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Die Sinfonie A Dur Kochelverzeichnis 201 komponierte Wolfgang Amadeus Mozart im Jahr 1774 Nach der Alten Mozart Ausgabe tragt die Sinfonie die Nummer 29 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Zur Musik 2 1 Erster Satz Allegro moderato 2 2 Zweiter Satz Andante 2 3 Dritter Satz Menuetto 2 4 Vierter Satz Allegro con spirito 3 Einzelnachweise Anmerkungen 4 Weblinks Noten 5 Siehe auchAllgemeines Bearbeiten nbsp Mozart im Jahr 1777Mozart vollendete die Sinfonie Kochelverzeichnis KV 201 am 6 April 1774 in Salzburg Bezuglich Entstehungsgeschichte und Kompositionsanlass siehe bei KV 162 Mehrere Autoren 1 2 3 4 5 6 heben die Bedeutung dieser Sinfonie als vorlaufigen Hohepunkt in Mozarts sinfonischem Schaffen hervor Dies beruht neben der Lange und der ausformulierten Sonatensatzform des ersten zweiten und vierten Satzes alle mit ausdrucklicher Coda auf der Kontrapunktik insbesondere im ersten Satz und der Ausdrucksstarke z B in der langen Durchfuhrung im vierten Satz Es ist ein neues Gefuhl fur die Notwendigkeit der Vertiefung der Sinfonie durch imitatorische Belebung ihre Rettung aus dem bloss Dekorativen durch kammermusikalische Feinheit Die Instrumente wandeln ihren Charakter die Geigen werden geistiger die Blaser vermeiden alles Larmende die Figurationen alles Konventionelle Der neue Geist dokumentiert sich in allen Satzen 4 Diese Sinfonie und KV 183 sind die fruhesten Mozart Sinfonien die sich im Konzertprogramm etabliert haben 1 6 Zur Musik BearbeitenBesetzung zwei Oboen zwei Horner in A im zweiten Satz in D zwei Violinen Viola Cello Kontrabass In zeitgenossischen Orchestern war es zudem ublich auch ohne gesonderte Notierung Fagott und Cembalo sofern im Orchester vorhanden zur Verstarkung der Bass Stimme bzw als Continuo einzusetzen 6 Auffuhrungszeit ca 25 bis 30 Minuten je nach Einhalten der vorgeschriebenen Wiederholungen Bei den hier benutzten Begriffen der Sonatensatzform ist zu berucksichtigen dass dieses Schema in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts entworfen wurde siehe dort und von daher nur mit Einschrankungen auf die Sinfonie KV 201 ubertragen werden kann Die hier vorgenommene Beschreibung und Gliederung der Satze ist als Vorschlag zu verstehen Je nach Standpunkt sind auch andere Abgrenzungen und Deutungen moglich Erster Satz Allegro moderato Bearbeiten A Dur 4 4 Takt 206 Takte nbsp source Die Audiowiedergabe wird in deinem Browser nicht unterstutzt Du kannst die Audiodatei herunterladen Das erste Thema Takt 1 18 beginnt fur eine Sinfonie dieser Zeit ungewohnlich piano und nicht forte Gespielt wird es von den Streichern wahrend die ubrigen Stimmen pausieren Das Thema basiert auf einem zweitaktigen Motiv mit kennzeichnendem Oktavsprung abwarts und anschliessender Achtelbewegung mit Tonwiederholung und Halbtonschritt Dieses Motiv wird aufwarts sequenziert Nach acht Takten folgt eine uberleitungsartige Passage in den Violinen ehe das ganze Orchester einsetzt und das Thema im Forte wiederholt wird nun aber imitatorisch indem Bass und Viola mit dem Thema zwei Viertelschlage versetzt zu den Violinen einsetzen Der folgende Uberleitungsabschnitt Takt 18 32 ist zunachst durch Streichertremolo und gehaltene Akkorde der Blaser dann Takt 23 ff durch eine Figur mit Wechsel von forte und piano gekennzeichnet In Takt 32 ist die Doppeldominante H Dur erreicht die dominantisch zum Einsatz des zweiten Themas Takt 33 ff in E Dur wirkt Das zweite Thema steht im Piano und ist hinsichtlich der Instrumentierung korrespondierend zum ersten Thema aufgebaut indem es nur in den Streichern