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3 4 Methylendioxyamphetamin kurz MDA ist eine synthetische halluzinogene Droge die in vielen Landern verboten ist MDA gehort chemisch strukturell zur Gruppe der Amphetamine genauer der Methylendioxyamphetamine Strukturformel1 1 Gemisch von Enantiomeren R Form oben und S Form unten AllgemeinesName 3 4 MethylendioxyamphetaminAndere Namen Tenamfetamin INN Safrylamin EA 1298 1 Summenformel C10H13NO2Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 4764 17 4 Racemat freie Base 6292 91 7 Racemat Hydrochlorid 2 61614 60 6 R Form freie Base 65620 66 8 S Form freie Base 70745 96 9 R Form Hydrochlorid 70745 97 0 S Form Hydrochlorid EG Nummer Listennummer 803 951 7ECHA InfoCard 100 230 706PubChem 1614ChemSpider 1555DrugBank DB01509Wikidata Q223020EigenschaftenMolare Masse 179 22 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt 187 188 C Racemat Hydrochlorid 3 Siedepunkt 157 C bei 22 hPa Racemat freie Base 3 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 4 GefahrH und P Satze H 301 315 319 335P 261 301 310 305 351 338 4 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Synthese 3 Chemische und pharmakologische Eigenschaften 4 Gefahren 5 Rechtsstatus 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMDA wurde erstmals 1910 von den Chemikern Carl Mannich 1877 1947 und Willy Jacobsohn 1884 1963 bei Merck in Darmstadt synthetisiert 5 6 Ab 1962 unternahm der US Chemiker Alexander Shulgin Selbstversuche mit der Substanz Ab den spaten 1960er Jahren wurde MDA daraufhin in der Hippieszene als sogenannte hug drug Knuddeldroge weitverbreitet Anspielend darauf wurde es als Mellow Drug of America Amerikas weiche Droge bezeichnet 7 8 Nachdem die Wirkung des verwandten Wirkstoffs MDMA spatestens ab den 1970ern bekannt geworden war wurde MDA u a aufgrund der schwacheren empathogenen Wirkung zumindest als Partydroge weniger als MDMA benutzt durchlief aber ansonsten bis heute eine parallele Entwicklung So wurde auch MDA bis zu seinem Verbot in den 1980ern in der Psychotherapie eingesetzt da die Droge ebenfalls die Tendenz fordert sich dem Therapeuten leichter zu offnen und tiefere Einblicke in die eigene Psyche zu gewinnen Und auch heute noch ist MDA oft anstatt oder in Erganzung von MDMA in Ecstasy Pillen enthalten Synthese BearbeitenDie Herstellung geschieht ublicherweise uber den Grundstoff Piperonal In PiHKAL 9 wird die Herstellung uber das Nitropropen Piperonal Nitroethan und die Reduktion mit LAH beschrieben Es ist zudem ein moglicher Ausgangsstoff bei der Synthese von MDMA Eine weitere mogliche Syntheseroute geht uber den Naturstoff Safrol mit anschliessender Halogenierung und darauffolgender Substitution mit Ammoniak Ein alternativer Syntheseweg geht von Isosafrol uber 3 4 Methylendioxyphenylaceton zu MDA Chemische und pharmakologische Eigenschaften BearbeitenEs existieren zwei pharmakologisch aktive Enantiomere die R Form und die dazu spiegelbildliche S Form des Wirkstoffes Die freie Base MDA ist ein Ol und enthalt die funktionelle Gruppe eines primaren Amins R NH2 Die freie Base bildet mit Salzsaure ein kristallines Hydrochlorid R NH2 HCl MDA hat eine leicht halluzinogene entaktogene und im Gegensatz zu MDMA schwachere empathogene Wirkung 10 MDA bewirkt die Ausschuttung von Katecholamin Neurotransmittern und steigert die Emotionsintensitat Oftmals neigen unter