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Das Afrikanische Hirschferkel Hyemoschus aquaticus ist die einzige in Afrika beheimatete Art der Hirschferkel Vereinzelt findet man auch die irrefuhrende Bezeichnung Wassermoschustier mit den Moschustieren ist dieses Tier allerdings nicht verwandt Afrikanisches HirschferkelAfrikanisches Hirschferkel Hyemoschus aquaticus SystematikUberordnung LaurasiatheriaOrdnung Paarhufer Artiodactyla Unterordnung Wiederkauer Ruminantia Familie Hirschferkel Tragulidae Gattung HyemoschusArt Afrikanisches HirschferkelWissenschaftlicher Name der GattungHyemoschusJ E Gray 1845Wissenschaftlicher Name der ArtHyemoschus aquaticus Ogilby 1841 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Nahrung 5 Fortpflanzung 6 Bedrohung 7 Systematik 7 1 Verwandtschaft 8 Literatur 9 Nachweis 10 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp SchadelDas Afrikanische Hirschferkel ist grosser als die Kantschile seine asiatischen Verwandten Es erreicht eine Kopfrumpflange von 60 bis 85 Zentimetern und eine Schulterhohe von 30 bis 35 Zentimeter Ihr Gewicht variiert zwischen 7 und 15 Kilogramm wobei Weibchen durchschnittlich 12 kg schwerer werden als Mannchen durchschnittlich 9 7 kg was fur Paarhufer ungewohnlich ist Ihr Fell ist braun gefarbt am Rucken und an den Flanken haben sie weisse streifenformig angeordnete Flecken oder Streifen dadurch lost sich das Tier fur den Betrachter vor dem Hintergrund des Unterholzes optisch auf und ist damit bestens getarnt Wie alle Hirschferkel hat es einen stammig wirkenden Korper der auf vergleichsweise dunnen Beinen steht Der Schwanz ist kurz 8 bis 15 cm und an der Unterseite weiss gefarbt Der Kopf ist klein und zugespitzt Wie bei allen Hirschferkeln tragen die Tiere kein Geweih oder Horner dafur haben die Mannchen vergrosserte obere Eckzahne Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp VerbreitungsgebietVerbreitet ist das Afrikanische Hirschferkel in West und Zentralafrika in einem Streifen von Sierra Leone bis in den Norden der Demokratischen Republik Kongo und Uganda Dabei ist es in kustennahen Regionen am haufigsten Es bewohnt den tropischen Regenwald und halt sich dort in der Nahe von Sumpfen Seen und Flussen auf Lebensweise BearbeitenAfrikanische Hirschferkel sind nachtaktiv tagsuber schlafen sie in dichter Vegetation verborgen In der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche dabei halten sie den Kopf dicht beim Boden Dadurch entsteht eine Keilform die ihnen beim Durchschlupfen durch dichte Vegetation hilft Droht Gefahr von Fressfeinden fluchten sie ins Wasser Sie halten sich dort allerdings nicht sehr lange auf da sie keine guten Schwimmer sind Die Tiere leben einzelgangerisch Weibchen bewohnen ein Revier von rund 13 bis 14 Hektar Grosse wo sie ihr Leben lang bleiben Die Reviere der Mannchen sind grosser rund 20 Hektar und uberlappen sich in der Regel mit denen zweier Weibchen Im Gegensatz zu diesen bleiben die Mannchen nur ein Jahr in ihrem Territorium dann werden sie von Geschlechtsgenossen vertrieben Ein ausgepragtes Territorialverhalten sieht man nicht trotzdem kommt es selten zu Kontakten zwischen erwachsenen Tieren Nahrung BearbeitenDie Nahrung der Afrikanischen Hirschferkel besteht in erster Linie aus zu Boden gefallenen Fruchten Daneben nehmen sie auch Blatter und Stangel zu sich Manchmal verzehren sie auch Insekten Krabben und Aas Fortpflanzung BearbeitenEinmal im Jahr bringt das Weibchen in der Regel nach rund 219 tagiger Tragzeit ein einziges Jungtier zur Welt Die Mutter lassen die Jungtiere in dichter Vegetation allein zuruck und kommen nur zu ihnen um sie zu saugen und abzulecken Nach drei bis sechs Monaten sind die Jungen entwohnt und erreichen die Geschlechtsreife mit neun bis 26 Monaten dann mussen sie das Revier der Mutter verlassen Die durchschnittliche Lebenserwartung betragt acht Jahre einzelne Tiere werden auch elf bis 13 Jahre alt Bedrohung BearbeitenAufgrund der zuruckgezogenen und nachtaktiven Lebensweise ist wenig uber den Gefahrdungsgrad oder den Populationsstand der Afrikanischen Hirschferkel bekannt Von einzelnen Regionen gibt es aber Berichte uber einen Ruckgang der Gesamtzahlen Zweifelsohne werden sie durch die fortschreitende Rodung der zentralafrikanischen Walder und moglicherweise auch durch die Jagd ihres Fleisches wegen in Mitleidenschaft gezogen Genaue Daten fehlen allerdings Systematik BearbeitenInnere Systematik der Tragulidae nach Sarvani et al 2018 1 Tragulidae Hyemoschus Tragulus MoschiolaVorlage Klade Wartung StyleSowohl die Bezeichnung Wassermoschustier als auch der Gattungsname Hyemoschus lassen erkennen dass man das Afrikanische Hirschferkel fruher als verwandt mit den Moschustieren einer in Ostasien lebenden mit den Horntragern verwandten Paarhufergruppe sah Heute ordnet man es in die Familie der Hirschferkel Tragulidae Innerhalb dieser galt es als Schwestertaxon der ubrigen neun als Kantschile bezeichneten Arten 2 Molekulargenetische Analysen sehen aber das Afrikanische Hirschferkel als naher zur Gattung Tragulus stehend wahrend die Fleckenkantschile Moschiola entfernter verwandt sind 1 Verwandtschaft Bearbeiten Von den Afrikanischen Hirschferkeln ist bekannt dass sie bei Gefahr ins Wasser fliehen und sich einer Gefahr getaucht zu entziehen suchen Forscher sehen darin einen Zusammenhang mit dem Verhalten des ebenfalls wassergangigen Indohyus dem das afrikanische Hirschferkel stark ahnelt und der als nachster Verwandter der Wale fur das Bindeglied zwischen den Paarhufern und den Walen gehalten wird 3 Literatur BearbeitenRonald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Nachweis Bearbeiten a b Rama K Sarvani Drashti R Parmar Wajeeda Tabasum Neelima Thota Ara Sreenivas und Ajay Gaur Characterization of the complete mitogenome of Indian Mouse Deer Moschiola indica Artiodactyla Tragulidae and its evolutionary signifcance Scientific Reports 8 2018 S 2697 doi 10 1038 s41598 018 20946 5 Manuel Hernandez Fernandez und Elisabeth S Vrba A complete estimate of the phylogenetic relationships in Ruminantia a dated species level supertree of the extant ruminants Biological Reviews 80 2005 S 269 302 Der Wal Verwandtschaft auf der Spur DLF 20 Dezember 2007Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Afrikanisches Hirschferkel Hyemoschus aquaticus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos Verbreitungskarte und zusatzliche Informationen englisch Eagle vs Water Chevrotain National Geographic Video bei YouTube mit Afrikanischem Hirschferkel Lange 02 32 englisch Hyemoschus aquaticus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von IUCN SSC Antelope Specialist Group 2008 Abgerufen am 4 September 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Afrikanisches Hirschferkel amp oldid 237115097