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Aegidius Rudolph Nicolaus Arntz 1 September 1812 in Kleve 23 August 1884 in Brussel war ein deutscher Rechtswissenschaftler der als Professor in Brussel lehrte Wahrend der Revolution von 1848 49 war er preussischer Abgeordneter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSein Vater war Arzt und stammte ursprunglich aus Holland ehe er sich in Kleve niederliess Der Sohn besuchte dort das Gymnasium und begann ab 1830 in Munchen Rechtswissenschaften zu studieren Dort schloss er sich der Burschenschaft Germania an Wegen Unruhen an der Universitat wurden er und alle anderen auswartigen Studenten ausgewiesen und die Burschenschaft aufgelost Arntz studierte in der Folge in Jena Bonn Heidelberg und erneut in Bonn In Bonn wurde er 1832 Mitglied der Burschenschaft Marcomannia Neben rechtswissenschaftlichen Vorlesungen horte er auch kameralistische philosophische historische und literarische Vorlesungen Nach dem Frankfurter Wachensturm wurde gegen ihn wie auch gegen zahlreiche andere Burschenschafter eine Untersuchung wegen Hochverrats eingeleitet Er war 1834 Auskulator in Kleve als er im Haus seiner Eltern festgenommen werden sollte jedoch gelang ihm die Flucht uber die nahe Grenze Er wurde steckbrieflich gesucht 1 und 1837 erging ein Urteil des Berliner Kammergerichts dass ihn in Abwesenheit zu funfzehn Jahren Festungshaft verurteilte Er ist im Schwarzen Buch der Frankfurter Bundeszentralbehorde Eintrag Nr 31 vermerkt 2 In Luttich setzte er zunachst seine rechtswissenschaftlichen Studien fort und wurde zum Dr jur promoviert Danach arbeitete er bei einem Advokaten Bald wurde er auf den Lehrstuhl fur Pandekten an der neu gegrundeten Universitat Brussel berufen Bei der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV wurden die in Abwesenheit Verurteilten von der zur Feier dessen erlassenen allgemeinen Amnestie ausgeschlossen Sie wurden aufgefordert zuruckzukehren und sich der Gnade des Konigs auszuliefern Arntz akzeptierte dies und wurde 1841 begnadigt Danach konnte er seine Familie besuchen was er in der Folge haufig tat Nach Beginn der Marzrevolution wurde er in Kleve zum Mitglied der preussischen Nationalversammlung gewahlt hat sich lebhaft an den Verhandlungen in den Ausschussen beteiligt und war zweimal als Minister im Gesprach Er zahlte sich zur Linken ohne seine Unabhangigkeit vollig aufzugeben In einer Broschure bestritt er das Recht der Regierung die Versammlung nach Brandenburg zu verlegen Er blieb wie andere Oppositionelle in Berlin und billigte die Steuerverweigerungskampagne Nach der Auflosung der Nationalversammlung wurde er in die zweite Kammer des Landtages gewahlt Dort sprach er sich gegen die oktroyierte Verfassung aus Nachdem die Kammer ebenfalls aufgelost worden war kehrte er auf seinen Lehrstuhl nach Brussel zuruck Zuvor hatte er in Kleve Jeanne Petronille Bichon die Tochter eines dort lebenden hollandischen Hoteliers geheiratet In Brussel ubernahm er nun eine Professur fur Zivilrecht las aber ebenso uber Naturrecht Staatsrecht und Volkerrecht Daneben war er als Advokat und Ratgeber in handelsrechtlichen Fragen tatig und genoss hohes Vertrauen in Industrie und Wirtschaft Auch in politischen Fragen wurde er als Berater hinzugezogen Er verfasste etwa ein Gutachten uber die belgischen Association Africaine oder bereitete eine Verfassung fur das belgische Kongogebiet vor Im Jahr 1876 wurde er zum Mitglied der Koniglichen Akademie von Belgien 3 und 1877 zum Mitglied des Instituts fur Volkerrecht ernannt Spater wurde er dessen Vizeprasident An den Diskussionen dieses Instituts und der Redaktion der Institutszeitschrift Revue de Droit International et de Legislation Comparee war er massgeblich beteiligt Als wissenschaftliches Hauptwerk gilt sein Lehrbuch zum franzosischen Zivilrecht Cours de droit civil francais comprenant l explication des lois qui ont modifie le code civil en Belgique Das Werk erschien erstmals 1860 und 1875 in zwei Banden Eine zweite Ausgabe erschien 1879 80 in vier Banden Daneben war er Autor fur verschiedene juristische Zeitschriften Darunter war die von ihm selbst 1842 mitbegrundete La Belgique judiciaire Werke BearbeitenDas Recht der Nationalversammlung Der Staatsstreich vom 9 November und die Verantwortlichkeit der Minister Berlin 1848 DigitalisatLiteratur BearbeitenHelge Dvorak Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 1 A E Heidelberg 1996 S 28 29 Raimund Schramm Arntz Aegidius Rudolph Nicolaus In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 46 Duncker amp Humblot Leipzig 1902 S 55 58 Einzelnachweise Bearbeiten Personenbeschreibung im Amtsblatt Koblenz Digitalisat Das Schwarze Buch digitalisiert im Bundesarchiv Mitglieder Egide Rodolphe Nicolas Arntz Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Artes de Belgique abgerufen am 10 August 2023 franzosisch Normdaten Person GND 189461853 lobid OGND AKS LCCN n87837756 VIAF 22924791 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Arntz Aegidius Rudolph NicolausALTERNATIVNAMEN Arntz AegidiusKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtswissenschaftler und PolitikerGEBURTSDATUM 1 September 1812GEBURTSORT KleveSTERBEDATUM 23 August 1884STERBEORT Brussel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aegidius Rudolph Nicolaus Arntz amp oldid 236276149