www.wikidata.de-de.nina.az
Der Zweipunktige Eichenprachtkafer oder Zweigefleckte Eichenprachtkafer Agrilus biguttatus ist ein Kafer aus der Familie der Prachtkafer und der Unterfamilie der Agrilinae Der metallisch grun blau oder kupfrig glanzende schlanke Kafer ist an den zwei weissen Punkten auf den Flugeldecken leicht zu erkennen Er wird zwischen acht und dreizehn Millimeter lang Zweipunktiger EichenprachtkaferZweipunktiger Eichenprachtkafer Agrilus biguttatus SystematikOrdnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Prachtkafer Buprestidae Unterfamilie AgrilinaeGattung AgrilusArt Zweipunktiger EichenprachtkaferWissenschaftlicher NameAgrilus biguttatus Fabricius 1777 Bilder des Zweipunktigen EichenprachtkafersBild 1 Doppelter Seitenrand des Halsschildes die dadurch umschlossene Flache erscheint hier durch die Beleuchtung etwas heller Bild 2 grun Kinnfortsatz der Vorderbrustorange Prosternalfortsatzblau Mittelbrustocker HinterbrustBild 3 AufsichtBild 4 Seitenansicht Die Hinterhufte erscheint vor den Hinterbeinen keulenformig hellBild 5 UnterseiteBild 6 Larve nach Reitter Bild 7 VorderansichtIm Gegensatz zu fast allen Prachtkaferarten ist der Zweipunktige Eichenprachtkafer nicht gemass Bundesartenschutzverordnung gesetzlich besonders geschutzt 1 Er wird auch in keiner Roten Liste gefuhrt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkungen zum Namen 2 Beschreibung der Kafers 3 Vorkommen 4 Lebensweise 5 Verbreitung 6 Naturliche Feinde 7 Quellen 7 1 Einzelnachweise 7 2 Literatur 8 WeblinksBemerkungen zum Namen BearbeitenEin Prachtkafer mit dem Namen Buprestis biguttata wurde sowohl von Scopoli 1763 3 als auch von Fabricius 1776 4 beschrieben Bei der von Scopoli beschriebenen Art handelt es sich jedoch um einen anderen Kafer Die Erstbeschreibung von Agrilus biguttatus erfolgte durch Fabricius 1776 Sie enthalt die Formulierung Elytra linearia viridia puncto parvo albo ad suturam 4 lat fur Flugeldecken gestreckt grun mit einem kleinen weissen Punkt nahe der Flugeldeckennaht So erklart sich der Artname biguttatus lat fur Mit zwei Tropfenflecken 5 Die Gattung Agrilus wurde von dem Englander Curtis 1825 aufgestellt Den Namen ubernimmt er von Megerle 6 Die Erklarung des Gattungsnamens Agrilus ist unsicher Schenkling versieht seine Erklarung von altgr agra agra Jagd Beute und eilw eilo sich versammeln mit einem Fragezeichen 7 Ein Bezug zu Eigenschaften der Arten der Gattung ist nicht erkennbar Die Gattung Agrilus ist in Europa mit uber siebzig Arten vertreten 8 Weltweit gibt es 36 Untergattungen mit etwa dreitausend Arten 9 Beschreibung der Kafers BearbeitenDer Kopf des Zweipunktigen Eichenprachtkafers ist kurz von oben gesehen etwa dreimal so breit wie lang Die Oberlippe ist rechteckig Die Oberkiefer sind stark gebogen zugespitzt auf der inneren Seite ausgeschnitten mit einem stumpfen Zahn Der Kiefertaster ist viergliedrig das erste Glied sehr klein das zweite lang und das letzte verdickt Das Lippentasterendglied ist gross und keulenformig Die elfgliedrigen Fuhler sind kurz ab dem vierten Glied nach innen gesagt und uber der Hohe des Unterrandes der Augen eingelenkt Bild 7 Die Augen sind gross ihr Hinterrand verlauft parallel und in kleinem Abstand zum seitlichen Vorderrand des Halsschildes Die vertikale Ausdehnung ist viel grosser als die horizontale Bild 1 Bild 7 Der Halsschild ist viel breiter als lang Als gattungstypisches Merkmal tragt er einen doppelten Seitenrand Der Abstand zwischen dem eigentlichen Seitenrand und der darunter verlaufenden kielartigen Erhohung ist nahe der Basis des Halsschildes sehr klein und vergrossert sich nach vorn betrachtlich Bild 1 Uber dem Seitenrand an den Hinterwinkeln des Halsschildes befindet sich im Unterschied zu den meisten Arten der Gattung keine kielartige Erhohung Vor jeder Flugeldecke ist der Halsschild tief ausgerandet vor dem Schildchen seicht Das Schildchen ist dreieckig hinten spitz zulaufend und hat im vorderen Drittel einen deutlichen Querkiel Die Vorderbrust ist nach vorn leicht aufgebogen Prosternallappen der Vorderrand nicht spitzwinklig eingeschnitten sondern nur ausgerandet Bild 2 Die Verlangerung der Vorderbrust nach hinten Prosternalfortsatz verlauft zwischen den Vorderhuften parallel dann spitzt sie sich dreieckig zu Dabei uberdeckt sie die Mittelbrust so dass diese scheinbar geteilt ist Bild 2 Die Tarsen der Beine sind alle funfgliedrig die vier ersten Tarsenglieder sind gelappt Das erste Glied der Hintertarsen ist langer als die folgenden drei zusammen Die Krallen besitzen an der Basis je einen Zahn der beim Weibchen stumpf und breit beim Mannchen lang und spitz ist so dass die Klauen gespalten wirken Die Hinterhuften liegen an der Hinterbrust breit an und verbreitern sich nach aussen Bild 4 Die ersten zwei der funf sichtbaren Bauchringe Sternite sind miteinander verwachsen