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Adolf Buchholz 5 Juli 1913 in Spandau 9 Marz 1978 in Ost Berlin genannt Appel war der erste Vorsitzende der FDJ in der tschechischen und britischen Emigration 1947 war er erster Chefredakteur der anfangs als Wochenzeitung erscheinenden Jungen Welt Ausserdem war er in leitenden Funktionen in der Hutten und Stahlindustrie der DDR tatig Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAdolf Buchholz entstammte einer sozialdemokratischen Familie Der Vater war Maurer die Mutter Hausfrau Buchholz erlernte den Beruf eines Eisenformers in den Deutschen Industriewerken 1926 wurde er Mitglied des Jung Spartakusbundes 1929 trat er dem KJVD und 1932 der KPD bei Zeitweise war er in der Jugendleitung des kommunistischen Einheitsverbandes der Metallarbeiter Berlins EVMB aktiv 1 Kurz vor Beginn des Nationalsozialismus wurde Buchholz Org Leiter der KJVD fur die Region Berlin Brandenburg Nach dem faktischen Verbot des KJVD im Zuge der Reichstagsbrandverordnung Ende Februar 1933 betatigte er sich in illegalen Strukturen der kommunistischen Jugendorganisation Dafur reiste er auch ins Ausland Buchholz wurde im Marz 1934 verhaftet Nach sechs Monaten Untersuchungshaft verurteilte ihn das Berliner Kammergericht am 22 September 1934 zu einer zweieinhalbjahrigen Haftstrafe die im Zuchthaus zu verbussen war Von Marz 1934 bis November 1936 war er im Zuchthaus Luckau inhaftiert Nach seiner Freilassung gelang ihm im Juni 1937 die Emigration in die Tschechoslowakei Am 8 Mai 1938 wurde unter seiner Leitung eine Freie Deutsche Jugend Vorlaufer der spateren FDJ gegrundet Buchholz ubernahm den Vorsitz der Organisation Mitglieder waren antifaschistische Emigranten in der CSR Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in das Sudetengebiet siehe Munchner Abkommen gelang ihm im November 1938 die Flucht uber Polen nach Grossbritannien Dort fuhrte er viele Gesprache mit Vertretern politischer Organisationen sowie Wohlfahrts und Fluchtlingsverbanden um Burgschaften fur die Finanzierung des Unterhalts weiterer deutscher Fluchtlinge aus der Tschechoslowakei zu garantieren 2 Im Juni 1939 fand die Grundungskonferenz der FDJ in London statt der eine Reihe judischer Emigranten angehorte und die erneut Adolf Buchholz zum Vorsitzenden wahlte Die Funktion ubte er bis Ende 1941 aus als es zu internen Auseinandersetzungen uber die weitere Arbeit der FDJ kam 3 Ab 1942 nahm er verschiedene Parteifunktionen der KPD Landesleitung in England u a als Jugendbeauftragter wahr Von Juli bis August 1940 wurde er wie zahlreiche andere deutsche Emigranten auf der Isle of Man als feindlicher Auslander interniert Von 1941 bis 1944 arbeitete er als Former in einem britischen Rustungsbetrieb Im Herbst 1944 wurde er vom US amerikanischen Geheimdienst OSS angeworben und fur den Einsatz in Deutschland ausgebildet Der Einsatz war uber die sowjetische Agentin Ruth Werner mit der Moskauer GRU Zentrale abgestimmt Er sprang am 10 April 1945 bei Berlin als Dolf mit dem Fallschirm ab konnte aber bedingt durch die Kampfhandlungen um Berlin seinen Auftrag nicht mehr ausfuhren Er nahm Kontakt zur Roten Armee auf und wurde spater an die amerikanischen Militarbehorden uberstellt 4 Im September 1946 kehrte er nach Deutschland zuruck Er wurde Mitglied der SED der FDJ und des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes