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Der Ōi jap 大井川 Ōi gawa ist ein 168 km langer Fluss auf der japanischen Insel Honshu Er entspringt im Akaishi Gebirge durchfliesst den zentralen Teil der Prafektur Shizuoka und mundet in die Suruga Bucht Dabei entwassert er ein Gebiet mit einer Grosse von 1280 km Herausragende Merkmale sind sein enormes Gefalle und hohe Mengen an Sedimenten 15 Talsperren stauen den Ōi und seine Nebenflusse ŌiBrucke der Tōkaidō Hauptlinie uber den ŌiBrucke der Tōkaidō Hauptlinie uber den ŌiDatenLage JapanFlusssystem ŌiQuelle am Aino dake35 38 33 N 138 13 18 O 35 642477 138 221744 2600Quellhohe ca 2600 m T P Mundung Suruga Bucht34 765087 138 291282 0 Koordinaten 34 45 54 N 138 17 29 O 34 45 54 N 138 17 29 O 34 765087 138 291282 0Mundungshohe 0 m T P Hohenunterschied ca 2600 mSohlgefalle ca 15 Lange 168 km 1 Einzugsgebiet 1280 km 1 Abfluss MQ 30 9 m sLinke Nebenflusse Ōjiro SasamaRechte Nebenflusse Akaishizawa Sakai SumataDurchflossene Stauseen Tashiro Stausee Hatanagi Stausee Ikawa Stausee Nagashima StauseeGrossstadte Shizuoka Aoi ku Mittelstadte Shimada Yaizu YoshidaKleinstadte Kawanehon Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Talsperren und Wasserkraftwerke 4 Verkehr 5 Bilder 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Quelle befindet sich auf einer Hohe von mehr als 2600 m T P am Sudhang des Aino dake mit 3189 m die zweithochste Erhebung des Akaishi Gebirges und der vierthochste Berg Japans Entlang der nahe gelegenen Bergkamme verlaufen die Grenzen zu den Prafekturen Nagano und Yamanashi In der Quellregion betragt die jahrliche Niederschlagsmenge mehr als 3000 mm Als steil abfallender Bergbach fliesst der Ōi mehrere Dutzend Kilometer weit durch den vollstandig unbewohnten nordlichen Teil des Stadtbezirks Aoi ku der Prafekturhauptstadt Shizuoka Der Ōi nimmt viele kleine Nebenflusse und am Flusslauf liegen vier Stauseen von jeweils mehreren Kilometern Lange Es sind dies der Tashiro Stausee 1380 m T P der Hatanagi See 935 m T P der Ikawa See 635 m T P und der Nagashima Stausee 435 m T P Im Bereich der genannten Seen und unterhalb davon maandriert der Fluss sehr stark um zahlreiche steil aufragende Hugel und Felsvorsprunge herum wobei er weiterhin ein uberdurchschnittlich hohes Gefalle aufweist Erst im mittleren Abschnitt auf dem Gebiet der Gemeinde Kawanehon gibt es Siedlungen am Flussufer Auf dem Stadtgebiet von Shimada weitet sich das Flusstal erheblich aus zu einem mehrere hundert Meter breiten Schwemmkegel mit Seitenarmen Am sudwestlichen Rand der Shida Ebene mundet der Ōi in die Suruga Bucht Im Laufe der Jahrtausende anderten sich die Lage des Flussbetts in der Shida Ebene und somit auch die Position der Mundung mehrmals Vom heutigen Stadtzentrum von Shimada aus gesehen floss der Ōi einst ostwarts in Richtung Yaizu In der Folge verschob sich die Mundung sodass der Fluss allmahlich einen Knick nach Sudosten machte und die Mundung heute naher zu Yoshida liegt 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Reisende uberqueren den Ōi Farbholzschnitt von Katsushika Hokusai ca 1830 Aufzeichnungen aus der Nara Zeit erwahnen den Ōi als Grenze zwischen den Provinzen Suruga und Tōtōmi Wahrend der Edo Zeit entwickelte sich der Tōkaidō zu einem bedeutenden Verkehrsweg zwischen den Stadten Edo heute Tokio und Kyōto Die Daimyōs aus den westlichen Lehen mussten im Rahmen des Sankin kōtai einmal jahrlich nach Edo reisen um am Hof des Shōgun anwesend zu sein Das Tokugawa Shōgunat verbot jedoch aus Sicherheitsgrunden den Bau von