian Eichmann und seine Gehilfen S 295f Hans Safrian Eichmann und seine Gehilfen S 321f Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 586 Bernhard Blank Gefahrdung von Menschenleben durch den Eisenbahn Transport nach Auschwitz Die osterreichische Justiz und die Geschworenenprozesse gegen die Eichmann Gehilfen Franz Novak und Erich Rajakowitsch von 1961 bis 1987 Diplomarbeit Wien 2010 57f Normdaten Person VIAF 134164604131837910004 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 28 November 2023 PersonendatenNAME Slawik AlfredKURZBESCHREIBUNG osterreichischer SS Oberscharfuhrer und Tater des HolocaustGEBURTSDATUM 20 Oktober 1913GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 11 Mai 1973STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Slawik amp oldid 239556177