www.wikidata.de-de.nina.az
Alfred Louis Courmes 21 Mai 1898 in Bormes les Mimosas 8 Januar 1993 in Paris war ein franzosischer Maler der Moderne Er zahlt zu den bedeutendsten Vertretern des Realismus in den 1920er 1930er Jahre in Frankreich Sein Name wird ebenfalls mit dem Surrealismus in Verbindung gebracht zu dessen wichtigen Vertretern er gerechnet wird Courmes setzte sich vornehmlich mit der Malerei der Renaissance der christlichen Mythologie und der Homosexualitat auseinander Aufgrund seiner provokativen Reflexion dieser Inhalte wurde er auch als Der Engel des Schlechten Geschmacks franzosisch l ange du mauvais gout bezeichnet Zu seinen bekanntesten Werken zahlen das Portrat von Peggy Guggenheim die er 1926 portratieren durfte sowie die Gemalde mit dem Heiligen Sebastian als zum Teil nackten Heiligen in homosexueller Ikonographie dargestellt St Sebastien von 1934 und Ex voto a St Sebastien von 1935 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Auszeichnungen 4 Ausstellungen 4 1 Retrospektiven 4 2 Einzelausstellungen 4 3 Ausstellungsteilnahmen 5 Werke in Museen 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenAlfred Courmes wurde als Sohn einer Offiziers und Grossgrundbesitzerfamilie in der Nahe von Toulon in Bormes les Mimosas geboren Zu Anfang seiner Schulzeit besuchte er einige religiose Bildungsinstitutionen anschliessend ein Gymnasium in Monaco Aufgrund seines kranklichen Zustandes musste er oft Sanatorien besuchen In einem traf er 1919 dort den Kubisten Roger de La Fresnaye der ihn mit nach Paris nahm und dort unterrichtete Zwischen 1922 und 1925 wohnt Courmes in Le Lavandou 1927 zog er nach Belgien Dort studierte er die niederlandischen Alten Meister und trat in Verbindung mit James Ensor Constant Permeke und Felix Labisse Ab dem Jahr 1925 stellte er regelmassig in den progressiven Salons Paris aus 1930 verlegt er seinen Wohnsitz endgultig in die franzosische Hauptstadt Der Hohepunkt seiner Karriere beginnt mit dem Ankauf zweier Gemalde im Jahre 1935 Das Museum of Modern Art in New York erwarb das Gemalde Saint Sebastien a l ecluse Saint Martin und der franzosische Staat das sich heute im Musee National des Beaux Arts d Alger befindliche Werk Couple a Bicyclette Ein Jahr darauf wurde ihm der Prix Paul Guillaume fur sein provokatives Gemaldes Ex voto a St Sebastien verliehen Dies zog weitere Folgeauftrage nach sich so erteilte ihm der franzosische Staat 1937 den Auftrag eine Malerei fur den Pavillon de Sevres fur die Pariser Weltausstellung zu gestalten Ein Jahr darauf beauftragte man Courmes ein monumentales 120 m grosses Wandbild fur die franzosische Botschaft in Ottawa zu gestalten das er 1939 fertiggestellt hat und die Freuden der Franzosen darstellen sollte Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verringerten sich seine kunstlerischen Aktivitaten In dieser Zeit weitete er seine Aktivitaten als Dozent und Lehrer fur verschiedene Organisationen aus Bei dieser Gelegenheit traf er unter anderem auf Pablo Picasso Georges Braque und Fernand Leger Nach dem Krieg stellte Courmes zusammen mit seinem Freund Clovis Trouille und Rene Magritte sowie Paul Delvaux auf der Exposition surrealiste de Lille aus Es folgten viele weitere Ausstellungen 1973 wurde die erste Monografie uber ihn veroffentlicht Er liegt in Boissy Saint Leger begraben Werk BearbeitenAlfred Courmes Œuvre ist gepragt von unterschiedlichen Kunststilen verschiedener Epochen Ab 1919 fing er an seine eigene Handschrift zu entwickeln in diesem Jahr traf er auf den Kubisten Roger de La Fresnaye von dessen postkubistischen Ideen und neoklassizistischen Theorien er sich inspirieren liess Diese erste Werkphase endete um 1925 Als wichtigstes Zeugnis seiner beginnenden Auseinandersetzung mit der Renaissance datiert das Portrat seiner Schwester von 1921 und Peggy Guggenheims von 1926 In der bis ca 1929 andauernden jedoch schleichend in den Surrealismus ubergehende Periode integriert Courmes Influenzen niederlandischer und franzosischer Alter Meister wie zum Beispiel Rembrandt Raffael Mantegna oder Perugino Mit dem Beginn seines surrealen Abschnittes fing Courmes an die Christliche Mythologie und Homosexualitat malerisch zu reflektieren zum Teil auch beide Themenbereiche in einem Gemalde zu kombinieren Als Resultat dieser Uberlegungen entstanden zum Beispiel die Gemalde mit dem Heiligen Sebastian der nackt angezogen in matrosentypischen Kleidungsstucken um die homosexuelle Konnotation zu verdeutlichen wie das Gemalde von 1934 zeigt