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Dieser Artikel befasst sich mit dem Chemiker Adolph Frank Zu anderen Personen siehe Adolf Frank Adolph Frank 20 Januar 1834 in Klotze heute zu Sachsen Anhalt 30 Mai 1916 in Charlottenburg heute zu Berlin war ein deutscher Chemiker Ende der 1850er Jahre erkannte er die Bedeutung von Kalisalz als Dunger und errichtete 1861 in Stassfurt die erste Kalifabrik Frank gilt als Begrunder der Kali und Celluloseindustrie in Deutschland Adolph FrankNachruf Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Cyanid Gesellschaft Berlin 3 Sonstiges 4 Ehrungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenAdolph Frank wurde in der Stadt Klotze in der Altmark geboren Sein Vater der judische Kaufmann Salomon Philipp Frank betrieb wie schon der Grossvater in Klotze einen Gemischtwarenhandel Adolph Frank besuchte die Realschule in Strelitz spater die Jacobsonschule in Seesen am Harz und trat weil ihn die Chemie besonders interessierte bei einem Apotheker in Osterburg in die Lehre Nach Abbruch seiner kaufmannischen Lehre studierte er von 1855 bis 1857 Pharmazie Naturwissenschaften und Technologie an der Universitat Berlin wo er im selben Jahr das Staatsexamen zum Apotheker mit der Note 1 ablegte Die Mittel fur sein Studium verdiente er sich durch Nachtdienste in einer Apotheke 1861 bis 1862 promovierte er in Chemie an der Universitat Gottingen mit einer Arbeit uber die Zuckerfabrikation Bereits vor dem Abschluss der Dissertation hatte er 1858 im Rahmen seiner Arbeit fur die Stassfurter Rubenzuckerfabrik Bennecke Hecker amp Co sein erstes Patent fur die Reinigungsmethode der Rubensafte mittels Tonerdeseifen eingereicht auf das weitere folgen sollten Schwerpunkt seiner weiteren Arbeiten war dann der Einsatz von Kalisalzen als kunstliche Dungemittel in der Landwirtschaft Er entdeckte und erschloss nach 1860 die Kalisalzlager bei Stassfurt und Leopoldshall und begrundete damit die deutsche und zugleich Welt Kali Industrie Im Rahmen dieser Arbeit liess er sich 1861 das Patent auf die Kalidungemittel auf der Basis von Kaliumchlorid erteilen Weitere Erfindungen waren ein Verfahren zur industriellen Gewinnung von Iod freiem Brom aus Abraumsalzen Seine Arbeiten auf dem Gebiet der Kunstdungung fuhrten zu der Einfuhrung des Thomasmehls auch Thomasschlacke zur Verwendung als Dungemittel In den 1890er Jahren griff er Beobachtungen von Ludwig Mond auf wonach bei der Carbidherstellung unter den hohen Temperaturen auch Luftstickstoff gebunden wurde Auch im Ausland wurde auf diesem Gebiet durch M Margueritte und Sourdeval Henri Moissan und Thomas Willson gearbeitet 1 Zusammen mit seinen neuen Mitarbeitern Nikodem Caro und Albert Frank fand er heraus dass Calciumcarbid bei hohen Temperaturen um 1100 C Stickstoff aufnehmen kann und Calciumcyanamid Kalkstickstoff bildet 2 3 4 Im Marz 1895 meldeten Adolph Frank und Caro das erste Patent fur das Frank Caro Verfahren an 5 Fritz Rothe hatte nur die Aufgabe zur kurzzeitigen Betreuung einer neuen Versuchsanlage in Hamburg Billwerder 6 Kalkstickstoff wurde die Grundlage fur landwirtschaftlich genutzte Stickstoffdunger 7 und die Kalkstickstoffindustrie gelegt Durch Hydrolyse von Calciumcyanamid wurde es moglich Ammoniak freizusetzen 8 Dieses Verfahren wurde erst spater durch das gunstigere Haber Bosch Verfahren ersetzt Cyanid Gesellschaft Berlin BearbeitenSofort nach Erteilung des ersten Patents grundeten beide Chemiker zusammen mit anderen Gesellschaftern die Cyanidgesellschaft mbH aus der die Bayrischen Stickstoff Werke