gespielt wird Im weiteren Verlauf erklingt wiederum das Tutti allerdings nicht mit einer Themenwiederholung wie beim ersten Thema Das zweite Thema ist in drei Abschnitte von jeweils vier Takten gegliedert Im Motiv des ersten Abschnittes fallt eine Tonwiederholung auf die an das erste Thema erinnert Das ganze Motiv des ersten Abschnittes wird von der 2 Violine im zweiten Abschnitt variiert der Hauptstimme entgegengesetzt Es schliesst sich ab Takt 45 ein Forte Abschnitt mit im Tremolo gefuhrter Melodielinie und charakteristischen Intervallsprungen an der ab Takt 53 in variierter Form mit Imitation der 1 Violine durch die 2 Violine und mit Fortspinnung im Piano wiederholt wird Ab Takt 63 folgt wieder eine Tremolo Passage wobei sich nun auch der Bass am Tremolo beteiligt und die Melodielinie durch Vorhalte gekennzeichnet ist Die Schlussgruppe Takt 68 ff basiert auf gebrochener Akkordmelodik in Achtellaufen der Violinen Die Exposition endet als chromatisch fallende Figur der 1 Violine in Takt 76 und wird wiederholt Die Durchfuhrung greift zunachst die chromatisch fallende Figur im Forte Unisono auf und verarbeitet im Folgenden zwei neue Motive d h es wird nicht auf Material der Exposition zuruckgegriffen Das erste neue Motiv besteht aus Triller Achtellauf uber eine Oktave aufwarts und anschliessendem Oktavsprung abwarts auf D Dur Takt 79 82 Daraus abgeleitet ist eine Variante mit Achtellauf aufwarts abwarts und gebrochenen Dreiklang in Vierteln die zwischen Viola sowie Cello Kontrabass imitatorisch uber Tremolo der Violinen und gehaltenen Akkorden der Oboen gespielt wird Dabei wechselt Mozart uber E Dur und fis Moll nach h Moll Das zweite neue Motiv setzt in Takt 92 auftaktig in fis Moll und im Piano ein Es ist zweitaktig mit durch Pausen unterbrochener schreitender Bassfigur wird aufwarts sequenziert und geht ab Takt 99 in ein Crescendo uber das sich bis zum Forte mit Synkopen auf E Dur steigert Uber eine fallende Figur ahnlich wie am Schluss der Exposition wird die Reprise in Takt 107 erreicht Die Reprise ist ahnlich der Exposition strukturiert Nach Wiederholung von Durchfuhrung und Reprise 7 schliesst ab Takt 185 die Coda an in der das erste Thema nochmals auftritt nun in dreistimmiger Engfuhrung stimmfuhrend 1 Violine Cello Kontrabass Viola Einen vierten unvollstandigen Einsatz bringen die Horner Der Satz endet mit Akkordmelodik und Achtellaufen im Forte Zweiter Satz Andante Bearbeiten D Dur 2 4 Takt 109 Takte Violinen mit Dampfer nbsp source Die Audiowiedergabe wird in deinem Browser nicht unterstutzt Du kannst die Audiodatei herunterladen Das erste Thema wird nur von den Streichern im Piano mit stimmfuhrenden gedampften Violinen vorgetragen Es weist eine typisch periodische Struktur aus zweimal vier Takten auf und ist durch seine leicht marschartige Melodielinie mit punktiertem Rhythmus Doppelpunktierung gekennzeichnet Wie im ersten Satz findet auch hier gleich am Beginn kontrapunktische Arbeit statt Im Vordersatz imitiert die versetzt spielende 2 Violine variiert die 1 Violine im Nachsatz ubernimmt sie dann die Hauptstimme wahrend die 1 Violine eine eigene Gegenstimme bekommt Viola Cello und Bass begleiten Von Takt 9 13 folgt ein kurzer Uberleitungsabschnitt in dem erstmals die Blaser einsetzen Mit einer vom ersten Thema abgeleiteten Floskel wechselt Mozart von D Dur uber h Moll nach E Dur Das zweite Thema Takt 14 ff ist homophon gestaltet mit stimmfuhrender 1 Violine Nach vier Takten folgt ein Ansatz zur variierten Wiederholung mit dem von ersten Thema bekannten punktierten Rhythmus der ab Takt 20 fortgesponnen wird Die Schlussgruppe Takt 27 ff beginnt