Etwa auf der Hohe der Verwachsung ist der Hinterleib am breitesten danach verjungt er sich gleichformig Das funfte Sternit ist hinten abgerundet und mit einer einfachen Randfurche versehen die nicht nach innen ausgebuchtet ist Bild 5 Die Flugeldecken sind lang vorn wenig breiter als der Halsschild danach leicht nach innen ausgerandet Im letzten Drittel verschmalern sie sich gleichmassig und am Hinterende sind sie einzeln verrundet und fein gezahnt Neben der Schulterbeule sind sie eingedruckt und konnen dort einen rundlichen Fleck mit weissen Haaren besitzen Im hinteren Drittel liegt nahe der Naht an der die Flugeldecken aneinanderstossen ein langliches rechteckiges Feld mit weissen Haaren das gewohnlich sehr deutlich ist aber auch fehlen kann Helle Haarflecken finden sich ausserdem an der Aussenseite der Hinterhufte aussen am dritten bis funften Sternit und auf den Seiten der Hinterleibsabschnitte Pleurit ausser dem zweiten und meist dem funften Bild 4 Bild 5 Da die Flugeldecken seitlich einen Teil des Hinterleibs unbedeckt lassen fallt vor allem der deutliche weisse Fleck des ersten Pleurits auch von oben betrachtet auf Das Mannchen ist einfarbig goldgrun grun oder blau bei den Weibchen ist Kopf und Halsschild goldgrun Vorkommen Bearbeiten source source source source source source source source An BaumstubbenDie Art kommt in Laubwaldern hauptsachlich Eichenwaldern an Waldrandern und in Parks vor Die Kafer sind meist an aufgelichteten Bestandsteilen besonnten Einzelbaumen und selten auch an Stubben oder dergleichen zu finden Lebensweise BearbeitenDie Larven Bild 6 des Zweipunktigen Eichenprachtkafers leben und fressen zwischen der Rinde und dem Splint von Eichen oft zeigen diese Eichen bereits eine verringere Vitalitat Sekundarschadling Die Imagines leben u a auch auf jungen Eichenbaumen Verbreitung BearbeitenDie Art ist im grossten Teil Europas beheimatet Das Verbreitungsgebiet reicht im Norden bis Sudnorwegen und Mittelschweden In England tritt sie nur selten in Erscheinung Weitere Verbreitungsgebiete befinden sich im Kaukasus Nordafrika und im vorderen Kleinasien 10 Naturliche Feinde BearbeitenDie Larven des Zweipunktigen Eichenprachtkafers werden von der Schlupfwespenart Deuteroxorides elevator sowie der Brackwespenart Spathius erythrocephalus parasitiert 11 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3526 4 Rote Listen bei BioNetworkX J A Scopoli Entomologia Carniolica exhibens insecta Carnioliae indigena et distributa in ordines genera species varietates Methodo Linnaeana Vindobonae 1763 Originalbeschreibung auf S 103 65 als Nr 201 bei GDZ a b J C Fabricius Genera insectorum eorumque characteres naturales secundum numerum figuram situm et proportionem omnium partium oris adiecta mantissa specierum nuper detectarum S 257 237 Beschreibung der neuen Art Sigmund Schenkling Nomenclator coleopterologus 2 Auflage Jena 1922 Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Art in Kurzform John Curtis British Entomology The Genera of Insects Vol II Coleoptera Part II London 1823 1840 Beschreibung der Gattung Agrilus in Text zu Plate 50 entspricht plate 67 Sigmund Schenkling Nomenclator coleopterologus 2 Auflage Jena 1922 Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Gattung in Kurzform Agrilus bei Fauna Europaea Abgerufen am 23 Marz 2013 Gattung Agrilus bei BioLib Jiri Zahradnik Irmgard Jung Dieter Jung Jarmila Hoberlandtova Ivan Zpevak Kafer Mittel und Nordwesteuropas Parey Berlin 1985 ISBN 3 490 27118 1 Nathan Brown Daegan J G Inward Mike Jeger Sandra Denman A review of Agrilus biguttatus in UK forests and its relationship with acute oak decline Forestry 2014 abgerufen am 12 Januar 2018 Literatur Bearbeiten Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3526 4 Wolfgang Schwenke Hrsg u a Die Forstschadlinge Europas Ein Handbuch in 5 Banden Band 2 Kafer Parey Hamburg und Berlin 1974 ISBN 3 490 11016 1 Fritz Schwerdtfeger Die Waldkrankheiten Lehrbuch der Forstpathologie und des Forstschutzes 4 neubearbeitete Auflage Parey Hamburg und Berlin 1981 ISBN 3 490 09116 7 Carl Gustav Calwer und Gustav Jager Hrsg C G Calwer s Kaferbuch K Thienemanns Stuttgart 1876 3 Auflage Heinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Die Kafer Mitteleuropas Band 6 Diversicornia Spektrum Heidelberg 1979 ISBN 3 87263 027 X Klaus Koch Die Kafer Mitteleuropas Okologie 1 Auflage Band 2 Goecke amp Evers Krefeld 1989 ISBN 3 87263 040 7 S 101 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zweipunktiger Eichenprachtkafer Agrilus biguttatus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Forstschutz Merkblatt der Versuchsanstalten von Baden Wurttemberg und Rheinland Pfalz uber den Zweipunktigen Eichenprachtkafer pdf 1 11 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zweipunktiger Eichenprachtkafer amp oldid 239419132