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Die 1 Polnische Armee poln 1 AWP 1 Armia Wojska Polskiego beziehungsweise 1 Armia Ogolnowojskowa 1 war ein Grossverband der Polnischen Volksarmee und gehorte wahrend des Kalten Krieges von 1955 bis 1990 zum Pommerschen Militarbezirk mit Hauptquartier in Bydgoszcz Sie sollte im Spannungsfall gegen die NATO die sogenannte Gefechtsbereitschaft A aufrechterhalten und besass fur den Kriegsfall als Armee fur das Gefecht der Verbundenen Waffen einen Personalbestand von 91 000 Soldaten Polnischer Panzerkommandant auf dem Marsch im Jahr 1984Propagandafoto zum Dienst an der Nation und den Pflichten eines polnischen Soldaten im Jahr 1984Propagandafoto der Luftstreitkrafte im Jahr 1984Polnische Mot Schutzen bei einer Nachtkampfubung im Winter Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Nachkriegszeit 2 Einordnung 2 1 Gliederung der Polnischen Streitkrafte 1985 2 2 Gliederung der 1 Polnische Armee 3 Kommandeure 4 Weblinks 5 Siehe auch 6 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie 1 Polnische Armee wurde erstmals im Zweiten Weltkrieg im Rahmen der Roten Armee zur Vorbereitung der Weichsel Oder Operation aufgestellt und im Januar 1945 eingesetzt Dabei umfassten die sowjetische 47 Armee und die polnische 1 Armee Warschau das bis zum Abend des 17 Januar erobert werden konnte Nachkriegszeit Bearbeiten Die Idee zur Konzeption einer polnischen Front tauchte erstmals wahrend eines Manovers im Mai 1950 auf Daraus entstand die Kustenfront unter dem Kommando von General Stanislaw Poplawski bestehend aus der 1 2 und 3 Polnischen Armee und Fronten der Sowjetarmee Ihr Auftrag bestand am Anfang darin die polnische Ostseekuste vor Landeoperationen der NATO zu schutzen und in der zweiten Phase als sogenannte Jutlandische Operation Operacjia Jutlandii Norddeutschland und Danemark zu erobern um damit den Zugang zu den Ostseezugangen aufzubrechen Dieses Konzept fur den Einsatz der 1 Polnischen Armee im Krieg wurde 1951 abgeandert Dabei sollte die 1 AWP der sowjetischen Zentralfront unter Marschall Rokossowski unterstellt werden Die Schaffung der Front spiegelte sich im Mobilisierungsplan PM 58 wider der 1958 verabschiedet wurde Er sah die Bildung folgender Verbande vor Frontkommando zwei Armeen jeweils bestehend aus zwei Mot Schutzendivisionen zwei Panzerdivisionen zwei Infanteriedivisionen und zwei Flugabwehrdivisionen sowie Artillerie Brigaden eine Armee des 2 Staffel bestehend aus zwei Mot Schutzendivisionen und zwei Infanteriedivisionen eine Luftarmee bestehend aus Jagerdivisionen 2 eine Kampfflugzeug Division und eine Bomberdivision sowie weitere Fronteinheiten wie Luftlandedivision eine Flugabwehr Artillerie Division vier Artillerie Brigaden und Unterstutzungstruppen Wahrend der Burza Ubungen im Jahr 1961 umfasste das Gebiet der geplanten Operationen der Kustenfront neben Danemark auch die nordlichen Gebiete Deutschlands und der Beneluxlander Die Aufgaben der einzelnen Armeen waren wie folgt festgelegt 1 Polnische Armee 50 A Offensive gegen das westdeutsche und niederlandische NATO Armeekorps NORTHAG und die Fortsetzung des Angriffs auf Danemark sollte von der 7 Polnische Seelandedivision 7 DD und 6 Polnische Luftlandedivision 6 DPD unterstutzt werden 2 Polnische Armee 51 A Offensive gegen NORTHAG und Fortsetzung des Angriffs auf die deutsche Nordseekuste 4 Polnische Armee 52 A Offensive gegen Norddeutschland Niederlande und Belgien Die Front sollte bei diesen Aktivitaten durch massive Atomschlage unterstutzt werden wahrend der gesamte Angriff etwa 15 Tage dauern sollte Die erste