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Als Aquatorstreifen werden in der Astronomie jene langlichen Wolkenstrukturen bezeichnet die auf grossen Gasplaneten auftreten und dort parallel zum Aquator verlaufen Sie sind eine Folge der raschen Rotation dieser Planeten welche die Atmosphare in verschiedene Breitenzonen trennt und mit starken Winden einhergeht Jupiteraufnahme der Raumsonde Cassini vom 7 Dezember 2000 Die zwei breiten dunklen Wolkenstreifen beidseits des Aquators Bander engl Code NEB und SEB zeigen starke Turbulenzen wahrend die helle Aquatorzone EZ glattere Stromungsmuster besitzt Rechts unten der GRF links der Schatten des Mondes Europa Das zentrale Aquatorband EB hebt sich hier nur durch zarte Gelbtone von der hellen Zone ab Am deutlichsten sind die Aquatorstreifen beim Gasriesen Jupiter zu beobachten dem grossten Planeten des Sonnensystems Zwei sind oft schon in einem guten Feldstecher zu erkennen ab 50 facher Vergrosserung sieht man meist vier parallele Dunkelstreifen Bander die von hellen Zonen unterbrochen sind Sie stellen Wolken unterschiedlicher Temperatur dar etwa 20 C was teilweise auf ihre verschiedenen Hohen und Eiskristalle zuruckgeht Der Dunkelheitsgrad variiert stark ebenso die eingelagerten Farbflecken meist Methan Einkerbungen und Turbulenzen Bisweilen vereinigen sich die drei Bander zu einem einzigen das dann fast ein Drittel der gesamten Wolkenoberflache des Planeten umfasst Jupiters Aquatorstreifen am 13 Juli 2021 gezeichnet bei 165 facher Vergrosserung Beobachtungsbuch von Geof Ferner die Monde III und IV rechts taucht gerade II hinter dem Planeten auf Auf Saturn sind ebenfalls Wolkenstreifen zu beobachten jedoch weniger deutlich Dies hangt einerseits mit den tieferen Temperaturen zusammen andererseits mit einer vermutlichen Dunstschicht die uber dem Grossteil des Planeten liegen durfte Bei Uranus sind die Aquatorbander nur sehr schwach ausgepragt und fast ohne Winde wahrend die Wolkenstreifen und Windzonen in mittleren und arktischen Regionen viel deutlicher sind Im Unterschied zu Jupiter und Saturn steht jedoch die Rotationsachse nicht senkrecht zur Bahnbewegung sondern liegt fast in der Bahnebene Diese Wolkengebilde konnten erst 2003 und 2007 vom 10 m Teleskop des Keck Observatoriums naher untersucht werden Die Wolkenstreifen auf Neptun sind hingegen schon seit 1989 bekannt als die Sonde Voyager 2 zu diesem aussersten Planeten des Sonnensystems vordrang Neptun hatte damals vergleichbar dem Grossen Roten Fleck des Jupiter zusatzlich zu den Streifen einen Grossen Dunkelfleck Great Dark Spot der ebenso wie regionale weisse Wolken spater verschwand was trotz der tiefen Temperaturen von 220 C das Vorhandensein heftiger Wirbelsysteme anzeigt wozu auch der hohere Methan Anteil der Atmosphare beitragt Mit einiger Wahrscheinlichkeit lasst sich annehmen dass es auch auf Exoplaneten aquatorparallele Bander unterschiedlicher Temperatur gibt Siehe auch BearbeitenAquatorialkamm Innertropische KonvergenzzoneLiteratur BearbeitenPatrick Moore et al Atlas des Sonnensystems p 260f 322f und 388 395 Herder Verlag Freiburg Wien 1985 86 Joachim Herrmann dtv Atlas Astronomie Abschnitte Aussere Planeten Exoplaneten 15 Auflage DTV Munchen 2005Weblinks BearbeitenUranus in 2003 Zonal Winds Banded Structure UCRL Journal 11 April 2005 PDF Datei englisch 5 8 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aquatorstreifen amp oldid 213951989