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Abschied ist eine deutsche Literaturverfilmung der DEFA von Egon Gunther aus dem Jahr 1968 Sie beruht auf dem gleichnamigen Roman von Johannes R Becher FilmTitel AbschiedProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1968Lange 107 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Egon GuntherDrehbuch Egon Gunther Gunter KunertProduktion DEFA KAG Babelsberg Musik Paul DessauKamera Gunter MarczinkowskySchnitt Rita HillerBesetzungRolf Ludwig Staatsanwalt Gastl Katharina Lind Mutter Gastl Jan Spitzer Hans Gastl Mathilde Danegger Gastls Grossmutter Doris Thalmer Christine Heidemarie Wenzel Fanny Fuss Klaus Hecke Lowenstein Jurgen Heinrich Hartinger Bodo Kramer Feck Wilfried Mattukat Freyschlag Annekathrin Burger Magda Carl Heinz Choynski Kreibich Manfred Krug Sack Rolf Romer Hoch Ralf Herrmann junger Hartinger Jorg Jaenicke junger Feck Andreas Kaden junger Hans Gastl Holger Paek junger Freyschlag Fred Delmare Xaver Martin Florchinger Bonnet Arthur Jopp Fortsch Hans Klering Herr Neubert Wolfgang Greese Waldvogel Wilhelm Grohl Arnold Heinz Dieter Knaup Prinz Alfons Hans Knotzsch Lehrer Goll Helmut Schreiber Kunik Hanna Donner Frau Neubert Karin Freiberg Wirtin Brigitte Lindenberg Mutter Hartinger Eckhard Bilz Spion Herbert Dirmoser Spiesser Heinz Laggies Wachtmeister Fritz Links Richter Erich Mirek Vater Hartinger Ernst Georg Schwill Student Werner Wieland Schuldirektor Werner Kamenik Lehrer Axel Triebel Polizist Otto Krieg Helbig Ausrufer Willi Neuenhahn Dicker Gunter Kunert Bildhauer Karl Ernst Sasse Ilse Voigt Gert Wien Jochen Diestelmann Reimar Joh Baur Erzahler Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Kritiken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDas Jahr 1914 Der junge Hans Gastl packt seine Sachen und geht Sein Vater der als Staatsanwalt in Munchen arbeitet wutet unterdessen gegen seinen ungeratenen Sohn die Mutter resigniert Dienstmadchen Christine holt eine Kaiserreichs Flagge und verkundet stolz dass Luttich gefallen ist Hans nimmt innerlich Abschied von seiner Familie seinen Freunden und seinem bisherigen Leben Und er blickt zuruck Schon als Schuler zeigte sich dass er fur seine burgerliche Klasse aus der Art geschlagen war Er war mit Arbeitersohn Hartinger befreundet und stiftete ihn zu allerlei Unsinn an Er stahl seiner Grossmutter Geld und brachte Hartinger dazu mit ihm die Schule zu schwanzen und das Geld auf dem Jahrmarkt auszugeben Am Ende wurde Hartinger als Dieb und Anstifter zum Schuleschwanzen vom Lehrer verprugelt Auch als Hans gestand dass er der Anstifter und Dieb war glaubte man ihm nicht da der Sohn eines Staatsanwalts so etwas nicht tun wurde Der standesbewusste und leidenschaftlich militaristische Vater unternahm mit dem Jungen Wandertouren auf denen Schlachtensituationen nachgestellt wurden Gelegentlich fuhrte Hans seinen Vater dabei vor und bedrohte ihn vorgeblich zum Spass In den Ferien verreiste die Familie und Hans verliebte sich kindlich in das Hausmadchen Fraulein Klarchen Er schenkte ihr Blumen und beide lasen zusammen Bucher Der Vater setzte durch dass Klarchen sofort entlassen wurde und vermutete sein Sohn habe eine Affare mit der jungen Frau gehabt Einige Jahre vergehen Hans besucht inzwischen das Gymnasium und zahlt dort zu den schlechtesten Schulern Er schreibt gerne Gedichte was sein Vater unterbinden will und hat Umgang mit den noch schlechteren Mitschulern Feck und Freyschlag deren derbe Spasse Hans genauso anziehen wie abstossen Auf Fecks Bitten nach Geld hin bestiehlt Hans mal wieder seine Grossmutter Sie zeigt ihn bei seinen Eltern an und Vater Gastl zieht die Konsequenz Hans wird in das Johannespensionat fur schwer erziehbare Kinder der hoheren Klassen gesteckt auf dem eiserne Disziplin herrscht Hans fangt sich und beginnt das Schwimmen fur sich zu entdecken Er wird darin so gut dass er sogar eine deutsche Meisterschaft gewinnt und von Prinz Alfons personlich ausgezeichnet wird Hans darf nach Hause zuruckkehren Unter Fecks Einfluss entdeckt er die Damenwelt fur sich und beginnt eine Affare mit der Tabakverkauferin und ehemaligen Prostituierten Fanny Fuss Er ubernachtet bei ihr doch wird sie kurze Zeit spater von ihrem Zuhalter Kunik ermordet Vater Gastl ist entsetzt dass sein Sohn in Kontakt mit der Frau stand tut jedoch alles dass vom Verhor des Sohnes nichts an die Offentlichkeit gelangt da so auch sein Ruf gefahrdet ware Uberhaupt hat auch der befragende Richter ein viel grosseres Interesse