Brucken uber bedeutende Flusse Im Falle des Ōi waren sogar Fahren nicht erlaubt Zeitgenossische Farbholzschnitte Ukiyo e zeigen dass Reisende den Fluss entweder zu Pferd oder auf Schultern getragenen Sanften uberqueren mussten Bei schlechtem Wetter oder Hochwasser mussten sie oft mehrere Tage oder gar Wochen in den nachstgelegenen Poststationen Shimada juku und Kanaya juku verbringen 3 Ein bekanntes Gedicht beschreibt treffend die Schwierigkeit der Flussquerung 箱根八里は馬でも越すが越すに越されぬ大井川 Hakone hachiri wa uma demo kosu ga kosu ni kosarenu Ōigawa Sogar Pferde konnen die acht ri von Hakone bewaltigen doch den Ōi zu uberqueren ist in jedem Falle schwer 3 Zu Beginn der Meiji Zeit welche die rasante Modernisierung Japans einlautete bestand kein Grund mehr am Bruckenbauverbot festzuhalten Innerhalb weniger Jahre entstanden mehrere Brucken die den Verkehr enorm erleichterten Ein bekanntes Beispiel ist die 1879 erbaute Hōrai Brucke die langste holzerne Fussgangerbrucke der Welt Talsperren und Wasserkraftwerke BearbeitenDer Ōi und mehrere seiner Nebenflusse werden durch insgesamt 15 Talsperren gestaut Davon dienen 13 der Erzeugung von elektrischer Energie durch Wasserkraft Ein Damm wird dazu verwendet um ein Trinkwasserreservoir zu stauen ein weiterer dient dem Hochwasserschutz Zu Beginn des 20 Jahrhunderts erkannte die Regierung das hydroelektrische Potenzial Der Ōi zeichnet sich durch eine hohe Wassermenge und eine schnelle Stromung aus Der gebirgige Oberlauf und seine Zuflusse liegen in weitgehend unbewohnten Talern mit hohen Niederschlagen Die Anglo Japanese Hydroelectric Company 日英水力電気 Nichiei Suiroku Denki erbaute 1911 ein erstes kleines Wasserkraftwerk Jedoch zogen die Flusse Kiso und Tenryu mehr Investoren an und das Unternehmen florierte vorerst nicht Es benannte sich 1921 in Hayakawa Denryoku 早川電力 um und plante zwecks Stromerzeugung Wasser vom Ōi durch ein System von Druckstollen zum Hayakawa in der Prafektur Yamanashi zu leiten Die Arbeiten an der Tashiro Talsperre dauerten von 1924 bis 1928 Ein Jahr nach Baubeginn wurde die Hayakawa Denryoku durch die Vorgangerin der heutigen Tepco ubernommen und trug vorubergehend den Namen Ōigawa Denki 大井川電気 Weitere Bauarbeiten verzogerten sich durch die Weltwirtschaftskrise und kamen nach dem Ausbruch des Pazifikkriegs ganz zum Erliegen Nach Kriegsende ordnete die US amerikanische Besatzungsmacht die Reprivatisierung der zwischenzeitlich verstaatlichten Elektrizitatswirtschaft an Die neu gegrundete Chubu Denryoku ubernahm alle Anlagen und eingestellten Projekte am Ōi mit Ausnahme der Tashiro Talsperre Mithilfe auslandischer Kredite begann Chubu Denryoku Anfang der 1950er Jahre ein ehrgeiziges Ausbauprogramm das mehr als zwei Jahrzehnte dauerte Das Unternehmen ubernahm dabei eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung von Gewichtsstaumauern nbsp Ōigawa TalsperreFluss Anlage Stausee Bauzeit Hohe m Leistung MW Betreiber LageŌi Tashiro Talsperre 4 Tashiro Stausee 1924 1928 0 17 3 39 5 Tepco Koord 35 498611 138 246389Ōi Hatanagi I Talsperre 5 Hatanagi See 1957 1961 125 0 86 0 Chubu Denryoku Koord 35 321389 138 183056Ōi Hatanagi II Talsperre 6 1957 1961 0 69 0 85 2 Chubu Denryoku Koord 35 307972 138 203194Ōi Ikawa Talsperre 7 Ikawa See 1952 1957 103 6 62 0 Chubu Denryoku Koord 35 210528 138 222722Ōi Okuizumi Talsperre 8 1952 1956 0 44 5 87 0 Chubu Denryoku Koord 35 206111 138 208056Ōi Nagashima Talsperre 9 Nagashima Reservoir 1972 2002 109 0 0 1 MLIT Koord 35 166111 138 155278Ōi Ōigawa Talsperre 10 1934 1936 0 33 5 68 2 Chubu