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Die Zentrumspartei der Freien Stadt Danzig war eine Partei des Politischen Katholizismus die von 1919 bis 1938 in der Freien Stadt Danzig existierte und Schwesterpartei der Deutschen Zentrumspartei im Reich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Demokratische Zeit 1 3 Zeit des Nationalsozialismus 1 4 Verbot 2 Wahlergebnisse 3 Presse 4 Hansa Bank 5 Personen 5 1 Parteivorsitzende 5 2 Besoldete Senatoren der Zentrumspartei 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Im deutschen Kaiserreich gehorte Danzig zur Provinz Westpreussen Fuhrende Personlichkeit des Zentrums in Westpreussen war Anton Sawatzki Er war 1908 bis 1918 Vorsitzender der Zentrumspartei in der Provinz Westpreussen Mitglied der Preussischen Landesversammlung und des Preussischen Landtags 1 Demokratische Zeit Bearbeiten Seit der Grundung der Freien Stadt Danzig 1920 gehorte das Zentrum dem Senat der Freien Stadt Danzig in einer burgerlichen Koalition gemeinsam mit DNVP und Liberalen an Nachdem diese 1925 auseinandergefallen war bildete sich eine Mitte links Koalition unter Einschluss der SPD Danzig und des Zentrums nach dem Vorbild der Weimarer Koalition Auch 1931 bis 1933 gehorte das Zentrum zu den Regierungsparteien in der burgerlichen Koalition die den Senat Ziehm bildeten Das Zentrum gehorte damit als einzige Partei wahrend der gesamten demokratischen Zeit der Freien Stadt Danzig zu den Regierungsparteien Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Die Wahl zum 5 Volkstag am 28 Mai 1933 ergab eine absolute Mehrheit fur die Nationalsozialisten Am 20 Juni 1933 wurde ein Senat unter Hermann Rauschning gewahlt dem nur noch Nationalsozialisten und zwei Zentrumsmitglieder angehorten Der Volkstag beschloss der Ubernahme des Ermachtigungsgesetzes und der Senat konnte nun mit Notverordnungen auch ohne Parlament regieren Am 22 September 1933 trat Zentrum Senator Willibald Wiercinski Keiser zur NSDAP uber Als Reaktion darauf legte Anton Sawatzki sein Mandat nieder womit nur noch Nationalsozialisten im Senat vertreten waren Wiercinski Keiser anderte seinen Namen in Wiers Keiser und grundete eine Arbeitsgemeinschaft katholischer Danziger AKD in der er Zentrumsmitglieder sammelte die sich vom Zentrum ab und den neuen Machthabern zuwenden wollten 2 Eine Vielzahl von Mitgliedern und Funktionaren des Zentrums wurde in der Folge Opfer von Schikanen Verhaftungen und Verletzungen Der ehemalige Parteivorsitzende Bruno Kurowski wurde zur Emigration gezwungen Verbot Bearbeiten Im Dezember 1936 verscharften die Nationalsozialisten ihre Verfolgung des Zentrums Der Volkstag hob die Immunitat Stachniks auf um ihn im Rahmen eines Disziplinarverfahrens zu entlassen Am 16 Dezember wurden Mitglieder des Zentrums verhaftet Am 18 Dezember fanden Haussuchungen bei Stachnik dem zweiten Vorsitzenden des Zentrums Bergmann und dem Parteisekretar Albert Posack statt Im Februar wurde Stachnik verhaftet im Mai 1937 loste sich die DNVP als vorletzte demokratische Partei in Danzig unter dem Druck der Nationalsozialisten selbst auf Das Zentrum war nun die letzte demokratische Partei in Danzig 3 Am 21 Oktober 1937 wurde die Zentrumspartei als letzte der demokratischen Parteien verboten Resignierend schrieb