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Die Fabriken des AEG Werks Brunnenstrasse AEG Fabriken Brunnenstrasse im Berliner Ortsteil Gesundbrunnen waren ein grosser Standort der Allgemeine Elektricitats Gesellschaft AEG und sind heute als Baudenkmal ein Zeugnis Berliner grunderzeitlicher Industriekultur Die AEG kaufte den Block zwischen Hussitenstrasse und Brunnenstrasse sudlich des Humboldthains 1894 und errichtete in folgenden Jahrzehnten ein Werk mit mehreren Einzelfabriken Der grosste und bedeutendste Industriestandort der Berliner Innenstadt war ein Ausgangspunkt fur die Entwicklung der Elektroindustrie 1 Ansicht Hof des ehemaligen AEG Werkes Brunnenstrasse In diesem Teil heute das Fraunhofer Institut IZM Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Wachstum des Werkes 2 Investitionen in der Zeit der geteilten Stadt 3 Ende des Werkes 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie AEG ging hervor aus der Edison Gesellschaft von Emil Rathenau Aus dem Unternehmen wurde 1888 die AEG Zu einem der ersten Standorte der wachsenden AEG gehorte der Block Ackerstrasse 76 auf dem zuvor Wilhelm Wedding die Weddingsche Maschinenfabrik betrieben hatte Weiteres Wachstum war auf dem Gelande des ehemaligen Berliner Viehmarkts zwischen Hussiten und Brunnenstrasse moglich Ab 1894 pachtet und kauft die Allgemeine Elekticitats Gesellschaft Stuck fur Stuck das von der Berliner Lagerhof Gesellschaft 2 Der Platz dient dem kommenden Werk Brunnenstrasse Es folgten weitere bedeutende Werke in Ober Schoneweide und Hennigsdorf Wachstum des Werkes Bearbeiten nbsp Bahntunnel unter dem FabrikgelandeEines der ersten Fabrikgebaude war die Grossmaschinenfabrik Weil zu diesem Zeitpunkt noch Miethauser auf den der Strasse zugewandten Blockrandern standen begann die Industriebebauung vom Zentrum des Grundstucks aus Das spater Grossmaschinenfabrik I genannte Gebaude war eine grosse sechzehnschiffige Halle die von 1895 bis 1896 als Stahlskelettbau von Paul Tropp entworfen wurde Der Weg durch das von Franz Schwechten entworfene Beamtentor an der Brunnenstrasse fuhrte direkt auf diese Fabrik zu Die alte Grossmaschinenfabrik I wurde 1984 abgerissen Da eine Schienenverbindung zum Apparatewerk an der Ackerstrasse nicht existierte wurde zusatzlich von 1895 bis 1897 3 zwischen den beiden Grundstucken eine Untergrundbahn in einem eigens dafur gebauten Tunnel von 270 Metern Lange in Betrieb genommen 4 Mit seinen beiden oberirdisch angelegten Endstationen diente die Bahn nur dem innerbetrieblichen Personen und Lastverkehr Ausgefuhrt wurde der Tunnelbau unter der Leitung von C Schwebel und Wilhelm Lauter die ebenfalls den Spreetunnel Stralau fur eine Strassenbahn Linie planten 1896 97 wurde eine Lokomotivfabrik gebaut nbsp Alte Fabrik fur Bahnmaterial mit Uhrturm Foto 2023Erhalten ist die alte Fabrik fur Bahnmaterial die von 1906 bis 1909 nach einem Entwurf von Johannes Kraaz gebaut wurde 1909 10 wurde die von Peter Behrens entworfene Hochspannungsfabrik gebaut Sichtbar wird an ihr das architektonische Bestreben eine funktionsgerechte und ausdrucksstarke Industriebaukunst zu schaffen die ohne historisierenden Dekor auskommt 5 Ab 1921 verlegte der Konzern die Produktion von Transformatoren in das Transformatorenwerk Oberspree TRO nach Oberschoneweide dem nun grossten Berlin AEG