daran Hans Beziehung zu Hartinger zu hinterfragen Er gehort neben dem Juden Lowenstein zu Hans engsten Freunden da Hans inzwischen wegen schlechter Leistungen die Schule ohne Abitur verlassen musste Er halt sich nun haufig im Cafe Grossenwahn auf wo er eigene Gedichte vortragt und von Schriftsteller Sack Sangerin Magda und dem kokainsuchtigen Hoch in ihre Kreise aufgenommen wird Eines Tages erreicht die Cafebesucher die Nachricht dass Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau ermordet wurden Der lange fur unmoglich gehaltene Krieg ist plotzlich da und die Euphorie unter den meisten jungen Mannern der Stadt kennt keine Grenzen Feck und Freyschlag die wie Hans durchs Abitur gefallen waren haben ihr Notabitur erhalten und sich freiwillig zum Krieg gemeldet Auch Lowenstein sitzt bald als Soldat im Zug an die Front Seine Mutter hat seine Meldung zum Kriegsdienst durchgesetzt damit es nicht heisse Juden wurden sich vorm Kriegsdienst drucken Nur Hartinger und Hans bleiben zuruck wobei Hans nicht glauben kann dass sich wie Hartinger behauptet so viele Sozialdemokraten gegen den Krieg stellen Zu Hause sind gerade die Eltern aus einem langeren Urlaub zuruckgekehrt Der Vater glaubt dass Hans sich freiwillig zum Kriegseinsatz gemeldet hat und ist stolz auf ihn Die Mutter packt Hans Sachen auch wenn sie weiss dass er nicht in den Krieg gehen wird Hans eroffnet dem Vater schliesslich dass er euren Krieg nicht mitmachen werde Hans packt seine Sachen und geht fur immer Sein Vater wutet unterdessen gegen seinen ungeratenen Sohn die Mutter resigniert Produktion BearbeitenAbschied beruht auf dem Roman Abschied von Johannes R Becher Der Film wurde ab 1967 in Berlin Dresden Leipzig Munchen Potsdam sowie auf der Festung Konigstein gedreht Am Szenarium wirkte SED Politiker Alexander Abusch beratend mit 1 Die Filmmusik stammt aus einem Requiem von Paul Dessau Die Kostume schuf Werner Bergemann das Szenenbild stammt von Harald Horn wobei die Bauausfuhrung Heike Bauersfeld ubernahm Der Film erlebte am 10 Oktober 1968 im Berliner Kosmos seine Filmpremiere und lief am 18 Oktober 1968 in den Kinos der DDR an Er wurde mit dem Pradikat Besonders wertvoll ausgezeichnet 1 jedoch bald aufgrund seiner Stilmittel kritisiert Egon Gunther und Gunter Kunert hatten die Romanvorlage als modernes satirisches Spektakel antiburgerlich und pazifistisch zugleich umgesetzt 2 Auf dem 9 Plenum des ZK der SED am 24 Oktober 1968 wurde der Film scharf kritisiert wahrend im Neuen Deutschland kritische Leserbriefe zum Film lanciert wurden 1 Als der Film im Rahmen einer Festveranstaltung zur Ehren Johannes R Bechers gezeigt werden sollte verliess Walter Ulbricht kurz vor Beginn der Auffuhrung demonstrativ das Kino 2 Abschied wurde bereits nach kurzer Zeit aus den Kinos genommen und lief spater nur noch gelegentlich in Einzelvorfuhrungen Bereits am 29 November 1968 wurde er in Bochum an der Ruhr Universitat gezeigt Wahrend er im Fernsehen der DDR nie lief zeigte ihn das ZDF am 24 Mai 1971 im bundesdeutschen Fernsehen Im Jahr 2007 erschien der Film bei Icestorm auf DVD Kritiken BearbeitenDer film dienst nannte Abschied formal beachtlich auch als gleichnishafte Satire auf die Emanzipation von einer versteinerten Obrigkeit interpretierbar 3 Fur Cinema war der Film eine Ironie Satire Traumbilder Erotik und Missachtung der revolutionaren Idee Fazit Kluge Politparabel in poetischen Bildern 4 Auch andere Kritiker schrieben dass Gunthers formale Experimente gelegentlich in die Nahe des Kunstgewerbes geraten wahrend die Schilderungen aus dem Milieu des bornierten Burgertums beklemmend echt seien 5 Klaus Wischnewski bezeichnete den Film ruckblickend als hochinteressante n nicht durchweg gelungene n manchmal hektisch undeutliche n aber formbewusste n und vor allem in seiner Antiburgerlichkeit und antiautoritaren Energie suggestive n Film 6 Literatur BearbeitenFrank Burkhard Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 14 15 Abschied In Dieter Krusche Lexikon der Kinofilme Vom Stummfilm bis heute Bertelsmann Gutersloh 1977 S 192 193 Weblinks BearbeitenAbschied in der Internet Movie Database englisch Abschied bei filmportal de mit komplettem Film Abschied bei der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten a b c Frank Burkhard Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 14 a b Vgl progress film de 1 2 Vorlage Toter Link www progress film de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp 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