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Die Schirmalgen lat Acetabularia sind eine Gattung mariner einzelliger Algen deren Arten zwischen 0 5 und 10 Zentimeter gross werden konnen Die Gattung umfasst 12 Arten 1 die anhand der Form ihres Schirmes unterschieden werden SchirmalgenAcetabularia Zeichnung von Ernst Haeckel 1904Systematikohne Rang Chloroplastidaohne Rang Chlorophytaohne Rang UlvophyceaeOrdnung DasycladalesFamilie PolyphysaceaeGattung SchirmalgenWissenschaftlicher NameAcetabulariaJ V Lamour Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Beschreibung 3 Entwicklung und Fortpflanzung 4 Bedeutung 4 1 Teilungsexperimente 4 2 Pfropfversuche 5 Systematik 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorkommen BearbeitenDie Gattung ist in tropischen und subtropischen Meeren verbreitet A mediterranea lebt im Mittelmeer und im angrenzenden Ostatlantik Ihre Blutezeit hatten die Schirmalgen in der Trias und im Jura 2 Beschreibung Bearbeiten nbsp Aufbau einer Schirmalge 1 Schirm 2 Stiel 3 Rhizoid 4 primarer ZellkernDer einzellige Thallus einer Schirmalge besteht aus einem wurzelahnlichen Rhizoid mit dem die Alge auf einem Substrat festsitzt einem dunnen ca 1 mm dicken Stiel und dem namengebenden Schirm Die Grosse variiert artspezifisch zwischen einem und sechs Zentimetern der Durchmesser des Schirms zwischen 0 5 und 1 5 cm Am Stiel sitzen Wirtel seitlicher Auswuchse die wie die Blatter von Baumen nach einiger Zeit abgeworfen werden Der Schirm besteht aus 30 75 radialen Kammern Die Wand des Thallus ist mehr oder weniger stark verkalkt Das Innere wird von einer grossen Vakuole eingenommen um die herum im peripheren Cytoplasma zahlreiche Chloroplasten zirkulieren Plasmastromung 3 Entwicklung und Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Lebenszyklus von A acetabulumDie Dauer des Lebenszyklus der Schirmalgen variiert artspezifisch und innerhalb des Verbreitungsgebiets Breitengrad einer Art Uber lange Zeit besitzt die Alge nur einen sehr grossen diploiden Zellkern Primarkern der sich im Rhizoid befindet Nach der Ausbildung des Schirms erfolgt die Meiose also der Ubergang zur haploiden Phase und durch nachfolgende Mitosen entstehen zahlreiche haploide Sekundarkerne die in die Kammern des Schirms wandern Unter Bildung dicker Zellwande entstehen dort zunachst einkernige Zysten in denen aber weitere Mitosen stattfinden bis schliesslich in jeder Zyste 20 50 zweigeisselige Gameten vorliegen Wenn am Ende der Vegetationsperiode der Schirm zerfallt werden die Zysten als Dauerstadium frei Zu einem spateren Zeitpunkt entlassen sie durch Offnung eines Deckels die Gameten Durch Vereinigung von Gameten unterschiedlichen Geschlechts die sich ausserlich nicht unterscheiden Isogametie entsteht die diploide Zygote die sich auf einem geeigneten Substrat festsetzt und zu einer neuen Alge heranwachst 4 3 Bedeutung BearbeitenDie Gattung Acetabularia hat in verschiedenen Bereichen eine grosse Bedeutung Zum einen in der Geologie da durch die schon erwahnte starke Kalkeinlagerung sehr viele Fossilien entstanden sind Zehn der heute noch bestehenden Arten lassen sich bereits in der Kreidezeit nachweisen In der Natur nimmt sie eine Stellung als Riffbildner ein Auch in der Wissenschaft hat Acetabularia eine herausragende Stellung 1932 konnte an ihr der Nachweis der Bedeutung des Zellkerns erbracht werden In der damaligen Zeit war eine molekularbiologische Untersuchung unmoglich Der Nachweis wurde auf der mikroskopischen Ebene gefuhrt Man verwendete dazu verschiedene Pfropf und Teilungsexperimente Einige von ihnen werden im Folgenden vorgestellt Allgemein lasst sich eine enorme Regenerationsfahigkeit dieser Algenart verzeichnen Sie ist in der Lage nach dem Verlust des Zellkerns noch 3 bis 7 Monate lebensfahig zu bleiben Zellulose und Eiweiss zu produzieren und Formbildung zu durchlaufen Teilungsexperimente Bearbeiten Amputation des RhizoidsWenn das Rhizoid entfernt wird wird vom Stiel aus ein neues Rhizoid ausgebildet das allerdings keinen Zellkern besitzt Die Zelle kann unter gunstigen Bedingungen noch einige Monate uberleben ist aber nicht mehr reproduktionsfahig nbsp Versuchsverlauf Entfernung des Rhizoids nach einiger Zeit Neubildung eines kernlosen Rhizoids Amputation des HutesNach der Amputation wird vom Zellkern aus der Befehl zur Ausschuttung morphogener Stoffe gegeben welche nach kurzer Zeit eine Neubildung des Hutes initiieren nbsp Versuchsverlauf Entfernung des Hutes nach einiger Zeit Neubildung eines Hutes Amputation von Rhizoid und Hut nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Amputation von Rhizoid und Hut Der Stiel regeneriert sich je nach Ort der Teilung anders Je grosser das Stuck desto einfacher