www.wikidata.de-de.nina.az
Die Yongala war ein 1903 in Dienst gestelltes Passagierschiff der australischen Reederei Adelaide Steamship Company das Passagiere Post und Fracht in einem regelmassigen Linienverkehr zwischen australischen Hafen wie Adelaide Sydney Melbourne und Cairns transportierte Am 23 Marz 1911 wurde der Dampfer vor Townsville an der Ostkuste Australiens von einem Zyklon versenkt Alle 122 Passagiere und Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben Das Wrack der Yongala wurde erst 1958 entdeckt Die genauen Umstande konnten nie geklart werden da es keine uberlebenden Augenzeugen gab Bis heute zahlt ihr Untergang zu den grossten Schifffahrtsunglucken Australiens Yongala SchiffsdatenFlagge Australien AustralienSchiffstyp PassagierschiffHeimathafen AdelaideReederei Adelaide Steamship CompanyBauwerft Armstrong Whitworth NewcastleBaunummer 736Baukosten 102 000 Pfund SterlingStapellauf 29 April 1903Verbleib 23 Marz 1911 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 106 7 m Lua Breite 13 8 mVermessung 3 664 BRTMaschinenanlageMaschine Dreifachexpansions DampfmaschinenHochst geschwindigkeit 15 kn 28 km h Propeller 1SonstigesRegistrier nummern Registernummer 118332 Inhaltsverzeichnis 1 Das Schiff 2 Die letzte Fahrt 2 1 Erste Stationen der Reise 2 2 Verschwinden 3 Nachspiel 4 Entdeckung des Wracks 5 Todesfall an der Yongala 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 FussnotenDas Schiff Bearbeiten nbsp Die Yongala auf dem Yarra RiverDie aus Stahl konstruierte Yongala wurde auf der Werft Armstrong Whitworth amp Co Limited auf dem Fluss Tyne in der englischen Stadt Newcastle upon Tyne gebaut Sie lief am 29 April 1903 vom Stapel und wurde im Oktober 1903 fertiggestellt Gemass der Tradition der Reederei wurde das Schiff nach einem Wort aus der Sprache der Aborigines benannt In diesem Fall war es yongala was so viel wie weites Wasser bedeutet Auch die Stadt Yongala im australischen Bundesstaat South Australia wurde nach diesem Begriff benannt Die Yongala wurde von dreifach expandierenden Dampfmaschinen angetrieben und verfugte uber eine Einzelschraube und funf Dampfkessel Ihre Maschinen waren von der Wallsend Slipway and Engineering Company hergestellt worden Die offizielle maximal erreichbare Dienstgeschwindigkeit lag bei 15 8 Knoten Bei der durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 15 Knoten wurden 67 Tonnen Kohle pro Tag verbraucht Bei zahlreichen Uberfahrten wurde sogar eine Hochstgeschwindigkeit von 17 Knoten festgestellt Auf dem Vorschiff waren eine Reihe belastungsfahiger Ankerwinden und Spills sowie sieben Seilwinden zwei dampfbetriebene Ladekrane und mehrere Derrickkrane angebracht die fur eine schnelle Be und Entladung der Frachtraume sorgen sollten Die Yongala war ausserdem mit elektrischem Licht Kuhlvorrichtungen fur die Fracht und einer dampfbetriebenen Rudermaschine auf dem Poopdeck ausgestattet die von der Kommandobrucke aus gesteuert werden konnte Die Yongala war in Adelaide registriert und beforderte Passagiere von Western Australia zu den Hafen von Adelaide Melbourne und Sydney Ab 1906 wurde sie auf der Route Brisbane Fremantle eingesetzt Sie war das erste Schiff das diese 5000 km lange Strecke bewaltigte Zwischen 1907 und 1911 fuhr das Schiff in den Wintermonaten von Melbourne nach Cairns da die Brisbane Fremantle Route im Winter nicht besonders nachgefragt wurde Die letzte Fahrt BearbeitenErste Stationen der Reise Bearbeiten Am Dienstag dem 14 Marz 1911 legte die Yongala in Melbourne unter dem Kommando des 62 jahrigen Kapitans William Knight zu einer weiteren Uberfahrt nach