Operationsplanung fur den Einsatz in Richtung Nordseekuste wurde 1965 verabschiedet Die Hauptaufgabe der 1 Polnischen Armee bestand darin den rechten Flugel der Hauptstossrichtung zu bilden Nach der Inbesitznahme sollte das gewonnene Territorium gegenuber einer moglichen NATO Luftlandung verteidigt werden Dabei sollte der Verband durch ein mechanisiertes Korps der NVA unterstutzen Die geopolitische Lage Polens und der damit verbundene breite Zugang zum Meer fuhrten dazu dass wahrend des Kalten Krieges die Kustenverteidigung organisiert werden musste Von Westen her existierte eine Pufferzone in Form der Deutschen Demokratischen Republik und der Westgruppe der Sowjetarmee auf ihrem Territorium die Polen vor direkten Angriffen schutzte Die polnische Front wich aufgrund ihrer unzureichenden Kampfzusammensetzung von den Forderungen des Warschauer Pakts ab Die polnische Front war deutlich schwacher als die Fronten der Sowjetarmee und selbst die tschechoslowakische Front was sich auf die Wahl der richtigen Vorgehensweise auswirkte Die Kustenrichtung wurde von den NATO Truppen als der mit der schwachsten Verteidigung angesehen Daruber hinaus beeinflussten auch politische Erwagungen die Wahl der Kustenrichtung Es wurde befurchtet dass die Kampfmoral polnischer Soldaten gegen einen Feind aus angelsachsischen Landern und Frankreich gering ware und dass sie in Kustenrichtung hauptsachlich gegen die Bundeswehr kampfen wurden Im September 1984 wurde das Generalkommando der Westfrontgruppe mit Stab in Legnica eingerichtet und das Hauptquartier der Nordfrontgruppe nach Swidnica verlegt Es war verantwortlich fur Polnische Kustenfront 1 Westfront 2 Westfront Tschechoslowakische FrontDie operative Ausrichtung der 1 AWP war dem Nachrichtendienst der NATO lange Zeit nicht bekannt Sie ging von einem Angriff der 5 NVA Armee auf Schleswig Holstein aus Jener Grossverband war jedoch fur einen Gewasserubergang 3 der Elbe im Abschnitt Boizenburg Hitzacker und einem Einfall in der Nordheide mit Schwerpunkt bei Bad Bevensen vorgesehen Dabei ware es zu einer Konfrontation der 5 NVA Armee mit niederlandischen Verbanden gekommen wahrend die 1 AWP auf der anderen Seite des Elbe Lubeck Kanals auf vorbereitete Verteidigungsstellungen der 6 Panzergrenadierdivision 4 gestossen ware Die Aufgabe der 5 NVA Armee lautete in der Anfangsphase die Einfuhrung der 1 AWP fur die Jutlandische Operationsrichtung sicherzustellen 5 Die polnische Front ware wahrend eines Dritten Weltkrieges moglicherweise auf erhebliche Hindernisse gestossen Ernste Probleme waren ihre Dislozierung Verschiebung und Konzentration Die Hauptmarschrouten der Sowjettruppen verliefen durch Polen fur den Kriegsfall waren drei bis vier Fronten geplant was wiederum den Aufmarsch polnischer Verbande erheblich behindert hatte da die Sowjetarmee Vorrang hatte Daruber hinaus gab es das Problem der Nachhaltigkeit auf Frontebene und die Zuruckhaltung einiger sowjetischer Offiziere gegenuber dem nationalen Charakter der Polnischen Front woraufhin ein Konzept zur Trennung polnischer Armeen zwischen einzelnen Sowjetfronten vorgebracht wurden Wahrend die 1 Polnische Armee ihre ursprungliche Angriffsrichtung beibehielt sollte war die 2 Polnische Armee als Teil der Krafte vorgesehen welche gegen die NATO Hauptgruppe CENTAG welche Bayern verteidigte kampfen In den Wendejahren Ende der 1980er und Anfang der 1990er anderte sich die Situation im Ostblock radikal Der Kommunismus brach zusammen die Satellitenstaaten wurden unabhangig von der UdSSR welche schliesslich 1991 zusammenbrach und in dessen Folge auch der Warschauer Pakt aufgelost