www.wikidata.de-de.nina.az
Aldermanit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate mit der chemischen Zusammensetzung Mg H2O 6 Na H2O 2Al3 PO4 2 OH 6 H2O 2 und damit chemisch gesehen ein komplexes wasserhaltiges Magnesium Natrium Aluminium Phosphat mit zusatzlichen Hydroxidionen AldermanitWeisse kugelige Aldermanit Aggregate aus dem Moculta Phosphat Steinbruch Angaston SudaustralienAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer IMA 1980 044 1 2021 s p 2 IMA Symbol Adm 3 Chemische Formel Mg H2O 6 Na H2O 2Al3 PO4 2 OH 6 H2O 2 Mg5Al12 OH 22 PO4 8 32H2O 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII D 17 010 8 DE 35 42 13 01 01Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe P21 c Nr 14 Vorlage Raumgruppe 14Gitterparameter a 13 524 3 A b 9 958 2 A c 7 013 1 Ab 97 40 3 5 Formeleinheiten Z 2 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 6 Dichte g cm3 berechnet 2 0 bis 2 15 6 Spaltbarkeit nicht beobachtet 7 Bruch Tenazitat sprode 7 Farbe farblos bis weissStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz Perlglanz schwacher GlasglanzKristalloptikBrechungsindex n 1 500 7 Doppelbrechung d 0 000 7 Optischer Charakter zweiachsigAldermanit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem und findet sich meist in Form faseriger oder flockenartiger Mineral Aggregate die eine gewisse Ahnlichkeit mit Talk haben Selten entwickelt er jedoch auch dunntafelige bis prismatische radialstrahlig angeordnete Kristalle von wenigen Millimetern Grosse In reiner Form ist Aldermanit farblos und durchsichtig Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiss erscheinen wobei die Transparenz entsprechend abnimmt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Aldermanit im Phosphat Steinbruch Moculta bei Angaston im Barossa Valley in Sudaustralien Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte durch Ian R Harrowfield Edgar Ralph Segnit und John A Watts die das Mineral nach Arthur Richard Alderman 1901 1980 dem ehemaligen Professor fur Geologie und Mineralogie an der University of Adelaide benannten Die chemische Zusammensetzung gaben die Mineralogen mit Mg5Al12 PO4 8 OH 22 nH2O mit n 32 an Harrowfield Segnit und Watts sandten ihre Untersuchungsergebnisse und den gewahlten Namen 1980 zur Prufung an die International Mineralogical Association interne Eingangs Nr der IMA 1980 044 1 die den Aldermanit als eigenstandige Mineralart anerkannte Neuere Analysen durch Peter Elliot Ian E Grey und Anthony C Willis die 2021 publiziert wurden zeigten allerdings dass auch Natrium ein essentieller Bestandteil der Formel von Aldermanit ist Zudem konnte die Kristallstruktur entschlusselt werden 5 Chemische Formel und Struktur des Minerals wurden daher neu definiert und diese Neudefinition nach Prufung durch die IMA Eingangs Nr 20 I noch im gleichen Jahr anerkannt 8 Klassifikation BearbeitenDa der Aldermanit erst 1980 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VII D 17 010 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort der Abteilung Wasserhaltige Phosphate mit fremden Anionen wo Aldermanit als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe VII D 17 bildet 9 Die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Aldermanit ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen mit H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis der weiteren Anionen OH etc zum Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplex RO4 so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen OH usw RO4 3 1 zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 8 DE 35 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Aldermanit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserhaltigen Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 42 13 01 innerhalb der Unterabteilung der Wasserhaltigen Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen zu finden Kristallstruktur BearbeitenAldermanit kristallisiert in der monoklinen Raumgruppe P21 c Raumgruppen Nr 14 Vorlage Raumgruppe 14 mit den Gitterparametern lauten a 13 524 3 A b 9 958 2 A c 7 013 1 A und b 97 40 3 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 5 Bildung und Fundorte BearbeitenAldermanit bildet sich sekundar als Verwitterungsprodukt von Fluellit in Hohlraumen von Brekzien in sedimentaren Phosphat Lagerstatten 6 Ausser an seiner Typlokalitat dem Moculta Phosphat Steinbruch konnte Aldermanit bisher Stand 2023 noch in dem ebenfalls bei Angaston gelegenen Penrice Marmor Steinbruch in den South Mountain Lofty Ranges gefunden werden Daneben trat das Mineral noch in Tom s Phosphat Steinbruch und St John s Steinbruch bei Kapunda sowie im Fairview Steinbruch bei Robertstown in den North Mountain Lofty Ranges in South Australia auf 11 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenI R Harrowfield E R Segnit J A Watts Aldermanite a new magnesium aluminium phosphate In Mineralogical Magazine Band 44 1981 S 59 62 rruff info PDF 377 kB abgerufen am 28 Februar 2023 Louis J Cabri Michael Fleischer Adolf Pabst New mineral names In American Mineralogist Band 66 1981 S 1099 1103 englisch rruff info PDF 430 kB abgerufen am 28 Februar 2023 Peter Elliot Ian E Grey Anthony C Willis Redefinition of the formula for aldermanite Mg H2O 6 Na H2O 2Al3 PO4 2 OH F 6 H2O and its crystal structure In Mineralogical Magazine Band 85 Nr 3 2021 S 348 353 doi 10 1180 mgm 2021 36 englisch Ritsuro Miyawaki Frederic Hatert Marco Pasero Stuart J Mills IMA Commission on New Minerals Nomenclature and Classification CNMNC Newsletter 60 In European Journal of Mineralogy Band 33 2021 S 203 208 doi 10 5194 ejm 33 203 2021 englisch rruff info PDF 103 kB abgerufen am 28 Februar 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aldermanite Sammlung von Bildern Aldermanit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 28 Februar 2023 David Barthelmy Aldermanite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 28 Februar 2023 englisch MineralNamee search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 28 Februar 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b IMA Database of Mineral Properties Aldermanite In rruff info RRUFF Project abgerufen am 28 Februar 2023 englisch a b c Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 351 kB abgerufen am 28 Februar 2023 Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 505 a b c Peter Elliot Ian E Grey Anthony C Willis Redefinition of the formula for aldermanite Mg H2O 6 Na H2O 2Al3 PO4 2 OH F 6 H2O and its crystal structure In Mineralogical Magazine Band 85 Nr 3 2021 S 348 353 doi 10 1180 mgm 2021 36 englisch a b c Aldermanite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 63 kB abgerufen am 29 Marz 2018 a b c d Aldermanite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 28 Februar 2023 englisch Ritsuro Miyawaki Frederic Hatert Marco Pasero Stuart J Mills IMA Commission on New Minerals Nomenclature and Classification CNMNC Newsletter 60 In European Journal of Mineralogy Band 33 2021 S 203 208 doi 10 5194 ejm 33 203 2021 englisch rruff info PDF 103 kB abgerufen am 28 Februar 2023 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 28 Februar 2023 englisch Fundortliste fur Aldermanit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 28 Februar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aldermanit amp oldid 239001404