wird das fehlende Stuck neu gebildet Man unterscheidet hierbei 3 Szenarien Der Stiel wird dicht uber dem Rhizoid getrennt Dies fuhrt zur Ausbildung zweier kernloser Rhizoide Es wird ein Stuck Stiel ungefahr aus der Mitte zwischen Rhizoid und Hut entnommen Das hat zur Folge dass ein kernloses Rhizoid und ein Hut ausgebildet wird Man entfernt ein Stuck des Stiels unterhalb des Hutes und entfernt auch das Rhizoid Als Ergebnis werden hier ein normaler Hut und ein Kummerhut anstelle des Rhizoids ausgebildet Man kann hieraus eine polare Verteilung von mindestens 2 morphogenen Regenerationsstoffen die sich im gegenlaufigen Stoffgefalle befinden ersehen Die Entwicklung der Regenerate hangt von der Menge dieser Stoffe ab Im kernlosen Abschnitt werden diese Substanzen nicht mehr regeneriert nbsp Versuchsverlauf Szenario 1 nbsp Versuchsverlauf Szenario 2 nbsp Versuchsverlauf Szenario 3 Doppelter RegenerationsversuchBei diesem Versuch wurde nachgewiesen dass vom kernhaltigen Stuck die fur die Regeneration verantwortlichen Stoffe produziert werden Er wird in zwei Schritten durchgefuhrt Zuerst wird ein Stuck der Stielspitze entfernt und spater auch das Rhizoid Die Stielspitze wurde nachgebildet weil die Bildungsstoffe bereits produziert und dann in die Spitze transportiert wurden Daraus folgt dass der Zellkern fur die Ausbildung verantwortlich ist nbsp Versuchsverlauf Pfropfversuche Bearbeiten Rhizoid von Parvocaulis parvulus und Stiel von A acetabulumEin kernhaltiges Rhizoid der Art Parvocaulis parvulus wird von seinem Stiel und seinem Hut getrennt und der Stiel von A acetabulum wird auf dieses Rhizoid aufgepfropft Es entwickeln sich zuerst A acetabulum Wirtel aber die Auspragung des Hutes ist eindeutig Parvocaulis parvulus Rhizoid von A acetabulum und Stiel von A crenulataIn diesem Experiment wird auf das Rhizoid der A acetabulum ein Stiel der A crenulata aufgepfropft Das Ergebnis unterscheidet sich aber von dem des vorangegangenen Versuches Es entsteht ein intermediarer Hut Wird dieser abgetrennt so entwickelt sich nur noch ein Hut der A acetabulum Rhizoid der A crenulata und Rhizoid der A acetabulumVerpfropft man zwei Rhizoide unterschiedlicher Acetabularia Arten so entstehen intermediare Hute Zwei Rhizoide der A crenulata und ein Rhizoid A acetabulumBei dieser Kombination entstehen wiederum intermediare Hute welche aber mehr der A crenulata ahneln Austausch von PflanzenteilenWenn man ein altes Rhizoid mit einem jungen Stiel verbindet so verlangsamt sich der Entwicklungsprozess Wenn das Verhaltnis von alt und jung entgegengesetzt ist so wird dieser Prozess beschleunigt Der Primarkernteilungsprozess beginnt erst wenn der Hut vollstandig ausgebildet ist Er verschiebt sich bei der Amputation des Hutes nach hinten Wird nach Beginn dieses Zerfallsprozesses der Hut abgetrennt ist die Schirmalge nicht mehr in der Lage einen neuen Hut auszubilden Wird ein neuer Hut aufgepfropft so bilden sich Zysten und der Vermehrungsprozess schreitet fort nbsp Acetabularia spec Systematik BearbeitenAcetabularia acetabulum L P C Silva Acetabularia antillana Solms Egerod Acetabularia calyculus J V Lamour Acetabularia crenulata J V Lamour Acetabularia dentata Solms Acetabularia farlowii Solms Acetabularia jalakanyakae Saini et al 5 Acetabularia kilneri J Agardh Acetabularia major G Martens Acetabularia myriospora A B Joly amp Cord Mar Acetabularia peniculus R Br ex Turner Solms Acetabularia ryukyuensis Okamura amp Yamada Acetabularia schenckii K Mobius Acetabularia toxasii Trono A E Santiago amp Ganz Fort Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schirmalgen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sigrid Berger Photo Atlas of living Dasycladales mit Systematik und Beschreibungen Auf Palopolis ISBN 2 916733 01 9 Manuskript online seit 4 September 2006 Memento im Webarchiv vom 16 Februar 2020 Einzelnachweise Bearbeiten AlgaeBase Taxonomy Browser Genus Acetabularia abgerufen am 11 Mai 2018 Lexikon der Biologie Dasycladales Spektrum Heidelberg 1999 a b AlgaeBase Acetabularia bei Acetabularia auf die Lupe klicken abgerufen am 12 Mai 2018 Joachim W Kadereit Christian Korner Benedikt Kost Uwe Sonnewald Strasburger Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften Springer Spektrum Berlin Heidelberg 2014 S 597 K C Saini A Madhu R K Kohli K Gupta F Bast Morpho molecular assessment of Acetabularia jalakanyakae sp nov Dasycladales Chlorophyta a new species from Andaman and Nicobar Islands India In Indian Journal of Geo Marine Sciences Band 50 Nr 9 September 2021 S 701 708 PDF Dazu Natali Anderson New Species of Green Alga Discovered Auf sci news vom 7 Marz 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schirmalgen amp oldid 222140503