AG BStW die spatere SKW Trostberg AG in Trostberg hervorging Sonstiges BearbeitenDie Braunfarbung der Bierflasche um den Inhalt vor der Einwirkung von Licht zu schutzen geht ebenfalls auf ihn zuruck Auch forschte er mit Carl von Linde an der Gewinnung von Wasserstoff fur die Luftschifffahrt Ehrungen Bearbeiten1907 wurde ihm die Liebig Denkmunze des Vereins Deutscher Chemiker verliehen In Stassfurt sind eine Strasse und das Gymnasium nach ihm benannt In seiner Geburtsstadt Klotze ist ein Platz in der Innenstadt nach ihm benannt Anlasslich der Wiederkehr seines 100 Todestages hat die Stadt Klotze ein Gedenkwochenende mit 18 Nachfahren der Familie Frank organisiert In einem Festakt am 29 Mai 2016 wurde ein Buch uber das Leben des Chemikers und Unternehmers vorgestellt Auf Initiative der Stadt Klotze wurde an der 1938 in Heubnerweg umbenannten Frankstrasse in Berlin Charlottenburg ein Strassenerganzungsschild angebracht das jetzt wieder an Adolph Frank erinnert Literatur BearbeitenKurt Ziekursch Frank Adolph In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 337 f Digitalisat Lexikon bedeutender Chemiker von Winfried R Potsch Federfuhrung Annelore Fischer Wolfgang Muller Unter Mitarbeit von Heinz Cassebaum Bibliographisches Institut Leipzig 1988 ISBN 3 323 00185 0 S 152 153 Kompletter Nachlass Adolf Frank Collection 1857 1958 mit zeitgenossischen Dokumenten hieraus Nachruf von N Caro Sonderdruck aus der Chemiker Zeitung Andreas Dornheim Forschergeist und Unternehmermut Bohlau Verlag Koln Weimar 2006 ISBN 978 3 412 03006 3 S 123 125 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Lebenslauf auf der Website von Evonik Adolph Frank 1834 1916 Chemiker In Ekkehard Vollbach Dichter Denker Direktoren Portrats deutscher Juden Leipzig edition chrismon ISBN 978 3 96038 243 0 S 66 75 Einzelnachweise Bearbeiten Mond s Verfahren zur Herstellung von Cyanverbindungen und Ammoniak In Polytechnisches Journal 248 1883 S 366 368 Nachruf auf Adolph Frank Seite 376 Nicodem Caro Industrien des Kalkstickstoffs und verwandter Verfahren In Zeitschrift fur Angewandte Chemie 22 1909 S 1178 1182 doi 10 1002 ange 19090222404 John R Anderson Catalysis Science and Technology Verlag Springer 1990 ISBN 3 642 64666 2 S 48 Anfangs glaubten Frank und Caro an die Bildung von Calciumcyanid Nachdem eine Bildung von stochiometrischen Blausaure Mengen bei der Hydrolyse ausgeschlossen werden konnte wahlte man bald die neutrale Bezeichnung Kalkstickstoff Patent DE 88363 Frank Caro Verfahren angemeldet 31 Marz 1895 Anm entgegen der Patentbeschreibung wird der Stickstoff nicht als Cyanid gebunden Patent DE 108971 angemeldet 16 Juni 1898 F Rothe Zur Nutzbarmachung des atmospharischen Stickstoffs In Zeitschrift fur Angewandte Chemie 16 1903 S 658 doi 10 1002 ange 19030162708 Disput Fritz Rothe vs Adolph Frank Patent DE 152260 angemeldet 1 Mai 1901 fur die Cyanid Gesellschaft mbH in Berlin A Frank Die Nutzbarmachung des freien Stickstoffs der Luft fur Landwirtschaft und Industrie In Zeitschrift fur Angewandte Chemie 16 1903 S 536 doi 10 1002 ange 19030162303 Normdaten Person GND 116699779 lobid OGND AKS LCCN n91032382 VIAF 62307005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frank AdolphALTERNATIVNAMEN Frank Adolf Falschschreibung KURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker Grunder der deutschen Kalisalz und CelluloseindustrieGEBURTSDATUM 20 Januar 1834GEBURTSORT KlotzeSTERBEDATUM 30 Mai 1916STERBEORT Berlin Charlottenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolph Frank amp oldid 225074980