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Wittgendorf ist ein Ortsteil und eine Ortschaft der Gemeinde Schnaudertal im Burgenlandkreis in Sachsen Anhalt Zur Ortschaft Wittgendorf gehoren neben Wittgendorf selbst die Ortsteile Dragsdorf Grossporthen Kleinporthen und Nedissen WittgendorfGemeinde SchnaudertalKoordinaten 50 59 N 12 12 O 50 976666666667 12 194722222222 267 Koordinaten 50 58 36 N 12 11 41 OHohe 267 mFlache 12 81 km Einwohner 664 1 Jan 2008 Bevolkerungsdichte 52 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2010Postleitzahl 06712Vorwahl 034423Wittgendorf Sachsen Anhalt Lage von Wittgendorf in Sachsen Anhalt Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Rittergut 2 2 Kirche 2 3 Einwohnerentwicklung 3 Wirtschaft und Infrastruktur 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Lage der ehemaligen Gemeinde Wittgendorf im Burgenlandkreis und in Sachsen Anhalt Sudlich von Wittgendorf liegt die ehemalige Gemeinde Brockau die mit Wittgendorf heute die Gemeinde Schnaudertal bildet Wittgendorf liegt etwa acht Kilometer sudostlich von Zeitz an der Landesgrenze zu Thuringen Der durch den Ort fliessende Wittgendorfer Graben ist ein Zufluss der Schnauder Geschichte Bearbeiten1288 wurde der Name als Name eines Ritters von Wittichendorf zum ersten Mal in einer Urkunde erwahnt 1 bereits fur das Jahr 1230 Erwahnung eines Ritters von Wittindorf oder Wittekendorf der von Zeitz kam und dem Deutschen Ritterorden angehorte in einer Chronik des Deutschen Ritterordens aus der Zeit um 1330 2 Die Familie hatte sich nach diesem Ort benannt Wittgendorf gehorte zum Bezirk des Gerichts zum Roten Graben der im Jahr 1286 an das Hochstift Naumburg Zeitz kam 3 1323 wurde Wittgendorf als Ort zum ersten Mal in einer Urkunde erwahnt 4 Von 1561 an stand das Hochstift Naumburg Zeitz unter kursachsischer Hoheit zwischen 1656 57 und 1718 gehorte es zum Sekundogenitur Furstentum Sachsen Zeitz und fiel dann wieder an Kursachsen 5 Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses kam Wittgendorf im Jahr 1815 zum Konigreich Preussen Der Ort wurde 1816 dem Kreis Zeitz 6 im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeordnet 1939 wurde der Nachbarort Dragsdorf nach Wittgendorf eingemeindet Am 1 Juli 1950 wurden Grossporthen Kleinporthen und Nedissen in die Gemeinde Wittgendorf eingegliedert Zum 1 Januar 2010 fusionierten die Gemeinden Wittgendorf und Brockau zu der Gemeinde Schnaudertal Rittergut Bearbeiten Das Rittergut Wittgendorf war ein Naumburger Stiftslehen Seit Ende des 14 Jahrhunderts hatte die Familie von Trautzschen dort ihren Sitz Mit dem Rittergut war ein Patrimonialgericht verbunden die Akten des Patrimonialgerichts sind wenn auch langst nicht vollstandig erhalten Die Besitzer des Ritterguts hatten auch das Patronat uber die Kirche in Wittgendorf Hans Karl Heinrich von Trautzschen 1730 1812 der letzte der Familie im Mannesstamm war auch der letzte Besitzer aus der Familie Der Kaiserliche Hauptmann Christoph Johann von Rockhausen Herr auf Kirchscheidungen und Albersroda erwarb das Gut 1747 im Rahmen einer Versteigerung Die Familie von Rockhausen sass in Wittgendorf bis 1825 Zu dem Rittergut gehorten das Herrenhaus drei Scheunen ein Brauhaus ausserdem Frohnen Erbzinsen Wiesenwachs Holze Baumgarten Fischerei Jagd Garten Steinbruche Mitte 1825 wurde das hoch verschuldete Rittergut Wittgendorf meistbietend an den pensionierten Hauptzollamtsrendanten Friedrich Leberecht Garcke versteigert Die Familie Garcke besass das Gut bis zur Enteignung durch die Bodenreform 1945 Kirche Bearbeiten nbsp Kirche WittgendorfDer Kern der Kirche stammt aus romanischer Zeit Er bildete einen Wohnturm 7 8 Die Befestigung war durch einen Graben geschutzt Der Wohnturm wurde erst in spatgotischer Zeit in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts 9 durch Anbau des Chores und der Sakristei zu einer Kirche umgebaut Die Kirche steht unmittelbar neben dem Wohnhaus des ehemaligen Rittergutshofes Links vom