Cairns ab Es war ihre insgesamt 99 Fahrt in australischen Gewassern Kapitan Knight war seit 14 Jahren bei der Adelaide Steamship Company und galt als kompetenter und verlasslicher Schiffsfuhrer in dessen Laufbahn es noch nie zu einem Unfall gekommen war An Bord waren 72 Passagiere und 73 Besatzungsmitglieder Am Morgen des 20 Marz legte der Dampfer an der Pier Municipal Wharf in Brisbane an wo 70 Reisende von Bord gingen Nachdem neue Passagiere und Fracht an Bord genommen worden waren fand eine Inspektion des Schiffs statt die zeigte dass es sich in einem hervorragenden Zustand befand Die Weiterfahrt hatte sich verzogert daher steuerte die Yongala mit Hochstgeschwindigkeit ihren nachsten Zwischenhalt Mackay an Am Donnerstagmorgen dem 23 Marz traf die Yongala in Mackay ein Wieder schifften sich Passagiere aus andere kamen an Bord Als das Schiff um 13 40 Uhr wieder ablegte waren 49 Passagiere 73 Besatzungsmitglieder und 617 Tonnen Fracht an Bord Die Yongala war noch in Sichtweite als die Wetterstation in Flat Top in der Nahe von Mackay per Telegramm die Nachricht erhielt dass zwischen Townsville und Mackay ein Zyklon an der Kuste von Queensland wutete Im Vorjahr war in Sydney die erste mit drahtloser Telegrafie ausgestattete Funkstation Australiens eingerichtet worden aber bisher waren die wenigsten Schiffe mit einer solchen Anlage ausgerustet Funf Stunden nach dem Ablegen in Mackay wurde die Yongala vom Leuchtturmwarter von Dent Island auf der Inselgruppe Whitsunday Islands gesichtet wie sie direkt in die Schlechtwetterzone steuerte Dies war die letzte bekannte Sichtung des Dampfers Verschwinden Bearbeiten Die genauen Umstande des Untergangs der Yongala konnten nie geklart werden Im nordlichen Teil Queenslands drehten die starken Winde von Sudost nach Nordwest und kamen anschliessend aus Nordosten Somit hatten sie den Schiffskurs mit voller Wucht im rechten Winkel getroffen Der Radius des vom Zyklon betroffenen Gebiets war zwar nicht grosser als etwa 30 km dennoch hinterliess der Wirbelsturm in der Gegend von Cape Upstart eine Schneise der Verwustung Die Verspatung der Yongala sorgte zunachst nicht fur grosse Aufregung Als jedoch drei andere Schiffe die sich in derselben Gegend befunden und Schutz vor dem Sturm gesucht hatten in ihren Zielhafen eintrafen und die Yongala nicht war man alarmiert Am 26 Marz wurde das Schiff als vermisst gemeldet Der Premierminister des Bundesstaats Queensland Digby Denham liess alle zur Verfugung stehenden Einsatzkrafte fur die Suche nach dem Schiff einsetzen darunter die Polizei und sieben Schiffe der Kustenwache Von Hinchinbrook Island bis Bowen wurde von Trummern und Wrackteilen berichtet die an die Kuste gespult wurden das Schiff selbst und die Menschen darauf blieben aber verschwunden Eine Woche nach dem Verschwinden der Yongala wurde die Hoffnung aufgegeben noch Uberlebende zu finden Es wurden auch keine Leichen gefunden Lediglich der Kadaver des Rennpferds Moonshine das an Bord der Yongala nach Townsville gebracht werden sollte wurde geborgen Er war bis in die Bucht Gordon Creek gespult worden Da auch keine Rettungsboote gefunden wurden glaubte man dass das Ende der Yongala sehr schnell und unerwartet gekommen war Dem Verschwinden des Dampfers folgten viele Theorien und Spekulationen daruber was dem Schiff zugestossen sein konnte Einige gingen davon aus dass die Maschinen der Yongala zwischen der Whitsunday Passage und Cape Bowling Green durch den Zyklon in Mitleidenschaft gezogen worden waren moglicherweise waren auch die Anker losgerissen worden wodurch das Schiff festsass und seine Breitseite den