wurde Infolge dieser Ereignisse endete der Kalte Krieg so dass das Konzept der polnischen Front seine Existenzberechtigung verlor und aufgegeben wurde Einordnung BearbeitenDie Streitkrafte der Volksrepublik Polen Sily Zbrojne Polskiej Rzeczypospolitej Ludowej mit Hauptquartier in Warschau waren seit 1952 in sechs spater in sieben Militarbezirke eingeteilt Dazu gehorten der Militarbezirk Warschau Lublin Krakau Lodz Poznan Pommern mit Hauptquartier in Torun und Schlesien in Katowice Gliederung der Polnischen Streitkrafte 1985 Bearbeiten 1985 war das polnische Frontkommando wie folgt gegliedert Frontkommando und Frontstab Politabteilung der Front Zarzad Polityczny Frontu Frontquartiermeister 1 Polnische Armee 1 Armia Ogolnowojskowa 8 12 und 15 Mot Schutzendivision 16 und 20 Panzerdivision 2 Polnische Armee 2 Armia Ogolnowojskowa 2 und 4 Mot Schutzendivision 10 und 11 Panzerdivision 4 Polnische Armee 4 Armia Ogolnowojskowa 1 3 und 9 Mot Schutzendivision Frontluftstreitkrafte weitere Fronteinheiten wie 6 BPD 7 BOW Friedensgliederung 26 28 und 31 RDZIm Kriegsfall waren die 7 Polnische Seelandedivision 6 und die 6 Polnische Luftlandedivision 7 fur Operationen im Westen vorgesehen Gliederung der 1 Polnische Armee Bearbeiten 8 Mot Schutzendivision Dresden 8 Dywizja Zmechanizowana 8 DZ in Koszalin Stab in Koszalin 16 Panzerregiment Dnowsko Luzycki 16 Dnowsko Luzycki Pulk Czolgow Srednich 16 PCZ mit T 55 als Hauptwaffensystem in Slupsk 28 Mot Schutzenregiment Sudecki 28 Sudecki Pulk Zmechanizowany 28 PZ in Kolobrzeg 32 Mot Schutzenregiment Budziszynski 32 Budziszynski Pulk Zmechanizowany im Hansa Beimlera 32 PZ in Kolobrzeg 36 Mot Schutzenregiment Luzycki 36 Luzycki Pulk Zmechanizowany 36 PRL in Trzebiatow 4 Artillerieregiment in Kolobrzeg 83 Flugabwehr Artillerieregiment in Kolobrzeg 47 Raketenartilleriebataillon in Szczecin 1 Taktisches Raketenbataillon in Trzebiatow 15 Divisionsartillerie Batterie in Kolobrzeg 5 Aufklarungsbataillon in Kolobrzeg 19 Pionierbataillon in Uniescie 13 Fernmeldebataillon in Koszalin 8 Nachschubbataillon in Koszalin 8 Instandsetzungsbataillon in Koszalin 39 Sanitatsbataillon in Kolobrzeg 64 ABC Abwehrkompanie in Koszalin12 Mot Schutzendivision 12 Dywizja Zmechanizowana im Boleslawa Krzywoustego 12 DZ in Szczecin Stab in Szczecin 25 Mittleres Panzerregiment Drezdenski 25 Drezdenski Pulk Czolgow Srednich 25 PCZ in Szczecin funf Panzerkompanien a 16 T 55 KPz 80 T 55 KPz Flugabwehrbatterie 6 SU 23 2 und 4 SA 2 Guideline Flugabwehrraketenkomplex Aufklarungskompanie z x BRDM 2 Pionierkompanie 4 BLG BRDM 2 und 5 SKOT 5 Mot Schutzenregiment Kolobrzeski 5 Kolobrzeski Pulk Zmechanizowany im Otokara Jarosza 5 PZ in Szczecin 9 Mot Schutzenregiment Zaodrzanski 9 Zaodrzanski Pulk Zmechanizowany in Stargard 41 Mot Schutzenregiment 41 Pulk Zmechanizowany im mjr Bronislawa Lachowicza in Szczecin 2 Artillerieregiment in Szczecin 124 Flugabwehr Artillerieregiment in Szczecin 21 Raketenartilleriebataillon in Szczecin 22 Taktisches Raketenbataillon in Szczecin 87 Divisionsartillerie Batterie 16 Aufklarungsbataillon in Szczecin 2 Pionierbataillon in Stargard Szczecinski 33 Fernmeldebataillon in Szczecin 12 Nachschubbataillon in Kobylanka 12 Instandsetzungsbataillon in Gryfice 45 Sanitatsbataillon in Stargard Szczecin 19 ABC Abwehrkompanie in Stargard15 Garde Mot Schutzendivision 15 Dywizja Zmechanizowana im Gwardii Ludowej 15 DZ in Olsztyn 1988 ausser Dienst gestellt Stab in Olsztyn 35 Panzerregiment 35 Pulk Czolgow Srednich im Ludowych Gwardzistow Warszawy 35 PCZ in Ostroda 37 Mot Schutzenregiment 37 Pulk Zmechanizowany gt 94 Pulk