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Al Burini mit vollem Namen al Ḥasan ibn Muhammad ad Dimaschqi as Saffuri Badr ad Din al Burini arabisch الحسن بن محمد الدمشقي الصفوري بدر الدين البوريني DMG al Ḥasan b Muḥammad ad Dimasqi aṣ Ṣaffuri Badr ad Din al Burini Juli 1556 in Saffuriyya Sandschak Safad Safed 1 Juni 1615 in Damaskus war ein Gelehrter und Chronist des Osmanischen Reiches mit arabischer Muttersprache Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Manuskripte 4 Siehe auch 5 Literatur 6 AnmerkungenLeben BearbeitenAl Ḥasan al Burinis Nachname bezeichnet die Heimatstadt seines Vaters Burin in der Nahe von Nablus in Galilaa Er wurde allerdings in Saffuriyya geboren der Heimat seiner Mutter Sein Vater war zuerst Polsterer oder Tapezierer munaddschid spater Parfumhersteller ʿattar Seine Ausbildung begann al Burini in der ortlichen Koranschule 1565 66 ubersiedelte die Familie nach Damaskus wo er an der ʿUmariyya Madrasa as Salihiyya studierte Um 1580 81 war er bereits an der Umayyaden Moschee von Damaskus wo er mit dem renommierten Rechtsgelehrten ʿAbdurrahman al Furfuri 1585 Kontakt aufnahm der al Burini mit seinem Patronat weiterhalf An der neugegrundeten Darwischiyya Moschee ubernahm al Burini 1585 seine erste Lehrtatigkeit Sein Schwiegervater Ahmad al Itawi 1616 verschaffte ihm um 1592 das Recht selbstandig Fatwas Rechtsgutachten auszustellen Bis zu seinem Tod bekleidete al Burini leitende Lehr Positionen an einigen Hochschulen von Damaskus was zu einem betrachtlichen Einkommen fuhrte Sein Vater war sogar in der Lage seine Berufstatigkeit zu beenden und von den Einkunften seines Sohnes zu leben Al Burini wurde von Zeitgenossen als Beispiel angefuhrt wie jemand aus bescheidener Herkunft auf Grund seiner Ausbildung zur sozialen und okonomischen Prominenz in einer der Grossstadte des Osmanischen Reiches aufsteigen konnte 1 Weniger als Rechtsgelehrter sondern eher als Kenner der arabischen Grammatik Rhetorik und Poesie spielte er eine anerkannte Rolle im Studienbetrieb Auch Persisch und Turkisch beherrschte er wobei Zeitgenossen vermerkten dass seine Persischkenntnisse besser als die des Turkischen waren Al Burini hielt engen Kontakt zu den Ulama Gelehrten genauso wie zu Poeten und Schriftstellern von denen er viele in seinem Werk nannte Auch selber hatte er einen Ruf als Dichter erworben allerdings sind von seinen Gedichten nur wenige uberliefert In der Anthologie des Agypters Ahmad al Chafadschi 1659 wurde er als namhafter Poet angefuhrt Werk BearbeitenTaradschim al Aʿyan min Abnaʾ az Zaman arabisch sinngemass Biographien beruhmter zeitgenossischer Personlichkeiten Al Burini begann mit diesen Biographien im Jahre 1601 ermutigt von Muhammad Amin al ʿAdschami 1610 dem defterdar Schatzmeister von Damaskus Eine Kopie des Werkes ubergab al Burini spater an al ʿAdschami sowie an den wichtigen Militarsbefehlshaber Muhammad b Mandschak 1623 Bis zu seinem Todesjahr 1615 schrieb er an seiner Chronik und es wird als sicher angenommen dass er sie nicht vollenden konnte In der Einleitung vermerkte er dass er vorhabe eine Abhandlung in der Tradition der grossen Historiker Ibn Challikan 1282 Ibn al Athir 1223 und anderer zu verfassen Der Unterschied zu diesen Vorbildern ist dass al Burini fast ausschliesslich Biographien von