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Bruno Kurowski 12 Januar 1879 in Marienburg 2 April 1944 in Danzig 1 war ein deutscher Jurist und Politiker Zentrum in Danzig Abgerufen am 10 Juni 2023 Leben und Wirken BearbeitenKurowski wurde als Sohn eines katholischen Schneidermeisters in Marienburg geboren Nach dem Abitur studierte er Rechtswissenschaften an der Albertina in Konigsberg Als Student wurde er aktives Mitglied der katholischen Studentenverbindung Borussia Konigsberg im KV 2 Im Anschluss an seine Assessorentatigkeit beim Amtsgericht Danzig liess er sich als Rechtsanwalt und Notar in der Hansestadt nieder Im Januar 1919 wurde Kurowski als Kandidat des Zentrums in die Weimarer Nationalversammlung gewahlt in der er den Wahlkreis Danzig vertrat 3 Nach der Abtrennung der Stadt Danzig vom Deutschen Reich aufgrund der Bestimmungen des Vertrags von Versailles schied Kurowski aus der Nationalversammlung aus Er wurde stattdessen Leiter der Zentrumspartei in der nunmehr freien Stadt Danzig und Mitglied sowie Fraktionsfuhrer des Zentrums im Danziger Volkstag 1920 wurde er auch parlamentarischer Senator der Stadt Fur den osterreichischen Staat amtierte Kurowski zudem als Generalkonsul beziehungsweise Honorarkonsul in Danzig Bereits 1920 hatte Kurowski die Rechtsanwaltin Aenne Schmitz geheiratet mit der er eine gemeinsame Anwaltspraxis betrieb Durch Maria Schmitz die Schwester seiner Ehefrau war er mit Marias Ehemann dem Metallurgen Krupp Vorstandsmitglied und Speer Mitarbeiter Eduard Houdremont verschwagert 4 Ein gewisses Aufsehen erregte Kurowski als er in seiner Eigenschaft als Rechtsvertreter des Zentrums Falle dokumentierte in denen in Danzig offentlich anstatt geheim gewahlt wurde oder auf sonstige Weise die Wahlfreiheit eingeschrankt wurde 5 Aufgrund seiner Tatigkeit als osterreichischer Generalkonsul wurde Kurowski im Oktober 1937 verhaftet und wegen Hochverrats angeklagt Nach der Selbstauflosung der Danziger Sektion der Zentrumspartei und dem Verzicht des Zentrums auf einen Protest beim fur Danzig zustandigen Volkerbund in Genf wurde der Prozess gegen Kurowski als Gegenleistung von den Behorden niedergeschlagen Volkerbundskommissar war Carl Jacob Burckhardt Unter der Bedingung dass er das Gebiet Danzigs zukunftig nicht mehr betreten durfe wurde Kurowski aus der Haft entlassen und aus Danzig verwiesen Wahrend seine Frau bis 1945 als Anwaltin in Danzig blieb ging Kurowski zunachst nach Osterreich siedelte dann aber nach dem nationalsozialistischen Anschluss Anfang 1938 nach Italien uber 6 Da er in Italien keine dauerhafte Unterkunft finden konnte schlug Kurowski sich nach St Tonis durch Dort hielt er sich im Elternhaus seiner Frau verborgen bis dieses wahrend des Zweiten Weltkriegs durch eine Fliegerbombe schwer beschadigt wurde Anschliessend ging Kurowski nach Pommern wo seine Ehefrau ihm eine Anwaltsvertretung besorgt hatte Als der Eigentumer der Kanzlei vom Kriegsdienst freigestellt wurde musste Kurowski die Kanzlei raumen Im Marz 1940 wurde Kurowski erneut diesmal von der Gestapo verhaftet 7 Kurowskis Schwippschwager Eduard Houdremont seit 1942 Sonderbeauftragter des Reiches fur die Metallumstellung auf Sparstoffe wurde unter anderem bei Hermann Goring vorstellig um seine Freilassung zu erreichen 8 Nach einer Rucksprache mit dem Reichssicherheitshauptamt gelang es Houdremont zumindest sicherzustellen dass Kurowski nicht in ein Konzentrationslager eingewiesen wurde 9 Spater gelangte Kurowski wieder in Freiheit Mit Hilfe seiner Ehefrau gelang es Kurowski nun ein neues Versteck im Konvent der Grauen Schwestern in Danzig Oliva zu finden Als aber sein Gesundheitszustand sich immer weiter verschlechterte so dass ein Krankenhausaufenthalt notwendig wurde musste er dieses Versteck aufgeben um sich in Behandlung zu begeben Kurowskis Ehefrau wandte sich zu diesem Zweck an den Danziger Polizeiprasidenten und verlangte das Aufenthaltsverbot fur ihren Mann in Danzig aufzuheben damit dieser sich legal in arztliche Behandlung begeben konnte Nachdem dies geschah wurde Kurowski in ein Danziger Krankenhaus eingeliefert wo er 1944 starb Kurowskis Frau arbeitete weiterhin in Danzig als Anwaltin bis die Stadt 1945 durch die Rote Armee besetzt wurde Anschliessend ging sie nach Krefeld wo sie als eine der ersten Frauen in Deutschland den Posten einer Regierungskommissarin ubernahm bevor sie 1952 ins Auswartige Amt eintrat 10 Literatur BearbeitenFritz Wertheimer Von deutschen Parteien und Parteifuhrern im Ausland 2 Auflage Zentral Verlag Berlin 1930 S 320 Einzelnachweise Bearbeiten Geburtsort und datum nach Arnold Dreyblatt Jan Faktor und Heiko Idensen Who s Who in Central and East Europe 1933 Eine Reise in den Text 1995 S 125 Sterbedatum nach Marek Andrzejewski Kurowski Bruno In Gedanopedia Fundacja Gdanska polnisch Vgl Elke Seefried Reich und Stande 2006 S 581 Der Sterbeort aber nicht das Sterbejahr findet sich bei Martin Schumacher M d l Das Ende der Parlamente 1933 und die Abgeordneten der Landtage 1995 S 89 Siegfried Koss in Siegfried Koss Wolfgang Lohr Hrsg Biographisches Lexikon des KV 7 Teil Revocatio historiae Band 9 Akadpress Essen 2010 ISBN 978 3 939413 12 7 S 84 Wilhelm Kosch und Eugen Kuri Biographisches Staatshandbuch Lexikon der Politik Presse und Publizistik 1963 S 724 Ulrich Kalkmann Die Technische Hochschule Aachen im Dritten Reich 1933 1945 2003 S 531 Ernst Sodeikat Der Nationalsozialismus und die Danziger Opposition PDF 6 4 MB in Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 1966 S 157 Ludwig Biewer und Udo Arnold Zwischen den Weltkriegen 1986 S 87 Wolfhard Weber Ingenieure im Ruhrgebiet 1999 S 545 Ulrich Kalkmann Die Technische Hochschule Aachen im Dritten Reich 1933 1945 2003 S 531 Society of Exile Studies Exilforschung Ein internationales Jahrbuch 2000 S 144 Kurt Forstreuter und Fritz Gause Altpreussische Biographie 1961 S 1847 PersonendatenNAME Kurowski BrunoKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker Zentrum GEBURTSDATUM 12 Januar 1879GEBURTSORT MarienburgSTERBEDATUM 2 April 1944STERBEORT Danzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Kurowski amp oldid 236590298