MDA Einfluss stehende Personen zum Philosophieren weisen ein gesteigertes Redebedurfnis auf und erleben ein gesteigertes Ich Erleben MDA tauscht dem Konsumenten eine sowohl korperliche als auch geistige Ausdauerfahigkeit vor Die wirksame Dosierung liegt im Bereich von 80 bis 160 mg die Wirkdauer liegt zwischen vier und zwolf Stunden MDA ist ein Abbauprodukt von MDMA Gefahren BearbeitenDie Gefahren des Langzeitkonsums von MDA sind ebenso wie die von MDMA nicht endgultig geklart Es besteht der Verdacht von dauerhaften Schadigungen des Zentralen Nervensystems Es existieren noch keine Human Langzeitstudien mogliche langandauernde Schadigungen werden vor allem bei den Neuronen im Cortex cerebri Hippocampus Striatum Hypothalamus und im Mittelhirn vermutet MDA gilt jedoch als neurotoxischer als MDMA MDE und MBDB 10 Rechtsstatus BearbeitenMDA wurde durch den Suchtstoffkontrollrat der UNO im Schedule I der Konvention uber Psychotrope Substanzen eingefuhrt und ist damit praktisch weltweit illegal In der Bundesrepublik Deutschland wurde MDA mit der ersten Betaubungsmittelrechts Anderungsverordnung 1 BtMAndV 11 vom 6 August 1984 BGBl 1984 I S 1081 als nicht verkehrsfahiges Betaubungsmittel in Anlage 1 zu 1 Abs 1 BtMG 12 aufgenommen Seit 1998 werden im BtMG und in der BtMVV alle Amfetamine mit f statt ph geschrieben MDA wird im BtMG auch als Tenamfetamin bezeichnet Die Schreibweise wurde damit an die WHO Nomenklatur angepasst 13 Literatur BearbeitenClaudio Naranjo Die Reise zum Ich Psychotherapie mit heilenden Drogen Behandlungsprotokolle Ubersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Modeste zur Nedden Pferdekamp Fischer Frankfurt am Main 1979 ISBN 3 596 23381 X Weblinks BearbeitenMDA In Erowid englisch Einzelnachweise Bearbeiten T Passie U Benzenhofer MDA MDMA and other mescaline like substances in the US military s search for a truth drug 1940s to 1960s In Drug testing and analysis Band 10 Nummer 1 Januar 2018 S 72 80 doi 10 1002 dta 2292 PMID 28851034 Review Externe Identifikatoren von bzw Datenbank Links zu Tenamfetamin Hydrochlorid CAS Nummer 6292 91 7 EG Nummer 634 360 0 ECHA InfoCard 100 162 347 PubChem 110823 ChemSpider 24385 Wikidata Q27269984 a b 3 4 Methylenedioxyamphetamine In The Merck Index An Encyclopedia of Chemicals Drugs and Biologicals 14 Auflage Merck amp Co Whitehouse Station NJ 2006 ISBN 978 0 911910 00 1 S 995 996 a b Datenblatt 3 4 Methylenedioxyamphetamine hydrochloride bei Sigma Aldrich abgerufen am 20 Marz 2011 PDF beta 3 4 Methylenedioxyphenylisopropylamine MDA In www erowid org Abgerufen im 1 Januar 1 C Mannich W Jacobsohn C Mannich Uber Oxyphenyl alkylamine und Dioxyphenyl alkylamine In Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 43 1910 S 189 doi 10 1002 cber 19100430126 Shulgin Alexander und Ann Shulgin 1995 PiHKAL A Chemical Love Story Transform Press Abschnitt uber MDA abgerufen am 8 Oktober 2015 Julie Holland 2001 Ecstasy The Complete Guide A Comprehensive Look at the Risks and Benefits of MDMA Seite 11 Park Street Press ISBN 9780892818570 Erowid Online Books PIHKAL 100 MDA In www erowid org Abgerufen im 1 Januar 1 a b MDA 3 4 Methylendioxyamphetamin In drogen info berlin de Abgerufen am 20 Mai 2016 1 BtMAndV vom 6 August 1984 Anlage I zu 1 BtMG 10 BtMAndV Art 1 Nr 1 Buchst b Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 3 4 Methylendioxyamphetamin amp oldid 233513706