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Nadschm ad Din al Ghazzi arabisch نجم الدين الغزي DMG Naǧm ad Din al Ġazzi 19 Januar 1570 in Damaskus 8 Juni 1651 ebenda war der wichtigste Damaszener Historiker in der zweiten Halfte des 16 bis Beginn des 17 Jahrhunderts Mit vollem Namen hiess er Nadschm ad Din Muḥammad b Badr ad Din Muḥammad b Raḍi ad Din Muḥammad b Schihab ad Din Aḥmad al Ghazzi al ʿAmiri al Quraischi ad Dimaschqi Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Manuskripte 4 LiteraturLeben BearbeitenIn zwei Werken al Ghazzis der Biographie Bulghat al wadschid fi tardschamat schaich al islam al walid uber seinen Vater Badruddin Muhammad al Ghazzi 1577 und einer zweiten uber Beruhmtheiten des 16 Jahrhunderts in Damaskus al Kawakib as saʾira fi aʿyan al miʾa al ʿaschira notierte er Angaben zu seiner eigenen Person Diese waren auch die Grundlagen fur die al Ghazzi Biographie in Chulaṣat al athar fi ʿayan al qarn al ḥadi ʿaschar des Chronisten Muhammad al Amin al Muhibbi 1699 Al Ghazzis Familie entstammten einige bekannte Ulama Religionsgelehrten sein Vater war Professor und Schriftsteller Leiter der Koran Vorleser Imam der Umayyaden Moschee und Mufti der sunnitische Schafiʿiten Schule Deshalb erhielt al Ghazzi auch von ihm seine erste religiose Erziehung und Ausbildung Nach dem Tode des Vaters unterrichteten ihn beruhmte Ulema wie der Hanafiten Mufti von Damaskus weiters der Schafiʿiten Mufti Schihabuddin Ahmad al Itawi 1616 der Qadi Muhibbuddin b Abu Bakr al Hamawi 1608 sowie der Koranlehrer und oberste osmanische Qadi von Damaskus Muhammad b Hasan as Sa udi 1590 Ihn bezeichnete al Ghazzi als den intelligentesten und wissensdurstigsten aller turkischen Gelehrten Eine Liste der von ihm verwendeten historischen Werke hat al Ghazzi ebenfalls verfasst sowie Berichte uber Reisen nach Syrien dem Libanon Palastina und Istanbul Zwolfmal vollfuhrte er den Haddsch nach Mekka und war Anhanger des Sufismus der Qadiriyya Ordensschule Al Ghazzi hatte bald einen guten Ruf als Gelehrter Lehrer an den Medresen religiosen Hochschulen Autor Imam Freitagsprediger und Mufti Auch in Mekka war er unter den Beinamen der Hadith Gelehrte des Zeitalters und der Gelehrte aus al Sham Damaskus bekannt Er heiratete eine Tochter seines Mentors al Itawi die bei einer Pestepidemie starb worauf er eine ihrer Schwestern zur Frau nahm Er selbst starb im Alter von 83 Jahren im Hause einer ansonsten unbekannten Frau Gattin nachdem er schon sieben Jahre vor seinem Tode eine leichte einseitige Lahmung erlitten hatte Al Ghazzi war trotz einiger kritischer Anmerkungen ein loyaler osmanischer Untertan wie seinen Werken zu entnehmen ist Seine Kritik am Osmanischen Reich war allerdings ethnisch und kulturell nicht politisch bedingt Sein Werk umfasst die politische soziale religiose kulturelle und okonomische Stadtgeschichte von Damaskus Werke Bearbeitenal Kawakib as saʾira fi aʿyan al miʾa al ʿaschiraIn der Einleitung erklart al Ghazzi er beabsichtige in diesem Werk die bisher in der Literatur fehlenden Biographien beruhmter Ulema des 10 Jahrhunderts aufzuzeichnen Durch kritische Prufung der vorhandenen Quellen habe er Fehler vor allem in der Zeitrechnung ausgemerzt und die Form verbessert Der erste Abschnitt erfasst in alphabetischer Reihenfolge alle Ulema die im Zeitraum ṭabaqa zwischen 1494 und 1527 verstorben sind der zweite den von 1528 bis 1559 der dritte den von 1560 bis 1592 Ṭabaqa definiert er im Gegensatz zu fruheren Autoren mit 33 Jahren nach einer Hadith des Propheten Mohammed Sein Werk unterscheidet sich von denen seiner Zeitgenossen al Burini al Muhibbi und Ibn al Hanbali da er seine Arbeit fast ausschliesslich den Biographien von Ulema widmete andere Notabeln wie Sultane osmanische Wurdentrager und hohe Militars sind nur sporadisch angefuhrt Die Janitscharen Befehlshaber und die osmanischen Gouverneure von Damaskus erwahnt er uberhaupt