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Das Zentralafrikanische Panzerkrokodil Mecistops leptorhynchus ist eine mittelgrosse Krokodilart die im zentralen Afrika weit verbreitet ist Das Verbreitungsgebiet reicht oder reichte von der Kuste Gabuns und dem Einzugsgebiet von Sangha und Dja im Westen uber das Kongobecken bis zum Tanganyikasee und dem Malagarasi im Osten und vom Uelle im Norden bis zum Mwerusee und seinen Zuflussen im Suden Im Osten und Suden des Verbreitungsgebietes in Tansania und Sambia ist die Art inzwischen moglicherweise ausgestorben 1 Zentralafrikanisches PanzerkrokodilZentralafrikanisches Panzerkrokodil auf einer Schlangenfarm in Tansania Systematikohne Rang Sauropsidaohne Rang ArchosauriaOrdnung Krokodile Crocodylia Familie Echte Krokodile Crocodylidae Gattung MecistopsArt Zentralafrikanisches PanzerkrokodilWissenschaftlicher NameMecistops leptorhynchus Bennett 1835 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensraum und Lebensweise 3 Gefahrdung 4 Systematik 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDas Zentralafrikanische Panzerkrokodil erreicht eine Lange von 3 5 Metern einige wenige Exemplare konnen moglicherweise auch etwas grosser werden 2 Farblich ist es sehr variabel Die meisten Exemplare sind hell gelblich braun mit dunkelbraunen oder schwarzlichen breiten Bandern oder Flecken auf dem Rucken Einige sind auf dem Rucken auch vollig schwarz An der Kuste Gabuns kommen relativ viele sehr helle gelbliche oder orangefarbene Tiere vor und im Fluss Mpassa auf dem Bateke Plateau leben Individuen mit einer sehr hellen blonden Farbung ohne Musterung Der Bauch ist fast einfarbig weisslich oder cremefarben mit einigen dunklen Flecken oder Bandern am Rand Die Unterseite des Schwanzes ist weisslich mit einigen grossen schwarzen Flecken die nach vorn nur bis zur Kloake reichen aber niemals bis auf den Torso Das Ausmass und die Intensitat dieser Flecken nimmt mit zunehmender Grosse der Tiere ab und sie sind bei ausgewachsenen Exemplaren nur noch undeutlich zu sehen was aber auch an der zunehmenden Verdunkelung der Farbung bei ausgewachsenen Tieren liegt Die Augen sind hell gelblich grun oder bronzefarben Die Zunge ist fur gewohnlich hell cremefarben bis gelblich und ungemustert 3 nbsp Das Westafrikanische Panzerkrokodil hat im Unterschied zum Zentralafrikanischen Panzerkrokodil Flecken auf dem Unterkiefer Der Unterkiefer des Zentralafrikanischen Panzerkrokodils ist im Unterschied zu dem des Westafrikanischen Panzerkrokodils in der Regel einfarbig und ungemustert Nur am Epulu und am Ituri in der Demokratischen Republik Kongo besitzen die Zentralafrikanischen Panzerkrokodile einige Flecken am Unter und manchmal auch am Oberkiefer Sie sind jedoch nicht so deutlich zu sehen wie beim Westafrikanischen Panzerkrokodil 4 Kopf und Schadel des Zentralafrikanischen Panzerkrokodils sind etwas schmaler als beim Westafrikanischen Panzerkrokodil und der Vorderrand der Pramaxillare ist viel haufiger durch das erste Paar der Unterkieferzahne perforiert als beim Westafrikanischen Panzerkrokodil 3 Lebensraum und Lebensweise BearbeitenDas Zentralafrikanische Panzerkrokodil lebt in mittelgrossen und grossen Flussen in Seen in uberschwemmten Waldern in Papyrussumpfen und anderen uberschwemmten Gebieten An der Kuste kommt es auch in Lagunen mit geringer Salinitat und in Flussmundungen vor meidet jedoch Strandbereiche mit offenem Meereszugang Es kommt nur in bewaldeten Gebieten vor oder an Flussen die von Galeriewaldern begleitet werden z B am Mpassa auf dem Bateke Plateau