heftigen Boen ausgesetzt wurde Unter Umstanden kollidierte die Yongala auch zwischen Flinders Passage und Keeper Reef mit einem Unterwasserfelsen oder lief auf Grund Nachspiel BearbeitenDie Regierung von Queensland bot eine Belohnung in Hohe von 1000 australischen Pfund fur Hinweise an die zum Auffinden der Yongala fuhrten Nachdem aber keine Anhaltspunkte oder Aussagen eingingen wurde dieses Angebot fallen gelassen In den sudostlichen Regionen Australiens wurde in vielen Gemeinden und Stadten des Unglucks gedacht zudem wurde der Spendenfonds Yongala Distress Fund ins Leben gerufen dessen Erlos den Hinterbliebenen der Yongala Opfer zugutekam Eine Summe von 900 australischen Pfund die ebenfalls im Rahmen dieses Fonds gesammelt wurden gingen im September 1914 an die Organisation Queensland Shipwreck Society Am 8 Juni 1911 wurde in Brisbane die Untersuchung des Unglucks durch den Marine Board of Queensland eroffnet Sie wurde am 20 Juni abgeschlossen Da keine uberlebenden Augenzeugen vernommen werden konnten beschrankte sich die Ermittlung im Wesentlichen auf den Kurs die Sicherheit die Stabilitat und die Seetuchtigkeit der Yongala und auf die Frage ob Kapitan Knight vorsichtig genug gehandelt hatte und generell ein zuverlassiger Kommandant war Der leitende Ingenieur Adamson sagte aus dass alle Tests und Ubungen die nach der Fertigstellung des Schiffs durchgefuhrt worden waren den Anforderungen der Adelaide Steamship Company entsprachen und dass sich die Sicherheit und Seetuchtigkeit der Yongala in acht unfallfreien Dienstjahren bestatigt hatten Der Ausschuss war davon uberzeugt dass das Schiff die erforderlichen Standards erfullte Der Ausschuss liess weiterhin die Kompetenzen des Kapitans genauestens hinterfragen Zu diesem Zweck wurden Zeugen gehort denen Fragen zu seinen Fahigkeiten und seinem Charakter gestellt wurden Alle Befragten schilderten Kapitan Knight als einen erfahrenen und vorsichtigen Schiffsfuhrer Der Marine Board kam zu der abschliessenden Einsicht dass sich die Yongala nach der letzten Sichtung durch den Leuchtturmwarter von Dent Island dem menschlichen Auge und Wissen entzogen hatte um den mysteriosen Vorfallen auf See einen weiteren hinzuzufugen Der Ausschuss sah sich ferner in seiner Meinung bestatigt dass die Schifffahrt und die Navigation an der Kuste von Queensland durch die jahrliche Hurrikansaison von Dezember bis April beeintrachtigt wurden und dass egal wie sicher ein Schiff und wie professionell ein Kapitan sein kann es trotzdem jederzeit zu einem Ungluck kommen kann In den Jahren nach dem Verschwinden der Yongala traten Geistergeruchte um das Schiff auf Ein Geisterschiff das wie die Yongala aussah soll regelmassig zwischen Bowen und Townsville gesehen worden sein Entdeckung des Wracks Bearbeiten nbsp Eine Einzelgefahr Tonne uber dem Wrack der YongalaIn den folgenden Jahrzehnten wurde das Schicksal der Yongala weitestgehend vergessen 1943 lief ein Minensucher elf Meilen ostlich von Cape Bowling Green auf etwas das damals fur eine Sandbank gehalten wurde Nach Kriegsende wurde die Stelle durch das Forschungsschiff Lachlan das der Royal Australian Navy gehorte untersucht Die Lachlan traf im Juni 1947 ein und suchte das Gebiet mit Echolot und anderem Gerat ab Sie stellte fest dass auf dem Grund des flachen Gewassers ein etwa 91 Meter langes Objekt lag das moglicherweise der Uberrest eines Dampfschiffs war Ausser der Yongala gab es in der Gegend kein anderes gemeldetes Wrack Die Navy erforschte das Wrack jedoch nicht weiter und fand daher dessen Identitat nicht heraus nbsp Die Schiffsglocke der Yongala1958 bekamen die