pianissimo mit einem neuen pendelartigem Motiv das insgesamt viermal wiederholt wird die beiden letzten Male mit Blaserbegleitung wobei sich die Oboe an der Melodie beteiligt Den Abschluss bildet eine durchlaufende Triolenbewegung wobei wie im ersten Satz die 1 Violine am Ende allein spielt Die Exposition endet in Takt 38 und wird wiederholt In der Durchfuhrung Takt 39 52 lauft die Triolenbewegung vom Ende der Exposition in 2 Violine und Viola weiter allerdings unter einem neuen Motiv mit Triller Mit diesem Motiv wechselt Mozart von D Dur nach G und H Dur sowie nach e Moll Der Abschnitt ab Takt 46 kann mit seiner Tonwiederholung in den weiterhin durchlaufenden Triolen nun in beiden Violinen als Ruckfuhrung zur Reprise angesehen werden die uber eine Blaserfanfare Takt 51 52 angekundigt wird Die Reprise ist weitgehend ahnlich der Exposition strukturiert Veranderungen betreffen z B die erweiterte Uberleitung zum zweiten Thema und die Beteiligung des Horns an der Melodie beim zweiten Anlauf des zweiten Themas Nach Wiederholung von Durchfuhrung und Reprise 7 folgt ab Takt 98 eine Coda mit schleppender aufwarts gehender Linie die in einen betonten Vorhalt mundet und uber Triolen zuruckfallt worauf sich die Prozedur nochmals wiederholt In Takt 104 setzen uberraschenderweise die Blaser im Forte ein wobei die Oboen zueinander versetzt den Beginn vom ersten Thema spielen das von der 1 Violine in Takt 106 unter Aufhebung der Dampfer aufgegriffen wird Dritter Satz Menuetto Bearbeiten A Dur 3 4 Takt 32 22 Takte nbsp source Die Audiowiedergabe wird in deinem Browser nicht unterstutzt Du kannst die Audiodatei herunterladen Das Menuett ist durch seine marschartige Melodie mit punktierten Rhythmen ahnlich im zweiten Satz gekennzeichnet Blaser und Streicher wechseln sich z T dialogisch ab Auffallig ist ein Signalmotiv das aus Tonwiederholung mit punktiertem Rhythmus im Unisono besteht Dieses tritt am Ende des ersten Teils Blaser im Forte am Beginn des zweiten Teils Streicher im Fortissimo und am Ende des zweiten Teils Blaser im Forte auf Der zweite Teil enthalt zudem ein weiteres Motiv das in h Moll einsetzt Takt 15 ff und bei dem lediglich der Auftakt aus Tonwiederholung einen punktierten Rhythmus aufweist dieser wird versetzt von Viola Cello und Kontrabass imitiert Das Trio in E Dur kontrastiert mit mehr gebundener Melodielinie und uberwiegendem Piano zum Menuett Der punktierte Rhythmus tritt in den Hintergrund taucht aber am Ende vom ersten und zweiten Teil wieder auf Der Beginn des zweiten Teils ist durch Chromatik gekennzeichnet Auffallig ist dass sich die Funktion der Blaser im ganzen Trio lediglich auf zwei ausgehaltene Akkorde beschrankt nbsp source Die Audiowiedergabe wird in deinem Browser nicht unterstutzt Du kannst die Audiodatei herunterladen Vierter Satz Allegro con spirito Bearbeiten A Dur 6 8 Takt 187 Takte nbsp source Die Audiowiedergabe wird in deinem Browser nicht unterstutzt Du kannst die Audiodatei herunterladen Kennzeichnend fur den Satz sind mehrere virtuose Laufe Coup d archet Mannheimer Rakete sowie langere Passagen mit Tremolo Das erste Thema ist achttaktig mit je vier Takten Vorder und Nachsatz Pragendes Motiv ist im Vordersatz der Oktavsprung abwarts ahnlich wie zu Beginn des ersten Satzes gefolgt von einem Lauf aufwarts Oktavsprungmotiv der Nachsatz ist durch seine fallende Trillerfigur gekennzeichnet Beide Teile stehen im Forte und werden ab Takt 9 piano von den Streichern wiederholt wobei jedoch im Nachsatz ab Takt 13 eine Fortspinnung beginnt die nach einer Septime und einer Sexte aufwarts erstmals die vollstandige Rakete d h den Lauf