Standort wo bereits das Kabelwerk Oberspree KWO das Werk der AEG Tochter NAG sowie das AEG Kraftwerk Oberspree angesiedelt worden waren Das Gebaude an der Brunnenstrasse wurde nun als Widerstandfabrik genutzt Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Bahnfabrik ein nbsp Grossmaschinenfabrik II Foto 2018Auf die Hochspannungsfabrik folgte 1911 12 die Grossmaschinenfabrik II die die Seite zur Hussitenstrasse dominiert Die 176 Meter lange Halle gehorte zu den grossten Fabrikhallen Berlins Architekt war Peter Behrens 1928 verlangerte Ernst Ziesel die Halle um vier Achsen bis zur Voltastrasse Parallel baute die AEG von 1911 bis 1912 an der Voltastrasse eine neue Fabrik fur Bahnmaterial 1913 fertiggestellt wurde nach drei Jahren Bauzeit die Kleinmotorenfabrik Architekt war wiederum Peter Behrens Mit ihrer 189 m langen Strassenfassade das anspruchsvollste und eindrucksvollste Gebaude des Fabrikgelandes 5 Von 1906 bis 1913 riss das Unternehmen relativ frisch gebaute Miethauser an der Voltastrasse und Hussitenstrasse ab die der Ausbreitung des Werkes im Wege standen Bis 1913 wuchs das Gelande auf 116 000 Quadratmeter 11 6 Hektar an Vor dem Ersten Weltkrieg zahlte das Werk Brunnenstrasse 14 000 Beschaftigte Investitionen in der Zeit der geteilten Stadt BearbeitenDie AEG verlor durch die Aufteilung Deutschlands unter den Siegermachten in Folge des Zweiten Weltkriegs etliche grosse Werke weil diese in Ost Berlin und in der DDR standen Nach dem Krieg baute das Unternehmen neue Fabriken in Westdeutschland auf hielt aber gleichzeitig an den in Westberlin gelegenen Fabriken fest In das Werk Brunnenstrasse wurde umfangreich investiert das nun Leistungstransformatoren herstellte Am Standort Brunnenstrasse arbeiteten nach dem Zweiten Weltkrieg bald wieder 6000 Menschen 6 Von 1959 bis 1961 wurde ein neuer Verwaltungstrakt und ein Umformergebaude errichtet 1965 entstand eine Gusslagerhalle und eine Versandlagerhalle fur die Kleinmotorenfabrik In die Zukunft gerichtet war 1966 der Bau einer Grosstmaschinenhalle nach Planen von Georg Schmieder Sie galt zu ihrer Zeit als grosste Halle der Branche in Europa Sie war 175 Meter lang 45 Meter breit und 26 Meter hoch Hier wurden elektrische Grossmaschinen Motoren amp Generatoren mit einem Einzelgewicht von bis zu 400 Tonnen gefertigt Zur Grundsteinlegung reiste der damalige Justizminister der USA Robert F Kennedy an Der Abriss erfolgte 1986 Ende des Werkes Bearbeiten1982 meldete die AEG Insolvenz an 1985 kaufte Daimler Benz den Elektrokonzern Vom Niedergang betroffen war auch das Werk Brunnenstrasse Bereits 1978 hatte die Zahlerfabrik in der nahen Ackerstrasse die Produktion eingestellt Am 12 Oktober 1982 gab die AEG vor 3000 Restbeschaftigten die Schliessung des Werks Brunnenstrasse im damaligen Bezirk Wedding bekannt Proteste der Arbeiter und Angestellten konnten das Ende nicht aufhalten Die Stilllegung der einzelnen Fabriken erfolgte in den Jahren 1983 und 1984 Das Land Berlin kaufte die gesamte Flache Die Fabriken auf dem ostlichen Teil des Werksgelandes wurden abgerissen Die heute noch erhaltenen Fabriken auf dem westlichen Teil wurden zunachst vom Berliner Innovations Grundungszentrum BIG ubernommen Der Denkmalschutz wurde 1986 beschlossen Von 1984 bis 1987 baute der Computerhersteller Nixdorf eine Fabrik die heute an