Zmechanizowany in Morag 50 Mot Schutzenregiment 50 Pulk Zmechanizowany in Lidzbark 75 Mot Schutzenregiment 75 Pulk Zmechanizowany in Bartoszyce 9 Artillerieregiment in Olsztyn 46 Flugabwehr Artillerieregiment in Olsztyn 19 Taktisches Raketenbataillon in Morag Divisionsartillerie Batterie 12 Aufklarungsbataillon in Biskupiec 46 Pionierbataillon in Olsztyn 29 Fernmeldebataillon in Olsztyn Nachschubbataillon Instandsetzungsbataillon Sanitatsbataillon ABC Abwehrkompanie16 Panzerdivision Kaszubska 16 Dywizja Pancerna oder 16 Kaszubska Dywizja Pancerna 16 DPanc in Elblag Stab in Elblag 1 Panzerregiment Warszawa 1 Warszawski Pulk Czolgow in Elblag 51 Panzerregiment Koscierski 51 Pulk Czolgow in Braniewo 60 Panzerregiment Kartuski 60 Pulk Czolgow oder 58 Pulk Czolgow in Elblag 55 Mot Schutzenregiment 55 Pulk Zmechanizowany in Braniewo 16 Artillerieregiment in Braniewo 13 Flugabwehr Artillerieregiment in Elblag 48 Raketenartilleriebataillon in Malbork 4 Taktisches Raketenbataillon in Malbork Divisionsartillerie Batterie 17 Aufklarungsbataillon in Elblag 47 Pionierbataillon in Tczew 43 Fernmeldebataillon in Elblag 16 Nachschubbataillon in Elblag Instandsetzungsbataillon in Elblag 57 Sanitatsbataillon in Braniewo 61 ABC Abwehrkompanie in Elblag20 Panzerdivision Warszawa 20 Dywizja Pancerna oder 20 Warszawska Dywizja Pancerna 20 DPanc in Szczecinek Stab in Szczecinek 24 Panzerregiment Dresden 24 Drezdenski Pulk Czolgow Srednich in Stargard 28 Panzerregiment Saski 28 Saski Pulk Czolgow Srednich in Czarne 68 Panzerregiment 68 Pulk Czolgow Srednich in Budowo 49 Mot Schutzenregiment Warszawa 49 Warszawski Pulk Zmechanizowany 49 PZ in Walcz 36 Artillerieregiment in Budowo 75 Flugabwehr Artillerieregiment in Rogowo 26 Raketenartilleriebataillon in Stargard 7 Taktisches Raketenbataillon in Budowo Divisionsartillerie Batterie 8 Aufklarungsbataillon in Stargard 73 Pionierbataillon in Gryfice 63 Fernmeldebataillon in Szczecinek Nachschubbataillon in Szczecinek Instandsetzungsbataillon Sanitatsbataillon in Stargard ABC Abwehrkompanie2 Pommersche Artilleriebrigade in Choszczno Taktische Raketen 5 Pionierbrigade Mazurska in Szczecin 6 Artilleriebrigade Warszawa in Torun 7 Haubitzenartilleriebrigade in Torun 2 Pommersches ABC Abwehrregiment in Grudziadz 4 Fernmelderegiment Luzycki in Bydgoszcz 14 Panzerabwehr Artillerieregiment Sudecki in Kwidzyn 56 Kompanie Spezialkrafte Kompanii Specjalnej Fernspaher in SzczecinKommandeure BearbeitenDivisionsgeneral Gen Dyw Zygmunt Huszcza 1956 bis 1964 Divisionsgeneral Gen Dyw Jozef Kaminski 1964 bis 1971 Divisionsgeneral Gen Dyw Wojciech Baranski 1971 bis 1978 Divisionsgeneral Gen Dyw Jozef Uzycki 1978 bis 1983 Divisionsgeneral Gen Dyw Zbigniew Blechman 1983 bis 1989 Divisionsgeneral Gen Dyw Zbigniew Zalewski 1989 bis 1990Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 1 Polnische Armee Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienSiehe auch BearbeitenPolnische VolksarmeeAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Erste Generalarmee Jagdflugzeuge siehe Forcieren von Gewasserhindernissen im Norden auf die PzGrenBrig 17 und im Sudabschnitt ab Berkenthin auf den Gefechtsstreifen der PzGrenBrig 16 Siegfried Lautsch Kriegsschauplatz Deutschland Erfahrungen und Erkenntnisse eines NVA Offiziers Zentrum fur Militargeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr ZMSBw Potsdam 2013 S 133ff ISBN 978 3 941571 28 0 Luftlandungen um den Nord Ostseekanal amphibische Landung an der Schleswig Holsteiner Ostseekuste Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 1 Polnische Armee amp oldid 234680386