Personen schrieb die er personlich kannte Diese sind aus Damaskus nur wenige aus anderen Orten die er besucht hatte namlich Tripoli im Jahre 1600 Aleppo 1608 und dem Hedschas 1611 Das Werk ist ein wichtiges Zeugnis fur die politische intellektuelle und kulturelle Geschichte Syriens in der Zeit des spaten 16 und fruhen 17 Jahrhunderts Al Burinis Kontakte zu Politikern und hohen Militars seiner Heimatstadt verschafften ihm ausreichend Informationen fur seine Arbeit Diese dokumentiert den schwachen osmanischen Einfluss und die sich daraus ergebende Macht lokaler Soldnerfuhrer Sekban die sich auch untereinander bekampften Er selbst nahm eine eher pro osmanische Haltung ein oft im Gegensatz zu seinen Schulern Da er laufende Aktualisierungen seiner biographischen Chronik vornahm ist der Stil von Kapitel zu Kapitel unterschiedlich Manche Passagen sind tagebuchartig andere in rhythmischer Prosa verfasst Die einzelnen Manuskripte unterscheiden sich auch in Aufbau und Inhalt unter anderem der Einleitung da fast alle von spateren Chronisten fur ihre Ausgabe nachbearbeitet wurden Auf der Version von Fadlullah al Muhibbi 1671 2 beruht die 1959 erschienene Druckausgabe Al Muhibbis Edition ist auch die Grundlage der vier Manuskripte die heute in Berlin Dublin Kairo und Medina aufbewahrt werden Trotzdem gibt es substantielle Unterschiede zwischen den einzelnen Versionen Die beiden anderen Kalkutta und Wien sind davon unabhangig entstanden In der Wiener Handschrift werden 46 Personlichkeiten aufgefuhrt die im Werk mit ihrem Lebenslauf beschrieben sind Zu seiner Zeit war al Burini allerdings vor allem bekannt als Verfasser eines vielgelesenen Kommentares zum Diwan Gedichtsammlung des Mystikers und Dichters Ibn al Farid 1235 Manuskripte BearbeitenBerlin Staatsbibliothek zu Berlin Wetzstein II 29 189 Folios Dublin Chester Beatty Library Arabic 3219 184 Folios Kairo Dar al Kutub al Misriyya 576 Tarikh 198 Folios Kalkutta Library of the Asiatic Society in Calcutta Nr D 22 235 Folios Medina Aref Hikmat Library 42 Tarikh ca 150 unnummerierte Folios Wien Osterreichische Nationalbibliothek Mxt 346 155 Folios Siehe auch BearbeitenListe Osmanischer Chronisten Liste osmanischer Titel Nadschm ad Din al GhazziLiteratur BearbeitenKhaled El Rouayheb Hasan b Muhammad al Burini 1556 1615 In Cemal Kafadar Hakan Karateke Cornell H Fleischer Hrsg Historians of the Ottoman Empire September 2008 Carl Brockelmann Al Burini In The Encyclopaedia of Islam New Edition Bd 1 Brill Leiden 1960 S 1333 Anmerkungen Bearbeiten Muhammad Amin al Muhibbi 1699 berichtet Feinde al Burinis hatten diesen durch die Einladung seines Vaters eines simplen Burgers min quhhi l awam zu einem Empfang bei einem Damaszener Notablen blamieren wollen Vater des beruhmten Historikers Muhammad Amin al Muhibbi Normdaten Person GND 141615087 lobid OGND AKS LCCN nr91011695 VIAF 39230513 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Burini al ALTERNATIVNAMEN Burini al Ḥasan b Muḥammad ad Dimaschqi aṣ Ṣaffuri Badr ad Din al vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG syrischer Chronist und UniversitatsprofessorGEBURTSDATUM Juli 1556GEBURTSORT Saffuriyya Sandschak Safad Safed STERBEDATUM 1 Juni 1615STERBEORT Damaskus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Al Burini amp oldid 229842193