Denryoku Koord 35 164631 138 142625Ōi Shiogō Talsperre 11 1958 1961 0 58 0 0 3 2 Chubu Denryoku Koord 35 001389 138 0875Akaishizawa Akaishi Talsperre 12 Akaishi Stausee 1983 1990 0 58 0 0 Chubu Denryoku Koord 35 411944 138 198611Ōjiro Ōjiro Talsperre 13 1968 0 43 0 0 2 Prafektur Shizuoka Koord 34 872718 138 062587Sakai Sakaigawa Talsperre 14 1939 1943 0 34 2 0 Chubu Denryoku Koord 35 017108 138 07477Sasama Sasamagawa Talsperre 15 1955 1960 0 46 4 58 0 Chubu Denryoku Koord 34 971389 138 093889Sumata Ōma Talsperre 16 Ōma Stausee 1936 1938 0 46 1 0 Chubu Denryoku Koord 35 181986 138 114496Sumata Senzu Talsperre 17 1930 1935 0 64 0 22 2 Chubu Denryoku Koord 35 216667 138 090278Sumata Sumatagawa Talsperre 18 1934 1936 0 34 8 0 Chubu Denryoku Koord 35 157967 138 132948 1 Trinkwasserspeicher keine Elektrizitatsgewinnung 2 HochwasserschutzdammVerkehr BearbeitenNur auf den letzten rund 15 Kilometern des Unterlaufs ist die Umgebung urban gepragt In diesem Bereich wird der Ōi von mehreren wichtigen Verkehrswegen auf langen Viadukten uberbruckt Es sind dies die Prafekturstrassen 31 34 150 und 381 die Tōmei Autobahn die Prafekturstrasse 34 die Tōkaidō Shinkansen die Tōkaidō Hauptlinie die Nationalstrasse 1 und die Shin Tōmei Autobahn Alle anderen Brucken sind lediglich von lokaler Bedeutung Die Gemeinde Kawanehon im mittleren Teil des Flusslaufs ist uber die Nationalstrassen 362 und 473 erreichbar Sonstige Strassen am Oberlauf dienen als Zubringer zu den Talsperren Die Bahngesellschaft Ōigawa Tetsudō betreibt zwei Bahnlinien entlang des Flusses Sie wurden ursprunglich errichtet um den Bau der Talsperren zu erleichtern heute dienen sie vor allem dem touristischen Ausflugsverkehr Die Ōigawa Hauptlinie verbindet Kanaya mit Senzu die Ikawa Linie fuhrt von dort weiter nach Ikawa Bilder Bearbeiten nbsp Hatanagi Stausee nbsp Ikawa Talsperre nbsp Nagashima Stausee mit Eisenbahnbrucke nbsp Nagashima Talsperre nbsp Hōrai Brucke nbsp Sonnenuntergang bei der MundungWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ōi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen des MLIT japanisch Einzelnachweise Bearbeiten a b 大井川 MLIT abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch 大井川の流れの変遷 MLIT abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch a b The Ooigawa 大井川 Ōi gawa Asian Haiku Travelogue abgerufen am 28 Januar 2019 englisch 田代調整池第二ダム damnet abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch 畑薙第一ダム damnet abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch 畑薙第二ダム damnet abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch 井川ダム damnet abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch 奥泉ダム damnet abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch 長島ダム damnet abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch 大井川ダム damnet abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch 塩郷ダム damnet abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch 赤石ダム damnet abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch 千頭ダム damnet abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch 大間ダム damnet abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch 寸又川ダム damnet abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch 境川ダム damnet abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch 笹間川ダム damnet abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch 大代川農地防災ダム damnet abgerufen am 28 Januar 2019 japanisch Normdaten Geografikum NDL 00640095 VIAF 254778875 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ōi Fluss amp oldid 237047763