Das Zentralafrikanische Panzerkrokodil ist stark aquatisch und kann isolierte Feuchtgebiete nicht erreichen 1 Das Zentralafrikanische Panzerkrokodil ernahrt sich vor allem von Fischen Untersuchte Mageninhalte bestanden zu 80 aus Fischresten darunter Welse der Familie Claroteidae Salmler und Buntbarsche Ausserdem fand man Hirschferkel Schlangen Krebstiere Garnelen aus der Familie Palaemonidae und Krabben aus der Familie Thelphusidae und Heuschrecken Ein Exemplar wurde dabei gesehen wie es versuchte eine Rotruckige Klappen Weichschildkrote Cycloderma aubryi zu verspeisen und im Nationalpark Loango an der Atlantikkuste Gabuns wurde beobachtet dass ein ausgewachsenes Exemplar versuchte einen Rotelpelikan zu erbeuten Zur Fortpflanzung schichtet das Zentralafrikanische Panzerkrokodil 125 45 cm grosse Nesthugel an der Basis grosser Baume auf Sie liegen fast immer unter einem geschlossenen Blatterdach und oft in der Vegetation versteckt und werden nach der Eiablage vom Weibchen bewacht 1 Die Fortpflanzungszeit beginnt am Ende der Trockenzeit im November oder Dezember und von der Eiablage bis zum Schlupf der Jungtiere vergehen etwa 100 Tage Die Gelege sind relativ klein und umfassen 13 bis 21 Eier In Gabun und in der Demokratischen Republik Kongo wurden frisch geschlupfte Jungtiere im April und Mai am Ende der Regenzeit bei hochstem Wasserstand beobachtet 5 Gefahrdung BearbeitenZum Gefahrdungsstatus der zentralafrikanischen Krokodilpopulationen ist nur wenig bekannt Vom Zentralafrikanischen Panzerkrokodil nimmt man an dass etwa 70 der Population in Gabun lebt Im Suden Sudosten und Osten des Verbreitungsgebietes am Luapula am Tanganyikasee und am Mwerusee ist die Art inzwischen moglicherweise ausgestorben Von dort liegen jedoch noch Beobachtungen der Art aus den 1990er Jahren und vom Malagarasi aus dem Jahr 2000 vor Der Bestand der Art in Gabun in der Republik Kongo und in der Zentralafrikanischen Republik gilt noch als ungefahrdet 6 Systematik BearbeitenDas Zentralafrikanische Panzerkrokodil wurde im Jahr 1835 durch den englischen Arzt und Zoologen Edward Turner Bennett erstmals beschrieben und damals der Gattung Crocodylus zugeordnet 7 Spater wurde es mit Crocodilus cataphractus synonymisiert 1844 fuhrte John Edward Gray die Gattung Mecistops ein 8 Wahrend des ganzen 20 Jahrhunderts wurde nur eine Art der Panzerkrokodile anerkannt DNA Vergleiche und genaue Untersuchungen der Schadelmorphologie zeigen jedoch dass es sich um zwei ausserlich nicht oder kaum zu unterscheidende Arten Kryptospezies handelt die vor 7 5 bis 6 5 Millionen Jahren durch die entstehende Kamerunlinie eine vulkanische Gebirgskette in Zentralafrika voneinander isoliert wurden Allopatrische Artbildung Eine Art lebt westlich der Kamerunlinie in Oberguinea die andere sudostlich davon in Niederguinea und im Kongobecken 9 Aufgrund dieser Unterschiede wird das Zentralafrikanische Panzerkrokodil seit 2018 vom Westafrikanischen Panzerkrokodil Mecistops cataphractus unterschieden 10 Literatur BearbeitenMatthew H Shirley Amanda N Carr Jennifer H Nestler Kent A Vliet Christopher A Brochu Systematic revision of the living African Slender snouted Crocodiles Mecistops Gray 1844 In Zootaxa 4504 2018 S 151 doi 10 11646 zootaxa 4504 2 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Shirley Vliet Carr amp Austin 2018 Seite 179 Shirley Vliet Carr amp Austin 2018 Seite 174 a b Shirley Vliet Carr amp Austin 2018 Seite 176 Shirley Vliet Carr amp Austin 2018 Seite 177 Shirley Vliet Carr amp Austin 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