beiden Taucher Don Macmillan und Noel Cook an der Yongala Interesse und machten mit einem Forschungsteam eine Erkundungsfahrt zu dem noch nicht identifizierten Wrack Die Mannschaft barg einen mit Schalentieren verkrusteten Safe aus dem Schiffsinneren der lediglich Schlick enthielt Der einzige verwendbare Hinweis war die Seriennummer des Safes 9825W Das Fundstuck erwies sich als ein Tresor der Marke Chubb und wurde zu den Herstellern nach London geschickt um nachzuprufen auf welches Schiff der Safe gebracht wurde Die Antwort kam erst 1961 fiel jedoch erhofft positiv aus Es handelte sich um den Safe aus dem Zahlmeisterburo der Yongala Das Wrack der Yongala liegt in etwa 30 Metern Tiefe auf den Koordinaten 19 18 27 S 147 37 31 O 19 3075 147 62527777778 Koordinaten 19 18 27 S 147 37 31 O 35 km nordostlich von Ayr und 100 km ostlich von Townsville Es liegt vor Cape Bowling Green im Korallenmeer innerhalb des Naturschutzgebietes Great Barrier Reef Marine Park Trotz einer Schlagseite von 60 bis 70 Grad nach Steuerbord befindet es sich in einem relativ unversehrten Zustand Es ist bis heute ein beliebtes Tauchziel Todesfall an der Yongala BearbeitenAm Morgen des 22 Oktobers 2003 1 machten sich die frisch verheirateten Amerikaner Tina und David Gabriel Watson 2 auf um die Yongala zu betauchen Im Gegensatz zu Gabriel war Tina wenig erfahren im Tauchen 2 Etwa um 10 45 Uhr tauchten die zwei Richtung Yongala ab Sie folgten einer Gruppe von sechs Tauchern gefuhrt von einem Tauchlehrer Rund funf Minuten spater fand der Tauchlehrer Tina Watson regungslos am Grund auf rund 28 Meter Tiefe 2 Alle Wiederbelebungsversuche von zwei auf dem Boot anwesenden Arzten schlugen fehl so dass Tina Watson 40 Minuten spater fur tot erklart wurde 2 Noch auf dem Tauchboot wird Gabriel Watson des Mordes an Tina bezichtigt Weil er sich in spateren polizeilichen Verhoren 3 mehrmals widersprach erhartete sich der Verdacht dass er seine Ehefrau durch das kurzzeitige Abdrehen der Luft ermordet habe Nach umfangreichen Untersuchungen durch Spezialisten wurde erst am 20 Juni 2008 4 gegen Gabriel Watson Anklage in Queensland erhoben Am 18 Juli 2009 wurde er vom Queensland Supreme Court wegen Totschlags zu 12 Monaten Gefangnis verurteilt 5 Kriminelle Absichten konnten ihm keine nachgewiesen werden wohl aber das offensichtliche Unterlassen jeder Hilfeleistung zur Rettung des Lebens seiner Ehefrau Siehe auch BearbeitenKoombana Valbanera PortlandLiteratur BearbeitenMax Gleeson Townville s Titanic Turton amp Armstrong Sydney 1987 Holthouse Yongala Vanishes In Cyclone Seiten 59 66 Rigby Adelaide 1971 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Yongala Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Illustrierter Bericht uber das Verschwinden der Yongala mit Passagierliste der letzten Fahrt Zusammenfassung in kurzen Stichpunkten Die Yongala als Tauchziel Memento vom 25 Januar 2014 im Internet Archive Hauptseite von www yongaladive com einer australischen Taucherwebseite Die Lage des Wracks der YongalaFussnoten Bearbeiten Yongala dive death now a murder trial englisch Abgerufen am 23 Mai 2011 a b c d In den Flitterwochen beim Tauchen getotet Abgerufen am 23 Mai 2011 The Scuba Murder Case Police Transcript englisch Abgerufen am 23 Mai 2011 Yongala dive death inquest Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 23 Mai 2011 1 2 Vorlage Toter Link www townsvillebulletin com au Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Doubts on diving death appeal englisch Abgerufen am 23 Mai 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yongala Schiff amp oldid 232316075