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Alexandre sieur de Rieux Prince de la Maison de Bretagne marquis de Sourdeac Neufbourg Ouestant et Coetmeur 1619 7 Mai 1695 in Amsterdam war ein bretonischer Adliger bekannter Buhnenbildner und Theatermaschinist der an der Grundung der Pariser Oper beteiligt war Leben BearbeitenVoltaire schrieb uber ihn er habe die Kunste zu sehr geliebt sei verarmt und ruiniert gestorben nachdem er die Oper in franzosischer Sprache auf den Weg gebracht habe In einem Nachruf behauptete die Gazette d Amsterdam er habe als Erster von Ludwig XIV ein Theaterpatent fur Paris erhalten was nicht zutrifft tatsachlich ging das Patent an Pierre Perrin Teils glaubte man auch dies sei nur ein Tarnname gewesen den Rieux wahlte um seine Familie nicht mit derlei Geschaft in Verbindung zu bringen 1 nbsp Gedenktafel am Vieux Chateau Le Neubourg der Hinweis La Toison d or sei die erste franzosische Oper gewesen trifft nicht zu Alexandre war der alteste Sohn von Gui de Rieux und Louise de Vieux Pont Ihn zeichnete handwerkliches Geschick und Interesse an Mechanik aus Die damals rapide sich entwickelnden Buhnenmaschinerien boten ihm ein ideales Betatigungsfeld 1660 produzierte er auf seinem Schloss Neubourg Pierre Corneilles La Toison d or Das Goldene Vlies Die von ihm fabrizierte Buhnentechnik vermachte er anschliessend der engagierten Pariser Truppe Theatre du Marais Im damals grossten Theater dem Theatre des Tuileries handhabte er 1662 bei der Auffuhrung von Francesco Cavallis Oper Ercole amante die Theatermaschinen Sourdeac liess seine Frau mit 13 Kindern auf dem Land zuruck lebte von 1667 an in Paris und machte bald die Bekanntschaft von Laurent Bersac 2 Am 28 Juni 1669 erhielt Pierre Perrin von Konig Ludwig XIV zur Grundung der Academie d Opera ein Privileg zu dem er als Geschaftspartner Alexandre de Rieux und dessen unentwegten Begleiter Laurent Bersac wahlte Sohn eines einfachen Unteroffiziers der sich aber Fondant de Champeron nannte 3 und vorher Tatigkeiten als Spitzel und Gerichtsvollzieher ausgeubt hatte 4 Rieux war zwar von echtem altem bretonischen Adel hatte aber einen Ruf als Morder und Pirat an der dortigen Kuste als Wucherer Falschmunzer und Dieb Was ihn fur Perrin nutzlich machte war seine Befahigung zur Bedienung einer Buhnenmaschinerie und die Mittel zur Einrichtung eines Theaters 5 Perrin hatte bereits zu Beginn des Projekts Probleme mit einem Glaubiger dem Parlamentsrat Gabriel Bizet de La Barroire 6 konnte nichts zur Finanzierung einer Theatereinrichutng beitragen hatte aber die Idee dass die Gesellschaft in der er mit Robert Cambert zusammen die kunstlerische Leitung hatte ihn finanziell sanieren sollte Dies funktionierte drei Monate lang bis es zur Umsortierung der Machtverhaltnisse durch Rieux und Bersac kam Cambert wurde einfacher Angestellter und der nicht besonders geschaftstuchtige Perrin spielte kaum mehr eine Rolle nur sein Name zahlte da Inhaber des Privilegs 7 Dass ihre Oper Pomone einen unglaublichen Erfolg hatte und jede der 146 Auffuhrungen 1000 bis 4000 Livres in die Kasse brachte nutzte den kunstlerischen Leitern nun wenig 8 Perrin erstattete gegen seine Geschaftspartner am 9 Mai 1671 Anzeige wurde selbst aber am 15 Juni auf Betreiben von de La Barroire in der Conciergerie eingesperrt Die Wirkung seiner eigenen Anzeige gegen Rieux und Bersac wurde von ihm dann anscheinend falsch eingeschatzt Er meinte mit seinem Privileg nun wieder nach eigenem Gutdunken verfahren und es verkaufen zu konnen Abnehmer war der Komponist Jean de Granouilhet ecuyer sieur de Sablieres intendant de la musique de Monsieur Im Dezember 1671 tat sich Sablieres zwecks Nutzbarmachung des Privilegs mit Henri Guichard zusammen an den er die Halfte seiner Rechte verkaufte 9 nbsp Jeu de paume im 17 Jahrhundert wie es von