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Carl Ulrich Franz Mannich 8 Marz 1877 in Breslau 5 Marz 1947 in Karlsruhe war ein deutscher Chemiker und Pharmazeut Seine Arbeitsgebiete waren Ketobasen Alkoholbasen Piperidin Derivate Papaverin Lactone und Herzglykoside Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Werke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMannich besuchte in Weimar und spater in Berlin das Gymnasium das er vor Erreichen des Abschlusses der Schulausbildung verliess Stattdessen nahm er ein Praktikum an einer Berliner Apotheke an Ab 1898 studierte er Pharmazie in Marburg und Berlin und promovierte 1903 in Basel Er holte die Reifeprufung nach und legte 1905 die Staatsprufung fur Lebensmittelchemiker ab 1907 habilitierte er an der Universitat Berlin worauf 1910 seine Ernennung zum ao Professor folgte Von 1911 bis 1917 war Mannich ausserordentlicher Professor fur pharmazeutische Chemie in Gottingen und ging 1920 nach Frankfurt am Main 1927 bis 1943 war Mannich Ordinarius fur pharmazeutische Chemie an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin Als Nachfolger des Pharmazeuten und Hochschullehrers Hermann Thoms wurde Mannich zugleich Direktor des Pharmazeutischen Instituts der Berliner Universitat im Stadtteil Dahlem 1 Von 1932 bis 1934 war er Prasident der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft 2 Im Wintersemester 1946 1947 ubernahm er den Lehrstuhl fur pharmazeutische Chemie an der TH Karlsruhe 1912 fand er eine spezielle Form der Aminoalkylierung die nach ihm benannte Mannich Reaktion 3 Seit 1959 verleiht die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft die Carl Mannich Medaille fur hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Pharmazie Leistungen BearbeitenMannich ist vor allem bekannt durch die von ihm entwickelte Mannich Kondensation Durch diese Synthesemethode konnten Stoffe hergestellt werden die bis dahin sonst nur schwer zuganglich waren wie zum Beispiel 1 3 Ketamine 4 1912 gelang Mannich eine Darstellung des ersten synthetischen Morphinglucosids Er widmete auch den Opiumalkaloiden eine Reihe von Arbeiten und gab 1917 ein Verfahren zur Darstellung reiner Opiumextrakte an Mannich entwickelte eine Methode zur Bestimmung von Morphin im Opium die eine exakte Feststellung wirksamer Dosen ermoglichte ohne dabei auf aufwandige physiologische Einzeltests zuruckgreifen zu mussen Mittels seiner Synthese des Dihydrocodeinons sowie weiterer Reduktionsprodukte wie des 7 Bis oximethyl dihydromorphins trug Mannich zur Aufklarung der Morphinstruktur bei 1919 legte er Beobachtungen uber die Absorbierbarkeit von Digitalis Glykosiden an Tierkohle vor die wenig spater zur Entwicklung eines Verfahrens zur nahezu ballaststofffreien Gewinnung von Digitalisextrakten fuhrte Mit diesem Verfahren konnte auch das als Herzmittel verwendete Pandigal gewonnen werden Durch weitere Versuche zur Auftrennung der Glykosidmischung in ihre Bestandteile fand Mannich eine schonende und vielfach anwendbare Methode der Spaltung von Glykoside mittels Aceton Salzsaure Hiermit gelang ihm die erstmalige Isolierung des g Strophanthidins bzw des g Strophanthins Mannich fuhrte den Palladium Tierkohle Katalysator ein womit ihm die Darstellung vollstandig hydrierter Fette gelang Hierdurch konnte er deren Eigenschaften erstmals beschreiben Durch die Einfuhrung mehrerer Pruf bzw Nachweisverfahren wie zum Beispiel Methoden zur polarimetrischen Bestimmung der Starke die zum Nachweis von Borsaure in Lebensmitteln oder des Methanols in alkoholischen Getranken dient hat die angewandte Pharmazie Mannich viel zu verdanken Insgesamt veroffentlichte Mannich 153 Originalarbeiten und hielt 20 Patente 4 Werke BearbeitenUber die Bildung von Benzolderivaten aus Dimethylamino butanon und Malon ester bzw Acetessigester In Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft A and B Series Vol 71 10 1938 S 2090 2092 Eine Synthese des Arecaidinaldehyds und des Arecolins In Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft A and B Series Vol 75 12 1942 S 1480 1483 Uber g Strophanthin Ouabain und g Strophanthidin In Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft A and B Series Vol 75 12 1942 S 737 750 Synthese und Umsetzungen von 1 3 Ketobasen mit sekundarem Stickstoff In Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft A and B Series Vol 75 1 1942 S 49 64 Literatur BearbeitenClaus Priesner Mannich Carl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 71 73 Digitalisat Hermann J Roth Mannichs molekularsymmetrische Basen Zum 50 Todestag von Carl Mannich In Pharmazie in unserer Zeit Band 26 1997 S 299 308 doi 10 1002 pauz 19970260610Einzelnachweise Bearbeiten Pharmazeutisches Institut In Berliner Adressbuch 1928 Teil 3 S 134 Spalte 4 Die DPhG Altprasidenten Memento des Originals vom 15 Februar 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dphg de DPhG C Mannich W Krosche Ueber ein Kondensationsprodukt aus Formaldehyd Ammoniak und Antipyrin In Archiv der Pharmazie Band 250 1912 S 647 667 doi 10 1002 ardp 19122500151 a b Claus Priesner Mannich Carl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 71 73 Digitalisat Normdaten Person GND 117541486 lobid OGND AKS VIAF 15548920 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mannich CarlALTERNATIVNAMEN Mannich Carl Ulrich Franz vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 8 Marz 1877GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 5 Marz 1947STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Mannich amp oldid 232286098