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Die Deutschnationale Volkspartei der Freien Stadt Danzig DNVP war eine nationalkonservative Partei und Schwesterpartei der reichsdeutschen Deutschnationalen Volkspartei die in der Freien Stadt Danzig aktiv war Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die demokratische Zeit 1 2 Gleichschaltung und Verbot 2 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie demokratische Zeit Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg bildet sich auch in der Provinz Westpreussen die DNVP Treibende Kraft und spaterer Parteivorsitzender war Heinrich Schwegmann Durch den Versailler Vertrag wurde Danzig und das Danziger Umland gegen den Willen der Bevolkerung von Deutschland getrennt Als provisorische Regierung wurde ein Staatsrat eingesetzt in dem die DNVP mit dem Werftbesitzer Willi Klawitter vertreten war 1 Die Wahl zur verfassungsgebenden Versammlung in Danzig 1920 am 16 Mai wurde zu einem grossen Erfolg der DNVP Hatte sie bei der Wahl zur verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung in Danzig am 19 Januar 1919 im Landkreis und Stadtkreis Danzig noch 15 33 der Stimmen erhalten waren es nun 28 33 Mit 34 von 120 Sitzen war die DNVP starkste Fraktion geworden Gemeinsam mit dem Zentrum und den Liberalen bestand eine burgerliche Mehrheit Mit dieser Mehrheit wurde die Verfassung der Freien Stadt Danzig verabschiedet und der Senat Sahm I gewahlt In diesem Senat war die DNVP mit dem Justizsenator Albert Frank als hauptamtlichem Senator und sechs ehrenamtlichen Senatoren vertreten Darunter war auch Ernst Ziehm als Stellvertreter des Prasidenten des Senats Den Wahlkampf zur Volkstagswahl in Danzig 1923 bestritt die DNVP mit heftiger Kritik am liberalen Handelssenator Julius Jewelowski Diesem wurden mit deutlichen antisemitischen Tonen Jewelowski war Jude eine zu grosse Nachgiebigkeit gegenuber Polen vorgeworfen 2 Die DNVP war die Gewinnerin der Wahl Mit 27 50 und 33 Sitzen hatte man das gute Ergebnis der letzten Wahl fast gehalten und war weiterhin starkste Fraktion Julius Jewelowski musste aus dem Senat der Freien Stadt Danzig ausscheiden Die Ablehnung des Staatshaushalts 1925 durch den Vizeprasidenten Ernst Ziehm fuhrte zu einer Regierungskrise Als neuer Senat Sahm II wurde am 19 August 1925 ein Minderheitssenat aus SPD Zentrum und der Deutsch Liberalen Partei diese hatte sich 1925 aus der Freien Vereinigung der Beamten Angestellten und Arbeiter und der Deutschen Partei fur Fortschritt und Wirtschaft seit 1920 der Name der Freien Wirtschaftlichen Vereinigung gebildet Diese Regierung wurde von den Polen und dem fraktionslos gewordenen Abgeordneten Wilhelm Rahn toleriert Die DNVP fand sich in der Opposition wieder Nach einer Regierungskrise trat dieser Senat am 28 September 1926 zuruck und am 25 Oktober 1926 wurden die ehrenamtlichen Senatoren neu gewahlt Erneut hatte sich eine burgerliche Koalition unter Einschluss der DNVP gebildet Die Volkstagswahl in Danzig 1927 fuhrte zu einer Niederlage der DNVP Nur noch 20 83 der Danziger hatten ihre Stimme der DNVP gegeben 20 Sitze im Volkstag waren verblieben die Sozialdemokratische Partei der Freien Stadt Danzig war starkste Partei geworden Auch im Senat Sahm III war die DNVP nicht mehr vertreten Die Verfassungsanderung von 1930 war ein Erfolg der DNVP die ihre Vorschlage umgesetzt hatte Aus Kostengrunden wurden Senat und Volkstag verkleinert und die Wahlperiode vorzeitig beendet Die Volkstagswahl in Danzig 1930 brachte jedoch nicht die erwunschte burgerliche Mehrheit Die DNVP hatte mit 13 89 und zehn Mandaten erneut Stimmen eingebusst Zunglein an der Waage war die NSDAP geworden Diese erklarte sich bereit eine Minderheitsregierung der burgerlichen Parteien unter Ernst Ziehm zu tolerieren Bereits 1933 endete jedoch die Tolerierung des Senates Ziehm und es kam zu Neuwahlen bei denen die NSDAP die absolute Mehrheit der Stimmen erhielt Mit 5 56 der Stimmen und vier Mandaten war die DNVP der grosse Verlierer der Wahl Einer der Grunde war dass die Danziger Neusten Nachrichten die bisher der DNVP nahegestanden hatten nun im Sinne der Nationalsozialisten berichteten Gleichschaltung und Verbot Bearbeiten Zur Volkstagswahl in Danzig 1935 wollte die DNVP als Nationale Front antreten Nachdem dies von den nationalsozialistischen Machthabern verboten wurde traten sie als Liste Weise nach dem Spitzenkandidaten der DNVP Gerhard Weise an Die Wahlen waren massiv gefalscht Dass die Liste Weise 4 17 und drei Mandate erhielt ist daher nicht reprasentativ fur die Stimmung in der Bevolkerung Am 12 Juni 1936 sturmten uber 100 Nationalsozialisten eine Versammlung der Deutschnationalen im St Josephs Haus und schlugen auf die DNVP Sympathisanten ein Uber 50 Personen mussten in Krankenhauser gebracht werden Der SS Mann Gunther Deskowski der bei diesem Uberfall starb wurde mit einem Staatsbegrabnis geehrt Am 8 Juli 1936 wurde die Monatszeitschrift der DNVP die Danziger Nationale Zeitung verboten Im Mai 1937 loste sich die DNVP freiwillig auf 3 Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Ziehm Die Verwaltung Danzigs durch die interalliierten Hauptmachte und die Konstituierung der Freien Stadt Danzig In Albert Brodersdorff Hrsg Die Entstehung der Freien Stadt Danzig funf Aufsatze Danzig 1930 Heinrich Sprenger Heinrich Sahm Kommunalpolitiker und Staatsmann Dissertation 1969 S 118 119 Ernst Sodeikat Der Nationalsozialismus und die Danziger Opposition In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Jahrgang 12 1966 Heft 2 S 167 175 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutschnationale Volkspartei der Freien Stadt Danzig amp oldid 210221285