Eingang der St Jakob Kirche erinnern noch zwei im Luis Seize Stil gehaltene Grabsteine an die Familie von Rockhausen In der Kirche befinden sich ein wappengeschmuckter Grabstein von 1650 fur ein Geschwisterpaar und ein barocker Grabstein fur den 1698 in Wittgendorf geborenen Premierleutnant Heinrich von Trautzsch Neben dem Kirchhof befindet sich der Familienfriedhof der Familie Garcke Die Kirche wurde seit etwa 1980 nicht mehr benutzt Der Gottesdienst fand in einem Raum des benachbarten der Kirchengemeinde gehorenden Hauses statt Nebengebaude des ehemaligen Pfarrhofs Ab 1993 ergriff der Tischler Jorg Junghans in Wittgendorf geboren die Initiative die Kirche wiederherzustellen Landesbischof Axel Noack weihte die Kirche am 3 April 1999 wieder ein Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl ab 1995 31 Dezember 1990 737 1995 698 2000 676 2003 675 2007 661Datenquelle Statistisches Landesamt Sachsen AnhaltWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWittgendorf besass von 1901 bis 1969 einen Anschluss an die Bahnstrecke Gera Pforten Wuitz Mumsdorf Personlichkeiten BearbeitenHans Karl Heinrich von Trautzschen 1730 1812 sachsischer Dichter und Militarschriftsteller Moritz Ferdinand Gustav von Rockhausen 1792 1859 sachsischer Generalleutnant und Kommandant der Festung Konigstein Michael Kruger 1943 Dichter Schriftsteller und VerlegerLiteratur BearbeitenErnst Zergiebel Chronik von Zeitz und den Dorfern des Zeitzer Kreises 3 Bande Ronneburger Zeitz 1892 1896 urn nbn de bsz 14 db id3834678103 Klaus Garcke Ist Wittgendorf bei Zeitz der Herkunftsort der Ritter von Wittgendorf Ein methodisch praktisches Forschungsbeispiel In Zeitschrift fur Mitteldeutsche Familiengeschichte Jahrgang 48 Heft 2 2007 Hrsg von der Arbeitsgemeinschaft Mitteldeutsche Familienforschung e V AMF Klaus Garcke Der Wittgendorfer Zweig der Familie von Rockhausen In Zeitschrift fur Mitteldeutsche Familiengeschichte Jahrgang 49 Heft 1 2008 Hrsg von der Arbeitsgemeinschaft Mitteldeutsche Familienforschung e V AMF Klaus Garcke Geschichte der Familie Garcke Deutsches Familienarchiv Bd 161 Degener Insingen 2018 S 93 108 Rittergut Wittgendorf Klaus Garcke Chronik von Wittgendorf In Heimatverein Wittgendorf e V Hrsg 730 Jahre Wittgendorf Wittgendorf 2018 S 5 29 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wittgendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Wittgendorf bei Zeitz Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Christian Schottgen Georg Christoph Kreysig Diplomataria et scriptores historiae germanicae medii aevi Band 2 Altenburg 1755 S 206 Achim Masser Hrsg Kronike von Pruzintlant Chronik des Preussenlandes in Auswahl herausgegeben mit einer Ubertragung ins Neuhochdeutsche Nicolai Berlin 1993 ISBN 3 87584 463 7 S 30 31 Heinz Wiessner Das Bistum Naumburg In Germania Sacra N F 35 1 Band 1 de Gruyter Berlin 1997 S 571 Ernst Zergiebel Chronik von Zeitz und den Zeitzer Dorfern Band 3 Teil 4 Zeitz 1894 S 381 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 86 f Der Landkreis Zeitz im Gemeindeverzeichnis 1900 Paul Grimm Die vor und fruhgeschichtlichen Burgwalle der Bezirke Halle und Magdeburg In Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin Schriften der Sektion fur Vor und Fruhgeschichte Band 6 Handbuch vor und fruhgeschichtlicher Wall und Wehranlagen Teil 1 Akademie Verlag Berlin 1958 S 324 Hans Joachim Mrusek Gestalt und Entwicklung der feudalen Eigenbefestigung im Mittelalter In Abhandlungen der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Philologisch Historische Klasse Band 60 Heft 3 Akademie Verlag Berlin 1973 S 140 Helfried Weidner Baugeschichte der Kirche in Wittgendorf In Heimatverein Wittgendorf e V Hrsg Dorfkirche Wittgendorf Wittgendorf 1999 S 12 Ortsteile der Gemeinde Schnaudertal Brockau mit Gornitz und Weissenborn Dragsdorf Grossporthen Hohenkirchen Kleinporthen Nedissen Wittgendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wittgendorf Schnaudertal amp oldid 238695852