nicht Die einzelnen Personen werden durch ihre Lebensdaten charakteristische Gewohnheiten und Anekdoten geschildert wobei die Lange der Eintragungen stark variiert Insgesamt 1543 Biographien sind im Werk vorhanden Luṭf as samar wa qaṭf ath thamar min taradschim aʿyan aṭ ṭabaqa al ula min al qarn al ḥadi ʿascharAl Ghazzi verstand dieses Werk als Fortsetzung von al Kawakib fur weitere 33 Jahre wie er in der Einleitung anmerkte Allerdings besteht ein Unterschied da er hier neuere Quellen und eigene Beobachtungen seiner beschriebenen Zeitgenossen verwendete Auch hier uberwiegen wieder religiose Wurdentrager in den insgesamt 283 Biographien Zusammen mit al Kawakib umfasst die Biographiesammlung 1819 Personen und einen Zeitraum von 133 Jahren Bulghat al wadschid fi tardschamat schaich al islam al walidDie Biographie des Vaters von al Ghazzi Badruddin Muhammad al Gazzi wurde in mehreren Teilen verfasst und trug deshalb auch verschiedene Titel Die endgultige Ausgabe beinhaltet auch die Autobiographie a Ghazzis bis zu seinem 27 Lebensjahr 1595 96 Diese Ausgabe enthalt in 10 Kapiteln folgende Angaben uber Badruddin seine Abstammung nasab seine Lehrer seine Werke al Ghazzi erwahnt mehr als 100 Geburt und Tod seine guten Eigenschaften seine Stellung unter den Hadith Gelehrten Reiseberichte und andere WerkeNach Maḥmud al Shayḫ einem Editor der Werke al Ghazzis schrieb er auch drei Reiseberichte Seine Reisen nach Baalbek 1618 als Mitglied einer Schlichtungskommission nach Istanbul 1622 und mindestens eine seiner Pilgerfahrten mit Berichten uber die Rastplatze sind allerdings nur in spateren Schriften erhalten bzw zitiert oder erwahnt Insgesamt verfasste al Ghazzi mindestens 50 Werke darunter solche uber Hadith arabische Dichtkunst und Schriftarten Literatur Poesie Ethik Medizin und den Sufismus Manuskripte Bearbeitenal Kawakib as saʾira fi aʿyan al miʾa al ʿashira Beirut Universitatsbibliothek dreiteilige Ausgabe Berlin Staatsbibliothek zu Berlin Nr 9891 49 Folios Kairo al Azhar Universitat Nr 348 359 Folios erster und zweiter Abschnitt kopiert 1688 89 wahrscheinlich die alteste erhaltene Kopie des Werkes Damaskus Maktabat Zahiriyya 217 Folios Dublin Chester Beatty Library Nr 3708 568 Folios Istanbul Topkapi Sarayi Muzesi Kutuphanesi Hazine 1286 247 Folios Istanbul Topkapi Sarayi Muzesi Kutuphanesi Emanet Hazinesi 1220 186 Folios London British Museum Nr 938 738 Folios Medina Maktabat Arif Hikmat 329 Folios Rampur Indien Bibliothek des Bundesstaates Rampur Nr 3708Luṭf as samar wa qaṭf ath thamar min taradschim aʿyan aṭ ṭabaqa al ula min al qarn al ḥadi ʿaschar Kairo Dar al Kutub al Miṣriyya 186 Folios Kairo Dar al Kutub al Miṣriyya Nr 3402 wahrscheinlich die alteste erhaltene Kopie 1697 Kairo Maktabat Taymuriyya Kopie des Manuskriptes der Maktabat Zahiriyya in Damaskus Damaskus Maktabat Zahiriyya 51 Folios Dublin Chester Beatty Library Nr 3708 568 Folios Istanbul Topkapi Sarayi Muzesi Kutuphanesi Emanet Hazinesi 1220 186 Folios Medina Maktabat Arif Hikmat 114 Folios Rampur Bibliothek des Bundesstaates Rampur Nr 3708Literatur BearbeitenMichael Winter al Ġazzi Najmuddin Muḥammad b Muḥammad Juni 2007 In C Kafadar H Karateke C Fleischer Historians of the Ottoman Empire Harvard University Center for Middle Eastern Studies ISBN 978 0 9762727 0 0 S 97 99 1 Normdaten Person GND 104050950 lobid OGND AKS LCCN n83047391 VIAF 50597046 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nadschm ad Din al GhazziALTERNATIVNAMEN al Ghazzi Nadschm ad Din Muḥammad b Badr ad Din Muḥammad b Raḍi ad Din Muḥammad b Schihab ad Din Aḥmad al Ghazzi al ʿAmiri al Quraischi ad Dimaschqi vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG syrischer Chronist und HadithhgelehrterGEBURTSDATUM 19 Januar 1570GEBURTSORT DamaskusSTERBEDATUM 8 Juni 1651STERBEORT Damaskus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nadschm ad Din al Ghazzi amp oldid 225153136