Alexandre de Rieux zum Theater umgebaut wurde Das vom Konig erteilte Privileg das doch ein gewisses Ansehen geniessen sollte ging nun unter in Rechtshandeln von Personen die mitunter im Gefangnis sassen oder bereits einschlagige Erfahrungen gemacht hatten So kam es dass das erteilte Privileg von Ludwig XIV zuruckgezogen wurde und Jean Baptiste Lully der vorher Perrin in der Conciergerie aufgesucht ihm das Privileg abgekauft und zur Freiheit verholfen hatte neuer Leiter der Opernakademie wurde 10 nbsp Von Rene de Rieux 1651 an seinen Neffen Alexandre vermachtes Anwesen in Paris Sourdeac wird oft geschildert als jemand der sich gerne in Kneipen und Bordellen aufhielt trotz Frau und Tochter Dirnen zu sich ins Haus nahm und unablassig lasterte und fluchte Anlass hatte er 1672 hierfur allemal Das von ihm fur Pomone im Jeu de paume de Bequet eingerichtete Theater wurde von der Polizei noch vor der Premiere geschlossen Perrin hatte vergessen eine Genehmigung zu beantragen Dem zweiten Opernhaus im Jeu de paume de la Bouteille Petite rue de Nesle bzw 42 rue Mazarine erging es nach Pomone bald ebenso als Lully nicht willens war den uberzogenen Preis zu zahlen den Sourdeac und Champeron hierfur forderten 11 30 000 Livres wollte Sourdeac fur den Saal davon 14 000 sofort 12 Der 1670 zum Theater umgebaute Ballspielsaal wurde schliesslich von La Grange fur Molieres verwaiste Truppe angemietet und so zur Wiege fur die Comedie Francaise 13 La Grange lieh sich das Geld von Molieres Schwager Andre Boudet 12 Das Haus bekam einen anderen Namen und verstarkt durch die besten Leute des Theatre du Marais nannte man sich nun La Troupe du roi a l Hotel Guenegaud Erstes Stuck war der Tartuffe der Mercure galant sparte nicht mit Lob auch fur den Erbauer des Theaters wohl nicht ohne Hintergedanken der Redakteure Donneau de Vise und Thomas Corneille 12 Letzterer sah 1674 sein Circe von der Buhne aufgefuhrt mit Sourdeac als Theatermaschinist 12 Alexandre de Rieux Marquis de Sourdeac starb verarmt 2 Literatur BearbeitenArmand Jardillier La Vie originale de Monsieur de Sourdeac A amp J Picard Paris 1961Einzelnachweise Bearbeiten Louis E Auld The Lyric Art of Pierre Perrin Founder of French Opera Part 1 Birth of French Opera Henryville Ottawa Binningen 1986 ISBN 0 931902 28 2 S 45 a b Louis E Auld The Lyric Art of Pierre Perrin Founder of French Opera Part 1 Birth of French Opera Henryville u a 1986 S 46 Jean Claude Brenac Perrin et Cie drole d associes Webseite operabaroque fr Juli 2005 Johannes Hosle Moliere Sein Leben sein Werk seine Zeit Piper Verlag Munchen 1987 S 301 Jerome de La Gorce L Opera a Paris au temps de Louis XIV Histoire d un theatre Paris 1992 S 18 u 30 Jerome de La Gorce L Opera a Paris au temps de Louis XIV Histoire d un theatre Paris 1992 S 20 Jerome de La Gorce L Opera a Paris au temps de Louis XIV Histoire d un theatre Paris 1992 S 18 Jerome de La Gorce L Opera a Paris au temps de Louis XIV Histoire d un theatre Paris 1992 S 21 Jerome de La Gorce L Opera a Paris au temps de Louis XIV Histoire d un theatre Paris 1992 S 26 Jerome de La Gorce L Opera a Paris au temps de Louis XIV Histoire d un theatre Paris 1992 S 30 Johannes Hosle Moliere Sein Leben sein Werk seine Zeit Piper Verlag Munchen 1987 S 302 a b c d Emmanuel Haymann Lulli Flammarion Paris 1991 S 157 f Johannes Hosle Moliere Sein Leben sein Werk seine Zeit Piper Verlag Munchen 1987 S 338 Normdaten Person VIAF 12378158 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 26 August 2019 PersonendatenNAME Rieux Alexandre deALTERNATIVNAMEN SourdeacKURZBESCHREIBUNG franzosischer Buhnenbildner Mitwirkender bei der Grundung der Pariser OperGEBURTSDATUM 1619STERBEDATUM 7 Mai 1695STERBEORT Amsterdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexandre de Rieux Marquis de Sourdeac amp oldid 232775902