uber eine Duodezime bringt hier als Rakete abwarts spater auch aufwarts Ab Takt 22 folgt ein neues Motiv im Forte aus gebrochenem Akkord in Staccato Achteln das zwischen 1 Violine und Bass dialogisch gefuhrt wird begleitet von den Blasern und den ubrigen Streichern diese im Tremolo Im zweiten Thema Takt 34 ff spielen nur die Streicher im Piano Es besteht aus einer Tonwiederholung von H mit umspielungsartigen Vorhalten in der 1 Violine in die ab Takt 35 die 2 Violine mit dem eigentlichen abwarts gehenden Motiv einsetzt Dieser insgesamt viertaktige Abschnitt wird wiederholt gefolgt von einer abwarts gehenden Passage mit Uberhalten Takt 43 47 bzw zogerlicher Chromatik Takt 48 51 Die Schlussgruppe Takt 52 ff ist von Tremolo und energischen Akkordwechseln E Dur H Dur A Dur gekennzeichnet Zuletzt spielt die 1 Violine die Rakete aufwarts d h wie im ersten und zweiten Satz beendet die 1 Violine allein die Exposition Die Rakete bildet dabei keinen Schlusspunkt sondern wirkt offen nach einer Fortfuhrung verlangend Die Exposition wird wiederholt Die Durchfuhrung Takt 62 101 die Alfred Einstein 1953 4 besonders hervorhebt verarbeitet das Oktavsprungmotiv vom Satzanfang es wird moduliert uber verminderte Akkorde und bspw G Dur C Dur Cis Dur Fis Dur und ab Takt 81 fis Moll zwischen Bass forte und Violinen piano hin und hergeworfen Bereits ab Takt 74 hatte der Bass den charakteristischen Oktavsprung aufgegriffen jedoch noch ohne Lauf Ab Takt 96 treten die von der Schlussgruppe bekannten energischen Akkordwechsel auf die uber eine Rakete aufwarts in die Reprise Takt 102 ff uberleiten Die Reprise ist ahnlich der Exposition strukturiert Sie geht ab Takt 167 nach der Rakete der Schlussgruppe in eine Coda uber die zunachst nochmals im Forte Unisono das Oktavsprungmotiv bringt gefolgt von dem Motiv aus gebrochenen Dreiklangen entsprechend Takt 22 und den energischen Akkordwechseln A Dur D Dur d h Tonika Subdominante Der Satz schliesst mit einer letzten Rakete deren offener Charakter erst jetzt von zwei einfachen Akkordschlagen Dominante Tonika beantwortet wird Einzelnachweise Anmerkungen Bearbeiten a b Volker Scherliess Die Sinfonien In Silke Leopold Hrsg Mozart Handbuch Barenreiter Verlag Kassel 2005 ISBN 3 7618 2021 6 S 277 278 Hermann Abert W A Mozart Neubearbeitete und erweiterte Ausgabe von Otto Jahns Mozart Erster Teil 1756 1782 7 erweiterte Auflage VEB Breitkopf amp Hartel Leipzig 1955 848 S Michael Kontarsky Die Salzburger Sinfonien KV 162 202 In Joachim Brugge Claudia Maria Knispel Hrsg Das Mozart Handbuch Band 1 Mozarts Orchesterwerke und Konzerte Laaber Verlag Laaber 2007 ISBN 3 89007 461 8 S 28 43 a b c Alfred Einstein Mozart Sein Charakter sein Werk Pan Verlag Zurich Stuttgart 1953 553 S Bernhard Paumgartner Mozart Atlantis Verlag Zurich und Freiburg i Br 1957 S 155 a b c Neal Zaslaw Mozart s Symphonies Context Performance Practice Reception Clarendon Press Oxford 1989 617 S a b Die Wiederholungen der Satzteile werden in einigen Einspielungen nicht eingehalten Weblinks Noten BearbeitenWolfgang Amadeus Mozart Sinfonie A Dur KV 201 Ernst Eulenburg Ltd No 546 London Mainz ohne Jahresangabe Taschenpartitur W Meves Symphonies de W A Mozart Collection Litolff No 168 Henry Litolff s Verlag Braunschweig ohne Jahresangabe Ausgabe von ca 1890 u a mit einer Fassung der Sinfonie KV 201 fur Klavier zu 2 Handen Sinfonie A Dur KV 201 Partitur und kritischer Bericht in der Neuen Mozart AusgabeSiehe auch BearbeitenListe der Sinfonien Wolfgang Amadeus MozartsNormdaten Werk GND 300111037 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 29 Sinfonie Mozart amp oldid 229318511