der letzte Parteivorsitzende Richard Stachnik an den Hohen Kommissar des Volkerbundes Carl Jacob Burckhardt Der Polizeiprasident hat die Zentrumspartei der Freien Stadt Danzig mit dem heutigen Tag aufgelost Angesichts der gegebenen Lage haben wir auf die Einlegung von Rechtsmitteln verzichtet Brief von Richard Stachnik an Carl Jacob Burckhardt vom 21 Oktober 1937 4 In der Sitzung des Volkstages vom 8 November 1937 wurde das Verbot der Neugrundung von Parteien beschlossen 5 Die Gleichschaltung war abgeschlossen Wahlergebnisse BearbeitenBei den Wahlen zum Volkstag erreichte die Partei die folgenden Ergebnisse 6 7 Wahl Stimmen absolut Stimmen relativ Mandate1920 21 262 13 88 171923 21 114 12 81 151927 26 096 14 27 181930 30 230 15 28 111933 31 336 14 63 101935 31 522 13 41 10Presse BearbeitenVon der Partei wurde die Tageszeitung Danziger Volkszeitung herausgegeben Das Blatt war vor dem Krieg als Westpreussisches Volksblatt erschienen und nannte sich danach Danziger Volksblatt Durch den Wegfall eines Teils des Verbreitungsgebietes durch die Gebietsverluste nach dem Ersten Weltkrieg sank die Auflage von 20 000 im Jahre 1918 auf 8 000 im Jahr 1921 1925 wurde der Name der Zeitung in Danziger Landeszeitung und Dezember 1934 in Danziger Volkszeitung geandert 8 Geschaftsfuhrer war Franz Neubauer Anfang 1922 geriet die Zeitung in finanzielle Probleme Sie wurde durch eine Kapitalerhohung gelost die die Konkordia Literarische Gesellschaft mbH aufbrachte Es handelte sich um ein Unternehmen das zur Halfte dem preussischen und dem Reichsfinanzministerium gehorte und die die Aufgabe hatte das Deutschtum in Danzig zu fordern 9 Wahrend des Wahlkampfes zur Volkstagswahl in Danzig 1935 wurde das Blatt zeitweise verboten Hansa Bank Bearbeiten Hauptartikel Hansa Bank Danzig Personen BearbeitenParteivorsitzende Bearbeiten Anton Sawatzki 1908 1918 Bruno Kurowski 1918 1930 Richard Stachnik 1930 1937 Besoldete Senatoren der Zentrumspartei Bearbeiten Wilhelm Schummer Willibald Wiercinski Keiser Hugo AlthoffEinzelnachweise Bearbeiten Stefan Samerski Die katholische Kirche in der Freien Stadt Danzig 1991 ISBN 3 412 01791 4 S 47 52 Wolfgang Ramonat Der Volkerbund und die Freie Stadt Danzig 1920 1934 1979 ISBN 3 7648 1115 3 S 352 371 Ernst Sodeikat Der Nationalsozialismus und die Danziger Opposition In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Jahrgang 12 1966 Heft 2 139 174 online abgedruckt in Carl Jacob Burckhardt Meine Danziger Mission 2 Auflage 1960 S 81 Carl Jacob Burckhardt Meine Danziger Mission 2 Auflage 1960 S 82 16 Mai 1920 Wahl zur verfassunggebenden Versammlung 18 November 1923 Wahl zum 2 Volkstag 13 November 1927 Wahl zum 3 Volkstag 16 November 1930 Wahl zum 4 Volkstag 28 Mai 1933 Wahl zum 5 Volkstag 28 Mai 1933 7 April 1935 Wahl zum 6 Volkstag Langkau Alex Ursula Dokumente zur Geschichte des Ausschusses zur Vorbereitung einer Deutschen Volksfront Chronik und Verzeichnisse Deutsche Volksfront 1932 1939 zwischen Berlin Paris Prag und Moskau Ursula Langkau Alex Bd 3 Berlin Akad Verlag 2005 S 331 Marek Anderzejewski Die Presse in der Freien Stadt Danzig online Stefan Samerski Die katholische Kirche S 198 199 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zentrumspartei der Freien Stadt Danzig amp oldid 236491878