Von Februar bis August 1947 war er Chefredakteur der neu gegrundeten Wochenzeitung Junge Welt deren Grundung er bereits seit Oktober 1946 vorbereitet hatte Anschliessend arbeitete er bis Marz 1949 als Journalist im Sowjetischen Nachrichtenburo SNB Danach wurde er vom Zentralkomitee der SED als Personalleiter der Hauptverwaltung Metallurgie in der damaligen Deutschen Wirtschaftskommission DWK einem Vorlaufer der DDR Regierung eingesetzt Anfang der 1950er Jahre war er im Aufbaustab des neu entstehenden Eisenhuttenkombinats Ost EKO tatig Anschliessend war er von 1952 bis 1960 Direktor des Stahlwerks Maxhutte in Unterwellenborn Ab 1952 war Buchholz Abgeordneter des Bezirkstags und Mitglied des Rates des Bezirks Gera 1960 bis 1961 war er Sektorenleiter in der Staatlichen Plankommission 1961 62 kommissarischer Abteilungsleiter ab 1962 Abteilungsleiter fur Schwarzmetallurgie im Volkswirtschaftsrat der DDR und zuletzt Leiter des VEB Rationalisierungsmittel in Berlin Literatur BearbeitenGottfried Hamacher Unter Mitarbeit von Andre Lohmar Gegen Hitler Deutsche in der Resistance in den Streitkraften der Antihitlerkoalition und der Bewegung Freies Deutschland Kurzbiographien Rosa Luxemburg Stiftung Berlin Band 53 ISBN 3 320 02941 X PDF Stefan Heinz Adolf Buchholz 1913 1978 In Siegfried Mielke Stefan Heinz unter Mitarbeit von Julia Pietsch Hrsg Emigrierte Metallgewerkschafter im Kampf gegen das NS Regime Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 3 Metropol Berlin 2014 ISBN 978 3 86331 210 7 S 471 477 Karsten Schroder Hans Herzberg Zur Geschichte der Organisation In Alfred Fleischhacker Hrsg Das war unser Leben Erinnerungen und Dokumente zur Geschichte der FDJ in Grossbritannien 1939 1946 Verlag Neues Leben Berlin 1996 ISBN 3 355 01475 3 S 188 230 Weblinks BearbeitenAndreas Herbst Buchholz Adolf In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Das Vermachtnis des US Captain Joseph Gould In DrafdInfo Mai 2001 archiviert vom Original am 26 Februar 2014 abgerufen am 30 September 2021 Werner Goldstein Drei Berliner sprangen uber Berlin ab pdf 1 MB In DrafdInfo 14 Dezember 2001 S 8 archiviert vom Original am 9 Januar 2016 abgerufen am 30 September 2021 Jonathan S Gould The OSS and the London Free Germans In Studies in Intelligence Vol 46 Nr 1 Center for the Study of Intelligence New York City 2002 englisch cia gov PDF 888 kB abgerufen am 16 Januar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Stefan Heinz Moskaus Soldner Der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins Entwicklung und Scheitern einer kommunistischen Gewerkschaft VSA Hamburg 2010 ISBN 978 3 89965 406 6 S 151 Karsten Schroder Hans Herzberg Zur Geschichte der Organisation S 192 Karsten Schroder Hans Herzberg Zur Geschichte der Organisation S 214 215 Stefan Heinz Adolf Buchholz 1913 1978 S 474 Jonathan S Gould The OSS and the London Free Germans In Studies in Intelligence Vol 46 Nr 1 Center for the Study of Intelligence New York City 2002 englisch cia gov PDF 888 kB abgerufen am 27 Mai 2022 PersonendatenNAME Buchholz AdolfALTERNATIVNAMEN AppelKURZBESCHREIBUNG deutscher Wirtschaftsfunktionar der DDRGEBURTSDATUM 5 Juli 1913GEBURTSORT SpandauSTERBEDATUM 9 Marz 1978STERBEORT Ost Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Buchholz Wirtschaftsfunktionar amp oldid 226978173