seine Geschlechtsteile dem Betrachter vorfuhrt Damit ironisierte er die Religion und fuhrte diese ad absurdum Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verstarkt ab den 60er Jahren griff er das Mittel der Ironisierung wieder auf und baut in den Gemalden als Neuerung Elemente aus der Werbung ein In dieser Zeit entsteht auch das Gemalde Pneumatique salutation d Angelique ein Bibendum grussende Jungfrau Maria Ab Ende der 70er Jahre kehrte verstarkt eine Auseinandersetzung mit antiker romischer und griechischer Mythologie in seinen Gemalden ein Bis auf seine Portrats abgesehen von den Heiligendarstellungen sowie Landschaften sind seine Arbeiten immer sexuell konnotiert an der Grenze zur Pornographie was insbesondere in der Kombination mit den Maria Jesus und Heiligendarstellungen zur heftigen Polarisation seines Schaffens beim Kunstpublikum fuhrte Wahrend die einen seine Intention und Darstellung als einfallslos und flach empfanden lobten ihn die anderen wiederum fur seine zynische Betrachtung von Religiositat Auszeichnungen Bearbeiten1936 zusammen mit Pierre Tal Coat Prix Paul Guillaume fur das Gemalde Ex voto a St Sebastien 1978 Prix Dumas Millier verliehen vom Institut de France 1978 Prix Panique verliehen von Roland Topor 1991 Ritter der franzosischen EhrenlegionAusstellungen BearbeitenRetrospektiven Bearbeiten Neben Retrospektivschauen in den Museen der Stadte Poitiers und Issoudun widmeten ihm folgende Institutionen eine Retrospektivausstellung 1979 Musee de Grenoble Grenoble 1989 Musee d Art et d Industrie Roubaix 1989 Centre Georges Pompidou ParisEinzelausstellungen Bearbeiten 1927 Galerie du Montparnasse 1986 Les gravures Galerie Berggruen Paris 2003 Alfred Courmes et son pays Musee Arts et Histoire de Bormes les MimosasAusstellungsteilnahmen Bearbeiten Neben Teilnahme am Salon des Independants Salon d Automne und Salon des Tuileries seit 1925 und von 1957 an im Salon du Mai wurden Werke von ihm unter anderem auch in folgenden Ausstellungen gezeigt 1937 L art francais contemporain Preussische Akademie der Kunste Berlin 1938 The Pittsburgh international exhibition of contemporary art Carnegie Museum of Art 1965 Biennale von Sao Paulo 1972 Douzes ans d art contemporain en France Galeries nationales du Grand Palais 1976 Mythologies Quotidiennes Musee d art moderne de la Ville de Paris 1979 French Art Serpentine Gallery 1980 Les Realismes entre revolution et reaction 1919 1936 Centre Georges Pompidou 1981 Realismus Zwischen Revolution und Reaktion 1919 1936 Staatliche Kunsthalle Berlin 1991 1920 s The Age of Metropolis Musee des beaux arts de Montreal 1998 Peggy Guggenheim A Celebration Peggy Guggenheim Collection Venedig 2009 Ingres et les modernes Musee Ingres Montauban 2010 Chaos and Classicism Art in France Italy and Germany 1918 1936 Solomon R Guggenheim Museum New YorkWerke in Museen BearbeitenWerke von ihm befinden sich im Besitz zahlreicher wichtiger internationale sowie nationale Museen und Privatsammlungen Dazu gehoren unter anderem Centre Georges Pompidou Musee National d Art Moderne Paris Musee Carnavalet Paris Musee National des Beaux Arts d Alger Musee National de la Cooperation Franco Americaine Chateau de Blerancourt Musee d Art naif et d Arts singuliers Burg Laval Musee departemental de l Oise Beauvais Musee des Annees Trente Boulogne Billancourt Museum of Modern Art New YorkLiteratur BearbeitenJean Marc Campagne Alfred Courmes Prospecteur de mirages entre ciel et chair Eric Losfeld Editeur Paris 1973 Julien Pierre Note sur Alfred Courmes la pharmacie saint Roch et saint Sebastien In Revue d histoire de la pharmacie 72e annee N 262 1984 S 237 242 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alfred Courmes im Katalog Kubikat des Kunstbibliotheken Fachverbundes Florenz Munchen Rom Kunstwissenschaftliche Besprechung zwei seiner Arbeiten St Roch und St Sebastien franzosisch Kunstkritik erschienen in The Independent englisch Das Portrat von Peggy Guggenheim mit Analyse und Interpretation franzosisch Der Speiseraum der franzosischen Botschaft im Detail erklart englisch Normdaten Person GND 121838102 lobid OGND AKS LCCN n84189523 VIAF 27083509 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Courmes AlfredALTERNATIVNAMEN Courmes Alfred Louis vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Maler des Surrealismus und RealismusGEBURTSDATUM 21 Mai 1898GEBURTSORT Bormes les MimosasSTERBEDATUM 8 Januar 1993STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Courmes amp oldid 238245454