den kupferfarbenen Spiegelfenstern gut zu erkennen ist Aktuell mieten die Technische Universitat und das Fraunhofer Institut fur Zuverlassigkeit und Mikrointegration grosse Teile des ehemaligen Werkes Die Deutsche Welle sendet von einem neu erbauten Hochhaus auf dem Gelande aus Der Senat fordert die Entwicklung des Standortes uber den Technologiepark Humboldthain TPH 7 2018 und 2019 erwarb das Immobilienunternehmen Coros zum damaligen Zeitpunkt noch unter dem Namen Commodus 8 65 000 m Grundstuck und zwei Gebaudeteile des ehemaligen Werkes Dieser Teil des Gelandes firmiert seither unter dem Namen Quartier am Humboldthain QAH 9 Laut des Investors soll dort ein gewerblich gepragtes lebendiges und urbanes Quartier entstehen 10 Dabei werden im Rahmen einer offenen Projektentwicklung Fachoffentlichkeit und Burger aktiv in den Entwicklungsprozess eingebunden um im Konsens ein tragfahiges Nutzungskonzept zu finden Die Fertigstellung des Quartiers in den stadtebaulichen Grundzugen wird fur das Jahr 2028 angestrebt 11 12 Literatur BearbeitenBerliner Zentrum Industriekultur Hrsg Industriekultur in Berlin Teil 3 4 Berlin 2019 PDF zum Quartier Gesundbrunnen Walter Muller Wulckow Deutsche Baukunst der Gegenwart Bauten der Arbeit und des Verkehrs Konigsstein i T Leipzig 1929 Seite 6f 27 Dietlinde Peters Die AEG Fabriken Brunnenstrasse in Geschichtslandschaft Wedding 1990 Seite 22 43 Tilmann Buddensieg Henning Rogge Industriekultur Peter Behrens und die AEG 1907 14 Berlin 1979 Seite 44f Julius Posener Berlin auf dem Wege zu einer neuen Architektur Munchen 1979 Henning Rogge Fabrikwelt um die Jahrhundertwende am Beispiel der AEG Maschinenfabrik in Berlin Wedding Koln 1985 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons AEG Fabriken am Humboldthain Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Berliner Zentrum Industriekultur AEG HumboldthainEinzelnachweise Bearbeiten Donath Matthias und Schulz Gabriele Denkmale in Berlin Bezirk Mitte Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen Hrsg Landesdenkmalamt Berlin Michael Imhof Verlag Petersberg 2004 ISBN 3 937251 26 X S 84 Wedding In Historische Kommission zu Berlin Hrsg Geschichtslandschaft Berlin Band 3 Nicolai Berlin 1991 S 25 Deutschlands erster U Bahntunnel In Berliner Unterwelten e V Abgerufen am 23 Februar 2021 Elektrische Untergrundbahn in Berlin Eroffnung der Tunnelbahn der AEG zwischen dem Fabrikgelande in der Brunnenstrasse und in der Ackerstrasse In Elektrotechnische Zeitschrift Jahrgang 1897 S 339 a b Eintrag 09030290 in der Berliner Landesdenkmalliste Wedding In Historische Kommission zu Berlin Hrsg Geschichtslandschaft Band 3 Berin 1991 S 41 Technologie Park Humboldthain 2015 abgerufen am 24 Februar 2021 Immobilien Manager Verlag IMV GmbH amp Co KG Rudolf Muller Mediengruppe Koln Commodus heisst nun Coros Abgerufen am 17 November 2021 Quartier am Humboldthain Brunnenviertel Gesundbrunnen Berlin Mitte Abgerufen am 17 November 2021 Startseite Abgerufen am 17 November 2021 DEAL Magazine Real Estate Investment Finance Abgerufen am 17 November 2021 Quartier am Humboldthain Brunnenviertel Gesundbrunnen Berlin Mitte Abgerufen am 17 November 2021 52 542427 13 387914 Koordinaten 52 32 32 7 N 13 23 16 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title AEG Werk Brunnenstrasse amp oldid 235212412